Wo fahren wir denn dieses Jahr in den Osterferien hin? Ich weiß nicht, aber ich würde mal sagen, dahin, wo das Wetter schön (warm) ist. Alles klar. Entscheiden wir dann am besten spontan… Ja, so machen wir das!
Die Osterferien kamen näher und die Frage nach dem nächsten Urlaubsziel wurde nicht nur einmal beim Abendessen gestellt. Nur der Blick auf die Wetterkarte wollte leider irgendwie keine wirklich weltbewegenden Erfolge verzeichnen. Es blieb leider dabei, Regen, Schnee und vor allem kalt. Wir hatten leider nur insgesamt 9 Tage zur Verfügung und somit kam für uns eine Reise in den Süden, etwa wieder an den Gardasee, nicht infrage. Dafür verbraucht man aus dem Norden Deutschlands alleine schon für die Anreise einfach zu viel Zeit. Wir suchten nach etwas in der Nähe, wo man auch genügend Dinge wetterunabhängig unternehmen kann. Am Ende haben wir uns für den Harz entschieden.
Die Stationen unserer Reise und weitere Ausflugsziele
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Mehr InformationenAnkunft im Harz
Unser Abreisetag war wie so oft ein Freitag und wir hatten, soweit es halt ging, unser Wohnmobil für die Abfahrt vorbereitet. Am Nachmittag ging es dann auf die Reise in Richtung Osten und wir kamen relativ gut durch. Wir erreichten am Abend das kleine Örtchen Clausthal-Zellerfeld und verbrachten dort die erste Nacht auf dem kostenlosen Stellplatz am alten Bahnhof.
Stellplatzinfo – Stellplatz am alten Bahnhof
Preis: | Kostenlos (zuzüglich Kurtaxe) |
Ver- und Entsorgung | Nein |
Stromanschluss | Nein |
Koordinaten | 51°48’48.7″N 10°20’09.9″E |
HarzCard und Schneeketten besorgen
Die Nacht war bis auf den fleißigen Schneepflug recht ruhig. Dieser versuchte, den gesamten Stellplatz und den anliegenden Busbahnhof nämlich konstant vom Schnee zu befreien. Das Thermometer war in der Nacht auf minus 14 Grad gefallen und auch am Tage waren wir mit minus 6 Grad dabei. Heute waren die Geschäfte noch geöffnet und somit stand heute auf jeden Fall Gasnachschub besorgen auf dem Programm. Eine unserer beiden 11 kg Gasflaschen war schon angebrochen und die eisige Kälte forderte ihren Tribut.
Nach dem Frühstück gingen wir als Erstes zur örtlichen Touristeninformation und besorgten uns u.a. viermal die HarzCard für 4 Tage. Wieder am Stellplatz angekommen, drehten wir eine schöne Runde um den nah gelegenen Eugenspiegler Teich.
Wieder am Wohnmobil angekommen zeigte mir Google Maps den nächsten Obi in Osterode an und dort wollten wir unsere leicht angeschlagene Alugasflasche gegen eine volle tauschen. Bei der Abfahrt war unsere Handbremse aber der Meinung, sich nicht wieder ganz auf ihre Ausgangsposition begeben zu wollen. Es fehlte gewissermaßen einfach der letzte Zentimeter.
Fahrtüchtig war das Wohnmobil und blockiert hatte die Bremse „gefühlt“ auch nichts, aber die Elektronik war einer anderen Meinung. Wenn ich den Hebel aber einfach herunterdrückte, dann gab es kein Gemecker mehr. Also musste ein kurzer Spanngurt diese Aufgabe übernehmen und in der Hoffnung, dass die Bremse durch die Kälte „nur“ eingefroren war und sich das Problem von selbst wieder lösen würde.
Beim Obi wurden leider keine Alu-Gas-Flaschen angenommen und andere Optionen hätten jetzt am Samstag nach 14:00 bereits geschlossen, teilte man uns freundlich mit. Ich könnte aber eine rote 11 kg Stahlflasche (Pfandflasche) erwerben. Das klang nach einem Plan und somit machten wir uns mit einer solchen Flasche wieder auf den Weg.
Der Schneefall war immer noch sehr heftig, und ich hatte leider unsere Schneeketten vergessen. Also, wenn wir keine haben, dann wird Murphys Gesetz in voller Härte zuschlagen. Kaufen wir noch extra welche, dann werden wir sie nicht brauchen und die Dinger sind vom Umtausch auch noch ausgeschlossen. So ist das halt mit dem guten alten Murphy.
