Heute besuchten wir auf dem Weg zu den Lofoten den Saltstraumen. Es handelt sich hierbei um den stärksten Gezeitenstrom der Welt. Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Yttre (äußeren) Saltfjord und dem Skjerstadfjord (auch „Innerer Saltfjord“) hin und her.
Der Strom erreicht dabei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, und es entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser bis zu zehn Metern erreichen und mehr als vier Meter in die Tiefe reichen.
>>> Hier geht es zum ersten Teil unserer Reise zum Nordkap. <<<
Die Stationen dieser Etappe
Inhaltsverzeichnis
Der Saltstraumen





Auch hier ist es wieder recht schwer, mit Fotos das Erlebte einzufangen. Ich habe es daher mit einem kleinen Video versucht, auch wenn uns die gewaltigen Strudel mit einem Durchmesser von bis zu zehn Metern verborgen blieben.
Vom Saltstraumen machten wir uns wieder auf den Weg nach Bodø, denn dort sollte um 16:00 unsere Fähre auf die Lofoten starten. Vorher nutzten wir die Öffnungszeiten des dortigen Supermarkts, um unsere Vorräte etwas aufzufüllen. In Norwegen sind die Preise grundsätzlich höher, als wir es in Deutschland gewohnt sind, aber auf den Lofoten soll es noch etwas teurer sein.
Die Lofoten
Nach kurzer Fahrt erreichten wir Bodø und waren pünktlich zur Abfahrt der Fähre angekommen. Die Überfahrt dauert knapp 4 Stunden und hat uns insgesamt 2234 NOK gekostet. Fahrzeug 7 Meter = 1883,00 NOK, ein Erwachsener = 221,00 NOK und zwei Kinder 220,00 NOK. Obwohl die See eigentlich einen normalen Eindruck machte, schaukelte es ordentlich hin und her und man musste sich meistens festhalten, wenn man herumlaufen wollte. Wer also Probleme mit dem Seegang hat, sollte lieber einen anderen Weg auf die Lofoten wählen.
Als wir ankamen, fuhren wir erst einmal die paar Meter ans Ende der Lofoten in das kleine Örtchen mit dem recht knappen Namen „Å“. Dort gibt es nach einem Tunnel auch einen Parkplatz, aber der war schon komplett überlaufen. Somit fuhren wir wieder zurück und wurden kurz vor dem Hafen auch schon fündig. Hier standen wir sehr ruhig und heute gab es das erste (und sicherlich nicht letzte) Mal norwegischen Lachs auf dem Grill. Dazu gab es Feta und Grillgemüse, ebenfalls auf dem Grill zubereitet. Einfach lecker.



Das Wetter zeigte sich bei der Ankunft zwar nicht von seiner besten Seite, aber wenn wir euch jetzt 6 Wochen lang Fotos mit Sonnenschein und blauem Himmel aus Norwegen und Schweden gezeigt hätten, dann hättet ihr das wahrscheinlich eh nicht geglaubt. Das Schöne ist aber auf den Lofoten, das Wetter kann sich in sehr kurzer Zeit auch wieder ändern. So sahen wir links dunkle Wolken und rechts auf dem Meer klarte es schon wieder auf. Wir freuen uns auf ein paar schöne Tage hier auf den Lofoten.
Ein Örtchen Namens „Å“
Heute Morgen schauten wir aus dem Fenster und konnten wegen des starken Nebels kaum etwas erkennen. Das Wetter auf den Lofoten kann sich aber in wenigen Minuten vollständig ändern. Somit waren wir guter Dinge und nach einem entspannten Frühstück fuhren wir an den südlichsten Ort der Lofoten mit dem einfachen Namen Å.
Hier wollten wir ein paar Minuten mit Fienchen spazieren gehen und danach dem Tørrfisk-Museum in Å einen Besuch abstatten. Wenn das Wetter besser ist, dann wollten wir auf den 442 Meter hohen Berg Reinebringen klettern, denn dieser zählt zu den schönsten auf den Lofoten. Das Wetter wurde bereits besser und somit war der Spaziergang schon ein guter Einstieg den diesen wundervollen Tag.




