Nachdem wir im letzten Jahr unseren ersten Urlaub mit dem Wohnmobil am Gardasee verbracht haben und uns dieses Jahr keine vollen 2 Wochen zur Verfügung standen, wollten wir dieses Jahr die Osterferien in Deutschland verbringen. Genauer gesagt ging es in den Bayerischen Wald. Unser Wohnmobil haben wir wie immer im Vorfeld schon startklar gemacht und somit konnte es direkt nach der Arbeit losgehen.
Unsere erste Etappe war der Stellplatz in Göttingen, welchen man von Oldenburg aus in ca. drei Stunden entspannt erreichen kann. Eine gute erste Station in Richtung Süden und am nächsten Morgen machten wir uns nach einem Spaziergang bei super Wetter, weiter auf den Weg in Richtung Bayern. Unser erstes Ziel dort war das kleine Örtchen Furth im Wald.
Hier hatten wir uns im Vorfeld den kostenlosen Stellplatz (Parkplatz) am Friedhof ausgesucht. Der Parkplatz P5 ist perfekt gelegen und angenehm ruhig. Er bietet aber keinerlei Ver- und Entsorgung und auch keinen Strom. Das war uns aber relativ egal, denn wir haben ja alles, was wir brauchen und kommen so locker drei Tage aus.
Die Stationen unserer Reise
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Mehr InformationenDie Further Felsengänge
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg, um uns Furth im Wald mal von unten anzusehen. Die Further Felsengänge sind ein Labyrinth aus dem Mittelalter, welches sich nahezu unter der ganzen Stadt befindet und mit einem Führer zu erkunden ist. Der Eingang zur Further Unterwelt ist in wenigen Minuten zu Fuß, oder mit dem Rad vom Stellplatz aus zu erreichen. Die Führung hat uns allen ausgezeichnet gefallen und ich kann es auch mit kleinen Kindern sehr empfehlen.
Das Museum Flederwisch
Von dort aus radelten wir zum Museum Flederwisch, wobei Museum hier eigentlich nicht die richtige Bezeichnung ist. Eher ein Sammelsurium und Eltern können sich unter dem Namen Pettersson Erfindungen sicher besser etwas vorstellen. Dort findet man unter anderem auch Bayerns größte und funktionierende Dampfmaschine. Diese wurde 1912 erbaut, ist ganze 55 Tonnen schwer und hat einen Schwungraddurchmesser von 3 Metern.
Die Further Wildgarten
Im Flederwisch haben nicht nur die Kinder großen Spaß und man kann hier viele tolle Stunden verbringen. Also ich würde jedem den Besuch im Museum Flederwisch empfehlen. Als wenn es für den ersten Tag noch nicht genug wäre, fuhren wir gemütlich bei herrlichem Sonnenschein zum Further Wildgarten. In dem Garten gib es unter anderem eine Unterwasser-Beobachtungs-Station, von der aus man durch sechs dicken Glasscheiben in einen ganz natürlichen Teich blicken kann. Danach kann man durch restlichen Wildgarten wandern, welche eine Fläche von ca. 100.000 m² hat.
Am nächsten Tag machten wir eine Radtour zum Eisvogelsteig in Cham, wo man auf einem vorgegebenen Weg, sicher im Fluss wandern kann. Am Nachmittag machten wir uns dann auf nach Sankt Englmar zum Waldwipfelweg. Dort verbrachten wir die Nacht auf dem kostenlosen Parkplatz und grillten uns am Abend noch ein paar lecker Würstchen und genossen den Sonnenuntergang.
Auf dem Waldwipfelweg
Am nächsten Morgen ging es dann auf den Waldwipfelweg, von dem man eine herrliche Sicht über die Höhenzüge des bayerischen Waldes und das Donautal hat.
Die Nacht haben wir dann wieder auf dem kostenlosen Parkplatz vom Waldwipfelweg verbracht und sind am nächsten Tag runter ins Tal zur Sommerrodelbahn gefahren. Hier drehten wir ein paar Runden und sind danach noch etwas Wandern gegangen.
