Die meisten Wohnmobile werden von einem Dieselmotor angetrieben und je Emissionsklasse kommt es in deutschen Städten bereits zu Fahrverboten. Genauer gesagt betrifft das die sogenannten Umweltzonen, etwa in Berlin, Hamburg, oder Stuttgart. Diese Verbotszonen können dauerhaft gelten, oder sie werden ab einem gewissen Grad an Luftverschmutzung aktiviert. Neben diesen Einschränkungen gibt es für Dieselfahrzeuge auch eine deutlich höhere Kfz-Steuer.
Ausgenommen von den gesamten Einschränkungen und den deutlich höheren Kosten, sind aber sogenannte Oldtimer. Wenn es aber nach der aktuellen Bundesregierung und einem Bericht des Bundesrechnungshofes gehen soll, könnte damit jedoch bald Schluss sein.
Während mit „30“ für manche Menschen das Leben erst richtig anfängt, ist es für Fahrzeuge langsam Ruhestand angesagt, denn ab diesem Zeitpunkt gelten sie als Oldtimer und können mit dem H-Kennzeichen gewissermaßen ihren Seniorenausweis beantragen.
In Deutschland sind Oldtimer mit H-Kennzeichen oder roter „07-Nummer“ nach bundesgesetzlichen Regelungen vom Fahrverbot ausgenommen und dürfen auch ohne grüne Plakette in der Umweltzone fahren (siehe in 35. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV), Anhang 3 zu § 2 Absatz 3, Ziffer 10). Zusätzlich zahlen diese Fahrzeuge eine deutlich geringere KFZ Steuer. Bei einem vergleichbaren 5,5t Wohnmobil, mit Erstzulassung 1995 oder jünger und Emissionsklasse S1, zahlt man im Jahr ganze 404,00 € mehr an KFZ Steuern und darf in nahezu keine der Umweltzonen fahren.
Mit dem H-Kennzeichen ist das aber alles kein Problem. Egal, wie dunkel die Wolke aus dem Auspuff auch sein mag, der Oldtimer ist vom Fahrverbot ausgenommen und günstiger unterwegs. So richtig gerecht ist das irgendwie nicht, zumindest nicht, wenn die Fahrzeuge im Alltagsverkehr als übliche Beförderungsmittel genutzt werden.
Die Kfz-Steuer für Oldtimer könnte ansteigen
Die aktuelle Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, umwelt- und klimaschädliche Subventionen abzubauen. Der Bundesrechnungshof hat in seinem Bericht vom 18.04.2023 dargelegt, dass immer mehr Fahrzeuge, welche als Oldtimer angemeldet sind, auch im Alltag genutzt werden und somit Steuervorteile erhalten.
Die Oldtimer-Besteuerung mit einer finanziell günstigen Jahrespauschale sollte ursprünglich nur für Fahrzeuge gelten, die als historische Sammlerstücke zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts eingesetzt werden. Mittlerweile kann die Besteuerungsform auch auf Fahrzeuge angewendet werden, die im Alltagsverkehr als übliche Beförderungsmittel genutzt werden. Die rasante Zunahme auf fast 400 000 steuerlich begünstigte Fahrzeuge führt dazu, dass die jährlichen Einnahmen bei der Kraftfahrzeugsteuer um 170 Mio. Euro geringer ausfallen.
Auch wenn das FDP geführte Bundesministerium der Finanzen (BMF) aktuell noch keinen Handlungsbedarf sieht, so hat der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages das Ministerium mit Frist bis zum 31.10.2023 aufgefordert, genauere Zahlen des Einsatzes von Oldtimern im Alltag zu erheben. Da es um den Bundeshaushalt nicht gerade gut bestellt ist, könnte eine Anhebung der Kfz-Steuer für Oldtimer, eine neue und einfache Einnahmequelle sein. Auch der Bund der Steuerzahler wird sich den Themas sicherlich noch annehmen. Ich werde das Thema weiter im Auge behalten.