Das Tørrfisk-Museum
Nach dem Spaziergang fuhren wir dann in das Tørrfisk-Museum (Stockfischmuseum) im kleinen Örtchen Å. Hier wird die Geschichte des Stockfischs anhand von ausgestellten Werkzeugen erzählt. Das Museum gibt einen guten Einblick in die langjährige Geschichte der ältesten Exportware Norwegens. Man lernt, wie die Fische richtig getrocknet werden, welche Güteklassen es für den Fisch gibt und vieles mehr. Stockfisch wurde übrigens schon im 8. Jahrhundert hergestellt. Wir fanden es sehr interessant und können das Museum nur jedem Besucher empfehlen. Die Kinder durften kostenlos rein und wir haben jeweils nur 50 NOK bezahlt.








Nach dem Besuch im Museum suchten wir eine Ver- und Entsorgungsstation auf und machten uns danach auf den Weg zu einem Parkplatz, von dem aus wir den Reinebringen erklettern wollten. Auf den Lofoten ist sicherlich jede Wanderung spektakulär, aber diese sorgt neben einem spannenden Aufstieg, mit wohl dem berühmtesten Lofoten-Postkartenmotive überhaupt für Begeisterung. Was den Weg angeht, so geht es auch hier wirklich sofort zur Sache.
Wanderung auf den Reinebringen

Es gilt 440 Höhenmeter durch teilweise sehr matschiges und steiles Gelände zu bewältigen. Wenn man dachte, es kann nicht schlimmer kommen, dann täuscht man sich. Der Weg wird immer steiler und vielfach muss man sich auf allen vieren fortbewegen. Wenn man aber die 400 Meter geschafft hat, wird man für die Mühe von einem wirklich atemberaubenden Panorama belohnt.









Jetzt mussten wir „nur“ noch den ganzen Weg wieder hinunter, denn einen anderen Abstieg gibt es nicht. Wir haben für den Aufstieg 70 Minuten und für den Abstieg 80 Minuten benötigt, und gutes Schuhwerk ist hier angebracht. Weiter ging unsere Fahrt dann in das kleine Örtchen Vikten, wo wir uns morgen die Glasbläserei anschauen wollen. Wir konnten uns auch noch einen absolut ruhigen Platz direkt am Meer ergattern. Der Grill wurde angeschmissen und es gab leckere Hamburger und das bei einem traumhaften Wetter.
Nahezu alle Wanderungen auf den Lofoten haben den „WOW-Effekt“ und bieten einen unvergesslichen Ausblick auf diese bezaubernde Landschaft. Nachdem wir auf Reinebringen geklettert sind, stand auch schon die nächste Tour an und diesmal sollte es erst um Kvalvika Beach und für die bessere Aussicht dann auch noch auf den Ryten gehen. Die erste Herausforderung war es, einen Parkplatz am Einstieg zum Berg zu finden. Dieser liegt nämlich an einer schmalen Straße und der kleine Parkplatz war schon voll. Also mussten wir etwas über einen Kilometer weiter in einer kleinen Bucht parken.
Zum Kvalvika Beach

Der Weg zum Kvalvika Beach ist nicht wirklich schwer und eigentlich für jeden (festes Schuhwerk vorausgesetzt) zu schaffen. Daher ist er auch sehr beliebt. Zu jeder Uhrzeit ist hier etwas los. Manche kommen gerade vom Strand und das teilweise mit Zelt und andere machen sich auf den Weg, als wir schon wieder auf dem Rückweg sind. Es geht meistens festen Untergrund und ansonsten über Bretter immer schön nach oben. Wenn man nach ca. 40 Minuten auf dem Pass angekommen ist, erhascht hat man bereits einen ersten Blick auf Kvalvika Beach.




Unten angekommen stehen wir etwas sprachlos vor dieser Kulisse. Von drei Seiten wird die Kvalvika Bucht von fast senkrechten Felswänden eingefasst. Ein wunderschöner Sandstrand und herrliches blaues Wasser. Wenn es doch nicht so verdammt kalt wäre, dann könnten wir hier eine Runde baden.



