Vom kleinen Campingplatz im Örtchen Raufarhöfn ganz weit im Norden Islands fuhren wir wieder ein gutes Stück in den Süden zum Askja Krater. Wir freuten uns besonders auf die Fahrt ins Hochland, auch wenn wir bislang nicht ahnten, dass es die härteste Etappe auf der gesamten Reise werden sollte
Bevor wir von der asphaltierten Ringstraße auf die F88 ins Hochland in Richtung Askja abgebogen sind, stand aber noch ein Besuch an der nächstgelegenen Tankstelle auf dem Pflichtprogramm. Der Spritverbrauch im Gelände ist deutlich höher und Tankstellen sucht man dort vergebens. Hier wegen Sprintmangels liegenzubleiben ist etwas, was man auf jeden Fall vermeiden kann. Nachdem Tank und Reservekanister randvoll waren, konnte es auch schon losgehen.
>>> Hier geht es zum ersten Teil unseres Roadtrips. <<<
Inhaltsverzeichnis
- Die F88 – Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
- Wanderung zum Askja Krater
- Besuch der Kverkfjöll Ice Cave
- Steiniger Rückweg aus dem Vatnajökull-Nationalpark
- Entspannung auf dem schönen Campingplatz Möðrudalur
- Überfüllung am Hotpot Laugarvellir
- Der gigantische Kárahnjukastífla Staudamm
- Der schöne Stuðlagil-Canyon
- Reiten auf Islandpferden
- Abstecher zur Papageitaucherkolonie Hafnarhólmi
- Auf dem SUP den Finnwalen so nah wie nie
- Die Fahrt zum ältesten Leuchtturm Islands
- Letzte Station der Campingplatz in Seyðisfjörður
- Ein Fazit zu unserer Reise
- Die Stationen dieser Etappe
Die F88 – Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Wir bogen mit einem anderen Fahrzeug fast gleichzeitig von der Ringstraße auf die F88 ab und nach wenigen hundert Metern war für uns erst einmal Zwangspause angesagt. Der Wagen vor uns schleuderte so viel Staub auf, dass wir in der Wolke kaum etwas sehen konnten. Nachdem sich der „Nebel“ verflüchtigt hatte, konnte es weitergehen und dann kam auch schon unserer erste Furt (Flussdurchquerung). Die Umbauten am Mercedes Sprinter (Bericht), wie ein Snorkel für eine erhöhte Luftansaugung, und die Höherlegung der Entlüftungsleitungen von Getriebe, Differenzialgetriebe und Verteilergetriebe, haben sich auf jeden Fall gelohnt. Bei tiefen Furten sind wir dennoch zu Fuß (sofern möglich) die Strecke vorher mit Wanderstöcken als Unterstützung abgelaufen, um Überraschungen bei der Durchfahrt zu vermeiden.
Die nächste Furt folgte nach etwa einer halben Stunde, und die war zwar nicht so tief, aber der Untergrund dafür sehr uneben. Am Ende haben wir aber diese erfolgreich gemeistert und das Fahren macht (noch) einen riesigen Spaß. Danach kamen auf dem Weg bis zum Askja Krater nur noch ein paar „Pfützen“, welche es zu durchqueren galt.
Man fährt aufgrund der vielen Schlaglöcher, großen Steine usw. auf der F88 größtenteils nicht viel schneller als etwa 15 bis 20 km/h und so dauert die Anreise ein wenig. Kurz vor dem „Campingplatz“ Drekaskáli unterhalb vom Askja wurden wir von einem Fahrzeug gestoppt. Es gehörte Felicitas (viele Grüße an der Stelle), welche vor ein paar Jahren aus Deutschland nach Island ausgewandert ist und jetzt als Rangerin im Nationalpark arbeitet.
Nach einem netten und sehr informativen Plausch mit Felicitas sind wir auf die F910 abgebogen und an der Rangerstation, mit angeschlossenem „Campingplatz“ (Dreki) über die F894 bis zum Wanderparkplatz am Askja Krater gefahren.
