Keine Angst, das ist jetzt kein bezahlter Werbeartikel für dubiose Kreditkarten, sondern ein gut gemeinter Tipp, um in Ländern, welche nicht den Euro als Zahlungsmittel verwenden, einiges an unnötigen Gebühren zu sparen. Wer in einem Euroland unterwegs ist, kann in der Regel mit der Kreditkarte seiner Hausbank kostenlos bezahlen und Geld am Automaten abheben. In einer Fremdwährung sieht das aber schon wieder ganz anders aus. Unsere Hausbank berechnet etwa ein Auslandseinsatzentgelt von 1,99 % pro Bezahlvorgang in einer Fremdwährung. Fahren wir also nach Kroatien, Norwegen, Schweden usw. und tanken dort für umgerechnet 100,00 Euro, kostet uns der Tankvorgang am Ende 101,99 Euro. Die Gebühren läppern sich über den ganzen Urlaub ganz schön und es entstehen unnötige Kosten, die man mit einer kostenlosen Visa-Kreditkarte vermeiden kann.
Warum Geld verschenken?
Was das angesprochene Auslandseinsatzentgelt Eurer Bank angeht, so kann ihr einiges zusammenkommen. Nehmen wir mal als Beispiel unsere Reise zum Nordkap, die ging hin durch Norwegen und zurück durch Schweden. Beides Länder mit eigener Währung und wir haben damals für Diesel, Gas, Lebensmittel, Stell- und Campingplätze, Ausflüge usw. etwa 4000,00 € bezahlt. An Gebühren (1,99 %) wären somit fast 80,00 Euro angefallen. Diese konnten wir schon damals mit einer solchen Visa-Karte einsparen.
Für eine solche Kreditkarte behältst Du das Girokonto bei Deiner Bank ganz normal weiter. Die Kreditkarte kommt einfach als ein bequemes Zahlungsmittel hinzu und die angefallenen Buchungen werden von Deinem hinterlegten Girokonto (Referenzkonto) abgebucht. Mehrere Banken bieten solche Karten an und ob es sich dabei um eine Visa und MasterCard handel, ist heute fast egal, denn beide haben weltweit ähnlich viele Akzeptanzstellen.
Zwei Banken kann ich Euch bei der Qual der Wahl empfehlen und das wären Barclays und die Hanseatic Bank , welche ohne versteckte Stolpersteine auskommen. In beiden Fällen könnt ihr per Visa-Karte weltweit, und zwar unabhängig von der Währung, kostenlos bezahlen und am Automaten Geld abheben.
Bei Barclays werden auf den angesammelten Betrag 8 Wochen lang keine Zinsen berechnet. Hanseatic hat eine Laufzeit von 4 Wochen, bis der abgelaufene Betrag beglichen werden muss, respektive automatisch von Eurem Referenzkonto eingezogen wird. Nach den Zeiträumen fallen aber wie auch bei allen anderen Karten sehr hohe Zinsen an, ebenso bei einer möglichen Ratenzahlung. Hier gäbe es dann deutlich günstigere Kredite auf dem Markt, als die Ratenzahlung über eine Kreditkarte. Ihr solltet daher immer nach Erhalt der Kreditkarte zu Sicherheit direkt prüfen, dass nicht die Ratenzahlung als Standard hinterlegt ist.
Die beiden Banken bieten neben einem Online-Banking, auch eine passende App an, in der man die Umsätze jederzeit online prüfen und den Kontostand einsehen kann. Apple und Google Pay werden ebenso unterstützt, wie das kontaktlose, bezahlen per NFC, aber das heute ja bereits Standard. In den Apps könnt ihr dann auch bequem auf 100 % Rückzahlung umstellen, um die hohen Zinsen zu vermeiden.
