Mit dem Wohnmobil im Herbst nach Südtirol
In diesen Herbstferien war alles etwas neu für uns. Nicht nur unser erster Urlaub in Südtirol, sondern auch die erste größere Tour mit unserem neuen Wohnmobil, welches vor der Abreise noch mit diversem Zubehör ausgestattet wurde. Es ist für mich dann immer spannend zu sehen, ob alles in der Praxis so funktioniert, wie ich es mir im stillen Kämmerlein (Werkstatt) überlegt habe. Des Weiteren waren wir diesmal auch nur zu dritt, anstatt wie sonst zu viert unterwegs. Wir starteten von Niedersachsen aus in Richtung Bayern und machten einen Zwischenstopp in Marktl, in der Nähe von Burghausen, wo sich mit 1051 Metern Länge, die längste Burganlage Europas befindet. Nach einer ruhigen Nacht in Bayern ging es auf der A8 bei herrlichem Sonnenschein am Chiemsee vorbei in Richtung Südtirol.
Bei einer Fahrt nach, oder auch nur durch Österreich, kommt man am Thema Maut leider nicht vorbei. Ohne eine gültige Vignette (Pickerl) dürfen Autobahnen und Schnellstraßen nicht befahren werden und dabei verstehen die Österreicher auch keinen Spaß. Zumindest bieten sie parallel zur klassischen Klebevignette (ich hasse diese Dinger) auch eine digitale Vignette an und diese wird ab 2024 sogar als Tagesvignette verfügbar sein. Wobei der Tag mit 8,60 € nur 1,30 € von der 10-Tages-Vignette entfernt ist, aber die Preisstruktur ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall gilt das alles „natürlich“ nur für Pkws und Wohnmobile bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Bei einem Fahrzeug von über 3,5 Tonnen, muss man sich um die GO-Maut kümmern und dabei wird die Maut abhängig von der gefahrenen Strecke über die GO-Box berechnet. Wer also mit dem Wohnmobil durch Österreich fährt, sollte sich am besten rechtzeitig mit dem Thema Maut auseinandersetzen.
Wir überqueren die Grenze nach Österreich in Höhe Kufstein und fahren durch Innsbruck in Richtung italienischer Grenze. Mit jedem Streckenabschnitt werden die Berggipfel am Horizont immer etwas beeindruckender und die Vorfreude steigt auf unser erstes Ziel in Südtirol, die Gemeinde Graun im Vinschgau.
Hintergrundwissen: Südtirol ist die nördlichste Provinz Italiens und genießt seit 1972, durch das Inkrafttreten der erweiterten Autonomie, umfassende Selbstverwaltungsrechte. Daher wird Südtirol auch als „autonome Provinz“ oder sogar als „Land“ bezeichnet. Hier leben rund 530.000 Menschen und die Landeshauptstadt von Südtirol ist Bozen.
Spannend ist auch das Thema Sprache und Kultur, weil über 60 % der Bevölkerung einen sprachlich-kulturellen deutschen Hintergrund haben. Daher sind zum Beispiel viele Schilder zweisprachig, also Deutsch und Italienisch und in den meisten Geschäften und Restaurants wird primär Deutsch gesprochen. Für uns als deutschsprachige Gäste natürlich für die Verständigung und Orientierung sehr angenehm.
Der Kirchturm im Reschensee
Wir fahren von Österreich aus über den ganzjährig befahrbaren Reschenpass, welcher westlich vom bekannten Brennerpass liegt, über die Grenze nach Italien und erreichen den Reschensee (ital. Lago di Resia). Dort steht der Turm der Pfarrkirche St. Katharina aus dem 14. Jahrhundert im Reschensee. Als im Jahre 1950 durch den Bau eines Staudamms das Dorf Graun überflutet wurde, ist der Turm als einziges Bauwerk übrig geblieben und jetzt ein sehr beliebtes Fotomotiv.
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz am Kirchturm
vorgehensweise.eben.aufgetragen
GPS-Koordinaten
46.810708, 10.536567
46°48.6425′N, 10°32.1940′E
46°48′38.5488″N, 10°32′11.6412″E
Direkt am Kirchturm gibt es einen gebührenpflichtigen Parkplatz, welcher mit 2 € pro Stunde für Südtirol wirklich erschwinglich ist, wie wir im späteren Verlauf unserer Reise durch die Region noch erfahren werden. Wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen für einen kleinen Spaziergang und natürlich um ein paar Bilder vom Kirchturm zu machen. Danach fahren wir vom Parkplatz aus am Seeufer entlang zurück ins Dorf Reschen am See.