Man soll sein Glück ja nicht herausfordern und nur wenige Meter befand sich ein ATU. Bei ATU hatte ich ja auch im letzten Jahr recht günstig ein Paar ARKTIS T-POWER 0142 erworben. Wie es der Zufall will, hatten die genau ein paar davon auf Lager. Nach unserer Handbremse wollte/konnte man aber nicht sehen. Das Wohnmobil würde nicht in die Halle passen und bei dem Wetter könnte sich dieses auch kein Monteur draußen ansehen. An einem Samstag wäre auch anderswo jetzt nichts mehr zu machen.
Ich legte also selbst eine Runde unter das Auto und begutachtete den Seilzug der Fußfeststellbremse. Es schien alles in bester Ordnung zu sein, aber ich bin natürlich auch kein Mechaniker. Meine Konstruktion mit dem Spannseil am Griff der Handbremse muss also noch etwas halten.
Von Osterode aus fuhren wir zur Grube Samson in St. Andreasberg. Die Grube ist Teil des Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg, in der HarzCard inklusive, und diese wollten wir uns am nächsten Tag ansehen. Direkt an der Grube gibt es auch einen einfachen Wohnmobilstellplatz.
Stellplatzinfo – Stellplatz an der Grube Samson
Preis: | Ja, (inklusive) |
Ja, (inklusive) | Ja (inklusive) |
Stromanschluss | Ja (inklusive) |
Koordinaten | 51°42’51.4″N 10°30’57.7″E |
Der Platz war wie zu erwarten menschenleer, denn wir hatten bis dato noch kein einziges Wohnmobil im Harz gesehen. Wir stellten uns aber natürlich dorthin und gingen eine Runde spazieren, kaufen im örtlichen Supermarkt u.a. ein paar Bierspezialitäten aus der Region und nach einem leckeren Abendessen ging es ab ins Bett. Draußen tobte ein starker Wind und es waren knackige minus 16 Grad.
Wir holten uns zum Frühstück frische Brötchen aus der nahegelegenen Bäckerei und um kurz vor 11:00 fanden wir uns zur Führung bei der Grube Samson ein. Die Führung dauert ca. 60 Minuten, ist super interessant und der Führer war mit Herz und Seele dabei. Absolut empfehlenswert! Der Eintrittspreis von 22,00 € für 2 Erwachsene und 2 Kinder ist in der HarzCard inklusive. Der Kartenleser war aber defekt, sodass unsere Karte für den Tag noch nicht aktiviert wurde. In die Grube durften wir freundlicherweise dennoch kostenlos.
Nach dem Besuch der Grube machten wir uns mit einem Zwischenstopp zum Wandern auf den Weg nach Altenau. Dort suchten wir den Camping bzw. Stellplatz „Alter Bahnhof“ auf und verbrachten dort eine ruhige Nacht.
Stellplatzinfo – Campingplatz Alter Bahnhof
Preis: | Ja, (inklusive) |
Ver- und Entsorgung | Ja, für 3,50 € |
Stromanschluss | Ja, für 3,50€ |
Koordinaten | 51°48’07.5″N 10°26’04.0″E |
Wanderung auf den Brocken
Der Wettergott hat es heute gut mit uns gemeint und somit stand heute die Besteigung des Brockens an. Um auf den Brocken zu kommen, gibt es viele schöne Touren von den verschiedensten Orten aus, aber wir hatten vor, mit der legendären Brockenbahn wieder herunterzufahren. Somit beschränkten wir uns beim Startpunkt auf eine der Haltestellen und entschieden uns für den Ort Schierke.
App Empfehlung – Outdooractive
An dieser Stelle möchte ich das kostenlose Portal Outdooractive mit passender App empfehlen. Es stehen Tausende von Touren verschiedenster Aktivitäten in bewährter Darstellung inklusive Höhenprofil, Wegbelägen, ausführlicher Beschreibung, interessanten Punkten entlang der Touren und vielem mehr zur Verfügung.
Exakte Outdoor-Karten liefern alle Informationen über Wanderwege, Fahrradwege, Klettersteige und Schutzgebiete sowie Details für viele weitere Outdoor-Aktivitäten. In der App lassen sich in Gebieten mit schwacher Netzabdeckung oder im Ausland auch sämtliche Inhalte/Karten für die Offline-Nutzung auf dem Smartphone speichern.