Kartenvergleich
Hanseatic Visa | Barclays Visa | |
Jahresgebühr | 0,00 € | 0,00 € |
Bezahlen weltweit | 0,00 € | 0,00 € |
Bargeldabhebungen weltweit | 0,00 € | 0,00 € |
Tageslimit für Bargeldabhebungen | 500,00 € | 500,00 € |
Apple Pay | ✓ | ✓ |
Google Pay | ✓ | ✓ |
Kontaktlos bezahlen (NFC) | ✓ | ✓ |
Eigene App | ✓ | ✓ |
Kreditrahmen | 2500,00 € | Flexibel |
Guthaben einzahlen | – | ✓ |
Ratenkauf möglich | ✓ | ✓ |
Sollzinssatz | 12,82 % p. a | 16,99 % p. a |
Effektiver Jahreszins | 13,60 % | 18,38 % |
Kostenlose Partnerkarten | – | ✓ 3 Stück |
Über die Apps habt ihr nicht nur die getätigten Umsätze, sondern auch den Kontostand im Blick. Letzteres kann je nach Verfügungsrahmen nicht unwichtig sein. Bei Hanseatic beträgt dieser etwa maximal 2500,00 Euro und wenn dieser erreicht ist, können keine weiteren Buchungen mehr getätigt werden. Hier könnte man von unterwegs dann einfach über das Online-Banking seiner Hausbank Geld überweisen und den bestehenden Saldo jederzeit ausgleichen. Barclays bietet hierfür einen einmaligen Soforteinzug an und damit ziehen die einen Wunschbetrag von Deinem Referenzkonto ein und schreiben ihn dem Kreditkarten-Konto gut.
Das einzige Manko bei Hanseatic ist eine fehlende Guthabenfunktion. So kann man hier nicht im Vorfeld einen Betrag etwa als Budget auf die Karte laden und somit eine Urlaubsausgaben im Blick behalten. Bei Barclays kann man im Vorfeld Geld vom Girokonto auf das Kreditkarten-Konto überweisen und dadurch auch den Verfügungsrahmen künstlich erhöhen.
Fazit: Die Auslandseinsatzentgelte läppern sich je nach Länge des Urlaubs ganz schön. Spätestens beim Tanken kommt ihr an den unnötigen Gebühren selten herum. Mit einer der beiden kostenlosen Visa Kreditkarten von Barclays oder der Hanseatic Bank , könntet ihr solche Ausgaben vermeiden. Die Karte von Barclays ist wegen der Möglichkeit ein Guthaben auf das Konto der Kreditkarte einzuzahlen, mein Favorit. Solltet Ihr Euch jetzt für eine solche Karte entscheiden, dann schaut doch mal am Ende des nächsten Urlaubs in die Gesamtabrechnung und packt den Prozentsatz der Auslandseinsatzentgelte Eurer Hausbank darauf. Das Sümmchen schreibt ihr mir mal in einen Kommentar und ich bin gespannt, was hier so zusammenkommt.
Noch ein Nachtrag zur Kreditkarte von Barclays. Ihr solltet diese, wenn möglich, nicht für Mietwagen, Hotels oder Flüge verwenden. Wie mir eine Leserin berichtete, muss man im Falle einer unbegründeten oder zu hohen Belastung als Karteneinhaber einen schriftlichen Klärungsnachweis mit der Gegenpartei vorlegen. Man ist also gewissermaßen in der Beweispflicht und eine unkomplizierte Rückerstattung, wie man es von anderen Banken her kennt, scheint hier nicht gegeben zu sein. Für Tanken, das direkte Bezahlen im Restaurant oder Supermarkt ist sie aber sicherlich gut zu gebrauchen.
Hallo Marc,
zum Thema Kreditkarte noch folgendes:
beim Einsatz der Kreditkarte in Fremdwährung gibt es bei der Abrechnung in Deutschland meist einen günstigeren Kurs als im Ausland.
Die von der Hausbank ausgegebene Kreditkarte ist eine sog. Debutkarte und wird von Autovermietungen oft nicht als Kaution anerkannt .
Liebe Grüße
Peter
Das ist nicht richtig. Nicht jede Hausbank gibt Debitkarten raus.
Das macht z.B gerne reine Internet-Banken (N26, INg). Bei den Sparkassen und Volksbanken sind es meist reine Kreditarten (Mastercard oder Visa), die einmal im Monat abgerechnet werden. Letztlich ist der Unterschied nur daran zuerkennen, was auf der Karte steht „Debit“ oder „Credit“. Ansonsten sehen die Karten nämlich gleich aus.
