3 Wochen entspannter Urlaub in Südschweden

Die Lesedauer für diesen Artikel beträgt ca. 23 Minuten

Nach unserem Urlaub zum Gardasee, waren die 3 Wochen in Schweden nun der längste Urlaub mit unserem noch recht neuen CaraBus. Wir waren auch das erste Mal überhaupt in Skandinavien und es hat uns hervorragend gefallen. Schweden ist ein wunderschönes und weitläufiges Land. Die Menschen sind sehr freundlich und entspannt und Schweden eignet sich perfekt für einen Campingurlaub.

Wir (2 Erwachsene und 2 Kinder) hatten immerzu ein super Wetter und tagsüber war es immer schätzungsweise 26° und nachts um die 15°, sodass man auch wunderbar schlafen konnte. Mit den Mücken und dem sonstigen Flieg und Stechgedöns, hatten wir keine Probleme. Man liest immer wieder von Horrorgeschichten, aber lediglich an einem See hatten wir Stress mit ein paar aggressiven Bremsen.

Karte mit den Stationen unserer Reise

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Die Überfahrt und unsere erste Nacht in Schweden

Nachdem wir unsere erste Reise mit dem CaraBus 601 MQH in Sölden und am Gardasee verbracht haben, sollte die nächste und auch noch etwas längere Reise nach Schweden gehen. Sonntagabend sind wir in Travemünde angekommen und nach einer (wie immer) sehr leckeren Pizza, im Ristorante Casablanca direkt am Lübeck-Travemünder Hafen, haben wir die Nacht auf dem Parkplatz vom Fähranleger am Skandinavienkai verbracht.

Morgens sind wir noch kurz zum nahegelegenen REWE gefahren, um die letzten Besorgungen zu tätigen und stellten uns dann in die Schlange, um im Bauch der Fähre Peter Pan zu verschwinden, welche uns routiniert in 9 Stunden nach Trelleborg brachte.

Die Überfahrt war recht entspannt und für die Kinder gab es von der Kinderanimation ein mehrstündiges Rahmenprogramm mit Schatzsuche, welche im Preis inklusive ist. Somit wurde es den Kids nicht langweilig und wir konnten in Ruhe die Zeit mit Lesen verbringen. Auf eine Kabine haben wir somit verzichtet und uns nur noch das Summer Lunch Buffet gebucht, welches pro Erwachsener 14,99€ und für die „große“ 7,49€ kostete und von der Auswahl und vom Geschmack her, wirklich in Ordnung war. Pünktlich um 18:30 legte der Fähre in Trelleborg an und wir machten uns auf den Weg und verbrachten unsere erste Nacht in Schweden, direkt gegenüber vom Leuchtturm in Sandhammarvägen und somit in direkter Nähe vom Meer.

Die erste Nacht in Schweden war schön ruhig und erst ab etwa 09:00 war bei uns an der Straße Betrieb zu vernehmen. Die Leute wollten zu Strand und da wollten wir auch hin und das Wetter war voll auf unserer Seite und der erste Tag (Anreise nicht mitgezählt) begann einfach wunderbar am feinen Sandstrand in Sandhammarvägen.

Ein Tag am Meer auf dem Campingplatz

Auf dem Weg besorgen wir uns noch eine Prepaid SIM Karte vom Provider Halebop mit 12 Gigabyteund ein paar Kleinigkeiten aus dem Supermarkt. Außerdem machten wir an einer der größeren Tankstellen halt, bei denen man kostenlos seine Toiletten-Kassette und Grauwasser entleeren kann. Es war schon spät geworden und somit machten wir am kleinen, aber sehr feinen Stellplatz Axeltorp in Näsum halt und verbrachten dort die Nacht direkt am See.

Die Bezahlung ist recht lustig geregelt, denn am Eingang hängen zwei Briefkästen und in dem ersten (welchen man öffnen kann) sind kleine Karten, Büroklammer und Stifte vorhanden. Auf die Karte schreibt man sein Nummernschild und heftet es an die Karte (100 SEK für 24 Std.) und wirft es in den zweiten Briefkasten. Wer Strom benötigt, heftet noch 20 Kronen mehr an die Karte. Wasser und Strom sind vorhanden, nur Entsorgung ist hier nicht möglich, aber die Tankstelle, wo man kostenlos entsorgen kann, ist keine 10 Minuten entfernt.

