Zwischen den teilweise im dichten Wald liegenden Ruinen von Burgen und Schlössern, sanften Weinbergen und mittelalterlichen Fachwerkdörfern entfaltete sich eine Landschaft, die wie aus einem Märchenbuch zu stammen scheint. Der Duft frisch gebackener Flammkuchen und warmen Nadelbäumen liegt in der Luft und fern ab vom Trubel des Alltags entdeckten wir eine Region, in der die Zeit langsamer zu ticken scheint. Mit jedem Kilometer, den wir mit dem Wohnmobil über die kleinen Landstraßen des Elsass zurücklegten, wuchs unsere Sympathie für dieses besondere Fleckchen Frankreichs.
Vom Norden aus durchquerten wir die Republik in Richtung der deutsch-französischen Grenze und unser erster Halt galt einem großen Waldparkplatz unterhalb der Burg Fleckenstein. Sie liegt nur einen Steinwurf entfernt zur Grenze zu Rheinland-Pfalz und in der Nebensaison ist hier nicht viel los und so verbrachten wir eine ruhige Nacht, trotz der für uns noch etwas ungewohnten Geräusche des Waldes.
Die Stationen dieser Etappe
Wir starten mit der vier Burgen Tour
What3Words „Koordinaten“ vom Wanderparkplatz unterhalb der Burg Fleckenstein
https://w3w.co/südwand.gerechter.geeignet
GPS-Koordinaten
49.049577, 7.780612
49°2.9746′N, 7°46.8367′E
49°2′58.4772″N, 7°46′50.2032″E
Die Burg Fleckenstein
Nach wenigen Minuten reichen wir vom Parkplatz über den Köhlerweg die Überreste der Burg Fleckenstein, oder Château de Fleckenstein, wie man in Frankreich zu sagen pflegt. Das klingt auf Französisch gleich viel prunkvoller und hebt vom Klang her die mittelalterliche Felsenburg aus dem frühen 12. Jahrhundert direkt auf ein anderes Level.


Nachdem gut investierte 5 EUR Eintrittsgeld p.p. den Besitzer gewechselt hatten, die zum Erhalt der Ruine dienen, durften wir das Drehkreuz passieren und uns die Burgreste genauer anschauen. Die Burg wurde auf einem ca. 90 Meter langen, 30 Metern hohen und an manchen Stellen nur 6 Meter breiten Felsen aus rotem Buntsandstein erbaut und diente bis Ende des 17. Jahrhunderts als Stammburg dem Adelsgeschlechts der Fleckensteiner.
Neben der Ringmauer um die Unterburg und Resten von zwei Türmen und dem damaligen Tor sind Mauerreste verschiedener Wohn- und Wirtschaftsgebäude, sowie Teile des Treppenturms und des Brunnenturms erhalten. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Räume sowie Aufgänge im Fels.
Die Wegelnburg
Von der Burg Fleckenstein aus wanderten wir durch den dichten Wald über den Felsenpfad, einem wahren Paradies für Bouldern und andere Klettersport begeisterte, weiter zu den Überresten der Wegelnburg. Dabei passieren wir die Grenze nach Deutschland, denn die Burgruine liegt im südlichen Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz.



Die Burganlage, oder besser das, was davon übrig ist, liegt auf dem etwa 570 Meter hohen Sindelsberg. Von hier oben hat man u. a. einen herrlichen Blick auf die Höhen des Wasgaus, sowie die in Frankreich liegenden Burgen Fleckenstein, Löwenstein und die Hohenburg.





Die Hohenburg
Von der Wegelnburg aus ging es wieder zurück ins nördliche Elsass (Frankreich) zur Hohenburg (frz. Château du Hohenbourg), einer Felsenburg auf dem Schlossberg (551 m). Um die Aussicht vom Dach des alten Wohnturms aus auf die Landschaft zu genießen, muss man erst eine steile und in die Jahre gekommene Treppe erklimmen. Von der ersten Etage geht es dann über in den Fels geschlagene und vom Regen ausgewaschene Stufen weiter nach oben.





