Mit dem Wohnmobil nach Island – Ein unvergesslicher Roadtrip Teil 3

Die Lesedauer für diesen Artikel beträgt ca. 12 Minuten

Vom Campingplatz in Vík í Mýrdal an der Südküste starteten wir bei bestem Wetter bereits am frühen Morgen in Richtung Kirkjubæjarklaustur und nahmen die F208 mit dem Ziel Landmannalaugar, einer besonders farbenfrohen Region im Südwesten von Island. Die Route von der Südküste aus führt einen durchs Hochland, vorbei an schwarzen Sandwüsten und Lavafeldern, und sie gilt als eine der landschaftlich schönsten Hochlandstraßen Islands. Diese Route ist auch etwas anspruchsvoller als die nördliche F208, da es einige Flussdurchquerungen gibt, welche je nach Wasserstand herausfordernd sein können.

>>> Hier geht es zum ersten Teil unseres Roadtrips. <<<

Landmannalaugar

Die Region Landmannalaugar ist bekannt für ihre bunten Rhyolithberge und geothermischen Quellen und besonders beliebt für Wanderungen, darunter auxh der berühmte Laugavegur-Wanderweg.

Alleine schon vom Wetter her war das eine tolle Passage ins Hochland. Bei der Einfahrt in den Nationalpark zogen noch dunkle Wolken am Himmel auf, aber kurz danach kam die Sonne raus und tauchte die Hochebene in wunderschöne Farben. Es gab auch schon direkt die erste (wenn auch kleine) Furt zu durchqueren.

Ein Abstecher zum Ófærufoss

Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit verließen wir kurz die F208 und bogen auf die F233 zum Ófærufoss ab und nach einigen Minuten erreichten wir auch schon den Parkplatz als Ausgangspunkt für die Wanderung. Der Wasserfall Ófærufoss liegt in der Eldgjá-Schlucht, was übersetzt “Feuer-Schlucht” bedeutet. Sie entstand bei einem Vulkanausbruch im Jahr 934 n. Chr. und erstreckt sich über insgesamt 75 Kilometer. Mit bis zu 600 Metern Breite und etwa 270 Meter Tiefe ist sie die größte Eruptionsspalte der Erde.

Die Wanderung führte uns zunächst durch eine flache, weite Ebene und dann bogen wir auf den Weg nach oben ab, von wo aus man einen spektakulären Ausblick auf die Landschaft und den Ófærufoss hat.

Wir klettern den Berg über einen kleinen Pfad hinab ins Tal und erreichen den Aussichtspunkt für den Ófærufoss. Der Wasserfall stürzt in zwei Kaskaden über die Felsen der Eldgjá-Schlucht in ein Becken. Früher überspannte eine natürliche Felsenbrücke den Wasserfall, doch diese brach in den frühen 1990er Jahren bei einem heftigen Unwetter zusammen.

Auf dem Rückweg zu unserem Wohnmobil kam uns eine größere Reisegruppe aus Frankreich entgegen und ich dachte noch, sind die alle auf einmal mit dem Bus gekommen? Ja klar, mit dem Bus, warum auch nicht. Die Isländer bauen einfach die geilsten Gefährte für solche Landschaften.

Nach einem kleinen Mittagsessen machen wir uns auf den Weg zurück zur F208 in Richtung Landmannalaugar.

What3Words „Koordinaten“ vom Wanderparkplatz zum Ófærufoss
https://w3w.co/widder.spinne.neuester

GPS-Koordinaten
63.951528, -18.638408
63°57.0917′N, 18°38.3045′W
63°57′5.5008″N, 18°38′18.2688″W

Landmannalaugar – Der Weg ist das Ziel

Der Streckenabschnitt vom Ófærufoss zum Parkplatz bzw. Campingplatz in Landmannalaugar beträgt zwar lediglich 35 Kilometer, für die wir aber über 2 Stunden gebraucht haben, was nicht nur an den Zwischenstopps für Fotos gelegen hat. Die Strecke führt durch weitläufige Lavafelder, die von früheren Vulkanausbrüchen geprägt sind, und auf einigen Abschnitten fährt man durch weite Sandebenen, die fast surreal wirken.