What3Words „Koordinaten“ vom Campingplatz am Askja Krater
https://w3w.co/verjährung.musikstück.köstlich
GPS-Koordinaten
65.042031, -16.59527
65°2.5219′N, 16°35.7162′W
65°2′31.3116″N, 16°35′42.9720″W
Wanderung zum Askja Krater
Am Parkplatz warteten wir noch kurz den Regen ab, bevor wir uns warm eingepackt auf den Weg machten. Bereits nach wenigen Metern muss man durch ein Schneefeld warten und somit sollten die Wanderschuhe hoch genug sein.
Nach etwa 45 Minuten erreichten wir den Askja Krater mit dem See großen Öskjuvatn und dem kleinen geothermisch aktiven Víti. Der Name Askja bedeutet auf Isländisch “Kessel” oder “Schüssel”, was die charakteristische Form des Kraters treffend beschreibt. Die Entstehung des Gebiets wird auf eine große vulkanische Explosion im Jahr 1875 zurückgeführt, die eine der bedeutendsten Eruptionen in der Geschichte Islands gewesen ist. Es wurden dabei Aschewolken freigesetzt, die bis nach Skandinavien getragen wurden und schwere Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Nordisland hatten. Viele Menschen verließen aufgrund der nachfolgenden Hungersnot die Region und wanderten nach Nordamerika aus.
Öskjuvatn, der größere der beiden Seen, ist mit einer Tiefe von etwa 220 Metern einer der tiefste See Islands. Der kleinere Kratersee Víti, dessen Name “Hölle” bedeutet, ist ein geothermaler See, welcher durch vulkanische Aktivitäten erhitzt wird. Das Wasser im Víti ist aufgrund geothermischer Quellen warm und lädt manche Wanderer zum Baden ein.
Die Umgebung von Askja ist rau und karg, typisch für die vulkanischen Hochlandregionen Islands. Die Landschaft besteht aus schwarzen Lavafeldern, Geröll, vulkanischen Ascheschichten und Gebirgsformationen. Diese unwirtliche Gegend erinnert an die Oberfläche des Mondes, was auch der Grund dafür war, dass die NASA in den 1960er Jahren Astronauten hier trainieren ließ, um sie auf die Bedingungen der Mondoberfläche vorzubereiten.
Als wir am Abend wieder am Wohnmobil angekommen waren, ging es das Stück über die F894 runter zum Campingplatz, auch wenn das nicht wirklich als Campingplatz beschreiben kann.
Man darf hier gegen eine Gebühr von 2500 ISK pro Person (umgerechnet ca. 17 EUR) mit seinem Fahrzeug auf dem Geröllfeld neben der Rangerstation übernachten. Wasser, Duschen usw. kosten extra, aber was will man machen. Frei stehen ist nicht erlaubt und Alternativen gibt es weit und breit keine und so bleiben auch wir hier eine Nacht.
Besuch der Kverkfjöll Ice Cave
Wir verließen am frühen Morgen den Platz und quälten den Sprinter über die F902 in Richtung der Bergkette Kverkfjöll am nördlichen Rand des Gletschers Vatnajökull. Aufgrund der Nähe des Gletschers zu den heißen vulkanischen Quellen entstehen unter dem Gletschereis Schmelzwasserströme, welche gewaltige Eishöhlen formen. Die geothermalen Aktivitäten unter dem Eis führen dazu, dass das Gletschereis langsam, aber kontinuierlich schmilzt, wodurch die Höhlen über viele Jahre hinweg ausgehöhlt werden.
Das Betreten solcher Eishöhlen kann lebensgefährlich sein und sollte ausschließlich im Rahmen einer Führung mit einem erfahrenen Guide und nicht auf eigener Faust erfolgen. Die Kverkfjöll-Eishöhlen sind besonders faszinierend aufgrund ihrer Größe und der spektakulären Formationen, die das Schmelzwasser im Eis hinterlässt.
Die Höhlen erstrecken sich oft über mehrere hundert Meter und bilden labyrinthartige Strukturen mit Wänden aus klarem, blauem Gletschereis. Das Licht, das durch das Eis fällt, verleiht der Umgebung eine fast surreale Atmosphäre. Die Wände und Decken der Höhlen reflektieren in verschiedenen Blautönen, die vom reinsten Himmelblau bis zu tiefem Türkis reichen.
