Internet im Camper mit dem Netgear Nighthawk M1

Die Lesedauer für diesen Artikel beträgt ca. 6 Minuten

Wer auf das Internet auch unterwegs zugreifen möchte, kommt um einen passenden Mobilfunktarif nicht herum. Den aus meiner Sicht besten Tarif für Camper, bietet aktuell freenet mit FUNK an, über den ich auch bereits berichtet habe. Bei wem es nicht nur bei einem Gerät bleibt, welches Zugriff auf das Internet haben möchte, der kommt um einen mobilen LTE Router nicht herum, denn der persönliche Hotspot vom Smartphone stellt eher eine Notlösung dar.

Mein TP-Link M7310 hat über 2 Jahre eigentlich gute Dienste geleistet, aber in letzter Zeit hatte er immer wieder Aussetzer bei der Verbindung und somit habe ich mich nach etwas Neuem umgeschaut. Mit dem Hersteller Netgear habe ich in der Vergangenheit immer gute Erfahrungen gemacht und mir somit sein Flaggschiff, den Netgear Nighthawk M1* beschafft.


Technische Daten vom Netgear Nighthawk M1

  • Download: max. 1 GBit/s, Upload: max. 150 MBit/s
  • LTE-KAT. 16, LTE-Advanced-4-Band-CA, 4×4 MIMO
  • Bis zu 4X Carrier Aggregation
  • LTE/4G 700/800/900/1800/2100/2300/2500/2600 MHz
  • 3G 850/900/1900/2100 MHz
  • Qualcomm MDM9x50 Chipsatz
  • Voll-Dualband-/Paralleles Dualband-WLAN
  • WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz; WLAN 802.11 a/n/ac 5 GHz
  • Micro SD mit Medienserver-/NAS-Funktionen

Alleine von seinen Abmessungen spielt der Nighthawk M1 in einer ganz eigenen Liga. Mit 11x11x2 cm und 240 Gramm inkl. Akku ist der Nighthawk M1 eine Riese, gegenüber den handelsüblichen Hostentaschenroutern wie dem TP-Link M7310. Dafür bekommt man hier aber einen neben vielen Extras, einen mobilen Router mit 4G LTE-Advanced (4-Band-CA, 4×4 MIMO), welches einem Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1000 MBit/s und Uploads mit bis zu 150 MBit/s ermöglicht. Auch wenn man fairerweise dazusagen muss, dass die deutschen Mobilfunkprovider hier noch etwas brauchen, um das flächendeckend anzubieten. Aber so ist man für die Zukunft gerüstet.

Die Nutzung eines mobilen LTE Routers, beschränkt sich bei uns persönlich auf die Mobilität unseres Campers. Wir nehmen den Router eigentlich nie im Rucksack mit, weil die SIM Karten in den Smartphones bereits genügend Datenvolumen für den Einsatz, etwa beim Wandern zur Verfügung stellen. Deutlich höher ist dann der Bedarf am Camper für MacBook, Video Streaming usw. halt alles was man sonst so im WLAN erledigt. Daher ist bei uns ein mobiler Router eher stationär in der Verwendung.

Was die Anschlüsse angeht, so stehen einem beim Nighthawk M1 USB-CUSB-AEthernet (1 Gbps) und zwei TS-9 Anschlüsse für externe Antennen zur Verfügung.

Die Stromversorgung

Der wechselbare Lithium-Ionen-Akku mit 5.040 mAh, bietet genug Leistung für etwa 10-12 Dauersufen, was aber immer auch vom Empfang abhängt. Alternativ kann man über den USB-Anschluss, den Router auch als Powerbank verwenden. Geladen wir der Nighthawk M1 über USB-C, was mich persönlich sehr freut, denn die Micro USB-Anschlüsse mit ihr festgelegten Position gehen mir ziemlich auf die Nerven.

Der Akku muss mit der neusten Firmware nicht eingelegt sein, sondern die Stromversorgung geht auch ausschließlich über USB-C und das ist beim Dauerbetrieb sehr praktisch, weil das schont den Akku ungemein.

Das WLAN

Hier hat der Nighthawk M1 gegenüber meinem alten Router ebenfalls die Nase vorn. Er kann nämlich zwei Netze gleichzeitig erstellen. Eines im 2.4 GHz (802.11 b/g/n) und eines im 5 GHz Bereich (802.11 a/n/ac). Zum einen stehen einem dann mehr Kanäle zur Verfügung und es kommt zu weniger Störungen mit anderen WLANs von Campern und es können Geräte verwendet werden, welche das 5-GHz-Netz nicht unterstützen.

Beide Netze lassen sich, wenn gewünscht mit einer separaten SSID (Name des WLANs), oder mit derselben SSID als ein WLAN konfigurieren. Die Reichweite lässt sich ebenfalls in den Stufen Short, Medium und Long einstellen. Ich habe jetzt auf eine detaillierte Messung der Reichweite verzichtet, aber in Long kann ich noch viele Meter vom Camper entfernt ohne Probleme darauf zugreifen.

