Unterbodenschutz für den Mercedes Sprinter

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Es gibt so ein paar Dinge, wo die Redewendung „Haben ist besser als brauchen“ perfekt passt und die Zubehörkategorie Unterfahrschutz gehört sicherlich dazu. Wer mit seinem Wohnmobil und dabei muss es sich nicht einmal um ein Allradfahrzeug handeln, auch abseits von asphaltierten Straßen unterwegs ist, erhöht das Risiko einer Beschädigung vieler Fahrzeugkomponenten, welche sich ungeschützt am Unterboden befinden.

Hier wären etwa Ölwanne, Lenkgetriebe, Vorderachsgetriebe, Verteilergetriebe, Tank(s) und Hinterachsdifferential zu nennen, welche gegen Auffahren auf Hindernissen geschützt werden sollten. Sicherlich gibt es viele Offroad erfahrene Fahrer da draußen, die ohne jeglichen Unterbodenschutz seit Jahren unfallfrei unterwegs sind. Denen gratuliere ich und wünsche weiterhin eine gute und vor allem beschädigungsfreie Fahrt. Ich gehöre eher zu der Kategorie, eine Versicherung mehr, ist besser als am Ende eine (die entscheidende) zu wenig und so ist es auch mit einem Unterfahrschutz.

Im besten Falle schleppe ich ein paar Kilo Aluminium durch die Weltgeschichte und werde den Schutz nie benötigen. Unsere Reise ins schöne Baltikum hatte mich jedoch erneut zum Nachdenken gebracht, weil die dortigen Straßenverhältnisse teilweise, sagen wir mal, etwas schwierig waren. In der Zukunft stehen bei uns auch noch ein paar Reisen an, wo ich einen solchen Schutz evtl. benötigen könnte und wie eingangs gesagt, haben ist besser als brauchen.

Also auf zu RAW Offroad nach Lemförde in der Nähe von Osnabrück, um entsprechende Schutzplatten aus 6 mm dickem Aluminium zu besorgen. Wer möchte, kann sich bei Igor und Fatlum natürlich direkt auch alle Teile und vieles mehr in deren Werkstatt montieren lassen. Ich hatte aber einfach auch irgendwie Bock darauf, unter dem Auto herumzurobben und die Platten selbst zu befestigen.

Vorderachsschutz

Hiermit werden Motor, Kühler, Frontdifferential und Lenkgetriebe vor äußeren Beschädigungen geschützt. Montagezeit ca. eine Stunde und das Gewicht beträgt 16,2 kg.

Schutz für das Verteilergetriebe

Die Schutzplatte für das Verteilergetriebe schließt direkt an den Vorderachsschutz an und schützt, wie der Name schon sagt, das Verteilergetriebe vor äußeren Beschädigungen. Montagezeit ca. 20 Minuten und das Gewicht beträgt 6,3 kg.

Tankschutz

Der Name ist auch hier Programm und das Aluminium schützt den Treibstofftank vor äußeren Beschädigungen. Montagezeit ca. 30 Minuten und das Gewicht beträgt 11,2 kg.

Der Unterfahrschutz für das Hinterachsdifferential und zwei Schutzplatten für die hinteren Stoßdämpferbefestigungen befinden sich noch im Zulauf und werden somit noch im Nachgang montiert.

Material und Montage

Die Schutzplatten von RAW-Offroad bestehen jeweils aus 6 mm starkem Aluminium und die Materialstärke ist ein guter Kompromiss zwischen Schutz und Eigengewicht. Die Schutzplatten sind mit einer schwarzen und robusten Polyamidbeschichtung (gummiartiges Tauchbad, keine elektrostatische Pulverbeschichtung) gegen Oxidation beschichtet. Das sieht am Ende auch noch gut aus, aber warten wir mal die ersten Einsätze im Gelände ab.

Im Lieferumfang ist jeweils das benötigte Montagematerial, wie Distanzhülsen, Klemmbügel, Sicherungsmuttern, Schrauben, Unterlegscheiben und der ebenfalls polyamidbeschichtete Schraubenschutz enthalten. Spezielles Werkzeug wird für die Montage nicht benötigt und es werden in den meisten Fällen bereits vorhandene Montagepunkte am Fahrzeug für die Befestigung genutzt.

Weil ich weder die Genehmigung für die Anschaffung einer Hebebühne, noch für eine Grube von der heimischen Regierung erhalten habe, musste ich zu anderen Helfern greifen. Einen Getriebehalter habe ich ebenfalls nicht in meinem Besitz und die Anschaffung lohnt sich für mich auch nicht. Als optimal hat sich ein höhenverstellbarer Motorradheber* herausgestellt, welcher knapp 500 kg um bis zu 40 cm nach oben heben kann. Die Liegefläche reicht für diese Aktion mehr als aus und könnte mit einer zusätzlichen Auflage auch noch vergrößert werden

Die vorderen Reifen vom Sprinter habe ich auf die Uniko 6 in 1 Keile gewuchtet und dann die jeweilige Schutzplatte mit dem Motorradheber unter den entsprechenden Montageorten ausgerichtet. Angefangen mit dem Tankschutz, bei welchem sechs Halterungen an die Originalschrauben der Tankhalterung befestigt werden. An diesen wird dann der eigentliche Tankschutz befestigt.

Beim Vorderachsschutz werden vorhandene Löcher im Trägerrahmen vom Sprinter genutzt und der Schutz für das Verteilergetriebe, wird nach vorn mit dem Vorderachsschutz und nach oben mit vier Klemmbügeln am Rohrammen des Verteilergetriebes verschraubt. Etwas Kopfzerbrechen hat mir Anfangs mein Frontschutzbügel gemacht, dessen Halterungen waren noch im Weg und mussten modifiziert werden. Alles in allem einem ein Gesamtaufwand für einen entspannten Nachmittag. Jetzt fehlen mir nur noch die zwei Schutzplatten für die hinteren Stoßdämpferbefestigungen und eine für das Hinterachsdifferential und der Sprinter ist am Unterboden bestmöglich geschützt.