Eine der faszinierendsten Eigenschaften dieser Höhlen ist, dass sie sich ständig verändern. Durch die geothermische Aktivität und das fließende Wasser im Inneren des Gletschers werden die Höhlen jedes Jahr neu geformt. Ihre Struktur, Größe und Stabilität können sich somit von Saison zu Saison ändern, was ein Betreten u.a. so gefährlich macht.
Gerade als ich die Drohne landen ließ, fing es erneut an, heftig zu regnen, und wir traten schnell den Rückzug in Richtung unseres warmen und trockenen Wohnmobils an. Nach einer Portion frischer Waffeln und einem heißen Kaffee machten wir uns auf den Weg, den Nationalpark wieder zu verlassen.
What3Words „Koordinaten“ von der Kverkfjöll Ice Cave
https://w3w.co/tilgen.einmaliger.schwierig
GPS-Koordinaten
64.733573, -16.666698
64°44.0144′N, 16°40.0019′W
64°44′0.8628″N, 16°40′0.1128″W
Steiniger Rückweg aus dem Vatnajökull-Nationalpark
Von der Höhle aus ging es wieder ein Stück über die F902 zurück, bevor wir dann auf die F905 abgebogen sind und dieser Streckenabschnitt hatte es in sich. Als Erstes kam nasser Sand und Anhalten würde mit Einsacken und Freischaufeln bestraft. Dann folgte hartes Geröll, wo man u.a. immer gut auf die Reifen aufpassen muss, damit man sich nicht die Flanke beschädigt. Dazu gesellte sich dann auch noch Regen, Nebel und ein starker Wind.
Es ging immer wieder bergauf und begab und der Untergrund wechselte von weich auf hart innerhalb kürzester Zeit. Am schlimmsten war das Geröllfeld mit seinen sehr spitzen Steinen, auf dem wir nur recht langsam vorangekommen sind. Immer wieder mussten Felsen überwunden werden. Die zu durchquerenden Furten waren dabei fast langweilig.
Es dauerte mehrere Stunden, bis wir über die F905 und dann wieder auf die 901 gekommen sind. Der Tank (93 Liter) war nahezu leer und wir schafften es noch gerade so bis zur nächsten Tankstelle am Campingplatz Möðrudalur. Als Backup hätten wir aber auch noch einen 20 Liter Reservekanister* gehabt. Was für ein geiler (aber auch harter Trip) über die Hochlandstraßen Islands. Es hat insgesamt riesigen Spaß gemacht und bis auf ein paar kleine Lackkratzer und etwas verschlissene AT-Reifen hat der Sprinter und die Crew diese Tour heil überstanden. Immer wieder beeindruckend, was ein Mercedes Allrad Sprinter ohne jegliche Fahrwerksumbauten so alles wegsteckt.
Entspannung auf dem schönen Campingplatz Möðrudalur
Nach der Passage vom Askja Krater bzw. der Eishöhle zurück in die Zivilisation waren wir froh über diesen schön angelegten Campingplatz. Es gibt saubere Sanitäreinrichtungen, Aufenthaltsräume mit Kochmöglichkeiten und genügend Platz für Fahrzeuge und Zelte. Das Restaurant am Platz hat einen ausgezeichneten Ruf und es roch bei der Rezeption auch sehr verlockend, aber leider waren wir zeitlich dafür zu spät dran, sonst wären wir hier noch eingekehrt. Beim nächsten Mal!
Es gibt auch Hütten, die man mieten kann und durch die Mitte des Platzes schlängelt sich ein kleiner Bach, den man über eine Brücke passieren kann. An einer Stelle befand sich ein Fuchsbau, und wir konnten dem Nachwuchs beim Toben zuschauen. Sieht man ja auch nicht alle Tage. Auf unserer gesamten Reise war dies der schöne und am besten ausgestattete Campingplatz und dass dieser auch noch die Campingcard akzeptiert, war natürlich für uns perfekt
What3Words „Koordinaten“ vom Möðrudalur/Fjalladýrð Campingplatz
https://w3w.co/neues.rückgang.einflüssen
GPS-Koordinaten
65.37275, -15.881761
65°22.3650′N, 15°52.9057′W
65°22′21.9000″N, 15°52′54.3396″W
Überfüllung am Hotpot Laugarvellir
Am nächsten Morgen sind wir vom Campingplatz wieder auf die F905 gefahren und von dort auf die F910 in Richtung Süden abgebogen und Ziel war der HotPot Laugarvellir. Von der F910 geht es über eine kleine Piste steil bergab ins Tal zu einem kleinen Parkplatz. Dieser war trotz der Abgeschiedenheit gut gefüllt und wir schnappen uns die Badesachen und machen uns auf den Weg zum wenige hundert Meter entfernten HotPot.
