Sauberes Wasser im Camper kann so einfach sein

,
Die Lesedauer für diesen Artikel beträgt ca. 6 Minuten

Wer seinen Wassertank im Camper pflegt und bei der Befüllung ein paar einfache Dinge beachtet, der wird lange Freude an seinem Fahrzeug haben. Man muss auch nicht erst in abgelegene Länder fahren, um sich Gedanken über die Wasserqualität zu machen, denn selbst in Deutschland sind nicht alle Wasserstellen in einem hygienisch einwandfreien Zustand. Das gemeine daran ist, dass man es der Wasserquelle in den meisten Fällen leider nicht ansehen kann. Daher empfiehlt es sich beim Auffüllen des Frischwassertanks, neben dem eigenen Trinkwasserschlauch immer einen sogenannten Befüllfilter zu verwenden, welcher vollständig ohne Chemie oder sonstige Zusätze, sondern durch eine rein physikalische Filtration auskommt.

Wir gehen hier jetzt natürlich von einem bereits sauberen Frischwassertank aus. Solltet Ihr den Zustand des Tanks nicht kennen, oder ein gebrauchtes Fahrzeug erworben haben, dann empfehle ich dringend eine intensive Grundreinigung, zum Beispiel mit speziellen Reinigern von Dr. Keddo*. Ab dem Zeitpunkt muss man eigentlich nur noch darauf achten, dass ausschließlich frisches bzw. gefiltertes Wasser in den Frischwassertank gelangt.

Warum der ganze Aufwand?

Selbst in Deutschland mit einer strengen Trinkwasserverordnung, gibt es im Leitungswasser immer wieder Stoffe, die dort nicht wirklich hingehören. Einige davon sind einfach zu klein, um vom Wasserwerk herausgefiltert werden zu können und andere Schadstoffe machen sich erst von dort aus auf dem langen Weg bis zum eigentlichen Wasserhahn. Alte Wasserrohrsysteme und Speicherbecken tragen Ihren Teil dazu bei. Möchtest Du Mikroplastik, Chlor, feinste Sandpartikel, Fäkalbakterien, Enterokokken, Legionellen, Pestizide und noch vieles mehr in Deinem Wasser haben und Dich mit Bauchschmerzen und Durchfall durch den wohlverdienten Urlaub quälen? Also ich auf jeden Fall nicht.

Wie wird das Wasser gefiltert?

Grundsätzlich wird das Wasser beim Befüllen durch sehr feine Filter sozusagen gepresst. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, sollte man Filter mit sehr geringen Porenfeinheiten verwenden und noch besser aus unterschiedlichen Materialien wie etwa Aktivkohle und Hohlfaser miteinander kombinieren. So etwa die Filter Active* und Nano* vom deutschen Hersteller Alb aus Talheim. Die Filter gibt es jeweils als Mobil oder als Travel Version.

Mobil eignet sich wegen des inkludierten Kupplungs-Systems und passenden Schlauchverbindern (Gardena kompatibel) perfekt für die Betankung von Außen. Die Travel Variante mit seinen Trinkwasserschläuchen wiederum perfekt für einen Einbau direkt nach dem Wassertank (d.h. in der Druckstufe nach der Wasserpumpe) oder unterhalb der Spüle vor der Entnahmestelle z.B. in der Küche eures Campers.

Alb Active

Im Gehäuse des Active Filters sitzt die Patrone in einem speziellen Aktivkohlekern mit einer Porenfeinheit von 0,7 µm, welcher in der Lage ist, Chlor, organische Schadstoffe, diverse medikamentöse Rückstände, leichte Kohlenwasserstoffe, Lösungsmittel, Pestizide, Aromen und feinste Partikel (wie Rost, Kalkflocken, Sand usw.) zu reduzieren.

Alb Nano

Noch enger wird es beim Nano, mit einer Hohlfasermembran und einer Porenfeinheit von 0,1 µm. Hiermit können hierbei sogar Keime, Bakterien und Legionellen gefiltert werden.