Nach unserem kleinen Aufenthalt auf dem netten Stellplatz in Näsum, ging unsere Reise nun zum Mjölknabben Campingplatz. Hier wollten zwei Nächte bleiben und an einem Tag uns ein Boot leihen und über den Åsnen (nach dem Bolmen der größte See Smålands) fahren. Der Platz ist sehr schön direkt am Ufer gelegen und teilt sich in vier Reihen bzw. Ebenen auf. Je näher man ans Ufer möchte, je mehr muss man bezahlen, wobei die erste Reihe ist ein Jahr im Voraus ausgebucht, sagte uns der freundliche Platzbesitzer Sven. Wir suchten uns einen Platz in der dritten Reihe für 250 SEK die Nacht und genossen die untergehende Sonne.

Am Ufer findet einen kleinen Badestrand, mehrere Feuerstellen, eine Sauna sowie einen Bootsverleih, den wir am nächsten Tag auch ausprobiert haben. Neben Kanus kann man auch Motorboote (4 PS) ausleihen und damit gemütlich über den Åsnen tuckern.

Wir haben uns für die Motorvariante für 500 SEK Tagesgebühr entschieden und somit den halben Tag  auf dem See verbracht. Einfach mal ein an einem Ufer, oder einer der winzigen Inseln anlegen, ist dort aber wegen fast ausschließlich vorhandenen Steinufern leider nicht ganz so einfach. Uns hat es allen aber trotzdem gut gefallen und wir hatten auch wieder super Glück mit dem Wetter. Der Platz hat uns grundsätzlich gut gefallen und Angler kommen hier voll auf ihre Kosten. Nur Hundebesitzer sind etwas im Nachteil wie ich finde, weil man zum Gassigehen den Platz verlassen soll, wo ja grundsätzlich nichts einzuwenden ist, aber er liegt direkt an eine Straße, von dem aus auch in absehbarer Nähe kleine Wege in den Wald führen. Aber ansonsten ist der Platz auch jeden Fall zu empfehlen.

Nach Kalmar und in den Süden von Öland

Vom Campingplatz in Mjölknabben ging es nach Kalmar, wo wir die schöne Kathedrale und das Schloss besichtigten und danach ging es auf die Insel Öland. Die Insel ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist und man landet dann etwa in der Mitte der Insel. Als Erstes fuhren wir in den Süden der Insel zum Långe Jan, dem beliebten Leuchtturm am südlichen Ende der Insel.

Grundsätzlich ist Öland mit 137 km Länge und einer maximalen Breite von 16 km nicht gerade sehr groß, aber in Schweden geht es deutlich langsamer über die Straßen. Das ist wirklich sehr angenehm, sollte aber bei der Reiseplanung (dann fahren wir da mal hin) nur mit bedacht werden. Somit war es auch schon wieder Abend geworden und wir suchten uns ein nettes Plätzchen und das am liebsten schön nah am Meer.

Vom südlichsten Punkt, dem Leuchtturm Långe Jan auf Öland ging es wieder Richtung Norden auf der Suche nach einem Stellplatz. Wir haben grundsätzlich kein Problem für einen Stellplatz zu bezahlen, auch wenn wir etwa die sanitären Einrichtungen vom Platz nie nutzen, da wir im CaraBus immer unser Bad und das auch zum Duschen benutzen. Erst recht, wenn wir also am Abend anreisen und die eigenen sanitären Anlagen nutzen, versuchen wir in Schweden einen für uns unnötigen Stellplatz zu vermeiden.

Klar, wenn Ver- und Entsorgung auch im Preis sind und wir diese auch gerade benötigen, sieht es anders aus, das war aber nicht Fall. Wir wurden dann am Straßenrand auf ein kleines Schild zu einem Parkplatz aufmerksam, welcher direkt am Meer lag und auf dem Camping auch noch erlaubt war. Der Platz kann etwa 4 bis 6 Wohnmobile aufnehmen und liegt direkt am Meer, welches uns zwar nicht mehr zum Baden, aber zu einem wirklich schönen Spaziergang eingeladen hat.

