Die ersten Tage im wunderschönen Elsass haben wir bereits in vollen Zügen genossen. Nach einem Besuch der Maginot-Linie und von Straßburg ging unsere Reise weiter in Richtung der Weinanbaugebiete mit seinen schönen Dörfern und zum Wandern in den Vogesen. Wir nutzten am Morgen noch die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten auf dem Wohnmobilstellplatz in Kehl und brachen auf in Richtung Süden.
>>> Hier geht es zum ersten Teil unseres Roadtrips. <<<
Inhaltsverzeichnis
- Die Stationen dieser Etappe
- Ein Abstecher zu den Berberaffen
- Wanderung um die Hohkönigsburg
- Bummeln durch Ribeauvillé
- Ein Stellplatz zwischen den Weinreben
- Das zauberhafte Riquewihr
- Ein Glas Glück – Unser süßer Abstecher zu Christine Ferber
- Prepaid-Karte aus dem Automaten
- In die Berge zum Lac Blanc
- Auf dem Dach der Vogesen – Unsere Wanderung zum Hohneck
- Die Route des Crêtes
- Höhenluft und Weitblick – Der Grand Ballon
- Ein Stadtbesuch in Colmar
- Zu Besuch in Eguisheim
- Fazit: Mit dem Wohnmobil durchs Elsass
Die Stationen dieser Etappe
Ein Abstecher zu den Berberaffen
Erstes Ziel war die Hohkönigsburg und kurz vor dem Ziel machten wir in der Nähe von Kintzheim einen Zwischenstopp. Wer hätte gedacht, dass wir auf unserer Reise durchs Elsass plötzlich mitten in einer Horde Berberaffen stehen würden. Die Montagne des Singes bei Kintzheim ist ein Ort, an dem man Affen nicht nur aus nächster Nähe bestaunen kann, sondern ihnen wortwörtlich auf Augenhöhe begegnet. Das Ganze inklusive neugieriger Blicke und kleiner frecher Hände, die einem alles aus der Tasche stibitzen wollen.





Hier geht’s weniger um Zoo-Atmosphäre, sondern mehr um das Gefühl, ein Gast im Wohnzimmer der Berberaffen zu sein. Keine Gitter, keine Käfige – stattdessen ein weitläufiger, bewaldeter Park, in dem über 200 Berberaffen vollkommen frei leben. Und sie machen das, was Affen eben so tun: klettern, balgen, chillen, entlausen, Babys auf dem Rücken tragen und gelegentlich mit diesem leicht überheblichen Blick rüberschauen, der sagt: „Ihr Menschen seid schon ein bisschen seltsam.“





Für uns war der Besuch im Affenpark Montagne des Singes bei Kintzheim eine schöne Abwechslung und eine klare Empfehlung, wenn man hier in der Gegend unterwegs ist.
What3Words „Koordinaten“ vom Affenpark
https://w3w.co/idealismus.beauftragter.irrt
GPS-Koordinaten
48.260471, 7.374899
48°15.6283′N, 7°22.4939′E
48°15′37.6956″N, 7°22′29.6364″E
Wanderung um die Hohkönigsburg
Auf 757 Metern thront auf einem Bergkamm der Vogesen in der Nähe von Sélestat die zu Beginn des 20. Jahrhunderts rekonstruierte Hohkönigsburg (franz. Château du Haut-Kœnigsbourg) über den Weinbergen und Wäldern des Elsass. Der Weg hinauf zur Burg ist zwar ein wenig kurvig und so muss man mit dem Wohnmobil mit Bedacht fahren, sonst wird’s mit den Motorrad- und Radfahrern gefährlich! Von der Burgterrasse aus bietet sich bei gutem Wetter ein spektakulärer Blick bis in den Schwarzwald.
Die Ursprünge der Hohkönigsburg reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie diente ursprünglich den Hohenstaufen als strategischer Punkt zur Kontrolle wichtiger Handelsrouten zwischen Nord- und Südeuropa, darunter dem Getreide- und Salzhandel. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrmals den Besitzer.
Sie ist mit jährlich etwa 500.000 Besuchern die meistbesuchte Burg der Region und einer der am häufigsten frequentierten Touristenorte ganz Frankreichs. Auf einen Besuch im Inneren der Burg haben wir aufgrund der bereits vorhandenen Menschenansammlungen vor dem Eingang jedoch verzichtet und sind stattdessen lieber bei dem herrlichen Wetter ins Tal gewandert.



