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Übersicht mit KI: Google reduziert Traffic auf Webseiten der Camping- und Reisebranche

Veröffentlicht am 8. Oktober 20258. Oktober 2025 von Marc Broch

In diesem Artikel geht es auch indirekt um die Themen Camping und Reisen, denn wenn du dich nicht nur in analogen Zeitschriften und Büchern informierst, könnte die anhaltende Entwicklung bei der Websuche mit KI-Unterstützung auch für dich negative Auswirkungen haben. Das gilt natürlich auch für alle anderen Themenbereiche im Internet, welche dich interessieren.

Die Google-Suchmaschine ist Segen und Fluch zugleich. Die noch recht neue Funktion auf Deutsch „Übersicht mit KI“ könnte die Art, wie wir das Internet und die in der Regel „kostenlosen“ Inhalte konsumieren können, nachhaltig und auch negativ verändern.

Bis vor einiger Zeit bestand zwischen den Webseitenbetreibern und Google ein Geben und Nehmen. Wer interessante oder lesenswerte Inhalte ins Netz stellte, bekam Sichtbarkeit und dadurch am Ende auch Einnahmen. Damit ist jetzt langsam Schluss, denn Google will die Suchanfragen immer häufiger mit seiner „KI“ direkt beantworten. Das Ganze jedoch mithilfe von Inhalten, die andere teilweise sehr aufwendig erstellt haben. Man könnte hier auch von einer Urheberrechtsverletzung oder Diebstahl geistigen Eigentums sprechen. Erste Klagen von großen Verlagen bzw. Medienhäusern gegen Google sind bereits auf den Weg gebracht worden.

Inhaltsverzeichnis

  • Eine kleine Reise in die Vergangenheit
    • Gesucht und gefunden
    • Je mehr Traffic, desto besser
  • Wertschätzung der geleisteten Arbeit
    • Von Luft und Liebe alleine kann man jedoch leider nicht leben
    • Mehr Werbung oder ab hinter die Paywall?
    • Freiwilligkeit ist eine Herzenssache
  • Der Spagat zwischen Qualität und Quantität
    • Weniger ist manchmal mehr
    • KI-Content ist am Ende nur Einheitsbrei
  • Googles KI-Suche bedroht Webseiten und Autoren
    • KI ändert die Art im Internet zu suchen fundamental
    • Weniger Klicks durch Googles AI Overviews sind ein Problem
    • Weniger Traffic bedeutet weniger Einnamen
    • Fehlende Transparenz und ein Stochern im Dunkeln
  • Was wird in der Zukunft passieren?
    • Sollte man für Inhalte im Vorfeld bezahlen?
    • Social Media Plattformen sind auch keine Lösung
  • Wie ist deine Meinung dazu?

Eine kleine Reise in die Vergangenheit

Die älteren Leser werden sich noch an das Telefonbuch und die „Gelben Seiten“ sowie an Anzeigen in den klassischen Fachzeitschriften- und Tageszeitungen erinnern. Wenn man dort als Unternehmen nicht aufgeführt war, konnte man nicht so leicht so gefunden werden und hatte es schwerer, seine Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Dann kam das Internet und hat beim Suchen und Gefundenwerden nahezu alles verändert, auch wenn das manche damals nicht haben kommen sehen wollen.

„Das Internet ist nur ein Hype!“
Zitat aus dem Jahr 1995 von Bill Gates (Gründer von Microsoft)

Google ging am 27. September 1998 offiziell online und ist jetzt die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine weltweit und in Deutschland liegt ihr Anteil bei fast 90 %. Mit dem Internet und spätestens mit dem Smartphone hat sich die Art, wie wir Inhalte (in der Regel indirekt kostenlos) konsumieren, deutlich verändert, und die Probleme mit/in den sozialen Medien mal ausgeblendet, aus meiner Sicht (bis jetzt) auch insgesamt positiv.

