Nordkap 2018 – Wir sind am Nordkap angekommen
Nachdem wir zum Knivskjellødden, dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes gewandert sind, fuhren wir noch ein kleines Stückchen und erreichten nach 18 Tagen und 4645 Kilometern das Nordkap. Dieses ist nicht das eigentliche Ziel unserer Reise, denn das Ziel ist die Reise selbst. Sechs fantastische Wochen durch Skandinavien sind das Ziel und wir haben noch ein paar Wochen vor uns. Der Touristenmagnet Nordkap ist wie uns schon im Vorfeld klar war sehr überlaufen. Quasi im Minutentakt kommen hier große Reisebusse an und die Menschen strömen in Scharen über das Gelände und natürlich zum Globus auf dem Nordkapplateau, welches das Wahrzeichen des Nordkaps ist. Die aus Stahl gefertigte Skulptur wurde im Jahr 1978 errichtet und stellt einen Globus dar, dessen stählerne Ringe Längen- und Breitengrade bilden.
Damit man auf das Gelände des Nordkaps gelangt, muss man an Kassenhäuschen vorbei und für eine Familie wechseln 645 NOK den Besitzer. Dafür darf man sich dann 24 Stunden auf dem Gelände aufhalten und natürlich auch mit seinem Wohnmobil dort übernachten. Wir hatten großes Glück, und zwar kam zum einen mal kurz die Sonne raus und dieses genau in einem Zeitfenster, wo „nur“ 8 Busse auf dem Parkplatz standen. Eine Stunde später um 23:00 waren es schon 23 Stück. Man mag sich gar nicht ausmalen, was hier tagsüber los ist. Also auf zum Globus und ein paar Bilder machen, bevor der Mopp wieder unterwegs ist.
Der Parkplatz für die Wohnmobile war gut besucht, aber es geht hier sicher noch etwas. In den 645 NOK sind dann folgende Leistungen inbegriffen. Das eigentliche Parken und Besuch des Gebäudes in dem man sich einen Panoramafilm und geschichtliche Ausstellungen sowie die Grotte anschauen kann. Ich muss aber schon sagen, dass man für die Wohnmobile mindestens eine einfache Ver- und Entsorgungsstation anbieten könnte. Bei dem Preis und dem täglichen Durchlauf sollte das kein Problem darstellen.
Nach unserer Fotosession gab es lecker Essen und um 23:00 gingen wir zur Nordkaphalle, Ausstellung und den Panoramafilm anschauen. Natürlich wurde auch dem riesigen Souvenirgeschäft ein Besuch abgestattet. Wieder im Camper ging es für die Kids ins Bett und wieder haben mit einem Sekt auf diesen wirklich tollen Moment angestoßen. Gegen 02:00 war auch für uns Feierabend. Nur wenige Stunden später, es muss so um die 06:00 gewesen sein, wurden wir das erste Mal geweckt. Unser Camper wackelte wie auf einem Schiff, nur war es nicht der Wellengang, sondern der Wind.
Man könnte ihn auch Sturm nennen, wobei die Norweger hier sicher noch was ganz anderes gewohnt sind. Ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass bereits etwa die Hälfte der anderen Camper den Platz verlassen hatten. Es war sehr nebelig und der Wind wurde immer stärker. Immer wieder wurden wir vom Schaukeln aufgeweckt und das Thermometer war auch bereits auf 6 Grad gefallen. Wir beobachteten das Geschehen draußen, aus unserem warmen Bettchen und die umherlaufenden Menschen, mussten sich teilweise gegen den Wind legen, um überhaupt vorwärtszukommen. Als unsere Hundedamen dann ihr Geschäft erledigen wollte, konnten wir uns davon selber überzeugen.
Die Aufbautür gegen den Wind aufzubekommen, war gar nicht so einfach und neben dem Wind, gesellte sich noch ein feiner Regen. Was für ein wunderbares Wetter wir doch gestern Abend noch erleben durften. Gegen Mittag machten wir uns dann auf in Richtung Süden. Das Thermometer kletterte ganz langsam wieder nach oben und ca. 70 Kilometer vor Kautokeino, fanden wir einen netten Platz am See und bei 21° Grad, sitze ich in der Abendsonne und schreibe diese Zeilen.
Ab jetzt geht die Reise nur noch den höheren Temperaturen entgegen. Ein kleines Stück durch Finnland und ab dann nur noch durch Schweden immer wieder in Richtung Süden.
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