Am Nachmittag ging es dann zum Wohnmobilstellplatz nach Ruhmannsfelden, wo wir wieder lecker gegrillt haben und eine ruhige Nacht verbrachten.
Die Risslochwasserfälle
Am nächsten Morgen war eine unserer Gasflaschen leer und wir machten auf dem Weg nach Bodenmais, einen Umweg zum Knaus Campingplatz in Viechtach, um die Alugasflasche zu tauschen. In Bodenmais angekommen, fuhren wir zum Parkplatz im Wald, um von dort zu den Risslochwasserfällen zu wandern.
Der Große Arber
Der Stellplatz in Bodenmais ist ein schlechter Witz. Viel zu klein, uneben und viel zu teuer. Also kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein und fuhren die 18 Kilometer wieder auf den Platz in Ruhmannsfelden. Am nächsten Tag wollten wir hoch hinaus und fuhren die 25 Kilometer zur Gondelstation vom Großen Arber. Hier parkten wir den Breezer und machten uns an den Aufstieg. Die überteuerte Gondel zu nehmen, ist ohnehin zu langweilig.
Der Aufstieg dauert ein wenig und ist für die Kids recht anstrengend, aber das Gefühl, wenn man es geschafft hat, entschädigt einfach alles. Da wir am nächsten Tag weiter Wandern wollten, fuhren wir zum Aktivzentrum in Bretterschachten und verbrachten dort die Nacht.
Das Wetter wurde jetzt leider von Tag zu Tag immer etwas schlechter, aber solange es trocken bleibt, wollten wir die Landschaft genießen. Wir wanderten die Panoramaroute zum Mittagsplatzl auf 1340 Meter.
Das Silberbergwerk Bodenmais
Am Nachmittag besuchten wir noch das nahegelegene Silberbergwerk Bodenmais, indem man aber bedauerlicherweise selbst keine Fotos machen darf.
Wir fuhren von dort dann zum Landhotel Rappenhof in Arnbruck, welches einen Stellplatz für 5 Mobile anbietet. Es handelt sich dabei um einen Bereich auf einer Wiese am Hotel und die Übernachtung kostet 15,00 inkl. Ver- und Entsorgung und wer es braucht inkl. Strom. Das Essen im Restaurant (warme Küche bis 20:00) war wirklich super lecker und alleine das ist schon einen Besuch wert. Lediglich die Ver- und Entsorgung könnte besser geregelt sein. Ein Loch um Boden für die Kassettentoilette, aber kein Wasseranschluss in der Nähe und der Anschluss für Frischwasser, findet man am Hoteleingang an einem Brunnen. Das hätte man etwas besser lösen können, aber das Essen hat alles entschädigt.
Am nächsten Tag (Ostersonntag) statteten wir dem Glasparadies Joska einen Besuch ab. Dort wurden auf einer Wiese 3.000 gläserne Ostereier versteckt, welche von Kindern kostenlos gesucht wurden konnten. Der Andrang war aber leider viel zu groß und auch wenn es klar und deutlich über Lautsprecher kommuniziert wurde, dass nur Kinder auf die Wiese sollten, hielten sich viele Eltern nicht dran. Auch, dass jedes Kind bitte nur maximal 2 Eier mitnehmen soll, wurde sehr ignoriert.
Nach Grafenau
Nach knapp 2 Stunden und nur einem gefundenen Ei, nahmen wir reiß aus und fuhren zum Skiwanderzentrum Zwieslerwaldhaus, um etwas zu wandern. Bedauerlicherweise wurde das Wetter immer schlechter, sodass wir frühzeitig ins Wohnmobil flüchteten und nach Grafenau fuhren.
In Grafenau liegt ein wunderbarer Stellplatz und die Nacht kostet 10 Euro, und natürlich gibt es eine Ver- und Entsorgungsstation. Das Schöne an dem Platz ist nicht direkt der Platz selbst, sondern der angrenzende Kurpark. Dieser bietet unter anderem einen wirklich tollen Spielplatz mit Klettermöglichkeiten und einen See für einen schönen Spaziergang.
