Vergangenes Wochenende fand in Bad Kissingen die jährliche Abenteuer & Allrad statt und die war nicht nur wegen des schlechten Wetters ein spektakuläres Ereignis für alle Offroad- und Outdoor-Enthusiasten. Während man auf den Camp Areas bereits am Mittwoch aufgrund der Wetterprognose ahnte, was hier spätestens am Sonntag für eine Schlammschlacht herrschen würde, präsentierten ab Donnerstag über 300 Aussteller ihre neusten Fahrzeuge, Ausrüstungen und Technologien auf dem großen Messegelände.
Besucher hatten die Möglichkeit, eine Vielzahl von Geländefahrzeugen wie SUVs, Jeeps, Allrad-Lkw und Wohnmobile zu erkunden. Neben den eigentlichen Fahrzeugen gab auch zahlreiche Stände, die Outdoor-Ausrüstung, Campingzubehör, Navigationssysteme und vieles mehr präsentierten. Ein Höhepunkt der Messe waren sicherlich auch die Live-Demonstrationen, bei denen man die Geländegängigkeit unterschiedlichster Fahrzeuge in Aktion erleben konnte. Vom „kleinen“ elektrischen Land Rover, bis zum großen Allrad-Lkw war hier alles vertreten. Wer nicht nur zuschauen wollte, hatte hier auch die Möglichkeit selbst hinter dem Steuer über den abenteuerlichen Parkour zu fahren.
Es gab auch täglich diverse Workshops und Vorträge von Experten, die Tipps und Tricks zum Offroad-Fahren, zur Wartung von Fahrzeugen und zur Sicherheit in der Wildnis vermittelten. Die Abenteuer und Allrad Messe war und ist eine großartige Gelegenheit für Outdoor-Enthusiasten, sich über die neuesten Entwicklungen in der Branche zu informieren, neue Ausrüstung auszuprobieren und sich natürlich auch mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Der Besucherandrang war wie im letzten Jahr riesig und die Camp Areas mussten teilweise bereits ab Donnerstag für weitere Fahrzeuge geschlossen werden. Ich finde die Atmosphäre im Camp immer ganz besonders toll und es empfiehlt sich mehrfach über das große Gelände zu schlendern, auch wenn man dieses Jahr teilweise im Schlamm stecken blieb. Hier bekommt man in vielen Gesprächen, Tipps und Tricks sowie Erfahrungen über Fahrzeuge und entsprechendes Zubehör aus erster Hand. Alleine dafür lohnt sich immer wieder der Weg bis nach Bad Kissingen.
Schlammschlacht in der Camp Area
Hier ein paar Impressionen vom Camp inklusive Abschleppaktionen vom Sonntag. Die „Wege“ waren teilweise nur noch eine reine Schlammmasse und selbst große Fahrzeuge kamen hier an manchen Stellen ohne Hilfe einfach nicht mehr weiter und mussten von noch größeren Fahrzeugen am Ende geborgen werden. Was für ein Schauspiel und auch eine perfekte Gelegenheit zu lernen, was geht und was eben auch nicht geht. Der ein oder andere konnte sein evtl. noch unbenutztes Berge-Equipment direkt einmal unter Realbedingungen ausprobieren.












Einer der großen Vorteile (besseres Wetter und begehbare Wege vorausgesetzt) ist wie zuvor erwähnt der unbezahlbare Erfahrungsaustausch auf den Camp Areas. Hier trifft man fast immer auf ein offenes Ohr und kann sich ehrliche Meinungen von Besitzern einholen, wenn es etwa um einen anstehenden Fahrzeug, oder Zubehörkauf geht. Man kann sich auch beim Schlendern an weit über tausend Fahrzeugen entlang, etwa beim Exterieur, inspirieren lassen. So hatte auch ich das ein oder andere Gespräch zu unserem Heckträgersystem von ROAL-Vans , oder unseren noch ganz neuen Bergeösen von Invanturetec an unserem Mercedes Sprinter.
Eine gigantische Auswahl an Zubehör
Passendes Zubehör für eine geplante Fernreise mit dem eigenen 4×4 Fahrzeug, bekommt man nur selten im lokalen Campingzubehörhandel zu kaufen. Im Internet sehen die Produkte natürlich alle ganz toll aus, aber manches möchte man doch lieber einmal vor dem Kauf anpassen und sich dafür auch entsprechend beraten lassen. Das geht auf der Abenteuer & Allrad hervorragend und die Anzahl von entsprechenden Ausstellern ist riesig. So habe ich mich etwa zum komplexen Thema Berge-Equipment informieren und am Ende auch gleich passende Bergeseile und Tauwerkschäkel von Seilflecher mitnehmen können.