Im Sommer wären wir sicher noch tiefer im Tal gestartet, aber den Schnee sollte man nicht unterschätzen und wir wollten am Abend auch noch in eine Therme. Wir stellten unser Wohnmobil am Ortseingang von Schierke auf dem Parkplatz ab und machten uns auf den Weg. Den normalen und langweiligen Weg brauchen wir unseren Kids erst gar nicht anzubieten. Nein, das ist ja was für Kleine. Alles klar, also den steilen Aufstieg über den kleinen Pfad!
Auf dem Brocken war es verdammt kalt und Fotos ohne Handschuhe zu schießen, wurde zur Qual. Wir haben uns in einer der Hütten bei einer heißen Schokolade wieder aufgewärmt und warteten auf die Abfahrt der Brockenbahn.
Die Fahrt mit der Dampflokomotive ist schon eine tolle Sache für Groß und Klein. Etwa 30 Minuten dauerte die Fahrt bis zum Bahnhof von Schierke und das bei herrlichem Sonnenschein. Vom dort aus sind es dann etwa 15 Minuten zu Fuß bis zum Parkplatz am Ortseingang. Wir setzten danach unsere Reise nach Altenau fort, um dort den tollen Tag in der Kristall Therme „Heißer Brocken“ gemütlich ausklingen zu lassen. Die Therme verfügt über verschiedene Innen- und Außenbecken mit 33 – 36 °C Wassertemperatur, Massagedüsen, Wasserfall und Whirlpool sowie eine Salzkonzentration von 1,5 – 12 %. Eine tolle Auswahl an verschiedenen Saunen ist ebenfalls vorhanden. Eine klare Empfehlung unsererseits.
Auf dem Parkplatz neben der Therme ist auch ein Stell bzw. Parkplatz vorhanden und beim Besuch der Therme wird der Preis anteilig erstattet bzw. für HarzCard Inhaber dann rabattiert. Der Platz ist jetzt wirklich nichts Besonderes, aber bietet sich beim Besuch der Therme halt perfekt an und ruhig ist er auch.
Stellplatzinfo – Stellplatz an der Kristall-Therme
Preis: | Ja, 0,50 Euro/kWh |
Ver- und Entsorgung | Ja |
Stromanschluss | Ja 0,50 Euro/kWh |
Koordinaten | 51°47’51.8″N 10°26’36.9″E |
Wir müssen in die Werkstatt
Heute machte unsere Handbremse aber mehr Zicken als die Tage davor und fing beim Anfahren leicht an zu quietschen bzw. zu schleifen. Es waren zwar auch hier immer noch -10 Grad, aber das sollte sich dann doch mal jemand ansehen.
Ein Blick in die Fiat-Camper-App zeigte mir verschiedene Werkstätten in der Umgebung an, die ich dann abtelefonieren wollte. Die Erste war HEINEMANN Auto Service GmbH in Goslar und die waren sehr hilfsbereit und freundlich. Eigentlich ist die ganze Woche bereits ausgebucht, aber sie verstehen unsere missliche Lage (Urlaub, Bremse usw.) und man würde sich die Bremse auf jeden Fall ansehen. Wir sollten gegen 14:00 vorbeischauen.
Wir machten uns gegen Mittag vom eisigen 460 m hohen Altenau auf in das tiefer gelegene (255 m) Goslar. Dort steuerten wir noch einen Supermarkt und den dortigen Campingmarkt an. Ein paar Dinge braucht man ja immer und unsere Alugasflasche konnten wir dort auch tauschen. Danach ging es zu HEINEMANN Auto Service, damit man sich die Bremse ansehen kann.
Es war natürlich klar, dass als wir dort ankamen, sich die Handbremse wieder vollständig lösen ließ. Murphys Gesetz halt. Aber egal, sie wollten sich das auf jeden Fall ansehen und die Bremse auch überprüfen. Das Ganze dauert ca. 2 Stunden und damit wir uns nicht im Gewerbegebiet zu Tode langweilen, hat man uns freundlicherweise in die Innenstadt von Goslar gefahren. Wenn der Wagen fertig ist, dann ruft man uns an und holt uns in Goslar wieder ab. Wow, das nenne ich mal Service!