Hier befindet sich eine 70 °C heiße Quelle und das Wasser verbindet sich mit einem kalten Bach und sorgt für eine angenehme Badetemperatur von etwa 38–40 °C. Das abgekühlte Wasser ergießt sich über eine Felsformation dann als Wasserfall in den Hotpot. Die Quelle ist mineralreich, was ihr eine leicht milchige Farbe verleiht, und der Boden ist sehr weich und eher schlammig.
Eine nette Location, aber leider zu dem Zeitpunkt sehr (zu) gut besucht und es wurde immer voller in dem kleinen Becken, sodass wir den Rückzug antraten. Aufgrund der vielen Menschen und davon nicht einmal alle in Badebekleidung habe ich aus Rücksicht keine Fotos davon gemacht. Am Parkplatz stand dann noch eine interessante Version eines VW-Bullis.
What3Words „Koordinaten“ vom Hotpot Laugarvellir
https://w3w.co/unterwäsche.fachärztin.achtung
GPS-Koordinaten
65.005673, -15.75981
65°0.3404′N, 15°45.5886′W
65°0′20.4228″N, 15°45′35.3160″W
Wir bzw. der Sprinter kämpfte sich dann wieder über die steile Schotterpiste den Berg hinauf zur F910, welche wir weiter in Richtung Süden gefahren sind. Man muss hier weder großen Schlaglöchern noch großen Steinen ausweichen und es gibt (leider) auch keine Furten auf dem Teil der Strecke zu durchqueren.
Der gigantische Kárahnjukastífla Staudamm
Am Ende der südlichen F910 erreicht man Kárahnjúkastífla, den größten Staudamm Islands. Dieser Megadamm spielt eine zentrale Rolle in der Stromproduktion des Landes. Mit seiner Höhe von 198 Metern und einer Länge von 700 Metern ist es eines der größten Wasserkraftwerke Europas und es hat eine Leistung von 690 Megawatt.
Der Stausee hat eine Speicherkapazität von 2,1 Milliarden Kubikmetern Wasser. Vom Stausee wird das Wasser über zwei lange Tunnel bis zum Kraftwerk geleitet, welches pro Jahr 4800 GWh liefern kann.
What3Words „Koordinaten“ vom Staudamm
https://w3w.co/schieben.vorgeben.pflanzenbau
GPS-Koordinaten
64.950288, -15.796413
64°57.0173′N, 15°47.7848′W
64°57′1.0368″N, 15°47′47.0868″W
Vom Staudamm aus ging es für uns wieder etwas in Richtung Norden zum Stuðlagil Canyon. Auf der Fahrt über die 910 zogen innerhalb weniger Minuten dunkle Wocken und Nebel auf. Aber so schnell wie die Wolken gekommen waren, waren sie auch wieder verschwunden und am Horizont war vereinzelt die Sonne zu sehen.
Wir verließen die asphaltierte 910 auf die F923 in Richtung Hrafnkelsdalur und hier gab es neben einer (unsere letzte) Flussdurchquerung auch noch einen schönen Regenboden in der Hochebene zu bestaunen. Wir erreichten am Abend den Campingplatz am Stuðlagil-Canyon und verbrachten hier eine ruhige Nacht.
Der schöne Stuðlagil-Canyon
Vom Campingplatz (liegt auf der Westseite) gelangt man über ein paar Stufen zu einer kleinen Aussichtsplattform mit Blick auf den Canyon. Deutlich schöner ist aber der Blick von der Ostseite aus. Also Abfahrt über die 923 in Richtung Norden bis zu einer Brücke und dann auf der anderen Seite wieder zurück bis zu einem Parkplatz. Von hier aus ist es nur ein kleiner Fußmarsch bis zum Canyon und man kann hier auch runter an das Flussufer klettern.