Der Trollwald im Norden von Öland

Zuerst haben wir dem Leuchtturm Långe Jan am südlichen Ende der Insel einen Besuch abgestattet und sind am nächsten Tag in das Naturschutzgebiet Trollskogen gefahren. Es liegt auf der nordöstlichen Landzunge Ölands (ca. 65 km von Borgholm entfernt). Dort findet man einen mit knorrigen Waldkiefern und alten Eichen versehenen Wald, der seinem Namen (Trollwald) alle Ehre macht. Die ältesten Bäume sind fast 200 Jahre alt und Efeuranken umschlingen viele der Bäume, sodass eine bezaubernde Atmosphäre entsteht.

Das östliche Ufer ist Wind- und Wellen ausgesetzt und die Landzunge ist hier von kargen, spärlich bewachsenen Geröllstränden gesäumt und die Kiefern sind klein und krumm. Es gibt einen schönen und ausgezeichneten Rundweg mit einer Länge von 4,5 Kilometern und nicht nur für Kinder, ist der Trollwald einen Besuch wert.

Auf dem Wikegårds Campingplatz

Wir haben es uns für ein paar Tage auf dem Wikegårds Campingplatz gemütlich gemacht. Der Platz liegt in den Dünen, nur wenige Meter vom Meer entfernt, auf einem renovierten Ölandshof aus dem Jahre 1880 und er ist wunderbar aufgeteilt. Es ist fast für jeden etwas dabei und so gibt es Bereiche für Camper, die keinen Strom benötigen, Bereiche für Camper mit Strombedarf und Bereiche für Camper ohne Kinder und so weiter. Es sollte also eigentlich hier jeder wohlfühlen können und zwischen den einzelnen Plätzen sind in jeder Richtung mindestens auch 4 Meter Abstand. Alternativ kann man, wie wir, auch einen Platz direkt am Meer nehmen und der liegt etwa 200 Meter vor dem eigentlichen Campingplatz.

Die Betreiber engagieren mit Ihren Gästen zusammen auch für die Umwelt, denn obwohl Öland vom Meer umschlossen ist, wird das Trinkwasser auf die Insel importiert und der Müll wiederum exportiert. Somit wird man gebeten Wasser zu sparen und die sanitären Anlagen sind darauf auch bereits ausgelegt und den Müll zu trennen. Dazu gibt es einen kleinen Recyclinghof, wo man seinen Müll in passende Röhren wirft und was in ein Rohr gehört, wird einem jeweils mit einem Beispiel gezeigt.

Der Campingplatz Wikegård wird unter dem Leitsatz betrieben, den ursprünglichen Charakter des Hofs zu bewahren und die Anlage sauber zu halten und an die Landschaft anzupassen und nicht umgekehrt. Die Betreiber, Familie Fredriksson, ist sehr freundlich (sprechen teilweise sogar Deutsch) und eine Nacht auf dem Platz kostet 250 SEK ohne und 300 SEK mit Strom. Beachten sollte man nur, dass die Bezahlung mit Karte nicht möglich ist, aber es werden neben schwedischen Kronen, auch Euros akzeptiert.

In der Kleva Gruva

Nachdem wir drei Tage gemütliche Tage auf dem Wikegårds Campingplatz verbracht haben, ging es langsam in die Richtung Vimmerby. Dort erwartet uns der Themenpark Astrid Lindgrens Welt, welchem wir quasi ein Pflichtbesuch abstatten werden. Dem Park werden wir (alleine schon wegen der hohen Eintrittspreise) aber einen ganzen Tag widmen. Auf dem Weg von Öland kommt man mit einem kleinen Umweg auch nach Vetlanda und dort gibt es die Kleva Gruva zu besichtigen und hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Kupfer- und Nickelbergwerk aus dem Jahre 1691.

Der Besuch in dem ehemaligen Bergwerk aus dem Jahre 1691, lohnt sich für wirklich alle Generationen. Man bekommt Gummistiefel, Regenmäntel, Helme und natürlich jeder eine Taschenlampe gestellt. Bei etwa 3° Lufttemperatur, sollte man sich am besten warm anziehen und Platzangst sollte man wegen der kleinen und dunklen Stollen auch besser nicht haben.