Hinauf auf den Ryten
Rechts der Bucht liegt der Ryten und von dort aus hat an eine traumhafte Aussicht auf die Bucht. Der Weg hat uns ja bis jetzt nicht gerade gefordert und so klimmen wir die 542 Meter bis zum Gipfel hinauf, was eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit ist. Der Anblick entschädigt aber wie so oft alle Strapazen. Rund 2,5 Stunden kann man für den Auf- und Abstieg auf den Ryten einkalkulieren.





Uttakleiv Beach
Wieder am Camper angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Uttakleiv Beach. Hier zu übernachten kostet die Nacht pro Camper 200 NOK und die haben wir auch gerne bezahlt. Ein wirklich schöner Platz, mit allem, was man braucht und vor allem einer tollen Aussicht.




Unsere letzte Station auf den Lofoten ist das Magic Ice in Svolvær. Es ist eine Mischung aus Cocktailbar und einer Art von Museum. Die hier wirklich sehr kunstvoll beleuchteten Skulpturen und Installationen sind vollständig aus Eis gefertigt und werden von entspannter Musik begleitet. Das Ganze bei konstanten minus 6 Grad.
Magic Ice in Svolvær

Die Skulpturen erzählen vom Leben auf den Lofoten und den damals sehr hart arbeitenden Menschen, der unberechenbaren Natur des Nordens, dem Aberglauben und von alten Traditionen. Man sollte bei denen im Magic Ice herrschenden Temperaturen besser nicht in kurzer Hose und T-Shirt erscheinen. Man bekommt am Eingang ein passendes Cape, welches ausreichend gegen die Kälte schützt und auf Wunsch auch ein Paar Handschuhe.








Im Preis inklusive ist pro Person auch ein Getränk und wir haben als Familie 515 NOK Eintritt bezahlt. Das Getränk erhält man aus handgemachten Eisgläsern, an der ebenfalls vollständig aus Eis gefertigten Bar. Von Svolvær ging unsere Fahrt weiter zur Insel Senja und auf dem Weg dorthin fanden wir in Evenskjer einen schönen ruhigen Platz direkt am Meer.

Hier grillten wir uns ein paar leckere Steaks und danach war Familienkino angesagt. Wir kuschelten uns allesamt aufs Bett und schauten gemeinsam das Dschungelkind.
Wanderung auf den Segla
Die letzten Tage war es hier in Norwegen immer bis zum frühen Nachmittag bewölkt, und es klarte dann auf und die Sonne kam raus und wirklich tolle Bilder sind dadurch entstanden. Heute erreichten wir die Insel Senja und eine Wanderung stand auf dem Programm. Es sollte auf den 640 Meter hohen Segla gehen. Die Höhenmeter sind hier nicht das wirkliche Problem und auch nicht die Strecke von nur 3,8 Kilometer, sondern die Steigung und die Beschaffenheit des Untergrunds. Dieser war sehr staubig und viele Steine waren sehr locker.


Wir haben daher entschieden, dass die Kids hier nicht weitergehen und ich habe die letzte noch um einiges steiler werdende Passage zum Gipfel dann alleine angetreten. Leider blieb das Wetter so bescheiden und ich wurde für meine Strapazen nicht wie sonst mit einer wunderschönen Aussicht entschädigt. Aber das Gefühl, es geschafft zu haben, ist ja auch ein gutes. Oben auf dem Gipfel konnte man leider so gut wie nichts erkennen, was sehr schade ist, denn an einer Seite geht es mehrere hundert Meter geradewegs in die Tiefe und man hat eine tolle Aussicht auf das Meer




Ich habe mich wegen des schlechten Wetters eines Bildes von Wikimedia für die Einleitung bedient. Ich bitte dieses zu entschuldigen, aber ansonsten hättet Ihr keinen so tollen Eindruck von diesem sehr schönen Berg. Für die gesamte Wanderung könnt ihr etwa 4 Stunden anrechnen, wobei das letzte Stück definitiv die meiste Kondition benötigt und nur mit gutem Schuhwerk gegangen werden sollte.
Wieder am Camper fuhren wir nach Mefjordvær, wo wir unterhalb des Berges Knuten einen ruhigen Platz für die Nacht fanden. Ich bin dann noch einmal kurz an den Knuten gestiegen und habe ein paar Fotos gemacht. Ich hoffe, morgen ist das Wetter besser, denn man hat hier eine sehr gute Sicht auf die Berge.