Im dortigen Supermarkt haben wir uns mit einem frischen Brot und lokalen Leckereien wie Käse und Wurst fürs Abendessen eingedeckt. Wir werden die nächsten Wochen auch noch feststellen, dass wir beim Wandern gerade einmal so viele Kalorien verbrennen werden/können, wie wir über unwiderstehlich vielen regionalen Köstlichkeiten zu uns nehmen werden. Die Redewendung „Schlemmen wir Gott in Frankreich“, könnte für uns auch in „Schlemmen wir Gott in Südtirol“ umbenannt werden.
Mit unseren Leckereien fürs Abendessen bepackt, fuhren wir auf dem Parkplatz Piz am Westufer vom Reschensee. Hier kann man unterhalb vom Skilift mit dem Camper gegen eine Gebühr von 20 € übernachten. Für die Nacht waren -5° angesagt und so wurde die Frontscheiben-Thermomatte* aufgezogen, was in Wohnmobilen von Vorteil ist, wenn Teile des Fahrerhauses durch das Drehen der Sitze als Wohnraum mitbenutzt werden. Die Matten schützen jedoch nicht nur vor Kälte durch die größten Kältebrücken in Wohnmobilen, den Fenstern, sondern sie verhindern auch Kondenswasser an der Scheibe.
Der Platz am Skilift bietet bis auf ein paar Mülleimer keine Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Wer diese benötigt, könnte anstatt vom Kirchturm aus zurück nach Reschen am See, ein kleines Tücke weiter nach St. Valentin auf der Haide fahren. Hier gibt es am Campingplatz einen angrenzenden Wohnmobilstellplatz, auf dem man dicht an dicht übernachten kann. Wir wählten den fast leeren Parkplatz am Skilift und verbrachten dort unsere erste Nacht in Südtirol.
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz am Skilift
https://w3w.co/haltbar.handwerk.landeten
GPS-Koordinaten
46.822674, 10.50959
46°49.3604′N, 10°30.5754′E
46°49′21.6264″N, 10°30′34.5240″E
Wanderung über die Rescher Alm zum Piz Lad
Geschlafen haben wir gut und die Truma Dieselheizung lieft ganz entspannt und leise in der Nacht vor sich hin. Am Morgen durfte sie dann den Innenraum von 12 °C auf 21 °C Wohlfühltemperatur inkl. Warmwasser zum Duschen aufheizen, was sie ebenfalls einwandfrei und schnell erledigte, wenn auch mit gestiegener Lautstärke. Bis jetzt also alles super und mal sehen, wie sich die Truma Combi 6D oberhalb von 2000 Metern verhält. Nach einem ausgiebigem Frühstück sind wir zu einem Wanderparkplatz etwas oberhalb vom Reschensee gefahren. Von hier aus ging es hoch motiviert bei herrlichem Sonnenschein in Richtung Rescher Alm, welche wir nach etwa einer Stunde erreichten.
What3Words „Koordinaten“ vom Wanderparkplatz
https://w3w.co/bliebe.vorkommt.verstaut
GPS-Koordinaten
46.814643, 10.489938
46°48.8786′N, 10°29.3963′E
46°48′52.7148″N, 10°29′23.7768″E
Unser ursprüngliches Tagesziel sollte eigentlich der Dreiländerstein auf 2.172 Metern sein. Etwa 30 Minuten, nachdem wir die Alm passiert haben, entschieden wir uns an der entscheidenden Abzweigung jedoch spontan um. Das Gipfelkreuz vom in der Schweiz liegenden Piz Lad (2.808 m) war einfach zu verlockend und das Wetter lud zur Tour auf den Gipfel ein. Die Strecke und besonders der letzte Abschnitt vor dem Gipfel hatte es aber ganz schön in sich.
Ziemlich erschöpft, aber auch unheimlich glücklich erreichten wir nach etwas über 8 km und knapp 1000 Höhenmetern den Gipfel vom Piz Lad und wurden mit einer tollen Aussicht belohnt. Von hier oben blickt man von der Schweiz aus auf die Gipfel von Italien und von Österreich.
