Vor ein paar Wochen vor unserem Urlaub in Schweden waren wir im Kino und haben uns den Film bzw. das Videotagebuch Expedition Happiness von Felix Starck und seiner Freundin Selima Taibi angesehen. Die beiden kaufen sich für 9500$ einen alten, 13 Meter langen und 18 Tonnen schweren amerikanischen Schulbus, welcher in dreimonatiger Handarbeit zu einem gemütlichen Reisemobil umgebaut wurde. Glücklicherweise mussten sie sich ja hierbei nicht an TÜV-Vorgaben oder Ähnliches halten und die Spritkosten sind in Amerika ja bekanntlich auch nicht so hoch. Das ist bei 30 Litern auf 100 Km auch bitter notwendig.
Sie reisen dann, mit ihrem Berner Sennenhund Rudi und allerhand technischem Equipment, erst quer durch Kanada und wollen dann über die Panamericana, den amerikanischen Kontinent vom höchsten Norden bis zum südlichsten Zipfel, bereisen. Die Reise sollte von Alaska bis nach Argentinien gehen. Es ist eine Art Videotagebuch, und die Bilder, vor allem die mit einer Drohne entstanden sind, waren schon wirklich sehr schön anzusehen. Untermalt werden diese von dem „extra“ dafür geschaffenen Soundtrack Wanderer. Selima Taibi ist unter dem Namen Mogli nämlich auch als Musikerin unterwegs. Bilder und Musik passen wunderbar zusammen und haben meinen Wunsch nach einer Drohne nochmals bekräftigt.
Was die beiden sehr sympathischen Protagonisten Selima und Felix angeht, so wird leider nur etwas zu viel geflucht und gemeckert, auf welche Probleme man bei einer solchen Reise trifft. Größtes Problem und sicherlich auch das verantwortungslose ist nämlich die Mitnahme des Berner Sennenhundes Rudi, welcher spätestens in Mexiko massive große Probleme mit den Temperaturen hatte. Auch der Kontakt zu den Einheimischen und dessen Kulturen fehlt leider, doch etwas und Detailinformationen zu den besuchten Orten sind auch recht mager. Wer also eine informative Dokumentation erwartet, der wird hier bedauerlicherweise enttäuscht.
Man sollte auch bitte nicht über die Sinnhaftigkeit mancher Dinge nachdenken. Etwa ob ein alter Schulbus mit 13 Metern Länge für einen solchen Roadtrip das beste Fahrzeug ist. Was die aber die vielen negativen Filmkritiken im Netz angeht, so muss/kann/darf man natürlich sagen, Geschmäcker und Erwartungen sind unterschiedlich.
Insgesamt hat er uns aber gut gefallen und der super tolle Soundtrack macht ohnehin alles wieder weg. Es sei auch gesagt, dass es verdammt aufwendig ist, die eigentlich sehr einfach aussehende Szenen, wie der Schulbus durch die Wälder von Alaska fährt, zu filmen. Den Film kann man übrigens nicht nur auf DVD oder Blu-ray kaufen, sondern auch bequem und vor allem günstiger über Amazon Video oder iTunes direkt ins Wohnzimmer streamen.