Burgruine Löwenstein
Nach einer Brotzeit in der wärmenden Sonne auf der Hohenburg starteten wir zur letzten Etappe dieser Wanderung und Ziel waren die Überreste der Burg Löwenstein (frz. Château de Lœwenstein). Sie wurde erstmals im 13. Jahrhundert in den Geschichtsbüchern erwähnt und liegt auf rund 530 Metern Höhe auf einem Südausläufer des Schlossberges in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hohenburg.





Von hier aus folgten wir dem Wanderweg durch ein grünes Tal wieder zum Wanderparkplatz und machten uns am frühen Nachmittag nach ca. 12 Kilometern Wanderung auf in Richtung Westen zu einem kleinen Parkplatz unweit der Burg Wasigenstein.
Nach kurzer Fahrt durch die dichten Wälder schlenderten wir uns eine Serpentinenstraße hinauf in Richtung der Burgruine und genossen auf einem kleinen Platz abseits der Straße die warmen Sonnenstrahlen bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen.


What3Words „Koordinaten“ vom Wanderparkplatz
https://w3w.co/ausblick.ausgelastet.kindheit
GPS-Koordinaten
49.04389, 7.708477
49°2.6334′N, 7°42.5086′E
49°2′38.0040″N, 7°42′30.5172″E
Burg Wasigenstein
Die Überreste der mittelalterlichen Felsenburg Burg Wasigenstein (französisch Château du Wasigenstein) aus der Mitte des 13. Jahrhunderts befinden sich auf einem durch eine tiefe Schlucht geteilten Sandsetinfelsen nordwestlich von Niedersteinbach in den elsässischen Nordvogesen. Vom kleinen Wanderparkplatz sind es nur wenige Minuten bis zur Ruine der Felsenburg.
Der Aufstieg über die in Felsen gehauene Treppen ist nichts für schwere Nerven und man sollte sich gut festhalten. Der Untergrund ist alles andere als trittsicher und die Stufen sind durch den Regen stark ausgewaschen und bieten teilweise nur sehr wenig halt.





Wasigenstein ist eine Doppelburg aus zwei baulich voneinander getrennten Teilen, die auf zwei felsigen Sandsteinbarren liegen und durch eine schmale, aber tiefe Spalte voneinander getrennt sind. Nur an der Basis sind die beiden Felsenriffs miteinander verbunden. Sie sind bis zu 20 Meter hoch und bei einer Breite von maximal acht Metern insgesamt 75 Meter lang.





Nach unserer fünften Burgbesichtigung des Tages kletterten wir den Hang hinauf in Richtung der kaum befahrenen Straße und verbrachten die Nacht auf dem kleinen Parkplatz.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Tour in Richtung Wissembourg fort und wollten die Ver- und Entsorgungsstation des Betreibers Camping-Car Park nutzen, den wir bereits aus einem vorherigen Urlaub in Frankreich her kannten.
Die Station war jedoch defekt und so ließen wir den Camper auf dem großen für Wohnmobile ausgezeichneten Parkplatz stehen und bummelten etwas durch das kleine, aber leider nicht so spektakuläre Örtchen Wissembourg. Im lokalen Supermarkt wurden vor Abfahrt noch die Vorräte etwas aufgefüllt, bevor es für uns weiter in Richtung der Maginot-Linie zur Festung bzw. Bunkeranlage Schoenenbourg ging.
Die Maginot-Linie
Die Erfahrungen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 sowie des Ersten Weltkrieges ließen Frankreich nach kurzer Planungszeit innerhalb von 9 Jahren (1929 bis 1938) die bis dahin modernste Verteidigungslinie Europas errichten. Die nach dem französischen Kriegsminister André Maginot benannte Maginot-Linie verlief vom Atlantik bis zum Mittelmeer.