Abstecher nach Glurns
Nach einer kleinen Pause auf dem Gipfel des Piz Lad sind wir wieder den selbigen Weg zurück zum Camper gewandert. Vom Reschensee aus ging es dann für einen kurzen Abstecher ins nur rund 20 Kilometer entfernte Glurns. Es ist die kleinste Stadt in Südtirol und ihre vollständig erhaltenen Stadtmauern mit ihren imposanten Toren und Wehrtürmen sind schon beeindruckend. Leider war hier tote Hose und bis auf ein Wirtshaus hatte hier nichts geöffnet und so wurde (für heute) nichts aus einer leckeren italienischen Steinofenpizza.
Nach dem kleinen Stadtbummel sind wir aufgrund von Höhenbeschränkungen, mit einem großen Bogen/Umweg zum ansonsten nahegelegenen Campingplatz Gloria Vallis gefahren. Dort kann man für 25,00 EUR inkl. Kurtaxe auf dem vorgelagerten Wohnmobilstellplatz übernachten. Wasser, Strom usw. sind im Preis inklusive und so haben wir am nächsten Morgen unseren Tank aufgefüllt und sind dann weiter nach Naturns bei Meran gefahren.
What3Words „Koordinaten“ vom Campingplatz Gloria Vallis
https://w3w.co/jetzt.fassbar.vielfach
GPS-Koordinaten
46.672879, 10.570656
46°40.3727′N, 10°34.2394′E
46°40′22.3644″N, 10°34′14.3616″E
Wanderung auf dem Meraner Höhenweg
Auf dem Weg nach Naturns kommt man an vielen Obstplantagen und auch einigen Verkaufsständen vorbei. In Schlanders konnten wir dem reichhaltigen Angebot vom Ortlerhof nicht widerstehen. Hier gibt es eine große Auswahl von Lebensmittel in der Direktvermarktung und so leckere Äpfel und Kartoffeln haben wir lange nicht mehr gegessen.
Mit Äpfeln, Birnen, Orangen, Käse und noch ein paar weiteren Leckereien versorgt, ging unsere Reise weiter nach Naturns zur Seilbahn Unterstell. Die Bahn bringt einen in wenigen Minuten vom Tal (550 Meter) hinauf bis zur Bergstation (1.300 Metern). Hier oben befindet sich unweit der Station, der Übungs- und Familienklettersteig „KNOTT“ und eine Aussichtsplattform.
Am Klettersteig gibt es Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, eine 20 m lange Seilbrücke und zwei steile Leitern. Kletterausrüstung kann man sich jedoch nur unten in Naturns, etwa bei Salewa im Zentrum ausleihen, was wir aber erst erfahren haben, als wir schon oben angekommen. So blieb uns nichts anderes übrig, als gespannt und etwas neidisch den anderen Kletterern zuzuschauen.
Vom Klettersteig aus sind wir dann weiter zum Meraner Höhenweg, einem der bekanntesten und beliebtesten Höhenwege in Südtirol. Er ist insgesamt knapp 100 Kilometer lang und die zahlreichen An- und Abstiegsmöglichkeiten, ermöglichen es, die Wanderung auf dem Meraner Höhenweg an verschiedenen Orten zu beginnen, oder zu bebenden. Unser bescheidenes Etappenziel war die Tausend Stufen Schlucht und die sich darin befindliche Hängebrücke.
Es geht dafür an den Südhängen der Texelgruppe entlang erst stetig nach oben und in der Schlucht dann über Treppen aus Stein, Holz und Eisen wieder nach unten. An der Hängebrücke angekommen, sind wir den selbigen Weg wieder zurück zur Bergstation gelaufen, um die letzte Bahn um 17:00 nicht zu verpassen. Insgesamt waren wir etwa 4 Stunden unterwegs.
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz der Seilbahn Unterstell Naturns
https://w3w.co/erfunden.dort.fühlten
GPS-Koordinaten
46.65059, 10.991459
46°39.0354′N, 10°59.4875′E
46°39′2.1240″N, 10°59′29.2524″E
Von Naturns aus sind wir weiter in Richtung Bozen, der Landeshauptstadt von Südtirol gefahren. In Vilpian haben wir die Autobahn verlassen und einen Stellplatz beim Restaurant Pilcher in den Obstplantagen als Nachtlager aufgesucht. Es gibt in Südtirol leider insgesamt viel zu wenig Stellplätze und solche kleinen und einfachen Plätze, sind daher etwas Besonderes und davon könnte es noch viel mehr geben.
