Unsere Reise ging vom Stellplatz in Obermaiselstein nach Grainau in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen. Hier wollten wir eigentlich die Höllentalklamm besichtigen, die ist aber leider seit dem 19. Oktober im wohlverdienten Winterschlaf, was wir erst später erfahren sollten. In der Gegend rund die Zugspitze gibt es leider nur wenige „einfache“ Stellplätze für Reisemobile. So wählten wir für unseren Aufenthalt den Wohnmobilhafen Zugspitzblick in Grainau aus.
Der Platz hat eine super zentrale Lage mit Blick auf die Zugspitze, ist am Ende aber auch recht teuer. Zu den 28,00 Euro pro Nacht, kommen noch die Kids und der Hund. Warum ein Hund 3 Euro pro Nacht kostet, verstehe ich auch in diesem Fall nicht wirklich. Dann noch für alle die Kurtaxe (hierfür kann der Platz aber nichts) und so sind wir am Ende bei 109,20€ für zwei Nächte ohne Strom, den wir aber ohnehin nicht brauchen, was auch für die restliche Infrastruktur des Platzes gilt. Wir sind mit unserem Camper einfach sehr autark und benötigen nur alle 5-7 Tage eine Ver- und Entsorgung, aber das ist ein anderes Thema.
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Was die Gebühren der Kurtaxe und deren Leistungen angeht, so ist die ja von Stadt zu Stadt unterschiedlich. In Garmisch passt das Angebot auf jeden Fall und sie beträgt pro Tag nur 2,80 € für Erwachsene und 1 € für Kinder. Mit den Gästekarten, welche man durch die Kurtaxe bekommt, kann man hier u.a. auch kostenlos mit dem Bus fahren und praktischerweise ist direkt vor dem Platz die Bushaltestelle. Der nächste Bus kam bereits in 20 Minuten und somit packten wir zusammen und machten uns auf den Weg zur Klamm. Soweit war zumindest der Plan, aber als wir den Busfahrer nach der richtigen Station fragten, erfuhren wir, dass die Höllentalklamm bereits geschlossen ist. Er hat uns aber empfohlen weiter bis zum Eibsee unterhalb der Zugspitze zu fahren, denn dort könnte man auch hervorragend wandern.
Die Stationen unserer Reise
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Mehr InformationenSo sind wir also bis zur Endstation gefahren und dann um den Eibsee gelaufen. Der Rundweg beträgt etwa 7,5 Kilometer und ja der See ist wunderschön und man hat einen tollen Blick auf die Zugspitze, den höchsten Berg Deutschlands. Richtig gefordert hat uns das aber nicht und somit sind wir am Ende der Runde noch vom Eibsee (938 Meter) zum Eibseeblick (1472 Meter) gewandert.
Der Eibsee unterhalb der Zugspitze
Der Ausblick war leider nicht ganz so toll, wie wir es uns erhofft hatten, aber man kann ja nicht immer Glück haben. Wo wir gerade bei Glück sind, dieses hatten wir auf dem Rückweg bedauerlicherweise auch nicht, weil wir den Bus (18:10) um nur wenige Minuten verpassten und der nächste erst wieder in einer Stunde kommen sollte. Es wurde aber bereits dunkel und vor allem kalt, weswegen wir uns entschlossen haben, eine Station zu laufen. Der Weg führte durch den noch dunkleren Wald und so hatten die Kids auch gleich noch eine Nachtwanderung als Highlight des Tages. Wenn wir in den Bergen wandern, habe ich aber u.a. auch immer eine Stirnlampe dabei, denn man kann ja nie wissen. An der Bushaltestelle angekommen, konnten wir noch einen Blick auf die Zugspitze bei Nacht werfen.
Der (letzte) Bus kam pünktlich und etwa 20 Minuten später waren wir wieder zurück im warmen Camper. Nach dem Abendessen planten wir dann kurz die Tour für den nächsten Tag und ich schrieb noch ein paar Zeilen, bevor es dann auch für mich ins Bett ging.