Nach etwa zwei Stunden Wanderung sind wir vom Aufstieg erschöpft, aber glücklich wieder am Wohnmobil angekommen und haben unsere Reise ins bezaubernde Dörfchen Ribeauvillé fortgesetzt. Und wer mag, kann den Besuch der Hohkönigsburg perfekt mit einem Abstecher zur Montagne des Singes oder zur Adlerwarte Volière des Aigles kombinieren – beides liegt gleich ums Eck.
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz zur Hohkönigsburg
https://w3w.co/alltag.kammerspiel.silber
GPS-Koordinaten
48.247696, 7.334811
48°14.8618′N, 7°20.0887′E
48°14′51.7056″N, 7°20′5.3196″E
Bummeln durch Ribeauvillé
Die Anreise nach Ribeauvillé mit dem Wohnmobil ist einfach, aber die Parkplatzsituation ist wie in vielen anderen hochfrequentierten Orten eine kleine Herausforderung. Auf den meisten der (wenigen) Parkplätze findet man Verbotsschilder für Wohnmobile und Wohnwagen und manch ein Platz ist sogar mit einer Höhenbegrenzung ausgestattet.
Es gibt zwar einen Wohnmobilstellplatz und der ist mit 15 EUR die Nacht auch soweit in Ordnung, aber wenn man sich „nur“ das Örtchen für ein bis zwei Stündchen ansehen möchte, eher ungeeignet. Wir finden aber in näherer Umgebung am Straßenrand in einer Seitenstraße noch ein freies Plätzchen und machen uns auf den Weg ins Zentrum.
Ribeauvillé ist einer der ältesten Orte in ganz Frankreich und der historische Ortskern ist teilweise seit dem Mittelalter erhalten und diente als Inspiration für den Disneyfilm „Die Schöne und das Biest“. Der Stadtkern ist sehr hübsch anzusehen und jede Ecke ist ein Foto wert, jedes Gebäude ein kleines Kunstwerk.
Wer ein bisschen mehr Bewegung will, kann auch zu einer der Burgruinen oberhalb der Stadt wandern. Gegen 18 Uhr kehrte Ruhe in Ribeauvillé ein und auch wir machten uns nach etwa zwei Stunden Bummeln auf den Weg ins nahegelegene Zellenberg.
What3Words „Koordinaten“ vom Wohnmobilstellplatz in Ribeauvillé
https://w3w.co/überwiegenden.positiver.rückflug
GPS-Koordinaten
48.191179, 7.329834
48°11.4707′N, 7°19.7900′E
48°11′28.2444″N, 7°19′47.4024″E
Ein Stellplatz zwischen den Weinreben
Nur wenige Kilometer von Ribeauvillé und nur einen Steinwurf von unserem nächsten Ziel Riquewihr entfernt liegt in Zellenberg das Weingut der Familie Becker . In dem traditionsreichen Familienbetrieb wird genau das verkörpert, was wir am Elsass so lieben gelernt haben: Gastfreundschaft, Charakter – und natürlich hervorragender Wein.
Die Familie Becker betreibt seit dem 17. Jahrhundert Weinbau, was allein schon beeindruckend klingt. Aber was wirklich zählt, ist, was ins Glas kommt – und das hat uns ehrlich begeistert. Vom mineralisch-frischen Riesling bis zum eleganten Gewürztraminer.
Natürlich sind wir nicht mit leeren Händen (oder Kisten…) gegangen und die erste Flasche vom leckeren Gewürztraminer haben wir bereits zwischen den Weinreben unterhalb vom Weingut verköstigt. Wer bei Familie Becker Wein kauft, darf auch gerne auf deren Gelände mit dem Wohnmobil zwischen den Reben übernachten und den Sonnenuntergang genießen.