Die Sache mit den wenigen Stellplätzen: In Südtirol gibt es gewisse Parallelen zu unserer Tour durch Slowenien (Reisebericht), wo es bedauerlicherweise auch viel zu wenig Stellplätze für Wohnmobile gibt und die wenigen sind preislich viel zu überzogen. Sehr schade, dass gewisse Länder und Regionen bislang nicht den Wert von uns Reisemobilisten erkannt haben. Sein eigenes Haus wie eine Schnecke im Urlaub dabeizuhaben, bedeutet doch nicht gleich, dass man kein Geld für Sehenswürdigkeiten, Restaurantbesuche und Einkäufe in der Region lässt. Im Gegenteil!
What3Words „Koordinaten“ vom Parkplatz am Restaurant Pilcher
https://w3w.co/bahn.sozial.paradies
GPS-Koordinaten
46.65059, 10.991459
46°39.0354′N, 10°59.4875′E
46°39′2.1240″N, 10°59′29.2524″E
Die Nacht hinter dem Restaurant, welches seine besten Jahre sicherlich schon etwas hinter sich hat, war angenehm ruhig. Wir brachen am Vormittag auf und fuhren aus den Obstwiesen wieder auf die Staatsstraße 38 in Richtung Bozen.
Die Burg Hocheppan
Die Wettervorhersage für den heutigen Tag war nicht gerade vielversprechend, außer man steht auf Dauerregen. Dennoch wollten wir uns die Burg Hocheppan anschauen, welche um 1130 von Graf Ulrich II erbaut und damals einer der bedeutendsten Wehranlagen Südtirols gewesen ist. In Sigmundskron also runter von der Schnellstraße und auf die Routenführung des Navis vertrauen, welches uns zum Ende hin (es gibt keine alternative Route) über sehr schmale „Straßen“ durch St. Pauls nach Missian zu einem Wanderparkplatz führte. Das geht mit unserem neuen Rondo schon etwas „entspannter“, als mit dem vorherigen Dopfer Reisemobil.
What3Words „Koordinaten“ vom Wanderparkplatz unterhalb der Burg
https://w3w.co/gefurcht.teichrose.differenzen
GPS-Koordinaten
46.491605, 11.245281
46°29.4963′N, 11°14.7169′E
46°29′29.7780″N, 11°14′43.0116″E
Kurz hinter dem Parkplatz geht es schön steil den Berg hinauf durch den Wald in Richtung Burg. Es schüttete zwar immer noch, aber wofür hat man denn passende Regenkleidung und der Regenradar machte uns auch Hoffnung auf ein trockenes Fenster in etwa einer Stunde. Das passte doch und so konnte ich meine neue Sympatex Rainshell Jacket vom kleinen Familienunternehmen bleed aus Helmbrechts in Oberfranken ausprobieren. Der Regen wurde von den 3-Lagen des recycelten SYMPATEX® Gewebes, welches frei von giftigem PFT und PTFE ist, problemlos abgehalten. Die Jacke ist durch zusätzlich getapte Nähte absolut wind- und wasserdicht, aber dennoch atmungsaktiv, was ich ehrlich nicht erwartet hätte. So konnte die Tour zur Burg Hocheppan weitergehen.
Der Weg zur Burg durch den Wald hat es an manchen Stellen von der Steigung ganz schön in sich und besonders bei Regen, muss man gut auf die vielen glitschigen Steine aufpassen. Nach etwas über einer Stunde erreichten wir die Burg und es hatte auch aufgehört zu regnen.
Die Burg Hocheppan ist insgesamt recht gut erhalten und sehenswert ist der einzigartige Bergfried mit seiner fünfeckigen Form, sowie die erhaltene Burgkapelle, die „Sixtinische Kapelle der Alpen„. Ihr Freskenzyklus zählt zu den besterhaltenen in ganz Tirol und die Burgkapelle kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Fürs leibliche Wohl ist hier durch die Burgschenke bestens gesorgt, wo einem die Leckerbissen in einem mittelalterlichen Ambiente im Freien aufgetischt werden. Der Fokus der Küche liegt auf den für Südtirol typischen und von mir auch direkt bestellten Knödeln. Sonja gönnte sich eine Portion Südtiroler Strauben. Beides sehr lecker.
