Jackery Explorer 1500 Pro mit SolarSaga 200W

Die Lesedauer für diesen Artikel beträgt ca. 9 Minuten

Powerstations sind vielseitig einsetzbar und eignen sich auch hervorragend fürs Camping mit Zelt, Van, Wohnwagen oder Wohnmobil. Vom Hersteller Jackery, einem Pionier und weltweitem Marktführer in der Branche, habe ich die Explorer 1500 Pro und das faltbare Solarpanel SolarSaga 200W ausgiebig getestet.

Bei der Powerstation Explorer 1500 Pro stehen die 1500 im Produktnamen für eine Batteriekapazität von 1512 Wattstunden (Wh). Jackery verpackt die gesamte Technik in einem recht kompakten und sturzsicheren Gehäuse und alle Anschlüsse sind optimal zugänglich und selbst unter Last sind die Lüfter angenehm leise.

Powerstation Jackery Explorer 1500 Pro

  • Kapazität: 1.512 Wh (43.2 V 35 Ah)
  • Akkutyp: Lithium-Ionen NMC
  • Wechselrichter: 1.800 W (3.600 W max.) Reiner-Sinus
  • Lebenszyklen: ≥1000 Zyklen bis 80%
  • Ladezeit: Binnen 2 Std. möglich
  • Management System: BMS, Überhitzungsschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz, Überladeschutz
  • Anschlüsse: 2x USB-A (Quick Charge 3.0 tauglich mit bis zu 18 Watt), 2x USB-C 100W PD-Anschlüsse (5V, 9V, 12V, 15V, 20V bis zu 5A); 2x AC- und Solarschnittstellen mit max. 800 W; 2x 1.800W AC-Ausgänge und DC-Autolader (12V, 10A)

Mobilität


Mit 38 x 27 x 31 cm (B/T/H) kann man hier von einem kompakten Gehäuse sprechen, was für den mobilen Einsatz natürlich von Vorteil ist. An der Oberseite befindet sich ein großer und wegklappbarer Tragegriff, wodurch sich im eingeklappten Zustand eine ebene Fläche ergibt. Das kann beim Verstauen im Camper praktisch sein und man kann die Powerstation als kleinen Tisch oder Fußauflage nutzen.

Es passen auch gängige Tischplatten* für die kleinen Campinghocker oder ein passendes Tablett darauf. Spätestens, wenn man Getränke darauf abstellen möchte, sollte man eine solche Unterlage verwenden, damit man lange etwas von der Powerstation hat. Mit 17 Kilo ist sie tragbar, was dank der weichen, gummierten Innenseite des Griffs ziemlich gut funktioniert. Über weite Strecken und würde daher zu meiner Mini-Sackkarre* greifen.

Stromversorgung und Kühlung


Bei der Jackery 1500 Pro befinden sich die Anschlüsse zur Stromentnahme auf der Vorderseite. Es stehen 2 USB-A (je 18 Watt) und 2 USB-C-Anschlüsse mit jeweils 100 Watt zur Verfügung. Man kann hier also z.B. zwei Notebooks gleichzeitig mit je 100 Watt versorgen. Darüber findet man wie bei den meisten Powerstations übliche eine integrierte LED, deren Sinn ich noch nicht ganz verstanden habe. Eine entnehmbare Taschenlampe, welche in einer Art Dockingstation direkt geladen wird, fände ich hier deutlich praktischer.

Die zwei 230V Steckdosen werden vom integrierten Wechselrichter mit 1.800 Watt im Dauerbetrieb und kurzzeitig sogar mit bis zu 3.600 Watt versorgt. Selbst ein Kaffeevollautomat ist hiermit also kein Problem, weil die Aufheizphase nicht so lange dauert und dann halt auch über 1800 Watt möglich sind.

Lediglich bei meinem Wasserkocher mit 2400 Watt schaltete sich der Wechselrichter nach ca. 30 Sekunden ab. Andere Hersteller drosseln hier die Leistung und es dauert mit dem Kochen lediglich etwas länger. Natürlich gibt es auch Wasserkocher mit max. 1800 Watt und ich würde Wasser im Camper auch weiterhin mit Gas aufkochen, aber diese kleine Einschränkung sollte erwähnt werden.

Über den 230V-Steckdosen befindet sich ein 12V-KFZ-Anschluss (10A), um etwa eine Kühlbox oder Ähnliches zu betreiben. Bis auf die USB-Anschlüsse befinden sich alle hinter weichen Gummi-Abdeckungen, mit welchen ich mich nicht richtig anfreunden kann. Die sitzen einfach nicht fest und baumel bei der kleinsten Berührung herum. Man könnte die auch einfach abschneiden, aber das ist nicht Sinn der Sache. Das mit den Abdeckungen können andere Hersteller etwas besser und hier sollte Jackery nachbessern.

Die Stromabgabe funktioniert ansonsten erstklassig: Es ist keinerlei Fiepen zu hören und die Lüfter für die Kühlung sind angenehm leise. Das liegt u.a. am patentierten Multi-Duct-Design, welches eine verbesserte Wärmeableitung ermöglicht. Je kompakter das Gehäuse und je höher die Leistung, je mehr muss am Ende gekühlt werden. Das ist leider bei allen Powerstationen identisch und im Gegensatz zu festverbauten Wechselrichtern, die oftmals im Zwischenboden oder in der Heckgarage verbaut werden, ist man hier einfach physikalisch näher am Lüfter.

