Wir nehmen Euch mit in die Herbstferien und wie eigentlich immer, beginnt unsere Reise am Freitagnachmittag. Wir steuern als Erstes den Reisemobilhafen am Twistesee in Bad Arolsen an. Hier haben wir uns mit Freunden Tanja & Mike verabredet, welche sich dieses Jahr einen neuen Camper zugelegt haben. Es wurde ein feuchtfröhlicher Abend und am nächsten Tag sind wir gemütlich die 6 km um den Twistesee spaziert, bevor unsere Reise in Richtung Rothenburg ob der Tauber im Norden von Bayern weiterging.
Die Stationen unserer Reise
Reisemobilhafen am Twistesee




Wie es der Zufall wollte, waren unsere Freunde Dagmar und Markus (ebenfalls hier auf dem Blog aktiv) gerade auch mit ihrem Camper in dieser wunderschönen Stadt und wir trafen uns auf dem kostenlosen Stellplatz in Nähe (5-10 Min.) der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber.
Rothenburg ob der Tauber
Die letzten Sonnenstrahlen wollten ausgenutzt werden und so haben wir uns sofort auf den Weg gemacht. Entlang der kopfsteingepflasterten Straßen befinden sich ausgezeichnet erhaltene und beeindruckende Fachwerkhäuser und die Stadtmauern lassen sich auf einem überdachten Gang oberhalb der Mauer erkunden.













Wir sind dann am Marktplatz noch in die Ratsstube eingekehrt und haben dort zu Abend gegessen. Vom Marktplatz aus ging es kurz zurück, zum Camper um etwas die Beine zu vertreten und damit Hundedame Luna etwas essen konnte. Um 21:30 haben wir dann an einer Führung mit dem Nachtwächter Hans-Georg Baumgartner teilgenommen. Ausgestattet mit Hellebarde, Signalhorn, Lampe, schwarzem Hut und passendem Mantel, spaziert er für etwa eine Stunde durch die Altstadt und erklärt einem auf eine wirkliche tolle Art, an den verschiedenen Stationen Hintergründe zu Rothenburg ob der Tauber aus dem Mittelalter. Die 20,00 Euro waren perfekt angelegt und wir hatten alle einen großen Spaß mit Herrn Baumgartner, welcher auch einer Zeitmaschine entsprungen seinen könnte.
Da unsere Weinvorräte vom letzten Jahr aufgebraucht sind und das Weingut der Familie Müller in Nordheim auf dem Weg in den Süden liegt, haben wir dort einen Zwischenstopp eingeplant. Hier kann man nicht nur auf dem eigenen Stellplatz am Weinberg bequem übernachten, sondern auch im Restaurant sehr leckere regionale Köstlichkeiten verspeisen. Am nächsten Morgen wollten 14 Weinkisten im Zwischenboden unseres Campers verstaut werden, bevor es für uns nach Pleidelsheim in der Nähe von Stuttgart ging, um eine Freundin zu besuchen. Nach dem Kaffeeklatsch ging es dann weiter nach Neuburg an der Kammel, zu Dopfer Reisemobilbau , wo wir am nächsten Morgen einen Termin hatten.


Als ich im Juli unseren neuen Camper dort abgeholt habe, war leider Coronabedingt unser Teppich noch nicht fertig. Weil wir aber eh noch ein paar Kleinigkeiten wie einen weiteren Einlegeboden in der Küche haben wollten und Neuburg an der Kammel auch auf dem Weg in den Süden liegt, haben wir Herrn Dopfer einen kurzen Besuch abgestattet. Das Ganze dauerte keine Stunde und schon waren wir wieder auf dem Weg in Richtung Allgäu.
Naturschutzgebiet Eistobel
Erstes Ziel war das Naturschutzgebiet Eistobel zwischen Maierhöfen und Grünenbach. Der ca. 3 Kilometer lange Wanderweg führt einen an Strudellöchern, Gesteinsblöcken, kleinen Wasserfällen und gewaltigen Felswänden entlang. Ein netter Start für unseren Besuch im Freistaat Bayern.





Am Parkplatz gab es auch einen 24h Automaten von Alpen Schmankerln , wo wir u.a. unsere Käsevorräte auffüllten. Von dort aus ging es nach Steibis auf den Stellplatz Hochgratblick, wo wir auf unseren neuen Stühlen die Abendsonne bei einem zuvor im Dorfladen gekauften lokalen Bierchen genießen konnten. Kosten für den Stellplatz inkl. Kurtaxe faire 20,00 Euro.

Wanderung auf den Hochgrat
Der strahlend blaue Himmel des nächsten Tages eignete sich natürlich super für die anstehende Wanderung auf bzw. über den 1834 Meter hohen Hochgrat bei Oberstaufen. Wir fuhren die paar Minuten bis zum Parkplatz der Talstation auf 856 Metern und machten uns zu Fuß auf den Weg. Festes Schuhwerk und eine gute Kondition sollte man für die Wanderung schon mitbringen und nach ca. 1 Kilometer geht es auch bereits steil nach oben. Es wollen schließlich knapp 1000 Höhenmeter bewältigt werden. Auf dem Weg hat man immer wieder einen schönen Blick auf die Voralpen.








Nach etwa 3 Stunden haben wir über die Brunnenau-Scharte, dann auf den Gipfel vom Hochgrat erreicht, von wo aus man einen super Blick auf die Alpen und bis auf den Bodensee hat.




Hier oben war der angekündigte Sturm, welcher sich noch zu einem Orkan entwickeln sollte, bereits deutlich zu spüren. Wir entschlossen für den Abstieg die Seilbahn zu nehmen und hatten Glück, weil hier bereits mit der „Evakuierung“ begonnen wurde, da der Bahnbetrieb wegen des starken Sturmes eingestellt werden musste. Wir konnten aber noch eine Gondel ergattern und sind vom Parkplatz der Talstation aus auf den Panoramastellplatz nach Ofterschwang gefahren. Hier konnten wir bei einem kühlen Getränk bayerischer Bierbraukunst noch die letzten Sonnenstrahlen genießen und haben dann den Grill angeschmissen.





Der Wetterbericht sollte Recht behalten und am frühen Morgen setzte starker Regen und Sturm ein. Wir nutzten eine kleine Regenpause und besorgten im Dorfladen frische Brötchen fürs Frühstück und weil die Mädels für ihr Adventskalender-Bastelprojekt ohnehin Zeit brauchten, machten wir einen Gammeltag im Camper. Die Mädels basteln und ich sichte Fotos und Videos der letzten Tage und schreibe diesen kleinen Reisebericht. Am Nachmittag setzte der Regen aus und wir unternahmen doch noch einen „kleinen“ Spaziergang und waren erneut von der wunderschönen Aussicht begeistert.




Zurück am Camper entschlossen wir spontan auswärts essen zu gehen, zwar hatte im Ort heute „nur“ eine Pizzeria geöffnet, aber dafür waren wir vom Ristorante Cortina , nur wenige Meter vom Stellplatz entfernt umso mehr begeistert. Eine wirklich hauchdünne und sehr leckere Pizza aus dem Holzofen gibt es auch nicht überall. Morgen geht es dann für uns weiter in Richtung Oberstdorf.
Toller Bericht und super Bilder. Viele Grüsse Detlef