What3Words „Koordinaten“ von Domain Jean Becker
https://w3w.co/gehsteig.musikkapelle.zünften
GPS-Koordinaten
48.168162, 7.321339
48°10.0897′N, 7°19.2803′E
48°10′5.3832″N, 7°19′16.8204″E
Das zauberhafte Riquewihr
Nach unserer Nacht in den Weinreben sind wir ins nahegelegene Riquewihr gefahren und konnten noch eine Lücke auf dem Parkplatz (9 EUR für 3 Stunden) ergattern. Dieser Ort ist ebenfalls sehr zauberhaft und so bummeln wir staunend über das Kopfsteinpflaster zwischen dem bunten Fachwerk hin und her. Man läuft im Zickzack, weil man dauernd anhält, staunt, fotografiert oder spontan in einen kleinen Laden einkehrt, der nach Lavendel, Käse oder frisch gebackenem Kugelkopf duftet.
Trotz der Beliebtheit des Ortes (und ja, es ist kein Geheimtipp mehr), hat Riquewihr seinen Charme behalten. Natürlich sind ein paar mehr Touristen unterwegs, besonders in der Hauptsaison, aber irgendwie passt das alles. Zwischen Souvenirläden und uralten Gemäuern entdeckt man immer wieder ruhige Ecken, kleine Innenhöfe oder romantische Winkel, in denen man auch mal ganz alleine ist.
Kulinarische Versuchungen?
Oh ja. Riquewihr hat eine hohe Dichte an Weinstuben, Restaurants und Spezialitätenläden, in denen man problemlos den halben Tag mit Essen und Probieren verbringen könnte. Wir können den vielen lecker duftenden Versuchungen aber gerade noch so widerstehen und ziehen weiter in Richtung Niedermorschwihr.
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz in Riquewihr
https://w3w.co/plattenfirmen.kinohit.kamen
GPS-Koordinaten
48.166303, 7.301831
48°9.9782′N, 7°18.1099′E
48°9′58.6908″N, 7°18′6.5916″E
Ein Glas Glück – Unser süßer Abstecher zu Christine Ferber
Wenn man durchs Elsass reist und sich fragt, wo wohl das Paradies für Frühstücks-Fans versteckt ist – die Antwort lautet ziemlich sicher: Niedermorschwihr. Genauer gesagt: die kleine, feine Welt von Christine Ferber, der “Fee der Konfitüren”, wie sie auch liebevoll genannt wird.
Christine Ferber , eine Bäckerin, Konditorin und Chocolatière in der vierten Generation, betreibt eine Konditorei im Dorf Niedermorschwihr. Das Geschäft befindet sich in einem historischen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das als „Au relais des Trois Épis“ (An der Station der Drei Ähren) bekannt ist. Es liegt westlich von Colmar, am Fuße der Vogesen.
Ferbers köstliche Marmeladen haben internationale Anerkennung erlangt und werden sogar bis nach Japan exportiert. Ihre Bekanntheit stieg besonders, als der berühmte Schauspieler Brad Pitt persönlich in ihrem Laden einkaufte und dabei angeblich 1500 Euro ausgegeben hat. Dass es hier auch noch eine Marmelade mit dem Namen „Lilly“, dem Vornamen unserer jüngsten Tochter gibt, war ebenfalls zuckersüß. Freunde des süßen Frühstücks kommen hier voll auf ihre Kosten
What3Words „Koordinaten“ von Maison Ferber in Niedermorschwihr
https://w3w.co/wofür.inoffiziellen.kühe
GPS-Koordinaten
48.099679, 7.27372
48°5.9807′N, 7°16.4232′E
48°5′58.8444″N, 7°16′25.3920″E
Prepaid-Karte aus dem Automaten
Bereits in unserem Urlaub in Frankreich 2022 war ich vom Prepaid-Angebot des Anbieters free.fr und dessen Automaten sehr angetan. Kurz vor Colmar befindet sich im großen Einkaufszentrum eine Filiale von free und hier kann man sich ganz einfach eine Prepaid-Karte am Automaten ziehen.


Der sehr einfache Ablauf hat sich zu damals (hier nachzulesen) nicht geändert. Man bekommt jetzt jedoch ganze 350 Gigabyte Datenvolumen (damals waren es 210 GB) für den gleichen Preis von 19,99 EUR. Mit SIM-Karte, frischen Lebensmitteln und Wein im Gepäck konnte die Reise weitergehen, denn im riesigen Carrefour kann man u. a. auch sehr preiswert Wein einkaufen.
What3Words „Koordinaten“ vom Einkaufszentrum bei Colmar
https://w3w.co/vorsieht.breitete.mengen
GPS-Koordinaten
48.126469, 7.366129
48°7.5881′N, 7°21.9677′E
48°7′35.2884″N, 7°21′58.0644″E
In die Berge zum Lac Blanc
Nach so viel Flammkuchen, Wein und Dörfchen-Idylle war es höchste Zeit, unsere Wanderschuhe mal wieder zu benutzen. Also: Rucksack gepackt, Wasserflasche gefüllt, und ab in die Vogesen – genauer gesagt zum Lac Blanc, einem der schönsten Bergseen der Region und perfektem Ausgangspunkt für eine Wanderung.