Wir machten einen schönen Bummel durch die Altstadt von Goslar und tätigten ein paar Besorgungen. Ein Eiscafé wurde für eine heiße Schokolade auch noch aufgesucht und schon erhielten wir den Anruf für die Abholung. Die Bremsen sind alle in Ordnung und zeigten keine Auffälligkeiten beim Test. Wir sollten jedoch den Seilzug mal Zuhause in der Werkstatt intensiv überprüfen lassen. Es wäre zwar aktuell kein Fehler festzustellen, aber irgendwo muss es ja herkommen. Dafür würde aber jetzt hier leider die Zeit fehlen, daher sollen wir das bitte Zuhause machen lassen.
Über die Titan RT
Wir wollten am nächsten Tag im Ort Thale zur Rosstrappe fahren und dort auch in die Therme gehen und machten uns daher auf den Weg in Richtung Thale. Auf dem Weg lag auch noch ein Obi und so konnte ich die rote Pfandflasche zurückgeben. Danach ging es weiter zur längsten Seilhängebrücke. Die Fußgängerbrücke mit dem Namen „Titan RT“ ist 118 Tonnen schwer, 483 Meter lang und 100 Meter über der Rappbode.
Der Eintritt kostet pro Person 6,00 € am Ticketautomaten und man kann auf jeder Seite ein Mal damit durchs Drehkreuz. Also einmal hin und zurück und wenn man nicht erst am späten Nachmittag da ist, kann man auch noch im Besucherzentrum Kindertickets (4-14 Jahre) für 4,00 € kaufen. Dafür ist dann evtl. voller auf der Brücke und man erlebt nicht so ein Farbenspiel von der untergehenden Sonne.
Es wurde jetzt aber dunkel und der nahegelegene Stellplatz hatte wegen zu viel Schnee nicht geöffnet. Also suchten wir uns einen anderen Stellplatz und wurden in der Promobil App fündig und steuerten das Hotel Harzer Land an.
Stellplatzbetreiber sollten gelernt sein
Laut der Beschreibung in der App und auf deren Webseite gibt es hier einen gebührenpflichtigen Stellplatz für 15 Mobile. Der Stellplatz liegt am Gasthaus und bietet alles, was das Reisewohnmobillistenherz begehrt. Einen pauschalen Stromanschluss, Wasser, Abwasser, Chemie Klo, sowie Nutzung der Toiletten und Duschen für nur 15,00 €.
Also GPS-Koordinaten eingegeben und abgeht die Fahrt. Am Hotel angekommen war es schon stockduster und die Laternen waren alle recht schummrig und das Navi wollte auch noch eine Straße später abbiegen. Also erst einmal im Rückwärtsgang wieder zurück zu dem Hotel, aber wo geht’s jetzt lang? Sonja springt raus zur Rezeption und kommt mit der Information wieder, auf den hinteren Platz zu fahren, dort wäre der Stellplatz?
Nichts ausgeschildert, dunkel und überall parkende Autos. Erste Einfahrt, nein und wieder zurück, dann die zweite Einfahrt, auch das war nichts und die dritte sollte es dann sein und so kommt man zu dem dahinter gelegenen Parkplatz. Aber wo genau ist jetzt der Stellplatz?
Der Parkplatz war größtenteils vom Schnee geräumt. An den Rändern stapelte sich der Schnee und die dahinterliegende Wiese, auf welcher ich den Stellplatz vermute, war nicht geräumt worden und daher nicht wirklich gut befahrbar.
Also erst einmal zur Rezeption und weitere Informationen einholen. Fragende Gesichter blickten uns an, weil man jetzt mit dem Stellplatz so auch nicht Bescheid wüsste und der Chef nicht zugegen wäre. Aber der freundliche Herr ging mit nach draußen und machte sich auf die Suche. Also mmhhh, ja, also mmmhhh. Ja, da, wo der Schnee liegt, dort müsste es sein und Steckdosen (normale Schuko Außen-Steckdosen) befinden sich auch hier irgendwo. Ach ja, dort an einer Laterne sind zwei Stück. Hier müsste es also sein.