Nach den Lavafeldern beginnt das Gelände steiler zu werden, und die Piste führt durch Täler und über Hügel, die von einer dichten Moosschicht überzogen sind. Besonders spannend waren auch die zahlreichen Flussdurchquerungen und deren Tiefe variiert je nach Wetter und Schmelzwasser, weshalb es wichtig ist, die Wasserstände sorgfältig zu prüfen, bevor man die Flüsse überquert.

Dann war es (eigentlich) geschafft und wir erreichten den Parkplatz vor dem Campingplatz. Um aber auf den Platz zu gelangen, mussten noch zwei hintereinanderliegende Furten durchquert werden, die hintere Furt bedeutet nicht selten das Ende diverser Fahrzeuge, weil sie gerne unterschätzt wird.

Reparaturen auf dem Landmannalaugar Campsite

Der Campingplatz am Ende der F208 in Landmannalaugar ist recht einfach ausgestattet, aber er bietet alles notwendige für Wanderer und Camper, einschließlich sanitärer Einrichtungen. Auf dem Platz gibt es auch einen kleinen Einkaufsladen mit einem guten Sortiment. Die Preise sind natürlich aufgrund der Abgeschiedenheit noch ein wenig höher, aber wem beim Wandern etwa die Zahnpasta ausgeht, der bekommt hier Nachschub.

Nach einem kurzen Check-in bezogen wir einen freien Platz und für mich standen als erstes kleinere Reparaturen am Sprinter an. Die hintere Stoßstangenverkleidung hatte es aus den kleinen Kunststoffhaken gelöst, und die Parksensoren befanden sich nicht mehr in den vorgesehenen Aussparungen. Es war ein wenig Fummelei, aber am Ende war alles wieder an seinem Platz und es ist zum Glück ja nichts kaputtgegangen.

Der feine Lavasand kommt durch jede noch so kleine Ritze ins Fahrzeug und so stand noch eine kleine Reinigung auf dem Programm, während sich die restlichen Reisenden im Hot Pot am Platz entspannten.

Wanderung in Landmannalaugar

Hier gibt es eine Vielzahl von gut ausgeschilderten Wanderwegen, die durch die Rhyolithberge, über Lavafelder und entlang geothermischer Quellen führen. Von hier aus startet auch der berühmte Fernwanderweg Laugavegur, welcher einen über 55 Kilometer bis ins Tal von Þórsmörk führt. Wir bleiben aber in der näheren Umgebung vom Berg Brennisteinsalda, welcher durch seine leuchtenden Farben bekannt ist, die durch Schwefelablagerungen und andere Mineralien verursacht werden. Vorbei an heißen! (nicht anfassen) Quellen machen wir uns auf den Weg, das Gebiet genauer zu erkunden.

Die Landschaft in diesem geothermischen Gebiet wechselt zwischen leuchtenden Rottönen, gelben Schwefelflecken und grünen Moosfeldern. Der Schwefelgeruch ist an manchen Stellen wirklich heftig, und die farbenfrohen Mineralablagerungen geben der Umgebung ein fast außerirdisches Aussehen.

Der Aufstieg ist moderat und bietet immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die umgebenden bunten Berge und das schwarze Lavafeld Laugahraun, das sich in der Ferne erstreckt. Auf dem Gipfel angekommen, bietet sich ein 360-Grad-Panoramablick über das gesamte Landmannalaugar-Gebiet. Von hier sieht man die farbenfrohen Hügel, die Lavafelder und die weiten Hochlandebenen, die sich endlos erstrecken.

Erst in der Dämmerung erreichten wir mit unglaublichen Eindrücken im Kopf den Campingplatz und verbrachten hier eine angenehm ruhige Nacht. Am nächsten Morgen durchquerten wir erneut die beiden Furten vor dem Campingplatz und verließen Landmannalaugar über die F208 in nördlicher Richtung.