Mal eben irgendwo in der Pampa eine Fehlermeldung „googeln„, oder in einer zu Hause vergessenen Bedienungsanleitung vom Fahrzeug online nachschlagen – alles kein Problem und auf unseren Reisen schon oft und gerne so genutzt.

Wenn ich möchte, dass Menschen die von mir geschriebenen Artikel lesen können, muss ich für ein möglichst gutes Google-Ranking sorgen. Dafür steht auch SEO (Search Engine Optimization), ein Sammelbegriff für alle notwendigen Maßnahmen, um die Sichtbarkeit einer Webseite oder eines Blogs in den organischen (nicht bezahlten) Suchergebnissen von Google, Bing usw. zu verbessern.

Gesucht und gefunden

Webseite ist online, Artikel wurden veröffentlicht, die SEO-Spielregeln wurden eingehalten und man kann von Besuchern über die Suchmaschinen gefunden werden. Bis dato klickte ein Besucher bei der Suchmaschine auf den Link und kam dadurch auf die eigentliche Webseite, wo er im besten Fall genau das fand, wonach er suchte, und das brachte der Webseite Traffic.

In der Google-Suche war bis vor geraumer Zeit (unter den Anzeigen) nur ein Auszug (Snippet) des eigentlichen Textes der Webseite bzw. eine Zusammenfassung zu sehen, und anhand dieser Informationen musste/sollte/durfte man dann entscheiden, welchen Link man anklickt. Genau das ändert sich durch die Verwendung von KI und wird so auf Dauer nicht gut gehen können.

Je mehr Traffic, desto besser

Der Klick auf den Link in der Suchmaschine und der damit verbundene Besuch der eigentlichen Webseite brachten am Ende den sogenannten Traffic. Damit sind Angaben über die eindeutigen Besucher und die Seitenaufrufe gemeint, und diese Werte stellen einen wichtigen Indikator dar.

Eine Webseite wird in der Regel natürlich dazu betrieben, um eine möglichst hohe Anzahl von Besuchern zu erreichen. Durch höheren Traffic ergeben sich in den meisten Fällen auch höhere Einnahmen (Banner, Affiliate-Links, Partnerschaften usw.), weswegen diese Werte oftmals mit dem finanziellen Erfolg oder Untergang einer Website in engem Zusammenhang stehen.

Besucherdaten auf der eigenen Webseite (natürlich anonymisiert) auszuwerten, ist ebenfalls essenziell. Schließlich möchte man nicht nur wissen, wie viele Besucher die Webseite am Tag, in der Woche, im Monat usw. hat, sondern auch, welche Artikel und somit Themen die Leser am meisten interessieren.

Das ist mit der DSGVO und dem ganzen Cookie-Gedöns schon sehr stark eingeschränkt, aber mit der Google KI Übersicht bekommt man gar keine Daten mehr für die eigene Statistik und tappt im Dunkeln. Auch diese Situation wird sich früher oder später negativ bemerkbar machen.

Wertschätzung der geleisteten Arbeit

Der entstehende Traffic ist nicht nur aus finanzieller Sicht für den Webseitenbetreiber wichtig. Er dient auch als Anerkennung für die vom Autor geleistete Arbeit und er ist auch eine Bestätigung, dass die dort veröffentlichten Inhalte für die eigene Zielgruppe interessant sind.

Ich freue mich zum Beispiel immer sehr darüber, wenn jemand einen Kommentar hinterlässt, mir eine E-Mail oder sogar eine Postkarte (das Ding mit der Briefmarke) schreibt, dass ihm der Artikel gefallen bzw. bei der Lösung von Problemen oder bei der Reiseplanung geholfen hat. Ein großes Dankeschön an jeden, der hier im Blog bereits einmal in die Tasten gehauen hat.

