Nordkap 2018 – Über den Polarkreis zu den Stromschnellen Storforsen und ans Meer
Unser Platz am See Vajkijaure war eigentlich sehr schön, er liegt jedoch in der Nähe des Städchens Jokkmokk und hier wüten einige Waldbrände. Schweden erlebt derzeit die wohl schlimmsten Waldbrände der letzten Jahre. Normalerweise ist es hier oben auch im Sommer verhältnismäßig kühl und feucht. Doch eine bis in den Polarkreis reichende Hitzewelle hat tatsächlich vom südlichen Korsberga bis hin ins arktische Jokkmokk zu Waldbränden geführt. Der Zivilschutz spricht aktuell (20.07.2018) von mehr als 40 Waldbränden auf 20.000 Hektar im ganzen Land, aber vor allem im Norden und in der Mitte, etwa in der Provinz Gävleborg. 15 Waldbrände sind demnach außer Kontrolle.
Auf der Fahrt zum Vajkijaure haben wir das Feuer schon teilweise gerochen, fühlten uns aber auf der kleinen Insel am Vajkijaure recht sicher, weil wir bis auf zwei Brücken von Wasser umgeben waren. Am Nachmittag machten uns dann aber auf in Richtung Küste und überquerten auf der Fahrt logischerweise zum zweiten Mal den Polarkreis am Arctic Circle in der Nähe von Jokkmokk. Der Platz ist um einiges bescheidener, als der von den meisten Touristen besuchten Übergang in Norwegen.
Weiter ging unsere Fahrt in den Süden und wir hielten bei den Stromschnellen mit dem Namen Storforsen. Sie liegen am Piteälven in der Provinz Norrbottens län, etwa 38 km nordwestlich des Ortes Älvsbyn. Mit einer Fallhöhe von 82 Metern ist Storforsen Europas größte unkontrollierte Stromschnelle. Hier wälzen sich durchschnittlich 250 m³ Wasser pro Sekunde talwärts.
Die Gesamtlänge der Stromschnellen beträgt 5 km, wobei sie dabei eine Höhendifferenz von 82 m überwinden. Während der Mittsommerwochen, also genau jetzt ist das Wasserniveau am höchsten, wobei dann ca. 870 m³ Wasser pro Sekunde ins Tal fließen.
Der ganze Bereich ist mit Stegen versehen, und so kann man die schäumende Stromschnelle aus nächster Nähe erleben. Von den mächtigen Schnellen kann man zu ruhigeren Bächen spazieren, die zwischen Schluchten, Bäumen und Sträuchern entlang fließen. Wirklich sehr schön gemacht und ein netter Ort zum Verweilen.
Hier versammelt sich Familie, Freunde und Bekannte zum gemütlichen Zusammensein an Grill und Feuerstellen, auch wenn man aktuell der Waldbrandgefahr kein Feuer machen darf. Auch eine Art von Waldbühne ist hier vorhanden, wo etwa Konzerte stattfinden können. Wir fahren danach weiter an die Küste und wählen in der Nähe von Luleå einen Platz für die Nacht. Hier steht man direkt an einem Badestrand, in der Nähe des Flughafens. Den hören wir so gut wie gar nicht und bis auf einer nahegelegenen Straße ist es hier sehr ruhig.
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