Die Erweiterung des B-Führerscheins auf 4,25 Tonnen soll kommen

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In meinem letzten Artikel habe ich noch über Fakten und Erfahrungen von Wohnmobilen mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht berichtet. Eine Hürde zum Fahren eines solchen Wohnmobils ist die passende Fahrerlaubnis, weil die aktuelle Klasse B nur ein Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen erlaubt. Für schwerere Wohnmobile (3,5 bis 7,5t) musste man bis jetzt den Führerschein der Klasse C1 machen.

Das Europäische Parlament hat heute (28.02.2024) in seiner ersten Lesung zur Reform der 4. Führerscheinrichtlinie einer Erweiterung des B-Führerscheins auf 4,25 Tonnen auch für Reisemobile zugestimmt. Damit hat nach dem Rat auch die zweite EU-Institution grünes Licht für die geforderte Führerscheinanpassung gegeben. Die Anhebung des zulässigen Gesamtgewichts auf 4,25 Tonnen für den B-Führerschein soll neben Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, auch für Reisemobile und Krankenwagen gelten, und dies unabhängig von der Art des Antriebs. Die Regelungen für alle Autofahrerinnen und Autofahrer, welche die Klasse B bereits seit 2 Jahren besitzen.

Die genauen Rahmenbedingungen der Führerscheinerweiterung werden noch Kommission, Rat und Parlament nach den Neuwahlen zum Europaparlament (6. bis 9. Juni 2024) ausgehandelt. Man rechnet mit einem Ergebnis im Herbst 2024. Sobald die EU-Führerscheinrichtlinie beschlossen wurde, muss sie aber in Deutschland noch in nationales Recht umgesetzt werden, was sicherlich auch noch etwas dauern kann, wie ich unsere Bürokratie so kenne.

Wir drücken aber mal die Daumen, dass die Änderung speziell für uns Camper genau so kommen wird und das leidige Thema Überladung erleichtert wird. Mit der neuen Richtlinie soll auch der digitale Führerschein Einzug halten und bei einer Polizeikontrolle eine entsprechende App auf dem Smartphone ausreicht.

5 Kommentare
  1. Thomas Wattke
    Thomas Wattke sagte:

    Genau so wichtig wäre aber auch die Gewichtsgrenze von 3,5 auf 4,25 to für die restlichen Einschränkung an zu heben. Fahrzeuge der Klasse M1 sind nun mal keine LKWs. Unser WoMo ist in 8 Jahren 65.000 Km gefahren, das gibt es als 3,5 to oder al 4 to mit dem Heavy Fahrgestell. Ich muss aber jedes Jahr zum TÜV, das ist nicht nur lästig, sondern auch teuer. Die Fahrzeugklassen sind zwar ein richtiger Ansatz, aber nicht zu Ende gedacht. Busse, egal wie schwer dürfen LKW auf der Autobahn beim LKW Überholverbot überholen Wohnmobile über 3,5 to jedoch nicht. Die LKW-Maut in Teilen Europas gehört auch dazu. Da gibt es noch jede Menge an negativen Beispielen. Die 3,5 to werden ja jetzt schon von vielen Kastenwagen gerissen, auch wenn sie viel kleiner sind ein WoMo.

  2. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Thomas, da bin ich zu 100% bei dir und ich denke, es wird auch dazu kommen, die Frage ist nur wann.

    Hier gehen den Staaten schließlich Einnahmen verloren und da wird der Widerstand sicherlich deutlich größer sein. Alleine schon bei der leidigen Maut. Dabei geht es mir auch nicht daran keine Maut zu bezahlen bzw. zu wollen, sondern von Land zu Land unterschiedlichen Systeme gehen mir auf die Nerven.

    Die Änderung der Richtlinie auf 4,25 ist aber schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

  3. Tobias Kamp
    Tobias Kamp sagte:

    …dieser Schritt ist aber schon mal klasse, alleine wenn ich an Rettungsdienste etc. denke – hier werden Führerscheine inzwischen von Kommunen/Städte gefördert oder teils komplett Bezahlt, damit das Personal die Fahrzeug auch fahren darf. Letztlich also mit Steuergeldern. Wieso oft wurde hier (seinerzeit) nicht weit genug gedacht…

  4. Totte
    Totte sagte:

    Hallo, ist das dann auch für Wohnwagen? Wollte den B96 Führerschein machen? Also kann ich mir den sparen? Gruß Totte

  5. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Totte, eim Betrieb mit Anhängern über 750 kg zGM ist nicht vorgesehen. Hier wirst du wohl weiterhin den B96 machen müssen. Viele Grüße Marc

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