Von Luft und Liebe alleine kann man jedoch leider nicht leben

Eine Webseite zu betreiben, kostet erst einmal Geld und ist immer eine Art von Spagat. Je mehr Zugriffe (Traffic) diese nämlich am Ende hat, desto kostspieliger wird das Ganze. Die möglichen Einnahmen über Werbebanner usw. stehen höheren Ausgaben für den Betrieb gegenüber. Hier reicht teilweise auch kein günstiges Hostingpaket mehr aus, weil die Webseite dann viel zu langsam ausgeliefert werden würde, was sich wiederum negativ auswirkt.

Hinzu kommen noch gesetzliche Vorgaben, etwa für das unnötige Cookie-Gedöns, was ohnehin kaum einer versteht und immer weggeklickt wird, Bildoptimierung, Lizenzen, Buchhaltung, Steuerberater und noch einiges mehr. Am Ende kommt monatlich ein stattliches Sümmchen zusammen, welches erst einmal refinanziert werden muss, bevor man überhaupt über Gewinne bei dem Betrieb einer Webseite oder eines Blogs sprechen kann.

Wenn ich jetzt noch meine in die Artikel fließende Arbeitszeit vergüten oder gar externe Autoren bezahlen müsste, würde ich diesen Blog leider aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten schließen müssen. Die Alternative wäre, eine viel größere Menge an Artikeln (auch bezahlte) zu veröffentlichen und/oder deutlich mehr Werbung zu schalten.

Mehr Werbung oder ab hinter die Paywall?

Das mit den Werbebannern ist aber ohnehin (aus Sicht des Besuchers und somit für mich auch nachvollziehbar) nervig und ich versuche, die Anzahl zumindest so gering zu halten, wie es geht. Des Weiteren verwenden viele Besucher einen Werbeblocker und auch die modernen Browser bieten heute Möglichkeiten, Werbung direkt auszublenden.

Eine Option wäre die Einführung einer Paywall, wie man sie bereits von diversen Zeitungen und Zeitschriften wie Spiegel, FAZ, Promobil usw. kennt. Hier kann man den Artikel in voller Länge nur lesen, wenn man Abonnent der einzelnen Webseite beziehungsweise Zeitschrift ist, oder einzeln für den Artikel bezahlt. Aus Sicht des Webseitenbesuchers keine wirklich tolle Option, aber aus Sicht des Webseitenbetreibers ein eventuell nachvollziehbarer Schritt.

Freiwilligkeit ist eine Herzenssache

Varianten auf freiwilliger Bezahlbasis für geistiges Eigentum funktionieren, aus finanzieller Sicht betrachtet, leider nur bedingt. Als Betreiber möchte man irgendwie auch nicht um Einnahmen „betteln„, auch wenn das sicherlich die falsche Beschreibung dafür ist. Aber es fühlt sich einfach nicht richtig bzw. gut an.

In einzelnen Artikeln habe ich einen Hinweis, dass man den Blog auch recht einfach unterstützen kann. Etwa über eine Spende per PayPal, oder man kauft Produkte über die hinterlegten Links zu den großen Plattformen wie Amazon, Fritz Berger oder Wagner.


Auch wenn sich die jährliche Gesamtsumme bei den Spenden per PayPal oder Überweisung (die ich natürlich noch versteuern muss) in Grenzen hält, so freue ich mich doch über jeden einzelnen Euro. Dabei geht es in erster Linie nicht um den Euro (als Währung) an sich, sondern darum, dass sich jemand bewusst entschieden hat: Dieser Artikel gefällt mir und/oder hat bei einem Problem weitergeholfen, und ich weiß den Aufwand für die Erstellung dafür zu schätzen und möchte mich bedanken.

Ein großes Dankeschön an alle, die mir über diesen Weg ihre Wertschätzung zum Ausdruck gebracht haben. Ich habe mich über jede einzelne Spende sehr gefreut und weiß dies zu schätzen.