Die Linie bestand aus Bunkern, unterirdischen Kasernen, Artilleriestellungen und einem ausgeklügelten Netz an Versorgungs- und Kommunikationswegen. Technisch war sie ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, doch militärisch hatte sie einen entscheidenden Schwachpunkt: Sie endete an der Grenze zu Belgien. Als der Zweite Weltkrieg begann, umgingen die deutschen Truppen 1940 einfach das Verteidigungssystem, indem sie durch Belgien vorrückten – ein Plan, der die Maginot-Linie weitgehend nutzlos machte.
Heute ist die Maginot-Linie ein Symbol für militärische Fehlplanung, aber auch ein historisches Mahnmal. Viele Teile sind noch erhalten und können wie die Festung Schoenenbourg besichtigt werden – ein eindrucksvolles Zeugnis für die Angst, Technik und strategischen Überlegungen einer vergangenen und grauenhaften Zeit.
Festung Schoenenbourg
Im malerischen Elsass umgeben von Weinbergen und Wäldern, liegt der Eingang zu einer anderen Welt: der Festung Schoenenbourg (franz. auch Fort de Schoenenbourg), einer der größten und am besten erhaltenen Bunkeranlagen der Maginot-Linie. Was von außen fast unscheinbar wirkt, entpuppt sich nach wenigen Schritten unter Tage als eine gewaltige, unterirdische Festung – geheimnisvoll, technisch beeindruckend und voller Geschichte.
Man kann die Bunkeranlage innerhalb einer Führung oder auf eigene Faust während der Öffnungszeiten gegen einen Eintritt von 10 EUR erkunden und sollte für die ca. 3 Kilometer unterirdischer Fußweg 2 bis 3 Stunden an Zeit einplanen. Die Temperatur beträgt das ganze Jahr über 12 °C und somit sollte man auch im Sommer entsprechend warme Kleidung dabeihaben.
Der Eingang der Bunkeranlage ist schlicht: ein graues Tor in einem bewaldeten Hang, irgendwo im sonst so schönen Elsass. Nachdem du das Kassenhäuschen passiert hast, führt ein Schacht tief ins Innere des Bunkersystems, eines unterirdischen Labyrinths aus Beton und Stahl.


Kaum hat man die ersten Schritte hinter sich, schließt sich die Außenwelt wie ein Vorhang. Die Temperatur sinkt, die Luft ist kühl und feucht, es riecht nach Metall, Stein und insgesamt etwas muffig. Man spürt sofort: Hier ging es nicht um ein paar einfache Schutzräume – hier wurde eine ganze Welt unter der Erde gebaut.






Unten angekommen führt ein schmaler Gang hinein in das unterirdische Bollwerk. Der Lärm der Welt bleibt zurück. Stattdessen: metallisches Echo, das leise Brummen der Technik, das Rauschen der eigenen Gedanken. An einigen Stellen sieht man immer wieder den elektrischen Zug, mit dem früher Munition, Soldaten und vieles mehr transportiert wurde.



Über 3 Kilometer an Gängen, mehrere Kampfblöcke, eine eigene Kaserne mit Schlafräumen, Küche, Kantine, Kapelle, eine Krankenstation, Kommandostände und sogar ein kleines Kraftwerk für die Stromgewinnung – alles verbirgt sich in diesem gigantischen Betonkoloss.
Alles ist original erhalten und vom Verein gepflegt, als hätte die Besatzung den Bunker gestern erst verlassen. Die Geräusche der Außenwelt verschwinden. Nur das leise Surren des Belüftungssystems und vereinzelte Marschmusik aus der damaligen Zeit begleiten den Rundgang.
Hier unten erfährt man, wie die Festung erbaut wurde und wie die über 600 Soldaten hier monatelang unter der Erde gelebt haben. Wie sie 1940 unter schwerem deutschem Beschuss standen und über 17.000 Granaten auf die Festung Schoenenbourg niederprasselten.
Neben der Bauweise der gesamten Anlage sind die original erhaltenen Geschütztürme besonders eindrucksvoll. Gewaltige Stahlkuppeln, die einst ausfahrbar waren, um Artilleriefeuer abzugeben.






Diese Geschütztürme kann man sich auch an der Erdoberfläche anschauen. Sie liegen nur wenige Minuten von der Anlage aus mit dem Auto entfernt zwischen den grünen Wiesen des Elsass.