Unsere Route: Grobe 20 Kilometer rund um den Lac Blanc, mit kleinem Abstecher zu den Aussichtspunkten hoch über dem Wasser. Die Wege sind gut ausgeschildert, mal schmal, mal felsig, zwischen Tannen und Felsen geht es vom Parkplatz bereits steil nach oben.
Besonders spektakulär: der „Rocher Hans“, ein Felsvorsprung, der nicht nur perfekte Picknickkulisse bietet, sondern auch ein bisschen Mut erfordert, wenn man sich an den Rand wagt. Wer schwindelfrei ist, wird mit einem Panoramablick belohnt.
Nach ein paar Stunden, vielen Fotos und einem ordentlichen Höhenunterschied bis zum kleineren Lac Noir landen wir wieder am Wohnmobil – müde, hungrig, aber sehr zufrieden. Rund um den Lac Blanc ist es uns aber zu voll und so beziehen wir unser Nachlager auf einem Parkplatz in der Nähe einer Bob Station nur wenige Minuten entfernt.





What3Words „Koordinaten“ Parkplatz an der Bob-Station
https://w3w.co/betreffende.überragenden.inhaberin
GPS-Koordinaten
48.136656, 7.088931
48°8.1994′N, 7°5.3359′E
48°8′11.9616″N, 7°5′20.1516″E
Auf dem Dach der Vogesen – Unsere Wanderung zum Hohneck
Wenn man das Elsass von oben sehen will – so richtig von oben –, dann auf zum Hohneck. Mit seinen 1.363 Metern ist er der dritthöchste Gipfel der Vogesen und wir starteten am nächsten Tag unsere Wanderung oberhalb des auf 1139 m liegenden Pass Col de la Schlucht, wo man mit seinem Wohnmobil auch wunderbar und sogar kostenlos auf einem für Camper vorgesehenen Bereich übernachten kann.
Die Vogesen sind nicht alpin, aber sie haben ihren ganz eigenen Charakter – wild, sanft und je nach Wetter auch manchmal ein wenig mystisch. Der Aufstieg zum Hohneck-Gipfel ist nicht extrem, aber man kommt schon ins Schnaufen – was halb so wild ist, weil es ständig gute Ausreden für Pausen gibt: eine Hütte hier, ein Ausblick da.





Und dann – nach ein paar knackigen Höhenmetern – stehen wir oben und genießen die Aussicht. Wir gönnen uns noch eine heiße Schokolade in der Gipfelhütte und treten den Rückweg an.





Zurück am Parkplatz genießen wir noch die restlichen Sonnenstrahlen vor dem Wohnmobil und schmeißen danach unseren kleinen Grill an. Ziemlich geschafft, aber glücklich fallen wir ins Bett.
What3Words „Koordinaten“ vom Platz an der Col de la Schlucht
https://w3w.co/namentlich.zeichenlehrer.betrag
GPS-Koordinaten
48.064535, 7.023011
48°3.8721′N, 7°1.3807′E
48°3′52.3260″N, 7°1′22.8396″E
Die Route des Crêtes
Die Route des Crêtes, auch bekannt als Vogesenkammstraße, ist ein Muss für jeden Besucher der Vogesen. Diese spektakuläre Panoramastraße schlängelt sich entlang des Hauptkamms der Südvogesen und bietet bei gutem Wetter atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft, darunter den Schwarzwald und die Rheinebene.