Der Stuðlagil-Canyon ist eine der faszinierendsten geologischen Formationen und für die außergewöhnlichen Basaltsäulen und das türkisfarbene Wasser bekannt. Der reißende Gletscherfluss Jökulsá á Dal, hat über Jahrtausende diesen Canyon geformt, indem er durch die Basaltschichten geschnitten und die Landschaft um den Flusslauf modelliert hat.
Eine entscheidende Veränderung trat mit dem Bau des Kárahnjúkastífla-Staudamms ein, wodurch sich der Wasserstand ab dem Jahr 2007 gesenkt hat. Dies machte den Canyon erst zugänglich und enthüllte die imposanten Basaltsäulen, welche zuvor unter Wasser verborgen waren.
Das Flussbett und die Felsen können glatt sein, insbesondere bei nassem Wetter kann man hier schnell ausrutschen. So habe auch ich eine Erinnerung in Form einer kleinen Narbe mit nach Hause genommen, als ich ein paar Meter die Felsen hinuntergepurzelt bin, um eine bessere Perspektive zu haben. Was macht man nicht alles für ein paar tolle Fotos.
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz am Stuðlagil Canyon
https://w3w.co/kommt.dimensionieren.südspitze
GPS-Koordinaten
65.176167, -15.267522
65°10.5700′N, 15°16.0513′W
65°10′34.2012″N, 15°16′3.0792″W
Ein großer Wunsch der weiblichen Crew war es, Islandpferde nicht nur zu sehen, sondern auch auf ihnen zu reiten. Natürlich sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen und so haben wir nach vorheriger Buchung die Húsey Hostel & Horsefarm angesteuert.
Reiten auf Islandpferden
Húsey liegt knapp 60 Kilometer nördlich von Egilsstaðir und die Ladys hatten sich für den nächsten Tag eine Tour reserviert. Auf dem weitläufigen Gelände konnten wir auch übernachten, und der zweistündige Ausritt startete am Vormittag. Auf dem Ausritt geht es durch eine wunderschöne Landschaft und man macht auch einen Abstecher zu den Seehundebänken, von wo aus man sie aus nächster Nähe beobachten kann.
Die knapp 70 Euro pro Person waren gut investiertes Geld, weil das Strahlen in den Augen und das Lächeln beim Rückblick auf den Austritt noch sehr lange angehalten hat.
What3Words „Koordinaten“ von Húsey Hostel & Horsefarm
https://w3w.co/angenehmen.erzählweise.neigten
GPS-Koordinaten
65.632641, -14.275608
65°37.9585′N, 14°16.5365′W
65°37′57.5076″N, 14°16′32.1888″W
So langsam neigte sich unser Urlaub dem Ende entgegen und war an der Zeit, ganz gemütlich in Richtung Fähranleger im Örtchen Seyðisfjörður aufzubrechen.
Abstecher zur Papageitaucherkolonie Hafnarhólmi
Im Osten in Island liegt der Ort Bakkagerði und es ist eine der besten und zugänglichsten Stellen, um Papageitaucher oder auch Puffins genannt, in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können.
Die Insel Hafnarhólmi, ist von einem kleinen Hafen aus zugänglich, und die Papageitaucherkolonie ist über eine gut ausgebaute Treppe und Wanderwege leicht erreichbar. Der Weg führte uns zu diversen Aussichtspunkten, die für die Vogelbeobachtung optimal sind. Neben Papageitauchern nisten in Hafnarhólmi zwar auch andere Seevögel, wie etwa Möwen und Kormorane, aber die süßen Puffins sind hier ganz klar die absoluten Stars.
Papageitaucher (Fratercula arctica) sind kleine Seevögel mit leuchtend bunten Schnäbeln und charakteristischen, orangefarbenen Füßen. Diese Farbenpracht hat ihnen den Spitznamen “Clowns der Meere” eingebracht. Sie verbringen die meiste Zeit des Jahres auf dem offenen Meer und kommen nur während der Brutzeit, etwa von Mai bis August, an Land.