Eigentlich war unser Plan an einem Bogenparcours teilzunehmen, bei welchem man mit Pfeil und Bogen ausgestattet durch das bewaldete Gelände oberhalb der Burg streift und versucht, die insgesamt 28 Tiere (keine echten) zu treffen. Für die große Runde kann man 3 Stunden einplanen und gegen Gebühr (25€) bekommt man eine Leihausrüstung, bestehend aus Bogen, Armschutz sowie Pfeilen, Köcher und Punktekarte. Leider war eine Buchung nicht möglich, weil krankheitsbedingt kein Personal zur Verfügung stand und so sind wir ohne einen Pfeil abgeschossen zu haben, wieder zurück zum Camper.
Rastenbachklamm
Von der Burg Hocheppan ging es weiter zur nahegelegene Rastenbachklamm und ein guter Ausgangspunkt ist der Parkplatz Müllereck oberhalb der Klamm. Die Rastenbachklamm liegt zwischen Altenburg und dem Kalterer See und es gibt hier auch einen schönen Rundwanderweg von knapp 2,5 km, welcher unter anderem über viele Treppen und Stiegen geht.
Es hat aber so viel geregnet, dass der Weg viel zu rutschig und somit gefährlich war und daher haben wir nur ein kurzes Stück von der Klamm besichtigt und sind dann in Richtung Bozen aufgebrochen.
What3Words „Koordinaten“ vom Wanderparkplatz oberhalb der Klamm
https://w3w.co/bestellt.brüstungen.baujahr
GPS-Koordinaten
46.380269, 11.238137
46°22.8161′N, 11°14.2882′E
46°22′48.9684″N, 11°14′17.2932″E
Seiser Alm
Den Aussichtsturm Kohlern in der Nähe von Bozen haben wir aufgrund des starken Regens links liegen lassen und sind dafür direkt weiter bis zur Talstation der Seiseralmbahn gefahren. Hier darf man mit seinem Wohnmobil kostenlos übernachten und sollte nur nicht vergessen, entsprechende Auffahrkeile mitzunehmen, außer man mag es gerne schräg.
What3Words „Koordinaten“ vom Platz an der Seiseralmbahn
https://w3w.co/gerste.solches.feuchtigkeit
GPS-Koordinaten
46.540629, 11.566616
46°32.4377′N, 11°33.9970′E
46°32′26.2644″N, 11°33′59.8176″E
Die Seiser Alm ist mit ihren 56 km² die größte Hochalm in Europa und befindet sich auf einer Höhe von 1680 bis 2350 Metern. Mit einer „Alm“ hat aus meiner Sicht das größte geschlossene Hochplateau in den Alpen nichts gemein, eher mit einer Ansammlung von Almen und Hotels auf einem Hochplateau. Die Seilbahn bringt einen in ungefähr 15 Minuten hinauf bis zur Bergstation und dabei wird ein Höhenunterschied von ca. 800 Metern überwunden. Wir entschieden uns jedoch, diese Strecke zu laufen und die Seilbahn für die Abfahrt zu nutzen.
Mit 300 Sonnentage im Jahr wirb die Seiser Alm auf ihrer Homepage. Dann haben wir wohl einen der restlichen 65 Tage erwischt, weil nach etwa einer halben Stunde beginnt es zu regnen. Sei es drum, Regenjacke anziehen und weiter geht es in Richtung Alm und dann hörte der Regen auch schon wieder auf. Unterwegs kann man an einigen Stellen auch seine Wasserflaschen wieder auffüllen. Es geht doch nichts über eiskaltes und klares Bergwasser.
Oben angekommen genießen wir die Sonne und die schöne Aussicht und laufen noch ein wenig über das riesige Hochplateau, bevor es für uns mit der Seilbahn, Ticket als Familie für 36 € wieder hinab ins Tal geht.
Von der Seiser Alm aus, kann man natürlich noch sehr viele schöne Wanderungen unternehmen. Hierfür würde ich dann aber das Ticket für die Berg-und Talfahrt (Familie 52 €) empfehlen, sonst wird das zeitlich zu knapp und auch ein wenig zu anstrengend. Wir verlassen die Talstation und brechen auf nach Sankt Ulrich ins Schwimmbad Mar Dolomit.