Natürlich durfte auch ein Besuch am Stand von Fabian (Grove Camping ), welcher den von uns bereits fest ins Herz geschlossenen Camping-Backofen Horst (Testbericht) erfunden hat, nicht fehlen. Am neuen Model wurde etwa durch einen neuen Standrahmen weiter optimiert und erste Prototypen eines eigenen Gasbrenners und eines Hobokochers vorgestellt.


Bei Goodguards gab es nicht nur coole Gadgets, wie ein Magnethalterset für die Markisenstützfüße zu bestaunen, sondern vor allem geht es bei Ulf und Rüdiger um das Thema Wasserhygiene. Neben Wasserfiltern bieten die auch eine UVC Desinfektionsanlage an, welche direkt in einem Wasserhahn verbaut sein kann. Besonders interessant, fand ich den Tankguard Ozonisierer, welcher auf dem Boden vom Frischwassertank befestigt wird. Mit dem Ozonisierer wird auf der Grundlage von Elektrolyse, Sauerstoff (O₂) in Ozon (O₃) umgewandelt. Das erzeugte Ozon sorgt dann dafür, dass das Wasser im Tank dauerhaft keimfrei bleibt.





Offroad taugliche Fahrzeuge
Vom geländetauglichen Elektromotorrad, über diverse Kastenwagen (bevorzugt Sprinter) bis zum Fernreise-Lkw, gab es alles zu bestaunen, was das Caravaning- und Overlander-Herz begehrt. Im Gebiet der kompakteren Fahrzeuge ist besonders der Mercedes Sprinter sehr beliebt und Iveco und MAN sieht man etwas seltener.










Stylisch sehen die meisten Sprinter schon aus, ob der ganze Krams, wie eine Dachterrasse, oder eine 20.000 Lumen starke Rundumbeleuchtung am Ende wirklich nötig ist, muss jeder natürlich für sich entscheiden. Die Preise sind leider auch bei diesen „kompakten“ Fahrzeugen selten unter 200k anzutreffen. Wenn es um kompakte Fahrzeuge für zwei Personen geht, würde ich eine Kabine auf einem Sprinter bevorzugen. Ein wirklich gut umgesetztes Exemplar dieser Gattung ist der Rebel aus dem Haus Röhn Camp .



Natürlich darf auch der „Klassiker“ unter den Fernreisemobilen, der Unimog von Mercedes auf der Messe nicht fehlen.


Auf dem Messegelände befinden sich auch mehrere Offroad-Fahrparcours und hier kann man nicht nur in den unterschiedlichsten Fahrzeugen mitfahren, sondern die unterschiedlichen Fahrzeuge auch selbst steuern. Vom Land Rover Defender, über den Ford Ranger und den neuen Bronco, bis zum Jeep.







Wem die Fahrzeuge zu klein sind, der nimmt einfach in einem MAN, oder TATRA Platz und lässt sich über den Parcours schaukeln. Ich konnte auch nicht widerstehen und habe ein Ründchen im Feuerwehr-Lkw von 4wheel24 gedreht.









Anhänger und Dachzelte
Auf der Messe gab es auch diverse Ausführungen von Offroad tauglichen Anhängern und Dachzelten zu bestaunen.





Mein Fazit zur Abenteuer & Allrad
Es gibt wenige Messen, auch die ich mich im Vorfeld so sehr freue, wie auf die Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen und wer sich für Offroad-Fahrzeuge und Zubehör interessiert, ist hier genau richtig. Man findet die größte Auswahl an Ausstellern in Europa und die Camp Area ist ideal für Gruppentreffen und man kommt hier super mit Kunden ins Gespräch und kann sich nach deren Erfahrungen erkundigen. Auch in diesem Jahr hat mir die Messe ausgezeichnet gefallen und wir sehen uns mit Sicherheit wieder in Bad Kissigen, zur Abenteuer & Allrad 2025.