Die Partnachklamm
Als wir „damals“ zum Gardasee gefahren sind, was gleichzeitig unsere erste Reise mit einem Camper gewesen ist, wurde natürlich auf dem Weg auch die Partnachklamm besichtigt. Das ist jetzt aber über 5 Jahre her und die Klamm ist eigentlich immer einen Besuch wert. Wir schnappten uns daher nach dem Frühstück unserer Fahrräder und fuhren die ca. 5 Kilometer nach Garmisch-Partenkirchen zum Olympia-Skistadion, ließen dort die Räder stehen und gingen zur Partnachklamm. Hier bekommt man mit der Gästekarte (Kurtaxe) auch einen kleinen Rabatt.
Nachdem wir uns die Partnachklamm angeschaut haben, sind wir noch zur Eckbauer Alm auf 1236 Meter gewandert. Dort genossen wir, bevor der Regen einsetzte, noch ein kühles Getränk und nahmen die letzte Gondel der Eckbauerbahn (16:30) ins Tal. Die einfache Fahrt hat für uns als Familie 41,00 € gekostet, was für das doch recht kurze Stück schon ein happiger Betrag ist.
Unten angekommen schnappten wir uns wieder die Räder und fuhren (leider ebenfalls im Regen) zurück zum Camper. Wraps mit Lachs standen heute auf dem Speiseplan und wir suchten uns über das Portal VanSite noch zwei private Stellplätze für unsere Rückreise. Über die Erfahrungen werde ich in einem separaten Beitrag berichten.
Wir verließen am nächsten Tag den Stellplatz unterhalb der Zugspitze und fuhren in Richtung Kochel am See. Auf dem Weg wollten wir eigentlich das Filmkulissendorf „Flake“ von Wickie und die starken Männer angucken, aber auf den dortigen Parkplätzen waren Camper nicht erwünscht. Eine zu enge Einfahrt und eine 2 Meter Höhenbegrenzung sprechen für sich. Schade dann eben nicht und so ging die Reise weiter am Walchensee vorbei, über Serpentinen bis zum Kochelsee und dort dann weiter zum Freilichtmuseum in Glentleiten.
Freilichtmuseum in Glentleiten
Das Freilichtmuseum Glentleiten zeigt das ländliche Leben, Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte. Über 60 original erhaltene Gebäude machen den ländlichen Alltag der Menschen aus Oberbayern begreifbar. Die Häuser wurden an ihrem Originalstandort abgetragen und auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut. Auch hier bekommt man mit der Gästekarte einen kleinen Rabatt auf den Eintrittspreis. Kinder bis einschließlich 15 Jahre sind übrigens frei.
Das Museum hat uns sehr gut gefallen und am Ende konnten wir sogar bei einer Geburt eines Schafes dabei sein. Sieht man ja auch nicht alle Tage. Vom Museum aus sind wir dann die paar Kilometer zurück nach Kochel am See auf den über VanSite gebuchten Stellplatz aus privater Hand gefahren. Der Platz war für eine Nacht in Ordnung, aber ein klassischer Wohnmobilstellplatz hätte es auch getan. Es gab noch leckere Hamburger und am nächsten Tag ging es für uns dann weiter ins Städtchen Marktl, um dort Freunde zu besuchen.
Von Marktl aus, kämpfen wir uns durch den Stau in fast 7 Stunden bis zum Wasserschloss in Unsleben, wo der zweite über VanSite gebuchte Platz auf uns wartete. Der Platz war zwar um einiges netter, als der in Kochel am See, aber auch hierfür sind knapp 30,00 Euro pro Nacht auch unserer Sicht zu viel Geld. Von Unsleben aus, ging es nach dem Frühstück dann ohne nennenswerten Stau zurück nach Oldenburg.
Unser Fazit
Die gesamte Alpenregion ist immer wieder eine Reise wert und Reisemobile jeder Art sind hier sehr willkommen. Die Infrastruktur ist insgesamt gut bis sehr gut und durch die Gästekarten (Kurtaxe) kann man seinen Camper häufig am Stellplatz stehen lassen und den durch die Kurtaxe wiederum kostenlosen Bus nehmen. Wir finden auch den Herbst zum Wandern eine perfekte Jahreszeit. Nicht zu warm und nicht zu kalt und wir hatten die meisten Tage auch wieder wirklich Glück mit dem Wetter. Nun freuen wir uns u.a. auf die Winterferien, in denen es nach heutigem Stand für uns nach Norwegen gehen soll.