Das Display

Auf dem gut ablesbaren 2.4” LCD Display kann man alle relevanten Informationen anzeigen lassen. Zwei praktische Anzeigen daneben, stellen den Akkuzustand und wenn konfiguriert, das noch zur Verfügung stehende Datenvolumen dar. Den Namen und das Passwort des WLANs kann man auch ausblenden, wenn man das möchte. Das habe ich so eingestellt, weil es auch die Bedienung vereinfacht. Es gibt nämlich nur einen Knopf an der Oberseite und somit kann die den Router mit nur einem Klick Aus- und einschalten und ansonsten wären es drei Klicks.

Einen Mediaplayer gibt es auch

Im Nighthawk steckt auch ein Medienserver für NAS-Funktionen, welche auf Daten einer Micro SD Karte oder eines externes Speichers per USB-A (etwa einem Stick) und USB-C zugreifen kann. Unterstützt werden die Dateisysteme FAT16, FAT32, NTFS, HFS, und HFS+. Abspielen konnte er über die Netgear App für Android und iOS alle gängigen Formate wie MP4, MKV, AVI usw. Man kann neben der Apps aber auch per Netzwerkfreigabe vom Computer darauf zugreifen. On man das braucht, nun wir brauchen es nicht, aber die Funktion sei eben erwähnt.

Die Geschwindigkeit und der Empfang

Der Empfang hängt wie bei allen Router natürlich zuerst von der Netzqualität des Anbieters und von der Abschirmung am Ort des Routers ab. Für einen einfachen Test habe ich 3 Messungen im LTE Netz von O₂ mit dem TP-Link M7310 und dem Netgear Nighthawk durchgeführt.

Beider Router wurden natürlich am selben Ort aufgestellt und der Test wurde innerhalb eines Zeitfensters von 15 Minuten mit ein und demselben Server durchgeführt. Hierzu war lediglich mein MacBook mit dem WLAN verbunden und auf dem MacBook war die App TripMode aktiv. Mit dieser kann man dediziert Apps, Dienste usw. den Zugriff auf das Internet verbieten, oder einfach erlauben. In diesem Fall hatte nur die MacOS App von Speedtest.net Zugriff auf das Internet.

ModelPing (ms)Mbps (Down)Mbps (Up)
Netgear Nighthawk M12842,319,4
TP-Link M73104230,813,9

Man kann hier, wie gesagt, eine externe LTE Antenne mit TS-9* anschließen und vor allem den Empfang weiter verbessern. Das macht sich aber erst in Gebieten bemerkbar, wo der Empfang nicht so gut ist und einem eher 3G anstatt LTE zur Verfügung steht. Ich habe mir eine solche Antenne zugelegt, denn die sind klein, günstig, benötigen keinen Strom und mehr Empfang ist immer gut.

Nette Zusatzfunktionen

Anstatt über WLAN kann man den Router auch direkt per USB bzw. USB-C Kabel am Rechner anschließen und Tethering ohne die Installation eines Treibers nutzen. Natürlich kann man das WLAN auch dabei eingeschaltet lassen, aber ein nettes Feature.

Man kann auch ein vorhandenes WLAN weiterleiten bzw. verstärken. Dieses nennt sich „Daten-Offloading“ und hierbei verbindet der Router etwa mit dem WLAN vom Campingplatz und alle deine Geräte können das dann nutzen. Das geht jedoch nur, wenn der Anbieter kein sogenanntes Captive Portal anbietet, in dem man sich an einer Webseite anmelden muss.

Fazit

Klar, der Netgear Nighthawk M1 ist nicht gerade klein und als handlich zu bezeichnen, aber bei uns kommt ein Router eher als stationäres Gerät (im Camper) zum Einsatz. Der Empfang per LTE KAT 16, bis zu 4-fach-Carrier Aggregation, 4x MIMO ist auf jeden Fall sehr gut. Dass man hier noch externe Antennen schließen kann, verbessert das natürlich zusätzlich. Was einen sicherlich abschrecken wird, ist der im Verhältnis zu den gängigen keinen LTE Routern hohe Preis. Ob der gerechtfertigt ist, hängt sicherlich vom persönlichen Nutzen an. Mit vielen Geräten gleichzeitig und hohen Geschwindigkeiten und Datenmengen kann er locker umgehen.

Einen Gigabit Ethernet, USB-C, Einsatz als Powerbank und Funktionen wie Daten-Offloading, sucht man bei den meisten mobilen LTE Routern in anderen Preisklassen vergebens.