Für die Kinder gibt es, jeweils nach dem Alter entsprechend, eine Schatzsuche in den Stollen. Wer etwas mehr Zeit und Geduld (nicht mit unseren Kids) hat, der kann sich auch eine Führung in deutscher Sprache buchen und so mehr über das Bergwerk zu erfahren. Nach etwa 2 Stunden unter der Erde, machten wir uns von Vetlanda auf den Weg nach Vimmerby und wollten die Nacht auf dem Parkplatz vom Themenpark verbringen.

Besuch der Astrid Lindgrens Värld

Unser Urlaub in Schweden verläuft ganz entspannt und nur nach einer sehr groben Planung. Wenn es uns gefällt, bleiben wir und ansonsten fahren wir einfach weiter durch dieses wunderschöne Land. Aber es gibt einen Pflichttermin und der ist in der Astrid Lindgrens Welt in Vimmerby. In dem Themenpark werden die Geschichten von Astrid Lindgren dargestellt und ihre Geschichten begeistern alle Generationen.

Wir hatten die Nacht wie ein paar weitere Camper auf dem Parkplatz (200 SEK) direkt vor dem Park verbracht, was nicht schön, aber halt sehr praktisch war. So mussten wir und nicht ganz früh morgens in die endlos scheinende Autoschlange einreihen, sondern konnten direkt zum Eingang gehen. Die Themenwelt ist wirklich schön umgesetzt und zu den einzelnen Geschichten muss man sicher nicht viel erzählen und so reichten ein paar Bilder aus dem Park.

Gegen 18:00 machten wir uns langsam auf den Weg und fuhren vom Park aus nach Bullerbyn, wo die berühmte Kinderbuchreihe verfilmt wurde. Dort haben wir die Nacht auf dem ruhig gelegenen Parkplatz verbracht.

Nach Bullerbü und eine Runde Draisine fahren

Nach dem Frühstück machten wir auf zu einer kurzen Besichtigung von Bullerbü, was ja keine 5 Minuten zu Fuß vom Parkplatz entfernt ist. Hier gibt es bis auf ein paar Häuser, eine Scheune auch nicht wirklich etwas zu sehen und so fuhren wir nach Hultsfred, wo wir uns für 4 Stunden eine Draisine (Schmalspurbahn) gemietet haben.

Die Draisine kann (muss) man im Vorfeld im Internet reservieren und auch direkt bezahlen. Der ganze Spaß kostet für 2 Erwachsene und 2 Kinder umgerechnet rund 50,00€ für 4 tolle Stunden. Die sich einem Fahrrad mit einem Beisitzer ähnelnde Konstruktion, wird per Pedal über die 12,5 Kilometer lange Strecke fortbewegt.

In einem gemächlichem Tempo kann man so die Natur genießen und die Gleise führen einem von Hultsfred durch ein herrliches Waldgebiet bis Målilla. Unmittelbar davor passiert man den See Hesjö, mit netten Bade- und Grillmöglichkeiten. Die Draisine kann und darf man übrigens überall recht einfach vom Gleis heben. Wenn man am Ende der Strecke angekommen ist, wird die Draisine gedreht und es geht die gleiche Strecke wieder zurück.

Von Hultsfred aus, sind wir dann in den Norra Kvill Nationalpark gefahren. Auf dem Weg zum Parkplatz, von dem wir am nächsten Morgen unsere Wanderung beginnen wollten, haben wir noch die mit etwa 1000 Jahren älteste Eiche Schwedens „Kvilleken“ besucht.

Dann haben wir nach etwas suchen auch den Parkplatz „Näckön“ mitten im Norra Kvill Nationalpark gefunden, von dem aus wir die Wanderungen rund um die Seen Stora Idgölen und Lila Idgölen starten wollen.

Wandern im Norra Kvill Nationalpark

Die Nacht haben wir im Norra Kvill Nationalpark verbracht und der liegt schon wirklich sehr abgelegen und einen erwartet dort bei einer Übernachtung absolute Stille und auch eine vollkommene Dunkelheit. Der Nationalpark in der Gemeinde Vimmerby, ähnelt sehr einem Urwald, welcher aber nur aus Nadelwald im Hochland von Småland besteht.