Die sehr feinen Poren beider Filter sind natürlich recht anfällig vor Verstopfungen, weswegen man hierfür einen Alb Filter Protect* verwenden sollte. Dieser dient mit einem gepresstem, wechselbarem 40 µm Pad als Vorfilter und schützt die eigentlichen Alb Filterkartuschen vor Sedimenten, gröberen Partikeln, Rohrablagerungen uvm. Das macht sie auf langlebiger, hält den Durchfluss länger hoch und reduziert die laufenden Kosten.

Mit dem Alb Filter Connector ist es auch möglich, zwei unterschiedliche Alb Filter Kartuschen wie etwa Active und Nano in Reihe zu schalten. Hierzu einfach bei einem Filtergehäuse den Deckel, beim anderen den Boden entfernen und beide Filtergehäuse am Connector zusammenschrauben. Im Inneren werden die beiden Kartuschen sicher arretiert. Alternativ greift man direkt zum Alb Filter FUSION*, welcher Active und Nano kombiniert.

Durch eine passende Wandhalterung mit praktischem Bügelverschluss, kann man einen Filter, wie etwa den Nano auch unter der Spüle montieren. Somit bekommt man immer ganz bequem Trinkwasser direkt aus dem eigenen Wasserhahn im Camper.

Was ist beim Befüllen mit einem Filter zu beachten?

Das Ganze ist kein Hexenwerk, denn der Filter wird einfach zwischen den Schlauch gesteckt. Ob nun am Anfang, also direkt nach dem Hahn, oder erst kurz vor dem Tank, ist hierbei vollkommen egal. Hauptsache das Wasser läuft durch den Filter in den Tank. Bei der Mobil-Variante kann man den Filter auch mit zur Wasserstelle nehmen, wenn man etwa „nur“ Kanister und nicht direkt einen großen Tank befüllen möchte.

Lediglich die Durchflussmenge und die somit zum Auffüllen des Tanks benötigte Zeit ändert sich. Das hängt neben dem Zustand, also der Verunreinigung des Filters (weswegen man den Vorfilter verwenden sollte) natürlich vom Wasserdruck ab. Dieser sollte sich am besten um die 3 Bar bewegen, aber das kann man ja leider selten beeinflussen. Laut unserer Erfahrung (Zuhause 19 l/min ohne Filter und 6 l/m mit Filter) muss man das 3 bis vierfache an Zeit einplanen. Solltet Ihr aber häufig in Gebieten unterwegs sein, wo nur ein sehr geringer Wasserdruck vorherrscht, dann greift evtl. lieber zum Travel. Alles unter 1 Bar ist dann in der Praxis nämlich wirklich nicht mehr nutzbar.

Ja das ist ganz klar eine Einschränkung, denn wenn es sich an der Ver- und Entsorgungsstation bereits staut und ihr dann anstatt sagen wir mal 10 Minuten, nun 40 Minuten die Wasserstelle blockiert, dann macht Ihr Euch sicherlich keine neuen Freunde. Wer aber sauberes Trinkwasser in seinem Tank haben möchte, der wird diesen Kompromiss wohl eingehen müssen.

Anschaffung und laufende Kosten

Die Mobil Variante ist aufgrund des beiliegenden Camping Anschluss-Sets etwas teurer. Zwischen 150,00 bis 180,00 Euro muss man pro Filter rechnen. Die laufenden Kosten sind dabei dann aber recht überschaubar, denn eine Ersatzkartusche, wie etwa für den Active, gibt es bereits für unter 25,00 Euro.

Was ist, wenn die Filter länger nicht genutzt werden?

Die Haltbarkeitsangaben des Herstellers beziehen sich auf einen 3-4 Personen-Haushalt und auf eine Dauernutzung. Etwa 6000 bis 7000 Liter kommen hier dann in der Regel zusammen. Die wenigsten sind aber sicherlich mit Ihrem Camper dauerhaft unterwegs und jagen in einem Urlaub bis zu 7000 Liter in den Tank. Die Alb Filter verlieren nicht an Wirksamkeit, wenn sie einige Zeit nicht verwendet werden. Es wird aber empfohlen den Filter bei längerer Abwesenheit (ab 2 Wochen) auszubauen und ihn kühl und trocken zu lagern, was ja kein großer Aufwand ist. Dadurch halten die Kartuschen im Camper um einiges länger.