Beim Verlassen des Bunkers blendet uns das Sonnenlicht und wir stehen wieder im Hier und Jetzt – aber ein Stück der Vergangenheit hat sich eingeschrieben. Die Festung Schoenenbourg ist nicht nur ein technisches Denkmal, sondern ein stiller Zeuge dafür, wie grausam Menschen sein können und wie unnötig jegliche Art von Krieg doch ist. Besonders in der heutigen Zeit gibt einem das zum Nachdenken und der Besuch wirkte bei uns noch einige Zeit nach.
Nach dieser etwas bedrückenden Erfahrung fahren wir bei bestem Wetter mit unserem Wohnmobil weiter in Richtung Süden zur zauberhaften Stadt Straßburg am Rhein.
What3Words „Koordinaten“ der Festung Schoenenbourg
https://w3w.co/schiffe.grundstein.zeugnis
GPS-Koordinaten
48.966163, 7.912496
48°57.9698′N, 7°54.7498′E
48°57′58.1868″N, 7°54′44.9856″E
Straßburg – Zwischen Fachwerk und Europa
Wer nach Straßburg reist, bekommt mehr als nur hübsche Postkartenmotive. Die Hauptstadt des Elsass ist ein Ort, an dem sich die Gegensätze charmant umarmen: Deutsch und Französisch, Mittelalter und Moderne, Romantik und Politik. Genau das macht ihren Reiz aus – und zu einem perfekten Ziel für einen Besuch voller Geschichte, Genuss und gemütlicher Gassen.
Ankommen und Staunen
Davon abgesehen, dass es in Straßburg selbst keine Wohnmobilstallplätze gibt, benötigt man zwingend eine kostenpflichtige Crit’Air-Vignette, um nach Straßburg hineinzufahren, welche man im Vorfeld auch noch per Post bestellen muss. Wir entscheiden uns daher für den Wohnmobilstallplatz am Wasserturm in der Stadt Kehl auf der deutschen Seite des Rheins. Hier hat übrigens auch die Firma Bürstner ihr Werk.
What3Words „Koordinaten“ vom Wohnmobilstellplatz in Kehl
https://w3w.co/trage.kissen.ominös
GPS-Koordinaten
48.563726, 7.813926
48°33.8236′N, 7°48.8356′E
48°33′49.4136″N, 7°48′50.1336″E
Von hier aus kann man sehr einfach mit der Straßenbahn (vom Rathaus) in die Stadt fahren. Vom Wohnmobilstellplatz sind es ca. 10 Minuten zu Fuß bis zur Bahnstation und die Line (D) bringt einen in etwa 20 Minuten ins Zentrum von Straßbourg. Das Tagesticket (24h) bekommt man u. a. über die CTS-App und es kostet für bis zu 3 Personen nur 10,20 EUR.
Schon beim ersten Spaziergang durch die Altstadt merkt man: Straßburg hat Charakter. Die verwinkelten Gassen der Grande Île, der historischen Innenstadtinsel, sind zu Recht UNESCO-Weltkulturerbe. Überall stehen bunt bemalte Fachwerkhäuser, kleine Cafés schmiegen sich an Kopfsteinpflasterstraßen, und über allem thront das Wahrzeichen der Stadt: das Straßburger Münster.
Der erste Blick auf die gotische Kathedrale, den Straßburger Münster ist schon beeindruckend. 142 Meter hoch, reich verziert, mit einer astronomischen Uhr im Inneren, die seit Jahrhunderten die Zeit nicht nur anzeigt, sondern zelebriert. Wer die 332 Stufen bis zur Aussichtsplattform erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt und bei klarem Wetter sogar bis in den Schwarzwald belohnt.
Nicht weniger beeindruckend ist die lutherische Thomaskirche, welche auch für ihre Orgel von Johann Andreas Silbermann aus dem Jahr 1741 berühmt ist. Am Eingang wollten wir gerade unsere Hundedame Luna im Hunderucksack G-Train von Kurgo verstauen, als uns die nette Dame am Eingang darauf aufmerksam machte, dass dieses nicht nötig wäre. Schließlich ist auch der Hund ein Geschöpf Gottes und dürfte natürlich in die Kirche. Sag das mal den grimmig guckenden Katholiken vom Straßburger Münster.
Postkartenidylle in “La Petite France”
Ein paar Schritte weiter beginnt das wohl romantischste Viertel Straßburgs: La Petite France. Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert spiegeln sich im Wasser der Ill, bunte Fensterläden und Geranien überall. Heute schlendert man durch Boutiquen, sitzt am Ufer mit einem Crêpe in der Hand oder lässt sich in einem der vielen Restaurants mit Flammkuchen, Sauerkraut und elsässischem Wein verwöhnen.
La Petite France liegt auf der Grande Île, der historischen Altstadtinsel von Straßburg, und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Mittelalter lebten hier vor allem Gerber, Müller und Fischer – Handwerker, die das Viertel mit seinem dichten Netz an Wasserwegen prägten. Noch heute tragen viele Gassen Namen wie “Rue des Moulins” (Mühlenstraße), die an diese Zeit erinnern.