Das Wetter präsentiert sich an der Küste der Insel Senja passend zur Insel selbst. Als rau und wild könnte man es wohl am besten bezeichnen. Dicke Wolken hingen über den Bergen, und wir entschieden uns, nach einem kleinen Spaziergang weiterzuziehen. Auf Senja gibt es wie in Norwegen üblich recht viele Tunnel. Nur mit dem Unterschied, dass hier nur ein Auto einpasst. Zwei nebeneinander geht bei teilweise nur 3 Metern Breite eher schlecht.
Dafür gibt es dann im Tunnel Haltebuchten und auf jeder Seite einen Schalter für Radfahrer. Dann leuchtet bei der Einfahrt ein Licht, welches signalisiert, dass sich ein Radfahrer im Tunnel befindet. Die Tunnel ähneln teilweise eher einem Bergwerksschacht. Irgendwie unheimlich und spannend zugleich.
Gorsabrua und die Ruinen von Ankerlia

Das nächste Ziel unserer Etappe ist das Ankerlia Freilichtmuseum direkt an der finnischen und schwedischen Grenze. In früheren Zeiten, kurz vor 1900 gab es in Ankerlia ein Erz-Bergbaugebiet mit Verhüttung. Das Erz fand sich als Schicht oder als Linsen im Quarzit-Schiefer in der Nähe von Amphibolit, der mit einem Gabbro verbunden war. Es wurde auch Pyrrhotin, Chalkopyrit und Sphalerit abgebaut. Der Kupfergehalt des Erzes lag bei 3-6 Prozent. Die Ruinen von Ankerlia sind heute ein Freilichtmuseum, mit einem Lehrpfad durch die alten Hüttenanlagen, Wohnhäuser, Baracken, Schmelzöfen kann man herrlich herumklettern. Vom Parkplatz aus kann man das Gelände relativ schnell zu Fuß erreichen, und das Ganze ist kostenlos.






Weiter oben im Berg findet man die Grube Monte Carlo, wo damals das Erz abgebaut wurde. Der Weg dorthin ist relativ steil und ca. 1,5 Kilometer lang. Von dort oben hat man eine herrliche Aussicht auf das Tal.




Nord-Europas tiefste Schlucht
Wieder unten angekommen, wanderten wir noch bis zu einer kleinen Aussichtsplattform, von der aus man die Gorsabrua sehen kann. Die Gorsabrua ist eine moderne Brücke, die sich spektakulär über Nord-Europas tiefste Schlucht (153 Meter) spannt. Von dort aus kann man auch per Bungee-Jumping über 153 Meter in die enge Gorsa Schlucht stürzen.





Unsere Reise geht auf der E6 weiter in Richtung Norden und Ziel ist die Stadt Alta. Zumindest die Richtung, denn Alta selber wollen wir selber nicht angucken und Gas haben wir noch genug in unseren Tankflaschen. In Alta ist nämlich die letzte LPG Tankstelle vor dem Nordkap. Es ist aber „noch“ warm genug, sodass wir unsere Heizung nicht anmachen müssen und somit hält sich der Verbrauch beim täglichen Duschen und kochen in Grenzen.
Der Sautso Canyon bei Alta
Auf den Lofoten haben wir nach 14 Tagen unserer Reise einmal Gas bei einer Tankstelle Gas nachgetankt. Für 8,19 Kilo haben wir 159 NOK bezahlt. Also wie alles hier um einiges teurer als in Deutschland. Wir haben als Ziel also nicht Alta selbst, sondern den Sautso Canyon bei Alta angepeilt. Es handelt sich dabei um Nordeuropas größten Canyon und den sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Fahrt auf den oberen Parkplatz erfordert wieder etwas Geschick, weil hier sehr viele Schlaglöcher auf der eh schon steilen Schotterstraße vorhanden sind. Oben im Fjell angekommen, machen wir uns bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg zum Canyon.