Der Spagat zwischen Qualität und Quantität

Bedauerlicherweise habe ich keine Glaskugel, in der ich sehen kann, welches Thema „viral“ gehen würde, wie man heute so schön sagt. So schreibe ich oftmals über Themen, die mich selbst beschäftigen, und es ist dann auch mal reiner Zufall, dass ein Artikel innerhalb kurzer Zeit so oft gelesen wird. Dennoch wird jeder Artikel nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.

Ein Beispiel hierfür ist etwa mein Bericht zur Mautpflicht in Polen für Wohnmobile mit über 3,5 Tonnen. Wir hatten selbst eine Reise nach Polen geplant, und daher musste ich ohnehin durchs “Tal der Tränen”, was die unterschiedlichen Mautsysteme in der EU angeht. Die notwendigen Maßnahmen für die Maut in Polen wurden notiert, mit Screenshots versehen und am Ende in einer aufwendigen Schritt-für-Schritt-Anleitung hier im Blog veröffentlicht. Hier sitzt man schon einige Zeit daran, bevor ein Artikel in dieser Form veröffentlicht werden kann.

Weniger ist manchmal mehr

Ich versuche bei den Artikeln, alle relevanten Informationen bestmöglich zu recherchieren, was aber dementsprechend Zeit in Anspruch nimmt. Vielleicht ist mein Anspruch auch einfach viel zu hoch und ich sollte einfach mehr Lidl- und Aldi-Wochenangebote verlinken, die ganz grob auch etwas mit Camping zu tun haben, wie es manche Kellegen das so machen. NICHT! Dann schreibe ich lieber weniger, bevor ich euch im großen Stil mit Prospekten zumülle.

KI-Content ist am Ende nur Einheitsbrei

Ich könnte jetzt auch einen KI-Chatbot wie ChatGPT, Gemini, Copilot, Claude, Perplexity AI oder Jasper AI beauftragen, mir täglich Artikel zu aktuellen Themen aus der Camping- und Reisebranche zu schreiben. Genau das möchte ich aber nicht und haue lieber weiterhin selbst in die Tasten, als irgendeinen Bot für mich unnötigen Krams ohne Mehrwert schreiben zu lassen.

Der KI-Chatbot ist schließlich weder intelligent noch menschlich. Er kann „nur“ auf bereits im Netz oder seiner Datenbank verfügbare Inhalte zurückgreifen. Ein Bot wird im Winter nicht selbst durchs verschneite Lappland fahren und dir von der unglaublichen Atmosphäre dieser einzigartigen Landschaften berichten können. Er kann auch keine Wohnmobil Fußraumisolierung günstig selbst herstellen und eine Anleitung mit Bildern zum Nachmachen erzeugen.

Füttert man den Bot nur mit Müll oder Unwahrheiten, kannst du dir vorstellen, was dabei herauskommt. Die Erde ist eine Scheibe und der Klimawandel… ach lassen wir das, du weißt, was ich hiermit meine. Auf jeden Fall in meiner Welt keine schöne Vorstellung, wenn es kaum noch von echten Menschen geschriebene Artikel mehr im Netz geben würde.

Googles KI-Suche bedroht Webseiten und Autoren

Jetzt kommen wir aber mal zu Googles Funktion AI Overviews, auf Deutsch „Übersicht mit KI„, welche die Internetsuche radikal (aber schleichend) verändert und das mit drastischen Folgen für die eigentlichen Webseiten. Google ist als Suchmaschine absoluter Platzhirsch. Auch wenn Microsoft bei Bing die eigene KI „Copilot“ integriert und das Vorgehen identisch wäre, spielt das bei dem geringen Marktanteil von Bing (auf Platz 2) kaum eine Rolle.

KI ändert die Art im Internet zu suchen fundamental

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist pauschal noch lange nicht intelligent und teilweise passt der Begriff ebenso wenig, wie er bei Cloudspeicher-Anbietern passt, oder stehen die Server von Dropbox und Co. in den Wolken? Aber irgendwie muss man ja komplexe Themen in einfachen Worten beschreiben, und so nennt man es halt einfach immer KI. Was macht die KI nun in der Google-Suche so „gefährlich“?