Aber da ist nicht wirklich geräumt und wir wollen hier nicht stecken bleiben. Das sei aber kein Problem, sie haben alles da, um uns im Notfall herauszuziehen, und morgen früh würde der Hausmeister ohnehin den Auftrag bekommen, alles vom Schnee zu befreien. Wasser wäre aber abgestellt und das Chemieklo könnten wir auch erst morgen entleeren. Dann ist der Hausmeister wieder da und der wüsste Bescheid. Nun, dann machen wir das mal so. Alles etwas verpeilt, aber freundlich waren Sie auf jeden Fall, das muss man Ihnen lassen.
Stellplatzinfo – Stellplatz Hotel Harzer Land
Preis: | Ja, (inklusive) |
Ja, (inklusive) | Ja (inklusive) |
Stromanschluss | Ja (inklusive) |
Koordinaten | 51°40’40″N 10°57’55″E |
Am nächsten Morgen wurde wie versprochen um uns herum alles an Schnee beseitigt und der freundliche Hausmeister kam, um die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten zu zeigen. Eine Servicestation kann man das nicht wirklich nennen. An einem Nebengebäude holte er hinter einer Tür einen in die Jahre gekommenen Wasserschlauch für Frischwasser hervor und an der Wand befand sich ein großes Regenwasserrohr für die Chemietoilette. Ah ja, kann so man machen, muss man aber nicht. Eine vernünftige Servicestation, ausgewiesene Plätze und ein eingewiesenes Personal sollten schon sein, wenn man einen kostenpflichtigen Stellplatz anpreist, der ganzjährig genutzt werden kann. Aber nach wie vor waren sie alle nett, freundlich und sehr bemüht.
Auch hier war ich wieder einmal sehr froh, unseren Wasserfilter dabei zu haben. Jetzt war auf dem Schlauch schon ohnehin kein nennenswerter Druck, und der Wasserfilter bremst das Ganze ja noch einmal zusätzlich. Das ist auch der einzige „Nachteil“, den man in Kauf nehmen muss. Der Durchfluss beträgt ca. 7 Liter/min bei 3 bar. Also für unseren Tank muss ich so etwa 15-20 Minuten je nach Wasserdruck einkalkulieren. Dafür entfernt der Filter Krankheitserreger (Bakterien, Pilze, etc.) zu 99,9999 % und das ohne jegliche Chemie.
Tatütata, die Feuerwehr ist da
Es dauerte also und wir hielten ein Schwätzchen mit dem netten Kerl. Irgendwann kam sein Kollege und fluchte etwas von der alten Heizung und einem verdammten Rohr. Er wollte daran am liebsten nichts machen, weil dann alles kaputtgehen könnte, aber so bleiben kann es auch nicht. Dann verschwand er wieder brabbelnd hinter einer Tür.
Ein paar Minuten später hörten wir die Feuerwehrsirene aus dem Ort, und er kam wieder hinter der Tür hervor. Das war ich, mir ist das Rohr der Heizung geplatzt und der Wasserdampf hat den Feuermelder ausgelöst und jetzt ist die Kacke am Dampfen. Wenige Minuten später traf auch schon der erste Löschzug ein und wir packten zügig unsere Sachen. Dann kam auch schon das nächste Fahrzeug und wir haben es gerade noch vom Hof geschafft, bevor die Einfahrt vollständig blockiert ist.
Auf geht es nach Thale zum Hexenplatz
Die Fahrt ging als Erstes nach Thale in den Tierpark, welcher ganz ehrlich sein Geld nicht wirklich wert ist. Da er in der HarzCard inklusive war, tat es uns nicht ganz so weh. Aber wir finden einen Wildpark, wie etwa in Kommern, auch deutlich schöner als solche verhältnismäßig kleinen Tierparks. Direkt neben dem Tierpark liegt der Hexentanzplatz, ein Plateau, hoch über dem Bodetal, gegenüber der Roßtrappe, was jetzt schon gut gefüllt war. Wie das im Sommer hier aussieht, mag ich mir nicht vorstellen. Also schnell wieder runter vom Parkplatz, welcher für Wohnmobile übrigens happige 7,00 € kostet und auf nach Thale.
Unten im Thale stellen wir unser Wohnmobil auf dem kostenlosen Parkplatz ab und fuhren mit dem Sessellift hinauf zur Rosstrappe. Der Höhenunterschied beträgt 244 Meter und die Bahnlänge 668 Meter. Von dort aus sind es nur wenige Minuten bis zur Rosstrappe, einem Hufabdruck im Fels, der als Grundlage für eine Sage dient.