Seit über 150 Jahren wurde hier kein Baum mehr gefällt, manche Kiefern sind 350 Jahre alt, 35 Meter hoch und haben einen Umfang von 2,50 Metern. Der wildnisartige Charakter entsteht durch umgefallene Bäume und gigantische Steinblöcke. Am Waldboden existiert eine reichhaltige Flora und der Wanderweg von ca. 4 km beginnt in der Nähe vom Parkplatz

Erst geht es zum Stora Idgölen und dann auf den „Berg“ Idhöjden, mit 230 m ü. NN die höchste Erhebung des Parkes und von dort hat man eine tolle Aussicht. Dann geht es wieder Bergab zum Lilly Idgölen und dann wieder zurück zum Parkplatz. Nach der Wanderung machten wir uns auf den Weg in die Nähe von Västervik, wo wir nach dem Auftanken von Frischwasser, dann die Nacht verbrachten.

Heute waren wir mal etwas naiv unterwegs. Die letzte Nacht haben wir in Västervik und genauer gesagt, am südöstlichen Ende des Schärenarms Gränsö auf einem kleinen Parkplatz verbracht. Västervik hat zwar viele kleine und auch schöne Strände, aber die sind nicht mal eben zugänglich, weil sie immer hinter einem Privatgrundstück liegen. Von irgendwelchen Parkmöglichkeiten für unseren kleinen süßen Bus mal ganz abgesehen. Also wollten wir nach einem kleinen Bummel durch den Hafen von Västervik weiterziehen.

Wohin soll die Reise gehen? Mal ein paar Tage an einem Ort bleiben und entspannen, war die Devise. Kein Problem, einfach die ADAC Camping App starten und dann suchen wir uns mal etwas Schönes aus. Oh ja, der da ist schön, also losgeht die Fahrt. Leider waren wir durch die letzten 2 Wochen so verwöhnt, was die Flexibilität und das Freistehen angeht, dass wir nicht daran gedacht haben, mal zu im Vorfeld nach einem freien Platz zu fragen, geschweige denn einen zu reservieren. So kassierten wir eine Absage nach der nächsten und waren mehrere Stunden unterwegs und hatten uns das irgendwie einfacher ausgemalt. Am Ende haben wir aber dennoch einen freien Platz bei Öninge Camping gefunden.

 

Der Platz fast insgesamt 156 mobile Heime und ist sehr großzügig angelegt. Es gibt (in der Mitte bei der Rezeption) kostenloses WiFi und Waschmaschinen, Trockner usw. wobei bei den Duschen wird es spaßig. Es gibt davon nämlich nur 2 Stück und das ist bei dem Platzangebot dann doch etwas wenig. Aber neben Strom, findet man auch einen Wasseranschluss direkt am Stellplatz, was ich immer sehr praktisch finde. Der Platz liegt etwa 800 Meter vom See Vättern entfernt, aber leider gibt es keinerlei Sandstrand, sondern nur Steine bzw. Felsen und das ist für die Kids ungeeignet. Somit geht es morgen nach dem Frühstück wieder Richtung Sandhammarvägen, wo unsere Reise begonnen hat.

Zuckerstangen in Gränna und weiter nach Yngsjö

Heute ging es recht früh los und so waren wir gegen 10:00 bereits wieder auf dem Weg an die Südostküste von Schweden. Hier haben wir zum Anfang des Urlaubs die schönsten Strände vorgefunden und wollten an denen unsere letzte Woche verbringen. Auf dem Weg machten wir einen Zwischenstopp in Gränna, wo es die allseits beliebten Zuckerstangen (und vieles mehr an Süßkram) zu kaufen gibt. Auch wenn der Ort komplett mit Touristen überlaufen ist, kann man dort noch recht gut parken und mit einem Kastenwagen ist das auch am normalen Straßenrand kein Problem.

Nur wenige Kilometer weiter gibt es die Ruine vom Schloss Brahehus aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zu besichtigen. Die Ruine selbst ist jetzt nicht so der Hammer, aber die Lage und der damit verbundene Panoramablick auf den See Vättern ist einen Stopp wert. Die Ruine liegt direkt an der Autobahn und auf der Seite Richtung Stockholm, befindet sich eine Raststätte, mit einem Fußgängertunnel, welcher unter der Autobahn zur Ruine führt.