Hallo Tobias, klassische Hausbanken wie die Sparkasse oder die VR Bank geben auch Kreditkarten aus. Diese haben oftmals bereits eine Jahresgebühr und hinzukommt dann noch das Auslandseinsatzentgelt. Bei der Volksbank sind das bis zu 3,00 % vom Umsatz. Aber ja es sind „echte“ Kreditkarten, wo man am Ende des Abrechnungszeitraums den gesamten Betrag bezahlt, während eine Visa von Comdirect oder ING eine Debitkarte ist und der Umsatz sofort vom Girokonto eingezogen wird. Ändert aber leider nichts am unnötigen Auslandseinsatzentgelt. VG Marc
Hallo Peter, man kann beim Bezahlen im Ausland oftmals am Terminal auswählen, ob man in Euro oder Landeswährung bezahlen möchte. Das ist mir aber schon zu aufwendig und es geht mir bei der empfohlenen Karte primär um die Vermeidung der Auslandseinsatzentgelte. Vg Marc
… mein Kommentar bezog sich nur auf das „Debit“ Thema – war nicht ganz so eindeutig geschrieben von mir ☺️
Das mit den Kosten stimmt natürlich. Bei mir sind es aktuell 1,75% – was auch unnütze Kosten sind. Ich derzeit aber noch akzeptiere. Zumal ich es bis Dato nur in Kroatien hatte und die bekommen ab 2023 den Euro
Beim Auslandseinsatz der Barclayscard in Nicht-Euro-Währungen wird ein Entgelt von 1,99% des Umsatzes fällig. Zum Vergleich: DKB Visa: 0% für alle Auslandsumsätze weltweit.
Hallo Torsten, der Auslandseinsatzentgelt bei der Barclays Visa Kreditkarte ist gebührenfrei, siehe Leistungsverzeichnis. DKB ist natürlich super, aber nicht jeder „traut“ sich den Wechsel des gesamten Kontos und ohne regelmäßigen Geldeingang, macht die DKB wenig Sinn. Vg Marc
Hallo Torsten,
… und die DKB verlangt inzwischen für Ihre DKB VISA eine monatliche Gebühr!!! Dieses nach Einführung der Debitcard, die nicht überall akzeptiert wird!,
Und NEIN, Barclay verlangt bei Bezahlungen in Nicht-Euro-Währungen nicht 1,99 Prozent, sondern 0,0 Prozent!
Ein Hinweis noch zu Barclay: In der APP befinden sich Einstellmöglichkeiten zur Rückzahlung. Diese sind voreingestellt mit 10%. Das heißt, es wird am Monatsende lediglich 10% von Euren Belastungen von Eurem Konto abgebucht, der Rest – also 90 % werden horrend verzinst!!!!
Ihr könnt das aber mit einem einfachen Klick in 100% ummodeln, so, dass Euer Referenzkonto zum Monatsende mit der gesamten Höhe belastet wird.
Darüber hinaus habt Ihr natürlich auch die Möglichkeit ein Guthaben (ohne Verzinsung) dort zu parken. Dann wird zuerst dieses belastet.
Alles Gute
Winny
.
Hej Winny,
du hast Recht. Barclays hat für die Standard- und Platinum-Visa die Gebühr für den Auslandseinsatz gestrichen. Nicht aber für die Gold, und gerade die habe ich. Diese Preispolitik ist nicht nachvollziehbar, und auf Nachfrage auch keine Erklärung zu erhalten
Richtig ist auch, dass die DKB Visa-Credit demnächst gebührenpflichtig wird, und viel zu teuer. Mit der DKB Visa-Debit habe ich bisher keine Probleme gehabt, bin seit 3 Wochen in Schweden.
Hej da – Torsten
Bis vor kurzem hatte ich auch so eine „kostenlose“ Kreditkarten (Santander). Habe sie dann eingestampft, als auch hier Kosten eingeführt wurden. Weiter hatte sie aber auch keine weiteren „Vorteile“ für mich – und hätte sie eh abgeschaft. Ich habe jetzt nur noch eine von meiner Hausbank. Auslandskosten – aktuell 1,75% – Also 1,75€ wenn ich 100€ ausgebe. Für mich in Ordnung. Zusätzlich bietet mir die Karte weitere Vorteile wie z.B. Versicherungen (Auslandskrankenschutz, Reiserücktritt etc). selbst wenn ich die Reise nicht mit der Karte bezahlt habe.