Google erschafft keine eigenen echten Werke in Form von Texten, Fotos und Videos. Google krabbelt nicht bei Fehler E507 H unter die Sitzbank im Wohnmobil, öffnet die Serviceklappe der Truma Combi Heizung, drückt für 5 Sekunden den Resetknopf, freut sich, weil die Kiste wieder läuft, macht davon ein Foto und schreibt einen Artikel darüber. Google fährt auch nicht selbst mit dem Wohnmobil im Winter zum Nordkap, oder ins Hochland von Island und berichtet in Form eines authentischen Reiseberichts darüber, um hier nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

Weniger Klicks durch Googles AI Overviews sind ein Problem

Google sorgt(e) bis jetzt dafür, dass die Werke echter Menschen im Internet gefunden und die Besucher auf die Webseite derjenigen geleitet wurden, welche diese Inhalte auch erschaffen haben. Ähnlich wie es früher bei den Gelben Seiten und der Telefonauskunft der Fall war.

Googles neue Funktion AI Overviews – auf Deutsch KI-Überblicke fasst jetzt jedoch die Informationen aus dem Netz direkt automatisiert zusammen und zeigt sie direkt in der Suche an. Nutzer müssen dadurch oftmals gar nicht mehr auf die Originalquelle der Information klicken, was natürlich dann für einen enormen Traffic-Einbruch bei den Webseiten sorgt.

Auf den beiden Screenshots seht ihr beispielhaft zwei Suchergebnisse, wo mein Blog an erster Stelle steht. Bei der Lösung zur Fehlermeldung E507 H der Truma Gasheizung ist es eigentlich nicht mehr nötig, meinen Blog aufzurufen, weil die Zusammenfassung von Google zur Lösung des Problems eigentlich ausreicht. Alleine bei diesem Beitrag geht mir aufs ganze Jahr bezogen sehr viel Traffic und somit natürlich auch Einnahmen verloren.

Was laut Google als schneller(er) Zugang zu den Informationen gedacht ist, wird am Ende für viele Webseitenbetreiber zur Existenzfrage. Je umfangreicher die Antworten in Googles AI-Overviews sind, desto häufiger bleibt der Klick auf die Website, wo der eigentliche Inhalt herkommt, und eine damit verbundene Monetarisierung entsprechend aus.

Weniger Traffic bedeutet weniger Einnamen

Google bezahlt den Urheber „natürlich“ nicht dafür, dass dessen Inhalte innerhalb der KI-Überblicke angezeigt werden. Ein vergleichbares Problem haben auch die großen Zeitungsverlage, deren Inhalte auch im großen Stil bei Google News verwendet wurden und die Nutzer kaum noch auf die eigentliche Webseite des Verlages gegangen sind.

Durch „AI Overviews“ verzeichnen Websiten bereits teils erhebliche Traffic-Rückgänge. So etwa der DIY-Blog „Charleston Crafted„, welcher laut einem Bericht von Bloomberg einen Rückgang von über 70 % verzeichnen muss, oder der Reiseblog „The Planet D„, bis zu 90 % weniger Traffic um sein Überleben kämpft.

Es gibt aktuell auch keinerlei technische Möglichkeit, Google zu verbieten, die eigenen Inhalte in AI-Overviews anzuzeigen. Man kann lediglich einzelne Artikel oder natürlich die gesamte Webseite von der vollständigen Indexierung durch Google ausklammern. Dann würde man aber nicht mehr über dem klassischen Weg einer Suche bei Google gefunden werden, was man natürlich auch nicht möchte.