Der Weg beträgt insgesamt ca. 14 Kilometer, und wir haben rund 4 Stunden gebraucht. Er lässt sich sehr gut laufen und wenn man angekommen ist, hat man einen wunderbaren Blick auf den 300–420 Meter tiefen Sautso Canyon.





Als wir wieder am Parkplatz angekommen waren, wurde der Grill angeschmissen und es gab leckeren Lachs, Kartoffeln in Knoblauch mit Petersilie und Feta mit Gemüse. Ein wunderbares Essen und das bei einem wunderbaren Ausblick auf diese herrliche Landschaft. Wir setzten nach dem Essen unsere Reise über die E6 fort und näherten uns bis auf 80 Kilometer dem Nordkap. Hier fanden wir einen schönen Platz am Meer und morgen geht es weiter zu unserer letzten Etappe in Norwegen. Es geht zum nördlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, nämlich der Landzunge Knivskjellødden und dem Nordkap werden wir natürlich auch einen Besuch abstatten.



Leichtsinn und Willensstärke liegen oftmals sehr nah beieinander, wie ich am eigenen Körper bitter spüren musste. Wir wollten zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes und das ist nun mal nicht, wie viele meinen, das Nordkap. Das Nordkap liegt bei 71° 10′ 21“ nördliche Breite, auf der Insel Magerøy und ist dort nicht der nördlichste Punkt, sondern der Felsen Knivskjellødden, westlich vom Nordkap reicht ein paar Meter nördlicher bis auf 71° 11′ 08“ nördliche Breite. Dieser Felsen ist aber flacher und nicht so schön wie das 307 Meter hohe Nordkap.
Zum Knivskjellødden

Nur fürs Protokoll, der Kinnarodden ist eine Felsspitze auf der norwegischen Nordkinnhalbinsel. Sie stellt den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes dar. Um Kinnarodden zu erreichen, muss eine ca. 24 km lange Wanderung unternommen werden, welche für Hin- und Rückweg zwei volle Tage in Anspruch nimmt. Die Strecke führt großteils über weite, unwegsame Geröllfelder, und ist somit eine enorme physische und psychische Herausforderung. Daher fällt der Felsen raus und der Knivskjellødden muss als erreichbares Ziel herhalten. Wir stellten unseren Camper am Parkplatz ab und machten uns auf den 9 Kilometer langen Weg zum Knivskjellodden. Der Weg führt meistens über scharfe Steine und erfordert ausreichende Aufmerksamkeit. Ich habe mir in den letzten 2 Tagen meine linke Achillessehne etwas gereizt, um es mal vorsichtig auszudrücken.


Die ersten 2 Kilometer des Weges dachte ich noch, das macht doch nichts, es ist nur ein kleines Zwicken. Es wurde aber immer schmerzvoller und nach 4 Kilometern war auf ein normales auftreten, mit dem linken Fuß nicht mehr zu denken. Ja, man hätte einfach umkehren können, aber das ist nun mal nicht mein Ding und ich hatte ja fast schon die Hälfte des Weges (One Way) geschafft. Also Zähne noch mehr zusammenbeißen und weiter geht es humpelnd zum Knivskjellødden. Nach 2 Stunden erreichten wir das Meer und von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf das Nordkap.

Hier flog das Dröhnchen eine Runde und nach einer kleinen Verschnaufpause machen wir uns auf den Rückweg





Ob jedoch bergauf oder bergab machten von den Schmerzen meiner Achillessehne keinen Unterschied. Jeder verdammte Schritt tat mir weh, aber hey, ich habe es bis zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes geschafft. Für die 16 Kilometer haben wir insgesamt 6 Stunden benötigt.
Die Wettervorhersage ist hier oben immer so eine Sache und heute sollte es eigentlich ab Abend nicht so toll sein. Aber hier oben kann sich das auch kurzfristig ändern und in dem Fall zum Guten. Die Sonne kam immer mal wieder hinten den Wolken hervor und so entschieden wir spontan, die letzten Kilometer bis zum Nordkap zu fahren und dort die Nacht zu verbringen.