Die Puffins graben in Hafnarhólmi ihre Nester in den weichen Boden der Klippen, um dort ihre Eier abzulegen. Nach etwa sechs Wochen Brutzeit schlüpfen die Küken und werden von den Elterntieren mit kleinen Fischen gefüttert. Im August verlassen die Jungvögel die Nester und begeben sich, meist bei Nacht, auf ihren ersten Flug in Richtung offenes Meer. Ein Besuch der Papageitaucherkolonie Hafnarhólmi ist sehr zu empfehlen.
What3Words „Koordinaten“ der Papageitaucherkolonie
https://w3w.co/hochrangig.riesiger.aufkommenden
GPS-Koordinaten
65.542138, -13.754532
65°32.5283′N, 13°45.2719′W
65°32′31.6968″N, 13°45′16.3152″W
Auf dem SUP den Finnwalen so nah wie nie
In der Bucht von Bakkagerði fuhr ein Mann mit seinem Stand up Paddling Board (SUP), was alleine schon bei der Kulisse mit den leicht schneebedeckten Bergen im Hintergrund fantastisch aussah. Dann tauchten am Horizont immer wieder die Flossen von Finnwalen auf, und das SUP schien ihr Interesse geweckt zu haben. Sie begleiteten den Mann auf seinem SUP fast eine Stunde lang durch die Bucht, bevor sie wieder ins offene Meer verschwanden. Wie gerne hätte ich zu dem Zeitpunkt unser SUP dabeigehabt.
In Bakkagerði gibt es einen netten Campingplatz, welcher sogar über eine Waschmaschine (500 ISK) verfügte, und von uns noch einmal zum Ende des Urlaubs genutzt wurde.
Die Fahrt zum ältesten Leuchtturm Islands
Bevor wir uns auf den Campingplatz in Seyðisfjörður in der Nähe des Fähranlegers begeben, wollten wir noch ein letztes Mal die schöne Natur in einer etwas abgeschiedenen Gegend genießen. Dalatangi im Osten Islands ist nicht nur für den ältesten Leuchtturm des Landes, sondern auch für seine schöne Küstenlandschaft bekannt. Von der Ringstraße ging es über die Schotterpiste 953 runter in Richtung des Mjóifjörður Fjord. Die Fahrt über die Serpentinen bietet einen atemberaubenden Ausblick auf den Fjord, und auf dem Weg kommt man am Klifbrekkufossar vorbei. Der Wasserfall besteht aus einer Serie von Kaskaden, über die das Wasser in kleine Becken hinabstürzt, bevor es dann weiter in den Fjord fließt.
Unten am Ufer des Fjords angekommen, befindet sich das Wrack des Amphibienfahrzeugs WWII US Navy LCM (Landing Craft Mechanized). Es kommt ursprünglich aus den Westfjorden, wo es vom US-Militär eingesetzt wurde, um Ausrüstung zu ihrer Radarstation in einem abgelegenen Gebiet zu transportieren. Es wurde auch für den Transport von Bulldozern und Autos zwischen den Fjorden eingesetzt.
Die Front konnte abgesenkt werden, sodass die Fahrzeuge auf Sandstrände fahren konnten. Diese robusten Boote wurden auch für die Landung von Truppen und Ausrüstung an Küsten im Pazifikkrieg eingesetzt, und jetzt verrottet es in den kalten Gewässern vor der isländischen Küste.
Auf der 953 fuhren wir am Ufer des Fjordes entlang bis ins gleichnamige Dörfchen Mjóifjörður, wo die 953 zu einer kurvenreichen Schotterpiste wird und die Region nur in den schneefreien Sommermonaten gut zugänglich ist.
Ganz am Ende der Piste steht der Leuchtturm Dalatangaviti aus dem Jahre 1895 und es ist der älteste Leuchtturm Islands. Der Leuchtturm wurde später durch einen moderneren Bau (Orange) ersetzt, welcher noch in Betrieb ist, und so stehen heute zwei Türme auf der Halbinsel – der historische und der neuere. Früher lebten hier Leuchtturmwärter und ihre Familien, die in den langen Wintermonaten oft von der Außenwelt abgeschnitten waren.
