Der Verein WOHNmobil für Klimaschutz ist ein wirklich tolles Projekt

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Das Thema Klimawandel ist in aller Munde und heute demonstrieren wieder tausende Menschen in Madrid, wo gleichzeitig die 25. UN-Klimakonferenz stattfindet. Dass der klassische Verbrennungsmotor nicht gerade die beste Antriebsart ist, dem kann man sicherlich nicht widersprechen, aber die Elektromobilität (oder alternative Antriebe) stecken noch in den Kinderschuhen. Umso schwerer dann das eigentliche Fahrzeug und umso schlechter die Versorgungslage mit Ladestationen im Reiseland, umso weiter sind wir von einer praxistauglichen Lösung entfernt. Somit ist eine echte Lösung für uns Reisemobilisten leider noch lange nicht in Sicht.

Natürlich gibt es etwa mit dem Iridium bereits erste Versuche für Elektromobile ohne Status eines reinen Prototypen, aber bis solche Fahrzeuge für jeden erschwinglich und vor allem von den Reichweiten und der Anzahl von Ladestationen realistisch für eine Reise mit dem Wohnmobil zu nutzen sind, werden sicher noch Jahre vergehen. Jetzt mögen neuste Dieselmotoren in PKWs sicher sehr effizient sein, aber die Motoren in den gängigen Wohnmobilen der 3,5 Tonnenklasse, sind es nun wirklich nicht. So um die 10-12 Lister Diesel müssen wir auf 100 Kilometer schon einkalkulieren, wenn wir mit unseren rollenden Häuschen auf Reisen gehen. Was können wir also in der Zwischenzeit fürs Klima tun, ohne auf das Reisen mit unserem Wohnmobil zu verzichten?

Grundsätzlich ist die CO₂ Bilanz von uns Campern doch schon recht gut, sofern man ins Detail und nicht nur einen Blick auf die Schadstoffe unserer Fahrzeuge wirft. Im Sommer liegt laut einer Studie vom Institut für angewandte Ökologie in Freiburg, der CO₂ Wert eines Reisemobilisten auf einem Stellplatz bei lediglich 1,5 kg CO₂ pro Übernachtung. Eine Hotelübernachtung kommt hingegen im Sommer auf rund 17,2 kg CO₂. Am Urlaubsort gleichen wir es also durch unseren deutlich geringeren Ressourcenverbrauch wieder aus, aber was können wir noch tun um mit gutem, besseren oder wie auch immer ihr es nennen wollt Gewissen, ferne Länder zu erkunden?.

Diese und ähnliche Gedanken muss Albert Märkl, vom frisch gegründeten Verein WOHNmobil für Klimaschutz auch gehabt haben. Das Prinzip ist relativ einfach und bereits von verschiedenen Portalen bekannt, die sich aber auf Flugreisen spezialisiert haben. Als Mitglied im Verein WOHNmobil für Klimaschutz leistet man einen Jahresbetrag welcher sich durch die gefahrenen Kilometer errechnet. In diesem Falle sind es 1 Cent pro gefahrenem Kilometer und mit den Einnahmen, sollen in Deutschland neue Bäume gepflanzt, oder Projekte aus dem Bereich Umwelt- und Naturschutz finanziell unterstützt werden. Als Obergrenze sind, für den Jahresbeitrag sind übrigens 100,00€ festgelegt.

Laut Rücksprache mit Albert Märkl wird es in Zukunft aber auch möglich sein, den Verein durch eine Spende etwa über PayPal zu unterstützen, ohne Mitglied im Verein zu sein. Auch wenn, die Mitgliedschaft nicht zeitlich befristet ist und man seinen Jahresbeitrag eh ohne irgendeine Kontrolle oder Rechenschaftsbericht, also auf freiwilliger Basis selber ermitteln und leisten kann. Wem aber der Beitritt im ersten Schritt zu kompliziert oder zu verbindlich erscheint und als Beispiel nach einer Reise etwa gutes zum Klimaschutz tun möchte, dem steht auf in Zukunft diese Option offen.

Damit man mal eine Vorstellung hat, was das in Euros bedeutet würde, hier ein kleines Rechenbeispiel anhand unserer Reise zum Nordkap im Jahre 2018. Hier waren 40 Tage unterwegs und sind eine Strecke von insgesamt 8356 Kilometer gefahren. Mein, nennen wir ihn mal CO₂ Ausgleichsbetrag, würde für so eine lange Reise also gerade mal 83,56€ betragen. Was bei denen für uns insgesamt angefallen Kosten für die gesamte Reise, nur einen Bruchteil ausmachen würde. Insgesamt sind wir in 2018 um 11.000 Kilometer gefahren, was also knapp über dem maximalen Jahresbeitrag liegen würde. Der Ablauf wäre wie beschrieben ganz einfach.

