Der Besuch vom Nordkap war natürlich das Highlight des Tages und auch die Rückfahrt vom Kap in Richtung Alta hatte es in sich. Die Stadt Alta liegt an Norwegens Nordküste, am Ende des gleichnamigen Altafjords und ist für die Sichtung der Nordlichter bekannt. Die Nordlichter oder auch Aurora Borealis hatten wir bis dato leider noch nicht gesehen. Diverse Male zeigte unsere Aurora App in den vergangenen Tagen zwar einen sehr hohen KP-Wert an und wir befanden uns auch meistens im optimalen Bereich, wenn die Wolken jedoch den Himmel verdecken, sieht man sie einfach nicht.
Die Nordlichter haben sich auf jeden Fall inspirierend beim Bau der Nordlichtkathedrale aus dem Jahr 2013 auswirkt, welcher wir einen kurzen Besuch abstatteten. Bedauerlicherweise war die Kirche nur von außen zu besichtigen und so fuhren wir nach ein paar Fotos und einem Zwischenstopp an Norwegens nördlichster LPG-Station weiter zum Igluhotel Sorrisniva. Im Sommer empfehlen wir übrigens auch den Besuch vom Alta-Canyon.
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Die Stationen unserer Reise
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Mehr InformationenAnkunft in Alta
Das Igluhotel Sorrisniva liegt etwa 20 km vom Stadtzentrum von Alta entfernt. Es ist normalerweise zwischen dem 20. Dezember und dem 7. April in der Zeit von 12:00 und 20:00 gegen Gebühr auch ohne Übernachtung zu besichtigen. Ungünstigerweise fand dort heute eine Silvesterveranstaltung statt und wir vertagten somit den Besuch auf den nächsten Tag. Nur wenige Minuten entfernt lag auf einem Berg ein großer Parkplatz im Wald, auf dem wir gemütlich ins neue Jahr feierten. Der nächste Tag startete für uns mit einer entspannten Schneeschuhwanderung in der Winterlandschaft Norwegens.
Im Igluhotel Sorrisniva
Am frühen Nachmittag brachen wir dann zum Besuch vom Sorrisniva Igluhotel auf und waren absolut begeistert. Es wird jedes Jahr ausschließlich aus Eis und Schnee erbaut und wer möchte, kann darin auch in dicken Schlafsäcken auf Rentierhäuten und einer Matratze auf einem Bett aus Eis übernachten.
Das Igluhotel misst ca. 2500 Quadratmeter und das gesamte Äußere und Innere besteht halt „nur“ aus Schnee und Eis. Genauer gesagt aus 250 Tonnen Eis und 7.000 m³ Schnee. Es verfügt über knapp 30 Zimmer, eine Suite, eine Eisbar und sogar eine Kapelle. Es ist mit vielen Eisskulpturen geschmückt und jedes Jahr orientiert sich das Hotel an einem anderen Thema und dieses Jahr war das Thema „Afrika„. Wenn man sich etwa die Wandgemälde anschaut, muss man schon sehr staunen, denn diese bestehen „nur“ aus Eis und Schnee. Absolut faszinierend und sehr detailverliebt.
Polarlichter auf der E45
Uns hat der Besuch ausgezeichnet gefallen und wir kommen gerne noch einmal wieder. Als Nachtplatz hatten wir uns einen verlassenen Campingplatz kurz vor Vittangi ausgesucht. Es ging also von Norwegen kurz durch Finnland bis nach Schweden. Auf dem Weg haben wir dann auf der E45 das erste Mal in unserem Urlaub das Nordlicht (Aurora Borealis) gesehen. Es war zwar im Vergleich zu den Bildern, die man im Netz dazu findet, eher unspektakulär, aber wenn man es mit den eigenen Augen sieht, ist das schon sehr faszinierend und macht Lust auf mehr, also viel mehr davon!
Wir stecken im Schnee fest
Als wir an der Straße zum Platz ankamen, war es bereits gegen 21:00 und wir parkten den Camper am Beginn des schmalen Weges zum verlassenen Platz. Die etwa 250 Meter sind wir dann zu Fuß gelaufen und haben uns den Platz so gut es mit Stirnlampen in der absoluten Dunkelheit halt möglich ist angeschaut.
Es sah so weit alles gut aus und wir wagten die Anreise. Bereits nach etwa 20 Metern kam aber die Einsicht, dass wir es bei etwa 40 cm Neuschnee dann doch nicht ohne Schneeketten schaffen werden. Wenn der Wagen nicht mehr in die Richtung fährt, in die man lenkt, weiß man, es ist an der Zeit, die Ketten anzulegen. Also raus, Hubstützen hochfahren und insgesamt vier Ketten anlegen. Bis zum Platz schafften wir es so auch relativ gut, nur dann kam einer Art von Kreisel, also alte Spuren im Schnee, die so aussahen und denen wir in einem größeren Radius zum Wenden folgten.
Wir wollten den Camper halt gerne wenden und in Fahrtrichtung für den nächsten Tag parken. Leider haben wir nicht vorher die Tiefe des Schnees an der Seite des für uns zu kleinen Kreisels geprüft. Es dauerte nicht lange und auch ein V6 Allrad Sprinter mit Schneeketten kam an seine Grenzen und wir haben uns bei -20° in totaler Dunkelheit festgefahren. Als der Camper den Boden nur noch aufwühlte und sich dabei auch noch leicht zur Seite neigte, musste halt auf manuell umgeschaltet werden und in diesem Fall ist eine Schneeschaufel gemeint.
Mit einem Klappspaten macht das nun wirklich keinen Spaß, daher kauft euch auf jeden Fall eine Schneeschaufel (Link*). Wir schaufelten also ein Weilchen vor uns hin und so nach ca. 20 Minuten konnten wir den Camper in einem mehrfachen vor und zurück, vor und zurück Manöver wieder aus dem Schnee holen und in die gewünschte Position bringen. Auf den Bildern kann man das natürlich nicht erkennen und im Nachhinein sieht das alles ganz harmlos aus.
Abstecher nach Kiruna
Am nächsten Morgen schien seit langer Zeit mal wieder die Sonne und wir brachen am Vormittag auf nach Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens. Hier haben wir unter anderem unseren Wassertank wieder aufgefüllt und waren in einem der vielen Supermärkte einkaufen. Das Augenmerk fiel dabei besonders auf die Räkor (Eismeergarnelen), welche wir so gerne essen.
In Kiruna liegt übrigens die weltweit größte und tiefste Eisenerzgrube und das Bergbauunternehmen LKAB, bedient fast 100 % des europäischen Marktes mit Eisenerz. Jeden Tag wird hier eine Menge an Eisenerz abgebaut, die sechsmal dem Eifelturm entspricht. Wer sich für Bergbau interessiert, dem sei auch die Besuchergrube empfohlen, in welcher es 540 Meter in die Tiefe geht.
Für uns ging es aber von Kiruna aus ein Stück in Richtung Süden, nämlich bis nach Gällivare auf einen im Winter total verlassenen Stellplatz. Bei schattigen -21° Grad Außentemperatur habe ich den Grill und das Feuernetz (Testbericht) aufgebaut und es gab 2 Kilo leckere Räkor, die besagten Eismeergarnelen.
Am nächsten Tag muss es dann zwangsläufig für uns ins größeren Schritten durch schwedisch Lappland und über den Polarkreis in Richtung Trelleborg gehen.