Bedauerlicherweise habe ich mich wohl beim Wandern etwas erkältet, sodass ich mit heiserer Stimme und laufender Nase den Ostermontag im Bett verbrachte. Die Stadt Grafenau hatte aber in den ganzen Osterferien ein kostenloses Kinderprogramm und dies auch am Ostermontag. So konnten die Kids ab Mittag am Osterhasen-Rennen im Kulturpavillon mit Eierlauf, Stockbrotgrillen, Osterbasteleien, Eierpeckwettbewerb, Hasenfotoaktion, Kaffee, Kuchen, Pommes und mehr teilnehmen. Der Eintritt war sogar frei. Tolle Aktion, wie ich finde, und den Kids hat es ausgezeichnet gefallen.
In der Nacht hat es dann auch noch angefangen zu schneien, aber dank viel Inhalieren und auch viel Schlaf war ich am nächsten Tag wieder einigermaßen fit. Somit sind wir dann zur Sonnen-Therme in Eging am See gefahren. Hier verbrachten wir ein paar nette Stunden, und die Sauna hat verdammt gutgetan. Der Preis von 13,00 € pro Erwachsener inkl. 4 Stunden Sauna, war ebenfalls klasse. Für die Übernachtung wollten wir nicht weit fahren und haben uns eine Nacht auf dem nahegelegenen Campingplatz eingenistet.
Lecker Essen in der Urweisse Hütt’n zum Hannes
Von dort aus sind wir zu Fuß die knapp 3 Kilometer zur Erdinger Urweisse Hütt’n zum Hannes in Eging am See gelaufen. Die Bewertungen können wir nur bestätigen. Sehr leckeres Essen, große Portionen und das alles zu geringen Preisen, mit einer aufmerksamen und freundlichen Bedienung. Der Bauch war so voll, dass uns der Rückmarsch von 3 Kilometern echt gutgetan hat.
Am nächsten Tag sind wir dann um den Rohrbachsee gelaufen und hier gibt es, wie so oft, für die Kinder einiges zu entdecken und dank kindgerechter Schilder über den Wald zu lernen.
Langsam machen wir uns geografisch in Richtung Heimat auf und waren für weniger als 2 Stunden im elypso Freizeit und Erlebnisbad in Deggendorf, nachdem wir auf dem Weg bei Fritz und Berger eine neue Alugasflasche holen mussten. Länger als die 2 Stunden haben wir es einfach nicht ausgehalten. Wir haben noch nie ein so volles Schwimmbad gesehen, wo ein schwimmen leider nicht mehr möglich war. Dazu war es auch noch unerträglich laut und wir waren froh, als wir wieder draußen waren.
Dann haben wir kostenlosen Wohnmobilstellplatz in Plattling angesteuert, von dem ich nur abraten kann, aber es war uns zu spät, um weiterzufahren. Hier passt bedauerlicherweise mal die Aussage, was nichts kostet, das ist auch nichts.
Es handelt sich hierbei um einen einfachen Parkplatz, der für Wohnmobile reserviert ist. Die Holiday Clean Station war in einem katastrophalen Zustand und auch noch defekt. Da ist man froh, eine Reservekassette und genügend Wasser im Tank zu haben. Aber ja, wer nichts bezahlt, darf auch nichts verlangen.
Gedenkstätte Walhalla
Am nächsten Tag haben wir Gedenkstätte Walhalla in Donaustauf besucht. Diese wurde 1842 auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I für das deutsche Volk erbaut.
Nach etwa einer Stunde ging es dann weiter nach Leidersbach auf einen wunderbaren und gut gelegenen Stellplatz. Dieser ist zwar nicht kostenlos, aber in einem sehr guten Zustand und nicht mit dem aus Plattling vergleichbar. Die Gegend und das Wetter luden uns auch noch zu einem schönen Spaziergang ein.
Danke für diesen großartigen Reisebericht! Die Stellplatz- und Ausflugstipps werden wir bei unserem nächsten Besuch im Bayerischen Wald sicherlich gut gebrauchen können.
Freut mich das Dir der Reisebericht gefällt. Viele Grüße Marc