Der nördliche Abschnitt (Col du Bonhomme – Col de la Schlucht) führt durch dichte Wälder und vorbei an malerischen Seen wie dem Lac Blanc und dem Lac Noir. Auf dem zentralen Abschnitt (Col de la Schlucht – Markstein) erreicht man die höchsten Gipfel der Vogesen, darunter den Hohneck und den Grand Ballon, unserer nächsten Station.
Höhenluft und Weitblick – Der Grand Ballon
Unser nächstes Ziel heißt Grand Ballon (Großer Belchen) und ist mit 1.424 Metern der höchste Gipfel der Vogesen und wir erreichten ihn aufgrund von Straßensperren nur mit Umwegen durchs Tal. Wir fuhren also die vielen Serpentinen auf der einen Seite bis hinunter ins Tal, um an anderer Stelle wieder hunderte von Höhenmeter nach oben zu fahren. Vom Parkplatz nahe des Grand Ballon wären wir in wenigen Minuten bereits am Gipfel und weil uns das zu langweilig war, machten wir eine Rundwanderung von ca. 15 Kilometern rund um den Gipfel.
Oben angekommen: Wow in alle Richtungen. Im Westen schimmert die Rheinebene, dahinter der Schwarzwald, bei klarem Wetter grüßen sogar die Schweizer Alpen aus der Ferne. Zurück am Wohnmobil genossen wir auf dem Parkplatz noch einen schönen Sonnenuntergang, bevor dann der Regen einsetzte, welcher sich auch die nächsten Tage hartnäckig halten sollte.


What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz unterhalb des Grand Ballon
https://w3w.co/schülerin.teilchen.enthalten
GPS-Koordinaten
47.905064, 7.103744
47°54.3038′N, 7°6.2246′E
47°54′18.2304″N, 7°6′13.4784″E
Ein Stadtbesuch in Colmar
Nach unserer Wanderung am Grand Ballon haben wir einen reinen Gammeltag im Wohnmobil verbracht. Das Wetter hatte unseren Wanderplänen einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn bei starkem Dauerregen macht das keinen großen Spaß. Auch die nächsten Tage sollte es nur minimal besser sein und so verließen wir die Vogesen und steuerten die Stadt Colmar an.
Obwohl uns das Wetter an diesem Tag nicht gerade mit Sonnenschein verwöhnt hat, war unser Besuch in der „Hauptstadt des elsässischen Charmes“ trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – ein Highlight und ab und zu schien sogar die Sonne.
Colmar ist eines dieser Städtchen, das einen direkt verzaubert. Bunte Fachwerkhäuser, kopfsteingepflasterte Gassen, kleine Brücken und schöne Kanäle. Alles wirkt charmant und nicht zu kitschig. Wir schlenderten durch die Altstadt, vorbei an jahrhundertealten Fassaden, üppig bepflanzten Fensterbänken und kleinen Boutiquen, die zwischen Kunsthandwerk, Wein und süßen Versuchungen alles bieten, was das Elsass-Herz begehrt.
Petite Venise – einmal bitte lächeln!
Ein besonderer Höhepunkt in Colmar ist natürlich das Viertel Petite Venise. Egal, ob mit Kamera oder einfach nur staunend – hier bleibt man fast automatisch stehen, schaut, genießt und fragt sich, ob es hier eigentlich immer so schön ist. (Antwort: höchstwahrscheinlich ja, wenn auch ohne üppige Osterdekoration)
Fachwerk und Geschichte pur – Das Gerberviertel
Colmar ist voller schöner Ecken und dazu zählt auch das alte Gerberviertel. Oder wie die Franzosen sagen: Quartier des tanneurs. Früher, im 17. und 18. Jahrhundert, war hier richtig was los – allerdings nicht unbedingt im touristischen Sinne. Das Viertel war das Zuhause der Gerber, die Tierhäute bearbeiteten und trockneten. Die hohen, schmalen Häuser mit ihren typischen Dachböden wurden genau dafür gebaut.
Wer durch das Viertel schlendert, merkt schnell: Hier wurde mit viel Liebe restauriert. Die Häuser leuchten in warmen Farben und jedes ist ein kleines Kunstwerk für sich.
Genuss unter Glas – Ein Besuch in der Alten Markthalle
Zwischen all den bunten Fachwerkhäusern, kopfsteingepflasterten Gassen und kleinen Kanälen wirkt sie auf den ersten Blick fast unscheinbar – die Alte Markthalle in Colmar. Ein Backsteinbau mit großen Fenstern und einem Hauch von Industriecharme. Aber wer sie betritt, wird schnell merken: Hier schlägt das kulinarische Herz der Stadt.