5 Kommentare
  1. VIKTOR TAFERNER
    VIKTOR TAFERNER sagte:

    Im Sommer fahre ich mit dem Wohnmobil 1 mal zu einem See Baden bleibe dort 3 -4 Tage und wieder nach Hause mit dem PKW kommen die Leute Täglich und fahren hin und her , da spielt der Verbrauch von Treibstoff doch mehr eine Rolle als bei einem Wohnmobil bei einem Verbrauch von ca.10 Liter Diesel !!!

  2. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Viktor, da hast Du natürlich absolut Recht! Ich habe bereits geschrieben das wir Reisemobilisten ansonsten schon einen sehr guten „Eco Score“ haben. Viele haben eine Solaranlage auf dem Dach, kommen mit wenig Wasser aus und heizen mit Gas, welches einen sehr guten Brennwert hat. Auch kaufen wir gezielter Lebensmittel ein und haben insgesamt einen wirklichen deutlich geringeren Ressourcenverbrauch als die meisten Hoteltouristen. Am Ende kann jeder für sich halt entscheiden, ob das „reicht“ oder nicht. Wer möchte kann mehr tun und wer nicht, der lässt es halt solange zumindest es noch so geht.

    Ich werde keinem vorschreiben was er darf, oder was nicht! Radikale Verbote wie es einige fordern, sind aus meiner Sicht der falsche Weg und helfen nur den Populisten. Hier hoffe ich mal auf etwas mehr freiwillige Unterstützung und daher finde ich solche Projekte, die vollkommen freiwillig sind auch so verdammt gut. Wer „nicht“ für besseren/mehr Klimaschutz oder einen Ausgleich ist, der soll das machen was er meint. Sich aber über die aufzuregen die etwas verändern möchten, kann und darf halt auch nicht sein. Ich wünsche Dir und deiner Familie eine schöne und besinnliche Vorweihnachtszeit und allseits gute Fahrt, wohin auch immer es dich trägt. Viele Grüße Marc

  3. Bodo Schulz
    Bodo Schulz sagte:

    Hallo Marc,
    Umweltschutz ist ja sicher wichtig. Aber fast alle Aktionen und Forderungen gehen doch am Thema vorbei. Werfen wir einen Blick auf den Flugverkehr. Flughäfen sind für die Staaten, für die Länder und Städte eine sehr wichtige Einnahmequelle. Und so lesen wir überhaupt nichts davon, man wolle in Deutschland den Flugverkehr auf das Nötigste reduzieren. Wir lesen nix von Einstellung des Flugverkehrs von Strecken unter 750 Kilometer. Wir lesen auch nix von extremer Besteuerung von kleinen Business-Fliegern, welche mit wenigen Personen besetzt in Deutschland und Europa hin- und herdüsen. Wir lesen auch nix davon, dass Mietwagen-Flotten in Großstädten ja nun völlig überflüssig sind. Und das ganze Thema Elektromobilität wird sowieso in seiner tatsächlichen Bedeutung völlig überschätzt. Da hängt soviel Umweltzerstörung, Ausbeutung von Ressourcen und Aufwand bei der Produktion dran, am Ende bleibt wenig übrig. Aber lasst uns normale Bürger daran Glauben, wir sind die Bösen und wenn WIR uns einschränken, dann wird das Weltklima besser. Ich habe kein schlechtes Gewissen mit dem Wohnmobil in den Urlaub zu fahren. Die Öko-Bilanz unserer Urlauber die eine Flugzeug benutzen sieht auch nicht besser aus. Natürlich stehen wir als Normalbürger bereit ständig in neueste Technik zu investieren, damit es dem Staat und den Großkonzernen gut geht. Ständig Neues braucht die Welt!? Ökologisch sinnvoll? Sinnvoll wenn dreißig E-Lastenräder durch die Stadt düsen statt eines Lieferwagens? Naja, wenn es den Leuten Spaß macht bei Schnee und Regen mit dem Fahrrad zu fahren, bitte. Ich brauche diesen Unfug nicht.

  4. Marc Broch
    Marc Broch sagte:

    Hallo Bodo, da hast Du natürlich absolut Recht! Es gibt noch sehr viel und fairer zu verbessern und man könnte noch Stunden darüber debattieren. Es gibt aktuell in meiner Wahrnehmung kaum ein Thema was so polarisiert wie das Thema Klimaschutz. Ich bin wie gesagt kein großer Freund von Verboten und unverständlichen und ungerechten Kostenerhöhungen. Wenn ich mit dem PKW zur Arbeit fahren muss, weil es keine Infrastruktur im Nahverkehr gibt, dann darf ich dafür nicht mit höheren Kosten „bestraft“ werden. Während an anderer Stelle, die Kohle rausgeschmissen wird…..Wenn ich (persönliche Meinung!) jedoch in meiner Freizeit mit dem Camper durch die Lande fahre, dann kann!!!!!!! ich dafür einen kleinen freiwilligen!!!! Ausgleich schaffen. Eine unfaire Besteuerung finde ich nicht richtig! Hier werden die Leute verständlicherweise sehr verärgert und auf die Straße gehen, was man aktuell in den Sozialen Netzwerken erschreckenderweise verfolgen kann.

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