Günstiger GPS-Tracker inkl. EU Roaming vom Fressnapf funktioniert auch im Camper

Die Lesedauer für diesen Artikel beträgt ca. 5 Minuten

GPS-Tracker eignen sich hervorragend, um Objekte zu lokalisieren und dies kann natürlich auch ein gestohlenes Wohnmobil sein. Von der eigentlichen Hardware her sind die kleinen Helferlein sicherlich keine Raketentechnik mehr und es geht hierbei eher um das sogenannte Backend. Also wie gut und vor allem zuverlässig funktioniert der Online-Service oder die passende App und wird der Service auch in Zukunft weiterentwickelt. Daher würde ich persönlich von den günstigen Angeboten unbekannter Hersteller eher abraten, aber selbst großer Provider glänzen nicht gerade mit ihren Eigenprodukten.

Von Fressnapf, dem größten europäischen Händler für Heimtierbedarf, gibt es jetzt einen eigenen GPS-Tracker für nur 39,99 inkl. SIM-Karte mit EU Roaming und das ohne weitere laufende Kosten. Der eigentliche mit 1,6 x 3 x 7 cm (HxBxL) winzige und mit 31 Gramm wiederum sehr leichte Tracker, ist natürlich für Hunde, Katzen, Esel, Schweine, Alpakas oder was man sich sonst so als Haustier halten möchte, gedacht. Der bei dem geringen Gewicht winzige Akku hält bei einer permanenten Nutzung ca. einen Tag. Das ist aber vollkommen egal, denn der GPS-Tracker kann per USB-Kabel dauerhaft mit Strom versorgt und somit dauerhaft betrieben werden. Was spricht also gegen die Nutzung in einem Wohnmobil oder Wohnwagen? NICHTS!

Kosten, Ortung und Ausland

Der Tracker ist in einer der über 1650 Fressnapf-Filialen (Suche) und ab dem 3.12.2021 auch online erhältlich. Er kostet einmalig 39,99 € und es fallen keine weiteren Kosten (für mindestens 24 Monate) an. Nach den zwei Jahren kann ggf. eine kleine jährliche Gebühr von maximal 9,99 € anfallen, aber es kann auch laut Fressnapf gut sein, dass die Nutzung darüber hinaus weiterhin kostenlos bleibt. Aber erst einmal bleibt es bei den einmaligen Kosten für die nächsten 24 Monate.

Die Ortung des Tracker geschieht über eine Kombination per GPS-Signal und Mobilfunk, wobei die Daten dann über die integrierte SIM-Karte an Server (in der EU) übertragen werden. Man braucht also keinen separaten Mobilfunkvertrag. Der Tracker verwendet den neuen Funkstandard NB-IoT (NarrowBand IoT) und funkt sowohl im Netz der Telekom als auch in dem von Vodafone und somit nutzt man automatisch die beiden besten Mobilfunknetze in Deutschland.

Im Ausland ist das auch kein Problem, weil der Tracker funktioniert auch (ebenfalls ohne Mehrkosten) in den Niederlanden, Österreich, Dänemark, Spanien, Italien, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Portugal, Belgien und Großbritannien. Weitere europäische Länder werden in Kürze folgen, wobei hier sicherlich schon einige bei Campern sehr beliebte Destinationen dabei sind.

Der Tracker erkennt Bewegungen übrigens automatisch und übermittelt seinen Standort dann alle 60 Sekunden. Wenn Ihr die App öffnet und aktiv nach dem Tracker sucht, verkürzt sich das Intervall auf alle 15 Sekunden.

Akkulaufzeit

Aufgrund der geringen Größe und des Gewichts ist hier natürlich nur ein winziger und leichter 3,7 V Akku mit 500 mAh verbaut. Bei dem ursprünglichen Einsatzzweck für etwa Hunde auch verständlich. Aufgeladen wird der GPS-Tracker über ein beiliegendes ca. 1 Meter langes USB-Kabel mit einem magnetischen Ladepuk, welchen man einfach mit einem Gummi oder Klebestreifen dauerhaft am Tracker anbringt. Der GPS-Tracker kann somit ganz einfach durchgehend mit Strom versorgt werden und ist für den Dauereinsatz bereit. Es empfiehlt sich ein einfaches USB Verlängerungskabel zu verlegen und den GPS-Tracker an einem nicht direkt einsehbaren Ort im Camper zu platzieren.

Aktivierung und die App

Als Erstes braucht ihr (wenn nicht bereits vorhanden) ein ganz normales kostenloses Kundenkonto von Fressnapf. Das ist schnell erstellt und schon kann man mit der eigentlichen Aktivierung beginnen. Dem Tracker liegt ein Zettel mit einem QR-Code bei, welcher Serien- und Schlüsselnummer beinhaltet. Diese beiden stehen aber in Klartext daneben und sollten sicher aufbewahrt werden, um den Tracker ggf. mit einem anderen Smartphone verbinden zu können. Also gut weglegen, oder abschreiben und sicher abspeichern. Apropos anderes Smartphone, der Zugriff von mehreren Geräten auf den GPS-Tracker ist natürlich kein Problem.

Also App starten, mit dem Kundenkonto anmelden und den QR-Code einlesen, Handynummer für eine einmalige SMS-TAN angeben und als Nächstes einen „Hund“ anlegen. Fressnapf hat sich den GPS-Tracker halt für Hunde überlegt und somit heißt unser Hund nun Dopfer und ist in Wirklichkeit ein 5,5 Tonnen schweres Alkovenwohnmobil. Also einfach ein paar fiktive Daten angeben und schon kann die Ortung beginnen.