Akkukapazität und Ladevorgang


Die Explorer 1500 Pro hat Li-Ion-Akkus, mit NMC (Nickel-Mangan-Cobalt) Technik und einer Kapazität von 1512 Wh (43,2V, 35 Ah) verbaut. Der Hersteller garantiert 1.000 Ladezyklen mit mindestens 80 Prozent der maximalen Batterieleistung. Das Jackery hier NMC und keine LiFePO4 (Lithium-Eisen-Phosphat) Zellen verbaut ist schade.

Wie lange man mit den maximal 1512 Wattstunden (Wh) auskommt, häng natürlich immer von den Verbrauchern ab. Eine halbe Stunde Haare föhnen, oder zwei Stunden mit einem Winkelschleifer (Flex) arbeiten sind kein Problem.

Neben zwei DC 8 mm Eingängen für die Solarpanels gibt es einen 230-Volt-AC-Eingang und das Laden an der Steckdose dauert nur 2 Stunden. Im Lieferumfang befindet sich auch ein 12V-KFZ auf DC 8 mm Kabel, womit man die Explorer auch im Auto bzw. Camper während der Fahrt (16-17 Std.) über den Zigarettenanzünder aufladen kann.

Genaue Ladezeiten mit Solar sind immer etwas schwierig, denn einen wolkenlosen Sommertag hat man je leider nicht das ganze Jahr über. Bei bestmöglicher Solarenergie würde man mit einem 200 Watt Modul etwa 10 Stunden benötigen. Es lassen sich aber auch mehrere Module gleichzeitig über ein Y-Kabel anschließen. Somit wären mit sechs 200 Watt Paneelen eine Ladezeit von nur 2 Stunden über Solar möglich. Ich denke aber mehr als zwei Paneele wird man eher nicht transportieren, was dann etwa 5 Stunden Ladezeit bedeutet.

Einfache Bedienung


Die Jackery Explorer 1500 Pro ist super verarbeitet und unkompliziert zu bedienen. Einfach einen Stecker in die passende Buchse stecken, die Explorer einschalten und schon fließt der Strom. Sie kommt ohne jeglichen App-Schnickschnack aus, was wegen WLAN und Bluetooth Modulen ja auch nicht jedermanns Sache ist. Das Aufladen geht ebenso einfach und das farbige LCD-Display gibt immer Aufschluss über den derzeitigen Input und Output.

Auf dem Display kann man auch einfach ablesen, wie lange der Ladevorgang noch (unter gleichbleibenden Bedingungen) dauern wird, oder umgekehrt, wie lange die Akkukapazität noch ausreicht. Der Akkustand wird mittig in Prozent dargestellt. Mehr Informationen benötigt man eigentlich auch nicht.

Jackery Jackery Explorer 1500 Pro
Der Tragbare Powerstation Explorer 1500 Pro enthält das Dual PD100W-Design, 2x 1800 W AC-Anschlüsse, 2x USB-C-Anschlüsse und 1x Autoladegerät, wodurch alle Geräte schnell aufgeladen werden.

Solarmodul Jackery SolarSaga 200W

Mobile Solarmodule eignen sich nicht nur perfekt für Schattenparker. Dank der hohen Flexibilität beim gezielten Ausrichten und dem Nachführen zur Sonne, erzielt man die bestmögliche Ausbeute. Im 45° Winkel aufgestellt, kann man im Frühling, Herbst und sogar im Winter die Energie der tief stehenden Sonne einfangen. Das ist mit festen Modulen auf dem Dach und deren starren Ausrichtung kaum möglich.

  • Maximalleistung: 200 Wp
  • Leistungsspannung: 18V
  • Stromstärke: 11,12A
  • Leerlaufspannung: 23,2V
  • Abmessungen (zusammengeklappt): 540 x 615 x 40 mm
  • Abmessungen (ausgeklappt): 540 x 2320 x 25 mm
  • Gewicht: 8,5 Kg

Packmaß sowie der Auf- und Abbau


Das SolarSaga 200 von Jackery ist zügig und einfach aufgeklappt und kommt so auf eine Fläche von 540 x 2320 x 25 mm. Die vier Elemente sind dabei nicht so störrisch, wie ich es bei anderen Herstellern bereits erlebt habe. Man erreicht somit ohne Zutun und Nachbessern eine ebene Gesamtfläche ohne Schatten und 3 Stützen auf der Rückseite machen es äußerst standfest. Durch die Stützen mit Gummibändern kann man den Winkel für eine optimale Sonnenlichtabsorption sehr flexibel anpassen. Mit den insgesamt sechs Ösen, kann man das Modul auch mit Bändern, wie z.B. den praktischen Bindigos (Testbericht) am Camper aufhängen, oder vor starkem Wind sichern.