What3Words „Koordinaten“ vom Landmannalaugar Campingplatz
https://w3w.co/dankbarkeit.anlegte.welten

GPS-Koordinaten
63.990634, -19.060687
63°59.4380′N, 19°3.6412′W
63°59′26.2824″N, 19°3′38.4732″W

Über die nördliche F208 zum Kratersee Hnausapollur

Nach wenigen Kilometern über die nicht mehr so schöne F208 in Richtung Norden nehmen wir eine kurze, aber steile Passage für einen Zwischenstopp am tiefblauen Kratersee Hnausapollur (auch Bláhylur genannt). Der Wind ist hier oben so heftig, dass wir kaum die Fahrertür aufbekommen und sicherheitshalber durch die Schiebetür aussteigen. Nach unserem Trip zum Nordkap im Winter wissen wir, wie schnell eine Tür aus den Angeln gerissen wird und wie teuer das werden kann.

Ein Flug mit der Drohne fällt dementsprechend (leider) auch aus. Also klettern wir ein gutes Stück rauf auf den grünen 758 Meter hohen Berg Hnauser, um den Kratersee besser einfangen zu können. Der schwarz-rote Lavasand und das knallgrün leuchtende Moos bieten einen super Kontrast zum tiefblauen Kratersee.

Der sandige Untergrund ist recht weich, sodass der Fahrer eines heranfahrenden Dacia Dusters die Anfahrt zum Kratersee abbrechen und ein Stück des Weges zu Fuß absolvieren musste. Wir haben dann noch kurz abgewartet, bis sich der Duster wieder auf festem Untergrund befand, sodass auch wir die Weiterfahrt antreten könnten.

Der nördliche Teil der F208 ist eine reine Qual, und diese Passage zu fahren, macht wirklich keinen Spaß. Keine Furten, keine so spannende Landschaft und nur große Steine und Schlaglöcher auf dem Weg. Aufgrund der fehlenden Wasserdurchfahrten ist dieser Teil vor allem bei kleineren Fahrzeugen, wie dem Dacia Duster sehr beliebt, und dementsprechend „voll“ und staubig war es hier.

What3Words „Koordinaten“ vom Kratersee Hnausapollur
https://w3w.co/belichtung.unnahbar.ahnung

GPS-Koordinaten
64.051814, -19.031281
64°3.1088′N, 19°1.8769′W
64°3′6.5304″N, 19°1′52.6116″W

Kaffeepause am Sigöldufoss

Wir waren daher froh, als wir die nördliche F208 hinter uns gelassen und den Wasser Sigöldufoss erreicht hatten. Das Wasser stürzt hier aus dem Fluss Tungnaá auf einer Breite von ca. 30 Metern rund 10 Meter in die Tiefe. In der Gegend liegt auch der Sigöldugljúfur Canyon, weil es aber heftig zu regnen begonnen hatte, bleibt dieser Canyon auf unserer Liste für den nächsten Trip nach Island stehen.

What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz am Sigöldufoss
https://w3w.co/deutet.ausblicke.erweiterten

GPS-Koordinaten
64.169806, -19.129551
64°10.1884′N, 19°7.7731′W
64°10′11.3016″N, 19°7′46.3836″W

Der etwas abgeschiedene Fagrifoss

Vom Sigöldufoss sind wir ein Stück über die asphaltierte Straße gefahren, bevor es auf der F26 wieder in die Abgeschiedenheit des isländischen Hochlandes ging. Nach ein paar Kilometern verließen wir die F26 und fuhren über schwarzen weichen Sand in Richtung des Flusses Kaldakvísl. Hinter dem für Island eher kleinen Wasserfall versteckt sich eine sehenswerte Schlucht, in welcher man Wanderungen unternehmen kann.