Eigentlich war der Plan nur zur Rosstrappe hochzufahren und herunterzulaufen, aber der Schnee war hier schon am Schmelzen und es bildete sich eine unschöne Matsche. Da macht das Wandern keinen Spaß und besonders nicht den Berg hinab. In der HarzCard ist die Hin- und Rückfahrt ohnehin inklusive und somit nehmen wir den Sessellift wieder ins Tal. Dort sollte es in die Bodetal-Therme Thale gehen.
In der Beschreibung klang die Therme wirklich super. Als sagenhaftes Panorama-SPA bietet die Bodetal Therme Thale eine ganzjährige Erlebniswelt mit traumhaften Ein- und Ausblicken. Zu den Highlights gehören die Thermenlandschaft mit Roßtrappenbecken, Licht- und Klangbecken, Kinderbereich „Hexenpfütze“ und Außenwarmbecken. Am Ende waren wir sehr enttäuscht, denn es gibt eigentlich nur ein Becken, welches von drinnen nach draußen führt.
Drinnen war zu dem Zeitpunkt nicht nur gerade Wassersport für ältere Herrschaften angesagt, sondern das Becken war nicht wirklich groß und warm ist auch etwas anderes. Draußen machte sich das lauwarme Wässerchen dann wirklich negativ bemerkbar. Nein, hier kann man nicht lange bleiben und das Licht- und Klangbecken ist zwar wirklich nett gemacht, aber bei den dort verweilenden Pärchen eher eine Art Liebesgrotte.
Der Eintritt von 2 Stunden (ohne Sauna) war in der HarzCard inklusive und hat uns daher nicht ganz so sehr geschmerzt. Hätte ich aber die regulären 45,00 € dafür auf den Tisch gelegt, wäre meine Laune nicht so gut. Mehr Schein als Sein passt hier als Beschreibung am besten. Von Thale fuhren wir ein paar Minuten nach Blankenburg auf den dortigen kleinen Stellplatz.
Stellplatzinfo – Stellplatz am Busparkplatz
Preis: | 4,00€ plus Kurtaxe |
Ver- und Entsorgung | Nein |
Stromanschluss | 1 Euro/kWh |
Koordinaten | 51°47’20.0″N 10°57’38.8″E |
Der kleine Stellplatz liegt auf einem Berg am Ortsrand und bietet Platz für 6 Mobile. Der Untergrund ist befestigt und gerade. Das Zentrum ist super zu Fuß erreichbar, und nur wenige Meter entfernt befindet sich ein Aldi, wo es morgens auch frische Brötchen zu kaufen gibt. Wir gingen zum Essen in das Griechisches Restaurant Athena, was wir auf jeden Fall weiterempfehlen können. Leckere Vorspeisen, leckere Gyros in verschiedenen Varianten und das alles zu sehr humanen Preisen, und die Bedienung war auch sehr freundlich.
Der Spaziergang zurück zum Wohnmobil und den kleinen Berg hinauf tat uns nach dem ausgiebigen Mahl sehr gut, und wir fielen glücklich ins Bett.
Die Baumannshöhle
Am nächsten Tag fuhren wir von Blankenburg nach Rübeland, um uns dort die Baumannshöhle anzuschauen. Bei der ca. 50-minütigen Führung sieht man unzählige Stalaktiten und Stalagmiten und es ist eine der ältesten Schauhöhlen Deutschlands. Nach der zufälligen Entdeckung im 16. Jahrhundert durch den Bergmann Friedrich Baumann, der Höhle ihren Namen gab, finden seit 1646 organisierte Führungen statt. Der wohl bekannteste Besucher war Johann Wolfgang von Goethe, der die Höhle mehrmals besuchte und somit Namensgeber für den größten Hohlraum, dem Goethesaal, war. Der Goethesaal, Deutschlands einzige unterirdische Naturbühne mit dem künstlich angelegten Wolfgangsee, ist traumhafte Kulisse für viele Theateraufführungen, Konzerte sowie Firmenevents. Leider darf man darin keine Fotos machen, aber ihr könnt es mir auch so glauben.
Auf nach Wernigerode
Weiter geht die Fahrt, und zwar nach Wernigerode auf den Stellplatz, den ich zwar nicht weiterempfehlen kann, aber es gibt in der Nähe halt keinen anderen. Mit 5,00 € ist man hier mit dabei und man darf leider nichts erwarten. Unebener Boden, keine vernünftige Ver- und Entsorgungsstation und Mülleimer sucht man auch vergebens. Wir waren aber ja nicht wegen des Platzes, sondern wegen des Schlosses nach Wernigerode gefahren und das war wunderbar.
Normalerweise kann man auch mit der Wernigeröder Schlossbahn zum Schloss fahren, aber die war leider zu dem Zeitpunkt nicht fahrtüchtig und auch der Miniaturenpark „Kleiner Harz war aktuell geschlossen. Beides übrigens genau wie der Eintritt in das Schloss sind in der HarzCard inklusive.
Also machten wir uns zu Fuß auf zum Schloss, welches im 12. Jh. hoch über der Stadt Wernigerode, auf dem knapp 400 Meter hohen Agnesberg errichtet wurde. Mitte des 19 Jh. erhielt das Schloss durch einen letzten Umbau sein jetziges Aussehen. Der ehemalige Familiensitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode ist heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich, kann in über 40 Schauräumen besichtigt werden und ist seit 1999 in die Liste der national wertvollen Kulturdenkmäler Deutschlands aufgenommen. Wernigerode selbst ist übrigens auch wunderschön anzusehen.
Besuch vom Salztal Paradies
Nach dem Frühstück fuhren wir ins Salztal Paradies nach Bad Sachsa und lösten dort das letzte Mal unser HarzCard für 3 Stunden Erlebnisbad & Saunalandschaft ein. Das Erlebnisbad Salztal Paradies bietet Erholung und Entspannung auf über 5000 qm Gesamtfläche. Über einen Schwimmkanal ist der Sauna- und Sportbereich mit dem Erlebnisbereich verbunden. Hier steht Action im Vordergrund: Die 95 m lange Reifenrutsche ist wirklich ein Spaß für Jung und Alt, das Wellenbecken bringt eine tolle Meeresbrandung und der Wildwasserkanal ist auch super.
Nach einer Stunde Action im Spaßbereich ging es in die Saunalandschaft mit 5 Saunen. Die findet man von der 60 °C Bio-Sauna bis zur 100 °C finnischen Trockensauna eigentlich alles, was man benötigt. Klar, an die Kristall Therme „Heißer Brocken kommt das Saunaangebot nicht ran, aber dafür gibt es dort keine Rutsche und kein Wellenbad.
Von Bad Sachsa fuhren wir ins kleine Örtchen Zorge, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Dort quartierten wir uns auf dem Wohnmobilstellplatz Harz-Camping im Waldwinkel ein. Nichts Besonderes, aber sehr freundliche Betreiber, und wir konnten noch zwei Stunden wandern gehen. Übrigens kann man hier auch zu sehr humanen Preisen seine Gasflaschen tauschen. 11 kg Alugas kosten nur 19,60 €, was für einen Campingplatz preiswert ist. Danach gingen wir zum Abschluss unserer Reise noch einmal lecker essen. Man mag es kaum glauben, aber in diesem kleinen und verlassenen „Kaff“ kann man wirklich lecker essen gehen, und zwar im Landhotel Kunzental.
Das Personal war super freundlich. Das Essen war wirklich sehr lecker und ich persönlich kann das Wild sehr empfehlen. Aber auch der Nachtisch war sehr lecker und wir haben uns insgesamt sehr wohlgefühlt.
Stellplatzinfo – Campingplatz im Waldwinkel
Preis: | 9,50 € |
Ver- und Entsorgung | Ja |
Stromanschluss | 0,60 € pro kWh |
Koordinaten | 51°38’31.4″N 10°38’55.2″E |
Unser letzter Tag im Harz und über einen kleinen Abstecher nach Lübeck ging es dann am Sonntag wieder zurück nach Oldenburg. Insgesamt hat uns der Harz ausgezeichnet gefallen und wir werden ihn sicherlich wieder aufsuchen. Hier kann man sehr toll wandern, die Freizeitangebote sind reichlich und die Menschen sind alle sehr freundlich.
Ich kann jedem und ob mit Kindern oder ohne, der nicht „nur“ einfach wandern möchte, die HarzCard sehr an Herz legen. In meinem passenden Artikel habe ich alle von uns besuchten HarzCard Partner und deren Kosten aufgelistet. Kostenersparnis ganze 155,10 €. Es lohnt sich also!