Fehlende Transparenz und ein Stochern im Dunkeln

Die DSGVO macht es Webseitenbetreibern schon seit Jahren nicht leicht, anonymisierte Daten über die Besucher zu erfassen und deren Interessen zu analysieren. Bei der KI-Übersicht von Google gibt es keinerlei Transparenz darüber, welche Inhalte bereits über die Suche direkt ausgespielt wurden. Durch den fehlenden Traffic hat man am Ende kaum noch einen Überblick, welche Inhalte die Leser interessieren und welche nicht. Sie könnten es bei Google schon gelesen haben oder auch nicht. Nichts Genaues weiß man nicht.

Was wird in der Zukunft passieren?

Kleine Anbieter von Webseiten und Blogs haben gegen die Marktmacht von Google realistisch keine Chance. Das Ganze aber einfach hinzunehmen und sich mit „da kann man wohl nichts machen“ abzufinden, ist definitiv der falsche Weg und wird zum Aussterben von guten Webseiten und Blogs führen.

Selbst die großen deutschen Verlage wie Axel Springer und Hubert Burda Media sind mit Ihrer Sammelklage aus dem vergangenen Jahr bisher nicht wirklich weitergekommen. Weiterer Druck kommt jetzt auch aus den USA. So reichte erst kürzlich der US-Medienkonzern Penske Media, hinter dem große Magazine wie „Rolling Stone„, „Billboard“ und „Variety“ und „The Hollywood Reporter“ stecken, Klage gegen Googles KI-Zusammenfassungen ein.

Penske Media verweist in der Klage ebenfalls darauf, dass Google seine mit KI erstellten Zusammenfassungen oft schon die Anfrage direkt beantwortete. Deshalb besuchten Nutzer oft nicht mehr die eigentliche Webseite, von welcher die Informationen stammten. Medien, die ihre Inhalte kostenlos anbieten, seien darauf aber angewiesen, um sich über Werbung zu finanzieren.

Wenn man einer Prognose von Gartner glauben darf, könnten bis 2026 bis zu 25 % des organischen Suchmaschinen-Traffics durch KI-gestützte Systeme verschwinden. Die Agentur Wordsmattr aus Wien geht in ihrer Studie von 17,8% weniger Traffic alleine für deutsche Seitenbetreiber aus.

Sollte man für Inhalte im Vorfeld bezahlen?

Das von mir sehr geschätzte EXPLORER Magazin hat sich vor einigen Monaten bei YouTube dazu entschlossen, Ihre hochwertig produzierten Inhalte nur noch per kostenpflichtiger Kanalmitgliedschaft oder durch ein Abonnement der Zeitschrift anzubieten. Inhaber und Chefredakteur Martin-Sebastian Kreplin erklärt das ausführlich in einem Video.

Sich hinter einer Paywall zu „verstecken“ ist für kleine Webseiten aber ebenso schwer umzusetzen, wie sich gegen eine Indexierung bei Google zu entscheiden. Man stelle sich nur einmal vor, man sucht nach Informationen für eine Reise und müsste abgesehen von den staatlich bzw. durch die Tourismusbehörde finanzierten Seiten, jedes Mal ein Monatsabo abschließen oder für einzelne Artikel bezahlen.

Anderes Beispiel anhand der oben erwähnten Fehlermeldung. Du bist im Urlaub und es fällt dir am Wochenende bei –10 Grad die Truma Heizung mit Fehlercode E507 H aus. Der Truma Support ist frühestens Montagmorgen wieder zu erreichen und für den Aufruf meines Artikels sollst du im Vorfeld 99 Cent bezahlen. Klingt doch super, oder? NICHT!

Ich sage es mal so: Mein Artikel zur Truma-Fehlermeldung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dein Problem lösen und im Nachgang wirft der ein oder andere auch gerne 5 € in die Kaffeekasse. Im Vorfeld (anders ja kaum lösbar), aber dafür zu bezahlen, fände ich als Leser auch nicht toll.