What3Words „Koordinaten“ vom Fagrifoss
https://w3w.co/einfachsten.maurer.ertrag

GPS-Koordinaten
63.868626, -18.246482
63°52.1176′N, 18°14.7889′W
63°52′7.0536″N, 18°14′47.3352″W

Nach einer kleinen Wanderung in der Schlucht am Fagrifoss gab es dank genügend Lithium-Power von GNS Grimma frische Waffeln und einen heißen Kakao, bevor wir auf der F26 ein Stück zurück in Richtung Háifoss gefahren sind.

Háifoss – Der dritthöchste Wasserfall Islands

Der Weg zum Háifoss erfordert die Fahrt über die etwas raue und unbefestigte 332 mit einigen tiefen Schlaglöchern. Vom Wanderparkplatz ist es nicht weit bis zum Háifoss, was übersetzt „Hoher Wasserfall“ bedeutet. Er befindet sich am Rande einer tiefen Schlucht, wo das Wasser des Flusses Fossá in einem kraftvollen Strom über die Felskante in ein Becken stürzt. Mit einer Fallhöhe von 122 Metern ist er nach Morsárfoss und Glymur der dritthöchste Wasserfall Islands

Leider hatte es bereits bei unserer Ankunft am Parkplatz zu regnen begonnen und so fiel unsere eigentlich geplante Wanderung auf die andere Seite der Schlucht leider ins Wasser und wir beschlossen die Weiterfahrt.

What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz am Háifoss
https://w3w.co/angestrengt.gebildeten.klanglich

GPS-Koordinaten
64.206838, -19.678647
64°12.4103′N, 19°40.7188′W
64°12′24.6168″N, 19°40′43.1292″W

Das verborgene Tal Gjáin í Þjórsárdal

Etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit vom Háifoss entfernt liegt das malerische Tal Gjáin í Þjórsárdal, welches wie aus einer anderen Welt zu stammen scheint. Vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad nach unten, und hier wird man von einer Reihe kleiner Wasserfälle, klaren Bächen und grünen Wiesen begrüßt, die von üppigem Moos und wilden Blumen gesäumt sind.

Das Wasser, das sich durch das Tal schlängelt, hat im Laufe der Zeit tiefe Schluchten und kleine Felsbecken geschaffen, die dem Ort eine fast märchenhafte Atmosphäre verleihen. Einer der markantesten Wasserfälle in Gjáin ist der Þjófafoss, der in einem Halbkreis über die Felsen stürzt und die umliegenden Basaltformationen sind bedeckt mit Moos und Flechten.

Für Naturfotografen, von denen auf einmal eine ganze Bussladung ankam, ist Gjáin ein wahres Paradies, da es unzählige Möglichkeiten für atemberaubende Aufnahmen bietet. Uns störten dann aber weniger die vielen Fotografen aus aller Welt, sondern eher die vielen sehr hungrigen Mücken, und so verließen wir nach etwa einer Stunde dieses schöne Kleinöd wieder.

What3Words „Koordinaten“ vom Tal Gjáin í Þjórsárdal
https://w3w.co/prüfen.schlick.lebensweise

GPS-Koordinaten
64.149054, -19.736245
64°8.9432′N, 19°44.1747′W
64°8′56.5944″N, 19°44′10.4820″W

Von dem schönen Tal aus sind wir in Richtung des Wasserfalls Gullfoss gefahren, welchen wir aber erst am nächsten Tag besichtigen wollten. Die Nacht verbrachten wir mit gefühlt einer Million Mücken auf dem Campingplatz Faxi tjaldsvæði, welcher in der Nähe vom Gullfoss und des Geysirs Strokkur liegt. Der Platz ist wie so oft recht einfach ausgestattet, aber er akzeptiert praktischerweise die CampingCard und die Lage ist für unseren nächsten Tag optimal.

What3Words „Koordinaten“ vom Campingplatz Faxi tjaldsvæði
https://w3w.co/seinerzeit.sequenz.änderungen

GPS-Koordinaten
46.810708, 10.536567
46°48.6425′N, 10°32.1940′E
46°48′38.5488″N, 10°32′11.6412″E

Die Stationen dieser Etappe

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Mehr Informationen

Weiter geht es im nächsten Teil unserer Reise

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