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  • ÜBERALL VERBUNDEN: Privates sicheres WLAN einrichten und mit anderen teilen – geschäftlich oder im Urlaub, im Freien oder als DSL-Ersatz zu Hause
  • PRODUKTIV BLEIBEN: Teilen Sie den WLAN-Internetzugang mit bis zu 20 Geräten, zwei TS9-Antennenanschlüße für u.a. Netgear 6000451 externe 4G Antenne

11 Kommentare
  1. Thomas Wolf
    Thomas Wolf sagte:

    Hallo Marc, Dein Test kommt gerade richtig. Auf Grund Deiner Empfehlung zu Freenet FUNK , braucht es nun natürlich noch einen „vernüftigen“ LTE Router. Ich hatte mir auch schon die Daten des Nighthawk angeschaut. Nun wurde ich in meiner Kaufentscheidung nochmals von Dir bestätigt. Na dann mal los…..
    Grüße Thomas

  2. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Thomas, wie gesagt die handelsüblichen kleinen Router für um die 100 Euro tun es bei meisten sicher auch. Der Nighthawk M1 ist eher eine Investition in die Zukunft, alleine schon wegen LTE Advantages usw. Na dann mal viel Spaß beim grübeln :-) Grüße Marc

  3. Thomas Wolf
    Thomas Wolf sagte:

    Für mich wäre da noch die Funktion des Media-Server interessant, im Urlaub könnte ich die vielen Fotos und Videos per Handy oder Fotokamera auf eine extern angeschlossene Festplatte sichern.

  4. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Thomas, für den Anwendungszweck würde ich zu anderen Lösungen greifen. Möglichkeit Nr. 1 Du bist (aktuell) in Deutschland und hast mit deiner freenet FUNK Karte LTE Empfang. Dann ab mit den Fotos und Videos in irgendeinen Cloud Speicher. Google, Apple, was auch immer ist schneller und zuverlässiger als der interne Medienserver. Mal abgesehen davon, hast Du die Bilder und Videos in der Regel ja auf einer SD Karte von deiner Kamera. Die müsstest Du jetzt recht umständlich von der Kamera über Smartphone oder Tablet auf das Speichermedium kopieren, welches an den Router angeschlossen ist.

    Solltest Du keinen LTE Empfang haben, dann (und auch sonst) wäre eine Externe Festplatte mit integriertem Kartenleser die bessere Wahl. Nur mal so zum grübeln, was für deine kostbaren Fotos die „richtige“ Lösung wäre.

  5. Frank
    Frank sagte:

    Moin,

    auch ich habe mir den Nighthawk fürs Wohnmobil geholt und ich bin super zufrieden. Ob ich mir noch eine Zusatz Antenne hole muss ich mir noch überlegen.

    Glück Auf
    Frank

  6. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Moin Frank, bei dem geringen Preis und den geringen Gewicht würde ich mir eine zulegen. Bessere Empfang ist immer gut :-) Grüße Marc

  7. Andreas S.
    Andreas S. sagte:

    Schöner Bericht! Ich habe mir auch den M1 zugelegt für den Wohnwagen. Was mich noch interessieren würde, wie hast Du das mit der Wandmontage gelöst?
    Gruß,
    Andreas

  8. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Andreas, ich habe selbstklebenden klettstreifen verwendet. So kann ich den Router ach ganz einfach abnehmen und mitnehmen. Grüße Marc

  9. Rudy de Cologne
    Rudy de Cologne sagte:

    Ich nehme auf WoMo-Reisen innerhalb Deutschlands meinen Vodafone GigaCube mit… Mit der Empfangsqualität konnte ich bisher selbst in sehr schwach abgedeckten Gebieten sogar TV-Programme auf dem Laptop in bester Qualität empfangen. – Und bei Vertragsabschluß habe ich den Cube kostenfrei dazu bekommen. Nach der Reise einfach wieder zuhause ans Stromnetz anschliessen…fertig !

  10. Micha
    Micha sagte:

    Hallo Marc,

    Captive Portal geht jetzt! Ich habe den Router seit letzter Woche und gleich das FW-Update über die Routerkonfigurationsseite 192.168.1.1 gemacht. Aktuell ist bei mir die FW drauf: NTG9X50_12.06.39.00

    Normalerweise nutze ich das Teil mit einer Freenet Funk-SIM.

    Wenn ich aber unter Data-Offloading den Vodafone Homespot vom Nachbarn anwähle, erscheint nach einigen Sekunden das Captive Portal von Vodafone, wo ich mich mit meinen Zugangsdaten anmelden kann. Und voila, eine Minute später kann ich über den Homespot ins www.

    Zugegeben, schnell ist die Verbindung nicht, nur ca 1 Mbit/s. Liegt vielleicht an der Antenne. Aber es funktioniert.

    Grüße
    Michael

  11. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Michael, das sind tolle Nachrichten. Es zahlt sich am Ende meistens aus, Produkte Namenhafter Hersteller zu kaufen. Diese Pflegen auch „ältere“ Produkte noch, wie man es an deinem Beispiel sehen kann. Freut mich wirklich sehr zu hören, das jetzt auch Captive Portals unterstützt werden. Viele Grüße Marc

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