Social Media Plattformen sind auch keine Lösung

Für nicht wenige bezieht sich die Gesamtzeit, in der man sich im Internet aufhält, auf die Zeit, die man in den Social-Media-Plattformen verbringt. Besonders bei jüngeren Menschen rückt das Webseiten- und blogbasierte Internet eher in den Hintergrund und man informiert sich vorrangig bei Instagram, TikTok, YouTube, Pinterest und eventuell sogar noch bei Facebook.

Als sogenannter Content-Creator sich den Richtlinien und den undurchschaubaren Algorithmen der US-amerikanischen und chinesischen Social-Media-Plattformen zu unterwerfen, sehe ich als ein noch größeres Risiko an. Auch wenn diese Plattformen heutzutage natürlich für viele als initialer Informationsort dienen, sind sie gleichzeitig auch der Weg, um die User auf die eigene Webseite bzw. den eigenen Shop zu führen.

Abgesehen von den eingeschränkten Möglichkeiten bei der Gestaltung eines Artikels würde ich eine Social-Media-Plattform niemals als Alternative zur eigenen Webseite oder zum Blog betrachten. Die Plattformen sind noch undurchschaubarer und der Ton ist dort deutlich rauer.

Wie ist deine Meinung dazu?

Besonders stark betroffen sind Nischenblogs u.a. aus Bereichen wie Reisen, Kochen, Handwerk usw. Natürlich kann es dir persönlich egal sein, und hey, wenn der Marc keinen kostenlosen Content mehr anbietet, schade, aber dann wird sicherlich irgendwer anderes das machen. Ob das dann aber auf Dauer ein Mensch sein wird oder eine kalte Maschine, die das Netz nur nach vorhandenen Inhalten durchsucht, etwas zusammendichtet und veröffentlicht, bleibt abzuwarten.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte an dieser Stelle kein Mitleid oder Ähnliches, sondern dass einmal über die Konsequenzen dieser fundamentalen Änderung von Google nachgedacht wird.

Ich weiß nicht, wie es in Zukunft weitergeht, aber ich lese von vielen anderen Betreibern, die unter der neuen Art, wie Google mit seiner KI-Übersicht den Markt verändert, zu leiden haben und teilweise auch aufgeben. Besonders als deutschsprachige Webseite hat man logischerweise weniger Leser, als wenn man auf Englisch ein internationales Publikum erreichen kann.

Viele unabhängige Webseiten sind durch Werbung, Affiliate-Links oder Produktempfehlungen von Google anhängig, und diese Marktmacht wird auch gnadenlos ausgenutzt. Natürlich geht auch Traffic durch die Verwendung von Chatbots, wie ChatGPT verloren, aber im Verhältnis zur Google-Suche ist das aktuell zumindest verschwindend gering.

Wer hochwertige Inhalte produziert, darf einer Meinung nach durch KI-generierte Suchergebnisse nicht benachteiligt werden. Am Ende stellt sich natürlich auch die Frage: Wenn kaum noch jemand Inhalte publiziert, was soll die „KI„ dann anzeigen?

Wie ist deine Meinung zu dem Thema und wärest du bereit, für Inhalte zu bezahlen, oder hast du kreative Ideen, wie man damit umgehen sollte? Hau in die Tasten, ich freue mich auf dein Feedback!

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5 Kommentar(e)

  1. Martin sagt:
    8. Oktober 2025 um 20:33 Uhr

    Hallo zusammen, das ganze hat mich tatsächlich zum Nachdenken gebracht und beunruhigt mich doch sehr. Schließlich bin ich mittlerweile ein Fan von ChatGPT und sucher immer weniger per google.
    Eine wirkliche Lösung für das Dilemma habe ich leider nicht. Aber selbst wenn es demnächst Urteile zugunsten des Urhebers gibt, wird das die KI allensfalls verlangsamen nicht aber das Problem lösen. Ich hoffe irgendwer findet noch das Ei des Kulumbus.