Eine Routenaufzeichnung (mit dem Camper) ist übrigens nicht möglich. Die Software erkennt hohe Geschwindigkeiten von selbst und zeichnet solche Aktivitäten dann leider nicht auf. Bei einem echten „Hund“, wäre es auch sinnvoll Rad- und Autofahrten nicht als Aktivität zu erfassen. Für uns als Camper leider eine fehlende Funktion, aber man kann ja nicht alles haben.

Datenschutz

Damit so ein Tracker funktioniert, müssen zwangsläufig personenbezogene bzw. Bewegungsdaten erhoben werden. Hier verwendet Fressnapf Server in der EU als Speicherort und hält sich an die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das kann man im Detail in deren Datenschutzerklärung nachlesen. Wem das alles noch nicht reicht, der gibt bei der Erstellung des Kundenkontos keine persönlichen Daten an und der Camper (Hund) lässt dann auch keine Rückschlüsse auf euch als echte Person zu.

Fazit

Fressnapf bietet mit einem GPS-Tracker eine günstige und zuverlässige Lösung ohne weitere versteckte Kosten für das EU Roaming an. Das schreit natürlich auch nach anderen Einsatzzwecken, als etwa für Hunde verwendet zu werden und Campingfahrzeuge eignen sich aus meiner Sicher hierfür hervorragend.

12 Kommentare
  1. Martina
    Martina sagte:

    Hallo Marc, interessant, was Du da ausgegraben hast, vielen Dank dafür!!!
    Das Teil müsste dann ja an irgendwas angeschlossen werden, was von der Autobatterie gespeist wird, und da fehlt mir als Techniklaie ein wenig die Phantasie für. Hast Du einen Tipp?

  2. Thomas Emmenthal
    Thomas Emmenthal sagte:

    Hallo Marc,
    tolle Empfehlung, aber an Martina, ich würde den nicht an die Starterbatterie, also irgendwo im Fahrerhaus, anschließen. auch wenn dieser nur wenig Strom zieht, so ist doch nach längeren Standzeiten die Batterie leer. Also immer an die Aufbaubatterie (im Aufbau) anschließen, denn diese ist von der Starterbatterie entkoppelt.
    Hallo Marc, Her Dopfer hat mir letztes Wochenende Bilder vom Innenausbau geschickt und danach sieht es nicht so aus, dass wir unser Mobil noch in diesem Jahr abholen können. Aber Januar sollte klappen und wir sind schon extrem gespannt.
    Dir bzw. euch alles Gute, Thomas

  3. Torsten
    Torsten sagte:

    …und noch mehr sparen: 10% für die Anmeldung zum Newsletter und 200 Punkte bei Payback zusätzlich mit dem aktuellen Coupon. ;-)
    Und die Spannungsversorgung kann man so lösen: https://www.ebay.de/itm/272608334734?hash=item3f78b9138e:g:~HAAAOSw2gxY2hy3

  4. Thomas Emmenthal
    Thomas Emmenthal sagte:

    Hallo Martina,
    ich weiß nicht, wie ihr euren Stromhaushalt habt, aber bei uns ist während des Betriebs unseres Womo’s der Stromkreis im Aufbau immer aktiv. Wir laden über die Solramodule immer so viel Strom nach, dass eine Abschaltung nicht notwendig ist. Und wenn das Fahrzeug im Winter in der Halle steht, dann glaubt man entweder dem Hallenschloss oder installiert eine zusätzliche Batterie oder hängt das Fahrzeug an eine externe Stromversorgung.

  5. Martina
    Martina sagte:

    Bei uns ist die Konstellation anders, das passt nicht. Aber ich will andere Leser jetzt nicht damit langweilen.
    Vielleicht hat ja noch jemand eine andere Idee für mich.
    Danke Dir dennoch!!

  6. Winny
    Winny sagte:

    Moin Martina,
    wenn bei Euch die Wohnraumbatterie im Winter abgeklemmt ist, z.B. durch einen „Knochen“, dann kannst Du doch trotzdem von der Batterie Strom für das Teil abnehmen, muss nur zwei Kabel verlegen (Plus und Minus).
    Alternative wäre aber auch ein seperater „Power Pack“ (z.B. https://amzn.to/3G5r5u2)
    oder irgend einen anderen Akku….
    Man sollte halt nur ausrechnen, wieviel Strom das Teil verbraucht und dann ggf. „nachladen“.
    Und mit Anfragen langweilt man niemand, es berflügelt nur das „Hirn“.
    Hoffe geholfen zu haben –

  7. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Thomas, der liebe Herr Dopfer hat sicher auch (wie fast alle) mit Lieferengpässen zu kämpfen. Januar ist aber auch nicht mehr lange hin. Alles Gute und eine schöne Adventszeit. Viele Grüße Marc

  8. Heinz
    Heinz sagte:

    In Portugal geht der GPS Tracker nicht.
    Ab Sevilla in Spanien Richtung Algarve geht der Tracker auch nicht.

  9. Wolfi
    Wolfi sagte:

    Den Tracker kann ich empfehlen, nur habe ich gerade feststellen müssen, dass er im nahen Frankreich leider NICHT funktioniert :( :(

  10. Markus
    Markus sagte:

    Wir mussten an Pfingsten leider feststellen, dass der Tracker in Österreich (Tirol) nur sehr sporadisch funktioniert hat, bis zu 40km (ja, Kilometer) Abweichung, meine Tochter ist jetzt mit ihrem Hund in Frankreich unterwegs, der Tracker zeigt Aachen als letzten bekannten Ort an. Für unseren Hund habe wir Tractive, kostet zwar Abo, aber dafür seit Jahren sehr genaue Ortungen, auch in Tirol :D

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