Draußen waren es bereits 30° und wir verlangten nach einer Abkühlung und fuhren somit später von der Autobahn ab und nahmen die Landstraßen, um an Seen vorbeizukommen, an denen wir eine Runde baden können. Hier empfiehlt sich immer ein Besuch an einer Infotafel, die findet man in fast jeder etwas größeren Ortschaft und die sind gut ausgezeichnet. Hier findet man fast Broschüren mit einem Kartenausschnitt für die direkte Umgebung und darauf sind auch Badestellen usw. eingezeichnet.

Somit würden wir recht schnell fündig und parkten unseren Bus und nahmen eine Abkühlung im Agunnarydsjön an einer der beiden Badestellen des kleinen Örtchens Agunnaryd. Beim Speichern der GPS Koordinaten erfuhren wir, dass IKEA-Gründer Ingvar Kamprad in Agunnaryd aufgewachsen ist und hier 1943 sein Imperium gründete. Das A in IKEA steht übrigens für Agunnaryd.

Gegen 17:00 mussten wir den See verlassen, denn um die Uhrzeit ist immer Mücken und vor allem Bremsenzeit und die kleinen Biester kennen keinen Spaß. Also ab zum Bus und dank der praktischen Halterung haben wir alle noch eine Außendusche genommen. Dann ging es in Richtung Åhus und etwa 10 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt, liegt in Yngsjö ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Meer, auf dem Camping (ja auch Wohnmobile) nicht erlaubt sind. Nach einem ausgiebigen Spaziergang am Strand fuhren wir etwa 500 Meter die Straße zurück zu einem kleinen Parkplatz, auf dem die Nacht verbrachten.

Man sollte es mit dem Jedermannsrecht in Schweden auch nicht übertreiben, denn dort, wo ausgezeichnet ist, dass Camping usw. verboten ist, dort ist das auch so und daran sollte man sich erst recht als Gast dieses Landes auch halten. Abends gab es lecker Omelett aus dem Omnia Backofen. Immer wieder ein kleines Wunder, was sich in dem kleinen Teil so alles zaubern lässt.

Wir bringen uns von Yngsjö in Sicherheit

Gestern Abend sind wir bereits nach Yngsjö gefahren und haben dort in der Nähe vom Strand die Nacht verbracht. Ein paar Tage vorher hatten wir in Vimmerby, auf dem Parkplatz von der Astrid Lindgren Welt, ein Ehepaar aus Stade getroffen und uns nett unterhalten. Die beiden trafen wir nun hier auf dem Strandparkplatz wieder. Wie klein doch die Welt ist und sie bezogen auch direkt hinter uns auf dem kleinen etwas vorgelagerten Parkplatz ihr Quartier, auf dem Camper ganz offiziell parken dürfen.

Am nächsten Morgen waren die beiden bereits wieder auf den Parkplatz direkt ans Meer gefahren, was wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wussten. Wir wollten unser Auto dort erst stehen lassen, weil wir auch eine weitere Nacht dort stehen bleiben wollten. Von dem Platz ist es nicht viel weiter zum Strand und wir machten uns schon auf den Weg, als ich ein komisches Gefühl hatte. Auch wenn unsere Wertsachen alle sicher im fest verbauten Safe gelagert sind, ist ein Einbruch doch etwas, auf das wir absolut verzichten wollen und mir stand unser Auto dort einfach zu einsam. Also wieder zurück und wir fuhren nach vorn auf den Parkplatz direkt ans Meer und stellten uns zu den anderen Fahrzeugen. Den ganzen Tag verbrachten wir dann am herrlichen Strand von Yngsjö, an dem auch Hunde erlaubt sind und wir haben fleißig Sandburgen gebaut und das tolle Wetter genossen.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann wieder zurück zu dem vorgelagerten Parkplatz, um dort eine weitere Nacht zu verbringen. Dann kam ein heruntergekommener blauer Honda und parkte hinter uns. In dem Auto saß ein Typ, der hier irgendwie nicht wirklich hingehörte.