What3Words „Koordinaten“ vom Leuchtturm Dalatangaviti
https://w3w.co/saat.unendlichen.indiz
GPS-Koordinaten
65.2702, -13.575626
65°16.2120′N, 13°34.5376′W
65°16′12.7200″N, 13°34′32.2536″W
Letzte Station der Campingplatz in Seyðisfjörður
Die Schotterpiste endet am Leuchtturm und man kann an der Landzunge leider nicht weiterfahren, an welchem andren Ende Seyðisfjörður liegen würde, und so ging es den gleichen Weg wieder zurück bis auf die Ringstraße. Bei der schönen Landschaft bzw. Aussicht ist das aber überhaupt kein Problem, und so steuern wir gemütlich in Richtung Egilsstaðir. Von dort aus sind es über die 93 nur etwa 30 Minuten Fahrtzeit nach Seyðisfjörður, wo zwei Tage später unsere Fähre ablegte.
In Seyðisfjörður gibt es auch einen Campingplatz (Campingcard) und dieser ist in der Hauptsaison relativ schnell belegt, denn es bietet sich natürlich an, hier den Abend vor der Abfahrt hier zu verbringen. Man sollte hier jedoch mindestens zwei Tage vorher anreisen, um noch einen Platz zu bekommen.
Man kann von hier aus noch einige schöne Wanderungen unternehmen, oder man besucht das örtliche Hallenbad mit Sauna und HotPot, wie wir es zweimal gemacht haben. Auch ein kleiner Spaziergang durch den Ort ist zu empfehlen, und in der Nähe des Hafens steht auch das Haus eines Künstlers, welcher aus Strandgut und Industrieabfällen diverse Objekte und Skulpturen anfertigt.
Am Abend, bevor die Fähre ablegte, konnten wir bereits am Hafen den Check-in erledigen und sich somit für den nächsten Tag ein wenig Zeit einsparen. Wir mussten uns in der MS Norrøna mit einigen anderen Fahrzeugen im Bug quasi auf der Stelle drehen, um für die Ausfahrt in Hirtshals bereits in Fahrtrichtung zu stehen. Dank der beiden sehr erfahrenen und freundlichen Einweiser der Rederei haben wir aber auch das hinbekommen und danach unsere Kabine bezogen.
Wir buchten uns auf der Rückfahrt einen der drei Hot Tubes (1. Std) auf Deck 7. Hier saßen wir in etwa 40 °C warmen Seewasser, welches mit überschüssiger Wärme aus dem Maschinenraum der MS Norrøna geheizt wird, und genossen bei einem kühlen Getränk die Aussicht auf den rauen Nordatlantik. Was für ein schöner Abschluss eines wunderbaren und unvergesslichen Urlaubs im Land von Feuer und Eis.
Ein Fazit zu unserer Reise
Wer diesen Reisebericht von Anfang an gelesen hat, wird bereits früh gemerkt haben, wie begeistert wir von Island waren und immer noch sind. Die Landschaft ist atemberaubend und ein Naturwunder jagt hier das nächste. Vieles konnten wir (ich) nur schwer in Worte fassen und das Gesehene lässt sich in Bildern und Videos eigentlich kaum vermitteln. Man muss es einfach selbst erlebt haben, und das eigene Wohnmobil ist dafür ideal. Ein Allradantrieb ist natürlich von Vorteil, wenn man auch ins Hochland fahren möchte, aber auch unweit der asphaltierten Ringstraße gibt es genug zu entdecken.
Wir wurden im Vorfeld „gewarnt“, dass ein Besuch in Island Folgen haben wird und man sich sehr schnell in dieses Land verliebt, und dem haben wir nichts entgegenzusetzen. Es hat uns voll erwischt und wir wollen zeitnah wieder nach Island reisen. Der Fahrplan der MS Norrøna für 2025 ist auf jeden Fall schon online verfügbar, und der Herbst, habe ich mir sagen lassen, soll auch eine wunderbare Jahreszeit im Land von Feuer und Eis sein.
Die Stationen dieser Etappe
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What3Words „Koordinaten“ vom Campsite Borgarfirði
https://w3w.co/heiraten.empfindung.umrundet
GPS-Koordinaten
65.524081, -13.808561
65°31.4449′N, 13°48.5137′W
65°31′26.6916″N, 13°48′30.8196″W