  2. Marc Broch sagt:
    8. Oktober 2025 um 20:55 Uhr

    Hallo Martin,

    du hast natürlich recht, dass selbst wenn es mit Google zu irgendeiner Einigung kommen würde, sich dann das Problem sehr wahrscheinlich früher oder später in die einzelnen Chatbots verlagern würde. Diese werden auch immer mehr in die mobilen Betriebssysteme wie Android und iOS integriert, sodass man gar nicht bewusst ein Chatbot zur Suche nutzt, sondern den einfachsten Weg gewählt hat. Und das ist in der Regel eine Taste am Smartphone drücken und mit dem Gerät sich unterhalten und dann die Antworten auf die gestellten Fragen bekommen. Die Quelle der Information, also der Urheber, geht bei der Angelegenheit aktuell leider vollkommen leer aus.

    Das wird auf Dauer verständlicherweise zu Problemen führen. Viele Grüße Marc

  3. kurt sagt:
    9. Oktober 2025 um 11:47 Uhr

    Ich fand schon sonst das Geschäftsmodell von Google hart, dass man andere Inhalte schreiben lässt und für die Vermittlung der Werbung auf deren Seiten Geld kassieren kann, aber immerhin hatten die Seitenbetreiber dann Geld durch die Werbung bekommen.. Mit der KI-Zusammenfassung hat man als Content-Creator jetzt in vielen Fällen dann offensichtlich gar nichts mehr von der Veröffentlichung außer Ruhm und Ehre. Ich gehe davon aus, dass die Qualität und vor allem die Zahl der hilfreichen Inhalte rapide abnimmt, wenn man das nur noch aus Spaß machen kann und dafür auch noch Geld in Server usw. investieren muss.
    Ich gehöre zu den Lesern, die auch gute Autoren auch manchmal mit Spenden oder bewussten Vertmittlunsprovisionen unterstützen und wäre sogar bereit ein Abo für gute Seiten zu bezahlen, aber wie soll man denn dann künftig zufällig die guten Seiten finden, für die sich das Abo lohnt. Es wird so oder so sicher schwerer werden, sich eine Stammleserschaft aufzubauen, wenn man die Suchenden nicht mehr auf die eigene Seite bekommt.

  4. Arsyo sagt:
    9. Oktober 2025 um 21:39 Uhr

    Vielen Dank für diesen informativen Beitrag. So habe ich das ganze noch nicht betrachtet. Ich habe mich über die schnellen und meist guten Resultate von ChatGPT oder Perplexity gefreut.
    Ich hoffe, dass sich irgendwie eine Entlohnung der Content Creator ergeben wird. Vielleicht kann die KI ja erkennen welche Webseite am meisten/besten zur Antwort beigetragen hat.
    Ein Problem der KI Antworten ist ja auch, dass diese zwar wahr erscheinen aber „halluziniert“ sind. Oder gar durch Propaganda beeinflusst. Es braucht also in vielen Fällen auch noch Urteilsvermögen und Allgemein Bildung.

  5. K. Käfer sagt:
    12. Oktober 2025 um 19:41 Uhr

    Super Artikel, vielen Dank. Wobei ich seit meinem ersten Android-Handy, was schon 20 Jahre her sein dürfte, aus den bekannten Gründen generell keine Google-Suche mehr nutze, dafür gibt’s zu viele gute Alternativen und damit erst recht keine G KI. Das Problem ist aber z.B. bei Perplexity, Claude und co. das gleiche, dass die KI-LLMs mit dem Original-Content von Millionen von websites gespeist werden die dann ein deutlich reduziertes traffic sehen mit den im Artikel beschriebenen Folgen. Schwer zu sage wo das noch enden soll. Dass da viele traffic-abhängige websites gefährdet sind ist zu verstehen. Immer wenn die KI-Oberflächen aber die Quellen nennen (bei Perplexity der Fall) kann man immerhin ja noch dort weiterrecherchieren

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