Trotz der idyllischen Kulisse war La Petite France früher alles andere als malerisch. Der Name stammt nicht etwa von der französischen Romantik, sondern vom „Hospice des Vérolés“ – einem Hospital, in dem an Syphilis erkrankte Soldaten behandelt wurden.
Flanieren zwischen Fachwerk und Wasser
Wer La Petite France besucht, sollte sich treiben lassen. Keine Route, kein Plan – einfach loslaufen. Jede Ecke ist ein Fotomotiv: schiefe Balken, bunte Fensterläden, blühende Blumenkästen. Die Häuser stammen teils aus dem 16. und 17. Jahrhundert und spiegeln sich malerisch in den ruhigen Armen der Ill.





Ein Höhepunkt ist die Ponts Couverts, eine Brückenanlage mit vier Wehrtürmen, die früher Teil der Stadtbefestigung war.
Die Gedeckten Brücken – Straßburgs mittelalterliche Wächter
Mitten im Herzen von La Petite France, eingerahmt von den malerischen Kanälen und den uralten Fachwerkhäusern, liegen sie wie stille Wächter der Stadt: die Ponts Couverts, auf Deutsch die Gedeckten Brücken.





Die Anlage stammt aus dem 13. Jahrhundert und diente einst als Teil der Stadtbefestigung. Drei Brücken aus Sandstein verbinden vier wuchtige Wehrtürme, die früher zur Verteidigung der Stadt dienten. Die Brücken selbst waren damals überdacht, um die Soldaten vor Pfeilen und später Kugeln zu schützen – daher der Name.
Gleich dahinter liegt das Vauban-Wehr, ein beeindruckendes Schleusensystem, das bis heute funktioniert – inklusive einer begehbaren Dachterrasse mit Postkartenblick über das Viertel und die Brücken. Wer möchte, kann Straßburg auch vom Wasser aus entdecken. Neben größeren Touristenschiffen gibt es hier auch kleine Elektroboote zu mieten.
Genuss & Atmosphäre
In den kleinen Gassen reihen sich Restaurants, Winstubs (elsässische Weinstuben) und Cafés aneinander. Hier schmeckt der Flammkuchen besonders gut, das Glas Gewürztraminer besonders fruchtig. Man kann hier auch wunderbar Wurst und Käse kaufen und nach einer ausgiebigen Kostprobe in einem der Käseläden auf Grand’Rue war auch unser Rucksack gut gefüllt.


Straßburg – Herz Europas
Doch Straßburg ist nicht nur Nostalgie. Die Stadt ist auch ein Symbol für das moderne Europa. Nur wenige Minuten mit der Bahn vom Zentrum entfernt liegt das Europäische Viertel mit dem Europaparlament, dem Europarat und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.



Fazit: Straßburg – eine Stadt zum Verlieben
Straßburg ist mehr als nur eine hübsche Altstadt – es ist ein Ort, der Gegensätze vereint und uns ausgezeichnet gefallen hat. Zwischen Fachwerkromantik in La Petite France, dem imposanten Münster, modernen EU-Institutionen und kulinarischen Genüssen spürt man an jeder Ecke Geschichte, Charme und Lebensfreude. In der Nebensaison ist die Stadt noch nicht so überlaufen und lässt sich entspannt zu Fuß, der Straßenbahn oder mit dem Fahrrad entdecken.
Mit knapp einem Kilo Käse auf dem Rücken nahmen wir die Straßenbahn zurück über den Rhein nach Kehl und ließen den Abend bei (wie soll es auch anders sein) einem frischen Baguette, Käse, Wurst und Wein gemütlich ausklingen. Im nächsten Teil der Reise geht es in die idyllischen kleinen Dörfchen entlang der Weingebiete und zum Wandern in die Vogesen.