Vergleich der Alb Filter Active und Nano

SystemActiveNano
Porenfeinheit 0,7 µm0,1 µm
TypAktivkohlekernHohlfasermembran
Mineralien bleiben erhalten
Geruch, Geschmack, Trübungen
Chlor
Schwermetalle
Pestizide
Arzneimittelrückstände
Mikroplastik
Asbestfasern
Keime und Bakterien
Mikrokeime
Legionellen
Wechselintervall4 Monate6 Monate
Durchfluss (Bei ca. 3 bar Wasserduck)9 l/min11 l/min
KaufenKaufen
Alb Filter® Active Trinkwasserfilter reduziert Schadstoffe, Schwermetalle Edelstahl Natur
  • ✅ Täglich frisch gefiltertes Trinkwasser. Spurenelemente und Mineralien bleiben im Wasser erhalten
  • ✅ Filtert Schwermetalle, Sedimente, Chlor und sonstige feine Partikel wie Makro- und Mikroplastik
  • ✅ Edelstahl Filtergehäuse für alle Alb Trinkwasser Filterkartuschen

Auch bei:

Fazit

Es gibt verschiedene Ansichten von Campern zu diversen Themen und somit natürlich auch zum Frischwasser. Manch einer putzt sich höchstens die Zähne mit dem Wasser aus dem Tank, oder kocht sich damit einen Kaffee oder Tee. Andere nutzen auch gerne die eigene Dusche und wir nutzen auch das Wasser des Tanks als Trinkwasser. Dafür nehmen wir gerne auch etwas mehr Aufwand in Kauf. Ausnahmslose Verwendung des eigenen Trinkwasserschlauchs zum befüllen und die Verwendung eines Befüllfilters. Wo wir auch gerade so sind, es ist immer ein gutes Gefühl das Wasser aus dem eigenen Tank ohne Bauchschmerzen trinken zu können.

4 Kommentare
  1. Ralf Teuchert
    Ralf Teuchert sagte:

    Das geht bei großen Tanks mein Tank fast 70Ltr und ist nie ganz leer wie weiß ich wann der Voll ist bei einem Schlauch?Ich Befülle mit einer 10Ltr Gießkanne da weiß ich wann er voll ist weil ich zwischendurch mal den Füllstand kontrollieren kann.Da passt aber kein Filtersystem drauf. So machen es die meisten Camper die ich treffe.

  2. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Ralf, ja die grüne Gießkanne sieht man öfters. Den Füllstand abzulesen, geht natürlich auf unterschiedliche Weise. Beispiel anhand deines 70 Liter Tanks. Deine Innenanzeige steht auf 50%. Somit passen noch ca. 35 Liter in den Tank. Nun nimmt man einfach einen kleinen Wassermengenzähler und hängt den ans Ende des Schlauchs. Hier könnte praktischerweise ein Wassertankdeckel mit Gardena-Anschluss zum Einsatz kommen.

    So fällt der Schlauch nicht aus Versehen in den Dreck und durch den Wasserzähler, kann man auch draußen bequem sehen, wie viel Wasser noch in den Tank muss.

  3. Kurt
    Kurt sagte:

    Bei den Wassersäulen mit Münzeinwurf haben die Füllfilter häufig noch einen weiteren großen Nachteil. Da diese oft die Menge über die Zeit limitieren, bekommt man dann beispielsweise statt 100l für 1€ nur noch 25-30l, wenn der Durchfluss zwischen 1/4 und 1/3 gegenüber dem Schlauch ohne Filter liegt.
    Ich finde die Ersatzfilter -auch bei anderen Systemen- immer ganz schön teuer, da man diese ja regelmäßig tauschen muss, Somit bin ich immer noch bei konserviertem Wasser im Tank und einem Kanister nicht konserviertem Wasser im Fahrzeug zum Kochen und trinken hängen geblieben.

  4. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Kurt, Wassersäulen mit Zeitschaltuhr sind eh ein absoluter Graus. Dafür braucht man keinen Filter, um sich bei oftmals geringem Durchfluss darüber aufzuregen. VG Marc

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert