Dieses Wochenende bin ich mal allein unterwegs. Also ganz allein bin ich doch nicht, denn ich habe unseren kleinen Hund Finchen mitgenommen. Sonja hat eine Freundin mit Nachwuchs zu Besuch, und ich wollte lieber meine Ruhe haben. Also Wasser auffüllen, ein paar Sachen in den Kühlschrank geladen und schon kann es losgehen. Weit fahren wollte ich nicht und viele Stellplätze an der Nordsee haben eh schon seit Anfang Oktober geschlossen. Meine Wahl fiel auf das kleine Örtchen Schweiburg, am unteren Ende des Jadebusen gelegen.
Hier gibt es einen kleinen kostenlosen Stellplatz für 6 Mobile und den wollte ich mir einmal genauer anschauen. Nach ca. 45 Minuten Fahrtzeit war ich auch schon da, und der Platz liegt am Rande eines ruhigen Wohngebiets, neben einem Spielplatz. Fußläufig findet man einen Edeka und es sind nur wenige hundert Meter bis zum Deich.
Der Stellplatz selbst ist jetzt nicht der Hammer, aber einem geschenkten Gaul, na ihr wisst schon. Wer Strom benötigt, wirft einen Euro in den Kasten und ist für 8 Stunden, mit max. 3 kWh versorgt. Es gibt auch eine Ver- und Entsorgungsstation, aber die würde ich eher meiden. Hier steht ein viel zu kleiner Ausguss für Grauwasser und Toilette zur Verfügung, welcher leider dementsprechend aussieht. Zum einen kann man sein Grauwasser nicht entleeren, weil der Schacht viel zu kurz ist und weil es bedauerlicherweise Menschen gibt, die jeglichen Anstand verloren haben. Die kippen den Inhalt der Toilette einfach auf das Gitter für das Grauwasser, anstatt die Klappe zu öffnen. Aber wenn das noch nicht genug wäre, gibt es nur einen (zu dem Zeitpunkt nicht funktionierenden) Wasserhahn und man kann sich denken, wofür schon alles verwendet wurde.
Wer so etwas konstruiert hat, kann nicht selbst Camper sein. Aber nun, mir ist es egal, denn ich habe ja alles dabei. Wer aber dringend Wasser benötigt, der fährt ein paar Meter Richtung Deich und hier wird man bei der Kirche mit Friedhof fündig. Ich war am Freitag der Erste auf dem Platz und es trudelten nach und nach weitere Fahrzeuge ein. Am nächsten Morgen war der Platz komplett gefüllt, was bei sechs Fahrzeugen jetzt aber natürlich auch kein Hexenwerk ist.
Noch mal zurück zu der nicht ansprechenden Wasserquelle, denn hier hilft übrigens mein immer wieder zu empfehlender Wasserfilter weiter, wenn sie grundsätzlich funktioniert hätte. Eigentlich wollte ich nach dem Frühstück noch auf den Stellplatz in Elsfleth fahren, aber es herrschte so richtiges Schietwetter. Somit hätte ich mir dort die Gegend auch nicht anschauen können. Daher entschieden Fienchen und ich, einen schönen Gammeltag im warmen Wohnmobil zu verbringen. Herrlich, wenn man sich am Mittag einfach wieder ins Bett legen und etwas lesen kann, während es draußen stürmt und der Regen aufs Dach prasselt.
Am Sonntag war das Wetter immer noch schlecht. Alle paar Minuten zog wieder eine dicke graue Wolke über uns hinweg und entließ ihren Inhalt. Immer wenn man dachte, jetzt gehen wir mal eine Runde raus, fing es auch schon wieder an zu regnen. Somit wurde auch der Großteil vom Sonntag im Wohnmobil verbracht. Am Nachmittag machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause. Auch wenn wir größtenteils im Wohnmobil gegammelt haben, schön war es trotzdem und insgesamt sehr erholsam.