In den letzten Wochen sind immer mehr Informationen zu einer von der EU geplanten Euro 7-Abgasnorm veröffentlicht worden. Dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren klimaschädliche Gase ausstoßen, ist ja jedem soweit klar. Aktuell regelt die Abgasnorm Euro 6, wie viel Schadstoffe ein Fahrzeug maximal unter realistischen Bedingungen (im Messverfahren WLTP) erzeugen darf. Die Europäische Kommission plant nun Berichten zufolge eine deutliche Verschärfung mit der neuen Abgasnorm und wenn man den Automobilherstellern wie etwa BMW glauben darf, bedeutet dieses das endgültige Aus für den Verbrennmotor und entsprechend für die meisten Wohnmobile.
Die genauen Details der Richtlinie sind zwar noch unklar, also etwa welche Gase dann alle in die Berechnung einfließen werden und wie vor allem dessen Grenzwerte aussehen. Auch soll die Norm Gerüchten zufolge „erst“ 2025 eingeführt werden, aber aufgrund der teilweise sehr langen Lieferzeiten von Wohnmobilen kann dieses für Käufer deutlich schneller zu einem Problem werden.
Entscheidend ist hierbei nämlich leider nicht das Datum, an welchem das Basisfahrzeug bestellt oder gebaut wurde, sondern wann dessen Erstzulassung erfolgt. Ein ab dem 01.01.2021 neu zugelassenes (Erstzulassung) Fahrzeug muss bereits der Euro 6d ISC-FCM (M, N1 Gruppe I) entsprechen. Im Messverfahren WLTP dürfen Dieselfahrzeuge den NOx-Grenzwert von 80 mg und Benziner 60 mg pro Kilometer nicht überschreiten. Auch hierfür gibt es Gerüchte, nämlich dass die Euro 7 Norm Diesel und Benziner gleichsetzen wird, sie also denselben Grenzwert haben.
Probleme für neue Wohnmobile mit langen Lieferzeiten
Viele Hersteller von Reisemobilen haben bereits eine Lieferzeit von deutlich über 12 Monaten. Bei nicht wenigen Individualausbauern sind Lieferzeiten von 24 bis 36 Monate schon lange keine Seltenheit mehr und bei der hohen Nachfrage, betrifft das auch immer mehr der sogenannten „Serienhersteller“.
Nehmen wir jetzt mal an, ihr bestellt euch im Dezember 2021 ein neues Wohnmobil und wählt den aktuellen Mercedes Sprinter (Modelljahr 2021) als Basisfahrzeug. Die Lieferzeit für das gesamte Wohnmobil beträgt 24 Monate und ihr könnt euer neues Wohnmobil im Dezember 2023 im Empfang nehmen und zulassen. Der eigentliche Sprinter ist zu dem Zeitpunkt bereits über 2 Jahre alt. Sofern es bei der Einführung von einer neuen Euro 7 Norm für das Jahr 2025 bleibt, ist alles in Ordnung. Problematisch wird es aber dann, wenn der Sprinter die Euro 7 Norm nicht erfüllen kann, wovon auszugehen ist und diese dann entweder früher eingeführt wird, oder sich die Lieferung des Wohnmobils nach hinten verzögert. Eine Zulassung des Wohnmobils wird dann nicht mehr möglich sein.
Jetzt steht hier natürlich zum einen noch nicht fest, wie streng die neue Abgasnorm seien wird und auch nicht ab wann diese eingeführt wird. Für Fahrzeuge mit sehr langen Lieferzeiten und das sind vor allem Wohnmobile, kann dieses Thema aber deutlich früher zu einem ernsthaften Problem werden.
Auch wenn dieses ebenfalls ein Blick die Milchglaskugel ist, so dürften Lastkraftwagen davon deutlich weniger betroffen sein. Bestellt ihr also ein Wohnmobil bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen oder 3,5 bis 7,5 Tonnen, erhöht sich das Problem eines Zulassungsverbots, gegenüber Wohnmobilen ab 7,5 Tonnen. Das wäre noch unsinniger, weil diese bauartbedingt bereits mehr Sprit verrauchen.
Bei „sehr“ hochpreisigen Fahrzeugen, wo man als Kunde während der Lieferzeit bereits eh Abschlagszahlungen leisten muss, wäre es gar denkbar, das eigentliche Fahrgestell als Kunde zuzulassen, abzumelden und dann den Ausbauer im weiteren Verlauf die eigentliche Kabine fertigen zu lassen. Das ist aber eher eine Nischenlösung, weil sich ein Großteil keine großen Mengen an Fahrgestellen auf Halde legen kann und diese müssten dann ja auch als Tageszulassung verkauft werden.