Nach zwei Stunden Aufenthalt im Schwimmbad ging die Reise noch ein paar Kilometer weiter auf den nächsten Übernachtungsplatz an der Seilbahnstation in Plan de Gralba. Hier gibt es einen offiziellen Bereich für Wohnmobile und auch eine Ver- und Entsorgungsstation. Wenn das Wetter mitspielt, ist das nächste Ziel unserer Reise der Gipfel vom 2519 Meter hohen Seceda.
What3Words „Koordinaten“ vom Stellplatz in Plan de Gralba
https://w3w.co/abteile.handtuch.eindeutig
GPS-Koordinaten
46.532409, 11.772558
46°31.9445′N, 11°46.3535′E
46°31′56.6724″N, 11°46′21.2088″E
Die Stationen unserer Reise als Karte
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Mehr Informationen
Hallo Marc,
schöner Reisebericht.
Nord-Italien ist immer eine Reise wert. Gerade auch im Herbst, wenn sich die Touristenmassen verzogen haben.
Der verzaubernde Frühnebel, der von der Mittagsonne aufgelöst wird. Goldenes Licht, noch wärmende Sonnenstrahlen, Bäume in allen Farbnuancen, erstes raschelndes Laub.
Historie und Romantik, Gebirge bzw. Berge, dazu Seen und mediterranes Flair, alles da. Flanieren in den historischen Orten/Städten, Wandern an den Hängen, mit Panorama-Sicht in die Täler, zur nächsten Hütte. Entspanntes Radeln in den Tälern oder sportlich nach oben. Die Einkehr wird meistens zu einem gastronomischen Erlebnis. Und bei (längeren) schlechten Wetter locken vielfältige Burg und Schloß-Besichtigungen, Museen oder (Erlebnis-)Schwimmbäder mit Saunen. Die frühe Dunkelheit gibt die Möglichkeit im Wohnmobil ungestört die Netto-Zeit mit seinem Partner, der Familie, zu genießen. Das spätere Morgenlicht lockt zum Ausschlafen und genüßlichem Frühstück. Das alles ist auch Kindgerecht zu gestalten. Wobei hier eine grobe Planung zur ersten Orientierung hilft… um dann doch spontan alle Planung über Bord zu werfen um andere verlockende Möglichkeiten vor Ort zu nutzen: alle Freiheit eben!
Hallo Andreas, besten Dank und dein Text ist auch sehr schön geschrieben und könnte man wunderbar als Einleitung/Zusammenfassung verwenden. Viele Grüße Marc
Hallo Marc, da seid ihr uns ja fast hinterhergefahren ;-) Ende September ging es Richtung Gardasee, über Wangen im Allgäu, Bielerhöhe, Reschenpass, Meran, Trient und zurück ebenfalls Seiser Alm, Innsbruck (Rosengartenschlucht Imst), Bodensee, Stuttgart (Werksverkauf eines Herstellers von quadratischer Schokolade ;-) )
An der Seiser Alm waren wir unschlüssig. Da standen sowohl „Camping verboten“-Schilder als auch die Womos. Ich war allerdings positiv überrascht, dass der Latte Macchiatto auf der Seiser Alm nur 2,50€ gekostet hat. „Bielerhöhe“ kann ich sehr empfehlen (aktuell aber gesperrt). Dort haben wir auch übernachtet. In Trient ist der folgende Womo-Platz zu empfehlen. Sehr netter Betreiber, allerdings könnten die Sanitäranlagen mal renoviert werden (waren aber sauber). Der Platz ist trotz Nähe zur Autobahn und Bahn ruhig. Zudem gut gelegen um nach Trient zu gehen oder per Rad zu fahren.
Platz: https://w3w.co/laufender.geograph.innern
Moin Robin, wie klein die Welt doch ist. Wir haben noch so einiges auf unserer Südtirol-Liste für die nächsten Jahre und die Bielerhöhe habe ich hinzugefügt. Danke für den Tip. Du kannst ja mal im zweiten Teil unserer Reise durch Südtirol schauen, ob die ein oder andere Station wieder mit dabei war. Viele Grüße Marc