Die Bundesregierung könnte die Oldtimer auch tiefer besteuert lassen, aber die Jahresleisting auf max 3’000km beschränken. Wer mfhr fährt muss dann mit einer massiv höheren Verkehrssteuer rechnen.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich überhaupt auf Ihren Beitrag zur Oldtimer Besteuerung reagieren sollte. Wir selbst haben ein Wohnmobil, das mittlerweile 32 Jahre alt und davon 23 Jahre in unserem Besitz ist. Ich bin auch der Meinung, dass Fahrzeuge, die ein H-Kennzeichen haben und einer Oldtimer Besteuerung unterliegen, nicht alltäglich genutzt werden dürfen. Aber unser Wohnmobil, ein Dethleffs A 462, habe ich in all den Jahren nicht ein zweites Mal in Europa gesehen und daher aus meiner Sicht durchaus erhaltenswürdig. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie in Ihrem Kommentar, zumal Sie selbst im Besitz eines Wohnmobils sind, mit dem Thema etwas differenzierter umgegangen wären und nicht die gleichen Parolen wie „mag es auch noch so schwarz aus dem Auspuff qualmen“ oder gerecht sei es ja wohl nicht, dass diese Fahrzeuge steuerbegünstigt würden. Ich würde mir wünschen, Sie würden den Mund nicht so voll nehmen, denn Sie haben in noch nicht einmal 7Jahren 4 Fahrzeuge in Ihrem Besitz gehabt. Hätten wir genauso gehandelt, wären es in unserem Fall 13 Wohnmobile gewesen. Das soweit zum Thema Ressourcen schonen. Bevor man belehrend den Finger erhebt, einfach mal sein eigenes Verhalten reflektieren. Sie haben zwischen März 2016 und April 2023 ca. 40 Reisen unternommen, mit teilweise Streckenleistungen von fast 5.000 km. Daran kommen wir in 23 Jahren nicht. Soweit zum Thema Umweltbelastung! Da nehmen sich unsere Reisen, die früher durchaus auch bis in die Bretagne geführt haben, sich sehr bescheiden aus.
Es sei Ihnen gegönnt Ihre Freizeit so zu gestalten wie sie es mögen und selbstverständlich ihr Reiseziel nach Ihren Vorlieben auszuwählen. Aber in jedem Reisebericht zu einer Spende aufgefordert zu werden, finde ich schon fast unverschämt. Niemand hat Sie aufgefordert Reiseberichte zu verfassen, mögen sie zuweilen auch noch so lesenswert sein, es war Ihre eigene Entscheidung dies zu tun. Mit den Worten “ Diese Reiseberichte entstehen nicht nur aus Luft und Liebe…“ Wie ich schon sagte, niemand hat Sie darum gebeten, es gibt genügend andere, die das Gleiche machen wie Sie.
Hallo Herr Götte,
erst einmal Glückwunsch zu einem sicherlich auch nach über 30 Jahren noch tollen Fahrzeug. Mit der heutigen Verarbeitungsqualität (auch wenn das Wort eigentlich nicht passt) wird es in über 30 Jahren mit der Nutzung nicht mehr ganz so einfach. Ich befürworte absolut, dass Fahrzeuge deutlich länger genutzt werden sollten/dürfen, als es eine EU Abgasverordnung oder Ähnliches einem vorschreiben möchte. Eine Verschrottung ist oftmals ebenso unnötig, wie eine Weiternutzung im Ausland, nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn bzw. der Statistik“. Auch unsere Fahrzeuge habe jeweils einen neuen Besitzer gefunden und fahren hoffentlich noch viele Jahre pannenfrei durch die Welt.
In dem Artikel habe ich bewusst keinen „Finger gehoben“ bzw. heben wollen. In der heutigen Zeit ist es jedoch wirklich nicht einfach, irgendwem nicht auf die „Finger zu treten“. Weder die Regierung wird es mit einer Gesetzesänderung beim H-Kennzeichen allen recht machen können, noch ich in einem meiner Artikel zu den unterschiedlichsten Themen aus dem Bereich des Campings. Wenn Sie sich dabei persönlich angegriffen fühlen, dann tut mir das leid.
Es steht Ihnen natürlich frei, meine Artikel zu lesen. Ob nun einen Reisebericht, eine Bauanleitung für ein Regalsystem, oder was auch immer. Der Inhalt ist für Sie kostenlos. Ebenso steht es aber auch mir frei, um eine entsprechende Unterstützung für den Betrieb dieses Blogs „zu bitten“. Die monatlichen Kosten für einen solchen Blog sind dreistellig, aber das kann und darf Ihnen natürlich egal sein. Selbstverständlich ist es meine und auch eine freiwillige Entscheidung, diesen Blog zu betreiben und hier Inhalte anzubieten, welche kostenlos konsumiert werden können. So ist auch meine Unterstützung, etwa beim Thema Maut in Skandinavien kostenlos und hunderte Fragen wurden hierzu von mir schriftlich, oder auch mal am Telefon dazu beantwortet. Ob in dieser Intensität auch andere das so machen, weiß ich nicht, ist mir aber vollkommen egal.