Hallo Marc,
die jetzigen Diesel mit Adblue sind doch sowieso völliger Mist. Mein Fiat Ducato Baujahr 2020 schluckt den Adblue wie lecker Bier. Einige Liter auf Tausend Kilometer. Mercedes, MAN und VW gehen wohl sparsamer damit um. Adblue ist bei Kälte Mist. Und Diesel finde ich auch nur akzeptabel, weil er ganz gut zum Nutzfahrzeug passt. Grundsätzlich wäre ich sehr der Brennstoffzelle für den Antrieb aufgeschlossen. Dann bitte auch gleich komplett auf Gas für die Heizung und Kühlschrank verzichten. Und bitte einen elektrischen Antrieb aller vier Räder. So würde ich gern ein Wohnmobil in Zukunft haben wollen. Schon beim im Jahr 2019 bestellten Knaus hätte ich auch den Ducato mit Gas Antrieb gern geordert. Gas ist deutlich umweltfreundlicher und braucht kein Adblue. Aber kein Serienhersteller bietet den Gas-Antrieb des Ducato an. Obwohl es diesen gibt. Beste Grüße Bodo
Das Problem scheint doch nur darin zu liegen, dass man ein Fahrzeug mit einem bestimmten Motor bestellt, der dann aber nicht mehr zugelassen wird. Da müssen die Hersteller entsprechend reagieren und man bestellt nicht, sondern reserviert nur. Und die fertige Bestellung erfolgt dann erst zeitnah zum Liefertermin. Wichtig ist dabei, dass die Kunden dies berücksichtigen, wenn die Hersteller nicht entsprechend reagieren.
Hallo Bodo, Gasantrieb beim Camper hätte schon was. Hast Du persönlich denn schon Probleme mit Adblue im Winter gehabt?
Hallo Franz, auch ein guter Ansatz, sofern dies wegen der Abstimmung aller Komponenten überhaupt möglich ist. VG Marc
Hallo Marc,
Adblue kann Dir bei starken Frost die gesamten Zuführungen versulzen. Zum Glück hatte ich bislang nicht das Problem. Du kannst aber in den Foren dazu etwas finden. Wenn dies passiert ist, kostet es viel Zeit und Geld es wieder zu reinigen. Adblue kostet zudem auch noch Gewicht (Thema hatten wir ja schon öfter). Und beim Tanken darf ich immer an zwei Säulen fahren. Es nervt doch nur. Gas wäre die Lösung. Es gibt aber keinen Großserien-Hersteller, der den Fiat-Ducato mit Gasantrieb beim ausgebauten Wohnmobil anbietet.
Hallo zusammen,
wenn EU7 so kommt, wie aktuell vorgesehen, wird es keinen autarken Verbrenner in der bis 7,5 t – Klasse geben, sondern nur noch Hybridvarianten. Was da bedeutet, dass ein Fahrzeug so ca. 200 bis 300 kg an Batterien und noch diverse andrer schwere E-Komponenten mit sich rumschleppen muss. Ich bin selbst in der Emissionierung bei einem großen Automobilhersteller beschäftigt und erlebe die Szenarien regelmäßig, insofern ist es keine Frage mehr des ‚ob‘ sondern nur noch des ‚wann‘.
Hallo Zusammen,
Zum Thema Adblue.
Es ist nicht hilfreich wenn man in Foren schreibt das man mal gehört hat oder mal gelesen hat, wenn man keine eignen Erfahrungen hat.
Wir fahren seit 6 Jahren Adblue in 3 Fahrzeugen. Die ersten noch mit Kanister aufgefüllt. Jetzt ist das mit den Zapfsäulen schon konfortabler.
Biseher nicht eine Störrung oder Ausfall der Fahrzeuge. Auch nicht bei -21°C.
Bei den Fahrzeugen mit 3,5to Anhänger benötigen wir ca. 0,05 bis 0,1 l / 100 Km.
Das ist bei einem Gesamtverbrauch von 9,5-13,5 l / 100 Km überschaubar.
Die Gesamtfahrleistung der Adblue – Fahrzeuge liegt z.Zt bei 360 T Km. Aus der daraus für uns abzuleitende Erfahrung gibt es für uns keine Probelme mit Adblue.