Er legte seinen Sitz nach hinten und tat so, als wenn er ein Nickerchen machen wollte, schaute aber die ganze Zeit „unauffällig“ zu uns rüber. Hier macht man kein Nickerchen und warum schaut der immer zu uns rüber. Hier passte etwas nicht und wenn der hier stehen bleibt, dann fahren wir an einen anderen Ort. Ich ging dann ein paar mal nach hinten an unser Auto, um etwas ein oder auszuladen und mir natürlich den Typen etwas genauer anzusehen. Er bemerkte dann aber auch, das er nicht ganz so unauffällig zu sein scheint, wie er es sich wohl erhofft hat. Er rauchte dann noch ein paar Zigaretten und fuhr wieder in Richtung Strand. Auch wenn er jetzt erst mal weg ist, hier stimmt etwas nicht!

Kurze Zeit später kam das Ehepaar aus Stade vom vorderen Platz zu uns gefahren, um uns mitzuteilen, dass sie hier nicht bleiben wollen, weil hier etwas nicht stimmt. Ich sagte nur blauer Honda und sie meinten genau denselben Typen, der wohl schon den ganzen Tag auf dem Parkplatz herumlungerte und sich die Wohnmobile „unauffällig“ anschaute. Das Ehepaar hatte dort nämlich gefrühstückt und auch zu Mittag gegessen und jedes Mal den Typen herumschleichen sehen. Er bekam dann wohl auch noch einmal von einem anderen Typen Besuch und auch der passte irgendwie nicht in die Gegend.

Während wir uns also darüber unterhielten, fuhr der blaue Honda im Schneckentempo an uns vorbei und der Typ glotzte uns an. Fuhr dann ganz langsam um die nächste Ecke und stoppte erst mal wieder, um dann wieder ganz langsam weiterzufahren. Er konnte uns aber die ganze Zeit sehen. Wir beschlossen allen, hier und auch in der näheren Gegend, auf keinen Fall die Nacht zu verbringen. Wir suchten uns dann in der ADAC Camping App den nächsten Stellplatz raus und machten uns auf den Weg zum Biohof Ekogården. Hier kamen wir dann sicher und beruhigt gegen 23.00 an und nach einem kleinen Beruhigungs-Schnäpperken, ging es dann erschöpft ins Bett.

Am schönen Strand von Sandhammarvägen

Am ersten Tag unseres Urlaubs in Schweden haben wir bereits diesen wunderbaren Strand gefunden und hier wollten wir auch die letzten Tage des Urlaubs gemütlich verbringen. Wir sind also wieder nach Sandhammarvägen gefahren und stehen wenige Minuten vom Strand entfernt auf dem kostenlosen Wohnmobil-Parkplatz. Am Strand sind keine Hunde erlaubt, aber wenn man etwa 10 Minuten am Strand entlanggeht, dann sieht man keinen Menschen mehr und daher kann keinen unser Hündchen stören.

Auf dem Weg nach Sandhammarvägen haben wir noch bei Ales Stenar, eine der größten erhaltenen Schiffssetzungen in Skandinavien gehalten. Die Ansammlung von Steinen, liegt auf einem Küstenabschnitt, welcher von einer steil zum Meer abfallenden Abbruchkante geprägt ist und von der aus man einen wunderbaren Ausblick hat.

Ein Bummel in Ystad und ein ruhiger Platz am Meer

Die letzten beiden Tage haben wir in Sandhammarvägen und somit am Meer verbracht. Gestern war das Wetter mit Wolken und vereinzelten Regentropfen mal nicht so toll. Für die paar Tröpfchen hatten wir aber eine Strandmuschel* dabei und mit 25 Grad war es noch sehr angenehm. Am Nachmittag kam dann aber die Sonne wieder raus und hatte sogar den schönen blauen Himmel im Schlepptau.

Heute mussten wir mal wieder eine Ver- und Entsorgungsstation anfahren und hier bietet sich perfekt der Hafen von Ystad an. Dort gibt nicht nur leckeren geräucherten Fisch, welchen wir für den Abend einkauften, sondern auch einen Stellplatz und bis 15:00 kann man dort auch vor der Schranke kostenlos parken und die Ver- und Entsorgung nutzen. Nach dem Auftanken nutzen wir die zentrale Parkmöglichkeit und bis zur Innenstadt sind es nur wenige Minuten zu Fuß. So schlenderten wir durch dieses wirklich wunderschönes kleines Städtchen, mit seinen netten und auch ausfallenden Geschäften, Cafés und Restaurants.

