Ganze 5 Jahre nach hat es nach Bekanntwerden des VW-Diesel-Skandals gedauert, bis der oberste Europäische Gerichtshof (EuGH) sein Urteil gefällt hat. Die Richter bewerteten die verwendeten Abschalteinrichtungen als illegal, sofern der Schadstoffausstoß dadurch im normalen Straßenbetrieb über den Werten auf dem Prüfstand liegt. Besitzer diverser Wohnmobile könnten von diesem Urteil betroffen sein.
Das Urteil bietet den Besitzern aber nun auch Sicherheit, weil man jetzt nämlich Schadensersatzansprüche geltend machen kann. Diverse Wohnmobile mit Motoren etwa von Fiat und Iveco enthalten illegale Abschalteinrichtungen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat vor diesem Hintergrund bereits bei Fiat Chrysler Automobiles (FCA) in mehreren europäischen Ländern Razzien durchgeführt.
Wer ist genau betroffen?
Der Skandal dürfte die meisten Wohnmobile betreffen, weil u.a. der Fiat Ducato, das am weitesten verbreitete Basisfahrzeug mit dabei ist. Hierbei geht es um Fahrzeuge, die zwischen 2014 und 2019 hergestellt wurden und die folgenden Motoren enthalten: 1.3 Liter Multijet, 1.3 Liter 16V Multijet, 1.6 Liter Multijet, 1.6 Liter, 2.0 Liter Multijet, 2.0 Liter, 2.2 Liter Multijet II, 2.3 Liter, 2.3 Liter Multijet, 3.0 Liter.
Wie geht es jetzt weiter?
So genau weiß das natürlich noch niemand, also ob es Rückruf-Aktionen oder merkliche Wertverluste geben wird. Das Urteil des EuGH bietet aber Besitzern jetzt die rechtliche Möglichkeit, sich gegen diesen Betrug zu wehren und Schadensersatz zu fordern. Das kann im extremen Fall bis zu einer Rückgabe des Fahrzeugs und Erstattung des Kaufpreises (abzüglich der Laufleistung) gehen. Alternativ gibt es natürlich auch die Möglichkeit, den Camper weiterzunutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erhalten. Wer eine Rechtsschutzversicherung besitzt, kann das Ganze noch etwas entspannter angehen und sich hierzu von einem Anwalt unverbindlich beraten lassen.