Schon am Eingang weht einem der Duft von frisch gebackenem Brot, reifem Käse und geröstetem Kaffee entgegen. Es dauert nicht lange, bis man das erste Mal innehält – nicht nur wegen des Aromas, sondern auch wegen der Farben. Obst und Gemüse in perfekter Anordnung, Metzgerauslagen wie aus dem Katalog, und dazwischen Stände mit Wein, Honig, Pâtisserie oder sogar Austern auf Eis. Kurz gesagt: Ein Paradies für Feinschmecker.
Kulinarische Pause auf Elsässer Art
Irgendwann meldet sich auch bei uns der Appetit – kein Wunder bei so vielen Düften, die aus den Weinstuben und Bistros strömen und dann noch der Besuch in der Markthalle. Wir entschieden uns für ein kleines Restaurant und wurden mit einer knusprigen Tarte flambée und einem kühlen Bier belohnt.


Unser Fazit: Der Besuch in Colmar hat uns ausgezeichnet gefallen. Authentisch und voller Charme und wer einmal hier war, kommt garantiert wieder.
Zu Besuch in Eguisheim
Für unsere letzte Station im Elsass bezogen wir für nur 20 EUR die Nacht Quartier auf dem kleinen und zentral gelegenen Campingplatz Camping Trois Châteaux .
Wenn es ein Dorf gibt, das das Wort „malerisch“ mit jeder Gasse und jedem Fenster ernst nimmt, dann ist es Eguisheim. Nur ein paar Minuten von Colmar entfernt, fühlt man sich hier wie in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt.
Runde Sache – im wahrsten Sinne des Wortes
Schon die Struktur des Ortes ist besonders: Eguisheim ist rund gebaut. Die Gassen ziehen sich kreisförmig um das historische Zentrum, und das macht den Spaziergang durch das Dorf zu einem besonderen Erlebnis – man läuft und staunt, biegt ab, ist wieder überrascht, und plötzlich steht man wieder dort, wo man angefangen hat. Nur mit noch mehr Fotos auf dem Handy und einem leicht verträumten Lächeln im Gesicht.
Blumen, Fachwerk und viel Liebe zum Detail
Die Häuser hier – bunt gestrichen, mit üppigen Geranien geschmückt und mit Fachwerk in allen denkbaren Variationen verziert – sind ein einziges Fest für die Augen. Wer einmal durch Eguisheim schlendert, versteht sofort, warum es auch schon zum schönsten Dorf Frankreichs gewählt wurde.
Ein Hauch Geschichte
In der Mitte des Dorfes steht der hübsche Place du Château Saint-Léon, mit Brunnen, Kirche und kleinen Restaurants – perfekt für eine kleine Pause bei einem Glas Gewürztraminer, einem Flammkuchen oder Kassler mit Sauerkraut.
What3Words „Koordinaten“ vom Campingplatz in Eguisheim
https://w3w.co/tritt.ladegerät.küssen
GPS-Koordinaten
48.042623, 7.299835
48°2.5574′N, 7°17.9901′E
48°2′33.4428″N, 7°17′59.4060″E
Fazit: Mit dem Wohnmobil durchs Elsass
Unsere Reise durchs Elsass war eine perfekte Mischung aus Entschleunigung, Wandern in der Natur, Kultur und ganz viel Genuss. Mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein, war dabei besonders praktisch, denn so hatten wir die Freiheit, spontan zu sein, an den für uns schönsten Orten zu verweilen und die Landschaft in unserem eigenen Tempo zu genießen.
Ob charmante Dörfer und Städchen wie Eguisheim, Riquewihr, Ribeauvillé und Colmar, oder kulinarische Entdeckungen wie bei Christine Ferber oder in den Weinkellern der Region – das Elsass hat uns mit offenen Armen empfangen. Und dabei zeigte es sich von seiner besten Seite: freundlich, farbenfroh, voller Geschichte und Geschmack.
Kurz gesagt: Das Elsass hat uns mehr als begeistert – und es wird ganz sicher nicht unsere letzte Reise in eine der schönsten Regionen Frankreichs gewesen sein.
Ich bin begeistert von Ihrem Bericht mit den schönen Bildern.
Wenn es geht schicken Sie mir bitte den Teil 1, den habe ich leider gelöscht.
Herzlichen Dank
Karl Klaas
Moin Herr Klaas,
hier geht es zum ersten Teil der Reise durch das Elsass.
Viele Grüße Marc