Wir kaufen ein paar Mitbringsel und leckeren Whiskey Senf und einen Pesto Senf, aus dem kleinen Familienbetrieb Petersborgs und machten wir uns wieder auf den Weg zum Hafen. Auf diesem Stellplatz wollten wir auf jeden Fall nicht bleiben, denn die Mobile stehen dort dicht an dicht und an das Gelände, grenzt auch noch die quietschende Eisenbahn. In einem Land, wo das Freistehen fast überall erlaubt ist, stelle ich mich doch nicht auf so einen unschönen auch noch kostenpflichtigen Stellplatz.

Also suchten wird uns einen netten Platz, denn wir wollten natürlich auch noch mal ans Meer. Wenn man von Ystad direkt am Meer entlang in Richtung Simrisham fährt, kommt man durch das kleine Dörfchen Nybrostrand. Wir nahmen die letzte kleine Straße vor dem Ortsausgang und am Ende kommt ein kleiner Parkplatz. Von dort aus sind es nur wenige Meter zum Strand und man kann so auch von seinem Bett aus, wunderbar die Wellen rauschen hören.

Am Strand sind aber (wie so oft) keine Hunde erlaubt und so gehen wir einfach wieder ein paar Minuten am Strand entlang. Dann trifft man auf keinen Menschen mehr, den das stören könnte und hat gleichzeitig absolute Ruhe. Am Abend machten wir uns, mit dem Pesto Senf und einer Portion Crème fraîche, einen sehr leckeren Dip zu dem geräucherten Fisch. Hier werden wir den morgigen Tag wohl auch wieder ganz entspannt am Meer verbringen.

Das Fotevikens Vikingareservat und die Heimreise

Die letzten beiden Tage haben wir gemütlich am Ende von Nybrostrand verbracht und morgen früh geht es wieder auf die Fähre Richtung Heimat. Wir besuchten heute ein Wikingerdorf aus dem Jahre 1134 bzw. ein Freilichtmuseum, welches „Fotevikens Vikingareservat“ genannt wird und rund 20 km südlich von Malmö liegt.

Es gibt dort mehrere Gebäude im Stile der Wikingerzeit zu besichtigen und alles wirkt sehr authentisch und das hängt vor allem damit zusammen, dass dort auch ein paar Menschen das ganze Jahr nach historischem Vorbild leben. Sie sind also nicht nur wie Wikinger gekleidet, sondern sie arbeiten und ernähren sich auch wie Menschen, das der damaligen Zeit. Es wird dort selbst Gemüse angebaut, Mehl gemahlen, Brot gebacken u. v. m.

Man darf jedes Gebäude betreten und sich alles im Detail anschauen. Aber als Besucher kann man sie nicht nur einfach beobachten, sondern auch zu allem befragen und sie zeigen einem sehr gerne ihr Handwerk, bei dem vorwiegend die Kinder gerne mitmachen. Das Wikingerdorf ist von Mai bis September täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet und wirklich ein tolles Erlebnis, was uns allen ausgezeichnet gefallen hat. Es gibt auf dem dortigen Gelände zwar auch einen Stellplatz, aber der hat uns nicht gefallen und womit sind wir nach Trelleborg gefahren und haben uns am dortigen Stadtrand den letzten Abend noch einmal direkt am Meer verbracht.

Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück zur Fähre gefahren (von dort aus ca. 20 Minuten Fahrtzeit) und haben uns in die Schlange eingereiht. Die TT Holgerson legte pünktlich um 08.30 bei herrlichem Sonnenschein ab und kann wiederum bei herrlichem Sonnenschein frühzeitig 17:45 in Travemünde an.

Von dort aus ging es dann noch ein paar Stunden auf die Autobahn nach Hause. Der Urlaub hat uns allen ausgezeichnet gefallen und wir waren nicht das letzte Mal in Schweden.

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