Es hat mit seinen 540 x 615 x 40 mm ein perfektes Packmaß. Es lässt ich sehr einfach und mit wenigen Griffen zusammenfalten. Die Position hält es dank im Griff eingelassenen Magneten dann sehr zuverlässig. Für den sicheren Transport ist auch eine Tragetasche im Lieferumfang enthalten. Diese passt nicht nur perfekt und sitzt nicht zu eng, was das Verstauen erleichtert, sondern hat auch ein praktisches Fach für Anschlusskabel.

Die Energieausbeute


Die Solarzellen vom SolarSaga 200 haben, wie der Name vermuten lässt, eine maximale Leistung von 200 Watt. Sie bieten eine höhere Umwandlungseffizienz von bis zu 24,3 % und übertreffen laut Jackery vergleichbare Solarmodule und produzieren somit mehr Strom unter ähnlichen Bedingungen. Ich war auf jeden Fall bei meinen Tests sehr zufrieden. An der Jackery Powerstation erreichte ich (Anfang April 11:00 Sonne ohne Wolken) 165 Watt. Ich habe über ein nötiges Adapterkonstrukt das SolarSaga auch an meinen Victron SmartSolar MPPT 100/20* Solarregler angeschlossen und die Victron App zeigte eine identische Ausbeute. TOP Leistung!

Das ETFE-laminierte Gehäuse macht das Solarpanel robust und garantiert eine lange Lebensdauer. Durch die IP67-Zertifizierung kann man es auch im Regen draußen lassen, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

Jackery SolarSaga 200, faltbares Solarpanel Solarmodul 200W
Das Solarpanel liefert 200 Watt und ist in wenigen Sekunden aufgebaut. Dank seiner 3 Seitenstützen steht es fest und sicher. Es ist IP67-zertifiziert, um rauen und nassen Wetterbedingungen standzuhalten.

Das SolarSaga 200 an Solarreglern anderer Hersteller betreiben


Jackery hat mit dem SolarSaga ein perfekt verarbeitetes mobiles Solarmodul bzw. Solartasche entworfen. Tolle Packmaße, schneller und einfacher Auf- und Abbau und vor allem eine hohe Energieausbeute sprechen dafür. Natürlich sollen laut Jackery das SolarSaga und die Explorer 1500 Pro, oder größere 2000 Pro eine perfekte Kombination darstellen.

Was aber, wenn man bereits von anderen Herstellern eine Powerstation besitzt, oder einen Festanschluss per Solarregler im Wohnmobil bevorzugt und die Aufbaubatterie damit laden möchte? Es geht, wenn auch auf einem kleinen Umweg. Es gibt leider nicht den Standardanschluss für mobile Solarmodule. Da wären XT60, DC8mm,DC5.5mm, MC4, oder Anderson um einmal die gängigen zu nennen.

Am SolarSaga selbst befindet sich ein proprietärer Anschluss. Das beiliegende Kabel hat einen Stecker für genau diesen Anschluss und am anderen Ende DC 8mm (Male). An meinem Victron Solarregler ist ein Kabel mit Anderson Stecker für den einfachen Anschluss eines mobilen Panels vorhanden. Mit zwei passenden Adapterkabeln habe ich mir nun eine Möglichkeit geschaffen, das SolarSaga dort anschließen zu können.

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Von DC 8mm (Male) Stecker auf DC 8mm (Female) zu MC-4* und von MC-4 dann auf Anderson. Das ganze Kabel bzw. Adapterkonstrukt habe ich danach noch ummantelt. Hier könnte es Jackery einem etwas erleichtern, wenn sie auf ihren eigenen Anschlusstyp verzichten würden. Mit den passenden Adaptern klappt es aber wie beschrieben.


Mein Fazit

Die Explorer 1500 Pro und das SolarSaga 200 sind tadellos verarbeitet. Die Powerstation ist angenehm leise und sehr einfach in der Bedienung. Lediglich die Einschränkung beim “längeren” Betrieb von Geräten mit über 1800 Watt könnte den ein oder anderen vom Kauf abschrecken. Über die etwas lästigen Gummiabdeckungen kann man locker hinwegsehen. Dafür bekommt man ansonsten eine mit 1.512 Wattstunden leistungsstarke und leise Powerstation.

Das SolarSaga 200 gefällt mir ausgezeichnet und wird mich auf unseren nächsten Touren begleiten. Tolles Packmaß, schneller und einfacher Auf- und Abbau und ein überzeugender Solarertrag.

Jackery Explorer 1500 Pro,1512Wh tragbare Powerstation,Solar- und AC-Schnellladung in 2 Std. 2 *...
Jackery SolarSaga 200, faltbares Solarpanel Solarmodul 200W perfekt für Explorer 2000PRO/1000PRO,...

Transparenz: Von Jackery habe ich beide Produkte für meinen Test kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Meine persönliche Meinung wird hierdurch aber keineswegs beeinflusst. Wenn Produkte von mir als gut befunden werden, dann empfehle ich diese auch gerne weiter. Wenn sie nicht gut sind, werde ich sie Euch auch nicht empfehlen und dabei ist es vollkommen egal, ob ich sie kostenlos erhalten habe, oder mir eine andere Vergütung angeboten wurde.

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