Ihre Meinung ist es aber nicht. Auch wenn ich Aussagen wie ich soll den Mund nicht so voll nehmen, weniger freundlich finde. Aber der Ton im Netz ist halt ein rauer und daran muss man sich notgedrungen gewöhnen. Natürlich wäre es für mich deutlich einfacher gewesen, ihren Kommentar einfach zu löschen, anstatt mir die Zeit für eine Antwort zu nehmen, aber auch das mache ich freiwillig und gerne.
Wenn Sie in der Zukunft weiterhin Reiseberichte von mir lesen möchten, dann würde ich mich freuen. Sollten sie auf anderen Seiten noch informativere Berichte lesen können, dann freut mich das aber auch. Am Ende wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen noch viele weitere und schöne Urlaube mit Ihrem Dethleffs A 462 und vor allem beste Gesundheit.
Hallo Herr Broch,
vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung. Sie dürfen versichert sein, es war nicht meine Absicht Ihnen zu nahe zu treten und insofern möchte ich mich für meine Wortwahl entschuldigen. Gleichwohl möchte ich aber auch, dass man den Blick dafür schärft, nicht in das Fahrwasser unserer Regierung bzw. des Bundesrechnungshofes zu geraten, indem man es billigt , immer neue Töpfe zu finden in die man greifen kann. Wir haben über 20 Jahre jährlich 480€ Kfz-Steuer gezahlt, wenn es jetzt deutlich weniger ist, freuen wir uns darüber natürlich. Und die einzige Umweltschutzzone, die wir zwei, vielleicht dreimal im Jahr durchqueren, ist Dortmund. Wir haben in den zurückliegenden Jahren deutlich mehr in das Fahrzeug investiert, als es vor 23 Jahren gekostet hat. Erst jetzt steht eine umfangreiche Hinterachserneuerung für mindestens 7.000€ an. Abschließend möchte ich nur sagen, dass man nach mehr als 2 Jahrzehnten Reisen mit unserem Wohnmobil feststellen muss, dass vieles schlechter geworden ist. Insbesondere das Benehmen der Menschen, die Rücksichtslosigkeit auch gegenüber der Natur hat dramatisch zugenommen Ich denke dabei an Ihren Beitrag, wo Wohnmobilisten einfach so in den Wald gehen, um dort hinzusch… Wir haben das nie gemacht und werden es auch zukünftig nicht machen, genauso wie es für uns immer ein No Go war und ist, sich einfach irgendwo hinzustellen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Das, und die sprunghaft gestiegenen Zulassungszahlen führen dazu, dass immer mehr Plätze geschlossen oder durch Höhenbegrenzung unnutzbar gemacht werden. Wahrscheinlich habe ich mich deshalb so darüber geärgert, dass diese kleine Gruppe derer, die mit ihren Oldtimer Wohnmobilen unterwegs sind, als steuerbegünstigte Umweltsünder dargestellt wurden. Es hat Alles immer zwei Seiten. Auch Ihnen wünsche ich gute Gesundheit und noch viel Spaß auf Ihren Reisen.
Hallo Herr Götte, erst einmal wunderbar, dass wir uns beide (virtuell) die Hand reichen konnten. Wenn wir jetzt auf dem gleichen Stellplatz ständen, würde ich Sie auf ein kühles Getränk einladen und mich auf viele spannende Geschichten aus 23 Jahren Camperleben freuen.
Politische Themen und Meinungen versuche ich so gut es geht hier im Blog zu vermeiden. Dafür ist unsere Gesellschaft zu meinem größten Bedauern leider viel zu gespalten. Meine Zufriedenheit mit der aktuellen Regierung hält sich jedoch sehr in Grenzen, wenn ich das so sagen darf und stimme Ihren Aussagen zu. Aber regen wir beide uns lieber nicht so viel auf. Das ja eh nicht gesund ;-)
Ich hoffe auch für Sie, dass es „nur“ bei der Hinterachse bleibt und Sie noch lange Freude an ihrem Schätzchen haben können. Ich werde jetzt mal langsam anfangen zu packen. Am Wochenende geht es für uns ins Baltikum. Viele Grüße Marc Broch