Wenn man mit seinem Camper auf Reisen geht, nimmt man in der Regel auch einiges an Wertsachen mit bzw. im Camper ist diverses bereits „fest“ vorhanden. Einbrecher machen natürlich nicht vor dem rollenden Zuhause halt und haben es in manchen Fällen sogar leichter. Wenn man etwa in abgelegenen Gegenden unterwegs ist und seinen Camper auf einem einsamen Waldparkplatz abstellt, könnte das für Einbrecher verlockender sein.
Einen 100-prozentigen Schutz wird es natürlich nie geben und wer hereinkommen will, der kommt auch rein. Daher halte ich persönlich etwa von Zusatzschlössern für die Aufbautüren nicht so viel. Etwas an Gegenmaßnahmen sollte man aber schon ergreifen, damit im schlimmsten Fall nicht alles weg und der Urlaub gelaufen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Prävention ist immer noch der beste Schutz
- Ein Safe für die wichtigsten Dinge
- Elektronische Helfer wie Alarmanlage oder GPS-Ortung
- Weitere Schutzmaßnahmen
Je nach Reiseland und Gegend sollte man sich kurz Gedanken über das Thema Sicherheit machen. Es gibt natürlich Länder bzw. Gegenden, in denen mehr oder weniger eingebrochen wird. Nehmen wir hier nur mal die viel befahrene E6 zwischen Trelleborg und Göteborg in Schweden. Hier werden verhältnismäßig viele Wohnmobile auf Parkplätzen aufgebrochen, während in sicherlich 95% der restlichen Fläche des gesamten Landes man die Tür sperrangelweit offen und den Camper unbewacht stehen lassen könnte.
Vorweg kann man auch sagen, dass Geschichten über mit Gas betäubte Camper nur Geschichten sind und es nachweislich bis heute keinen Fall gibt. Von der Übernachtung auf einem Autobahnparkplatz sollte man aber immer absehen.
Lieber kurz von der Autobahn runter in den nächsten Ort und dort beim Friedhof, der Schule oder sonst wo übernachten, als auf einem Rastplatz, sofern nicht ohnehin ein Reisemobilstellplatz zur Verfügung steht. Hier steht man deutlich sicherer als auf jedem Rastplatz, auf welchem nachweislich immer mal wieder Wohnmobile in der Nacht aufgebrochen werden. Alleine von der Anonymität und möglichen Zeugen abgesehen, bietet ein Rastplatz an der Autobahn dem Einbrecher einen nahezu perfekten Fluchtweg.
Es hilft auch den Camper tagsüber an Orten zu parken, an denen er für andere Menschen sichtbar ist und nachts wenn nötig auch ausreichend beleuchtet ist. Auch können schon kleine Aufkleber* helfen, die eine Alarmanlage signalisieren und den Einbrecher abschrecken.
Auch wenn das für viele selbstverständlich erscheint, sollte man keine Wertgegenstände (Geldböse, Kamera, Laptop, Tablet usw.) von außen sichtbar im Camper liegen lassen. Auch kann es helfen, das Fahrzeug mit den in den meisten ja vorhandenen Rollos zu verdunkeln. Gelegenheit macht ja bekanntlich Diebe.
Dass ein Einbruch stattgefunden hat, ist sicherlich schon schlimm genug. Wenn man seinen Camper verlässt, kann man ja nicht immer alles an beweglichen (für den Einbrecher interessanten) Dingen mitnehmen. Daher bietet sich hierfür ein Safe an. Die gibt es für den festen Einbau im Schrank, wie man das von Zuhause her kennt, oder speziell für den Fiat Ducto*. Einmal als Version für unter den Sitz (Testbericht) oder für in die Beifahrertür (Testbericht).
Eine andere und von uns aktuell verwendete Version ist ein sogenannter Travelsafe (Testbericht). Es handelt sich hierbei um einen tragbaren Safe mit integriertem Stahlnetz, welches vor dem Aufschlitzen der Tasche schützt. Unsere Version fasst 12 Liter und hier passen neben Dokumenten auch noch genügend wertvoller Elektronikartikel rein und am Ende wird der Safe mit einem Stahlseil am Fahrersitz befestigt.
Wem die Präventivmaßnahmen und ein eventueller Safe nicht ausreichen, kann er zu diversen elektronischen Helfern greifen und hier etwa die Alarmanlagen. Sehr beliebt hierbei ist etwa die Thitronik WiPro*, welche mit der Fahrzeugelektronik verbunden wird und auch die Hupe als Sirene und die Blinker als Alarmhinweis verwenden kann.
Die WiPro selbst plus diverse Funk-Magnetkontakte waren uns dann am Ende aber doch zu teuer und wir haben auf eine GSM-Alarmanlage mit GPS Tracker (Testbericht) gesetzt. Einfache Installation, deutlich günstiger in der Anschaffung und Anruf/SMS aufs Handy bei einem Einbruch. Letztendlich bieten beide Versionen nur einen abschreckenden Effekt und in der Regel wurde dann schon eine Tür, oder ein Fenster aufgebrochen.
Wenn aber gleich der ganze Wagen gestohlen wird, kommen andere Technologien zum Einsatz. Hierfür gibt es etwa direkt von den Providern wie der Telekom kleine OBD2-Adapter, welche auch direkt als Internet-Hotspot dienen können. Alternativ gibt es von Vodafone auch einen sogenannten TrackiSafe Mini*, welche einen benachrichtigt, wenn sich der Tracker (also der Camper) bewegt und per App auch eine GPS-Ortung zulässt.
Man kann seinen Camper auch noch mit weiteren kleinen Maßnahmen gegen einen Einbruch schützen. Die Türen bzw. das Türschloss vom Fiat Ducato ist etwa sehr leicht zu kacken und eine Gegenmaßnahme wäre hierfür PRICK STOP (Testbericht). Alternativ geht auch ein Spanngurt oder ein Seil, welches die Fahrertür und Beifahrertür miteinander verbindet. Mit vergleichbaren Maßnahmen kann man auch die Aufbautür gegen ein schnelles Eintreten unbefugter Personen sichern.