Nachdem wir uns nach den ganzen Vorprüfungen also für ein Wohnmobil und nicht für einen Wohnwagen entschieden haben und das Thema gebraucht oder Neufahrzeug auch geklärt war, geht es jetzt um die Suche nach einem für uns (Eltern plus 2 Kinder 4 + 7) richtigen Gefährt. Bei den meisten Wohnmobilen beträgt die Breite 2,30 Meter und was Länge und Höhe angeht, so gibt es hier natürlich kaum Grenzen, aber es geht in der Regel bei etwa 5,5 Meter Länge und 2,8 Meter in der Höhe los. Die Auswahl an ist wirklich riesig und für fast jeden Geldbeutel ist etwas mit dabei. Dass man besonders als Anfänger auf dem Gebiet erst mal etwas überfordert ist, darüber hatte ich ja berichtet.
Die Variante Alkoven, wo sich ein Bett im Heck und eine Schlafnische oberhalb des Fahrerhauses befindet, ist zwar der Wohnmobiltyp schlechthin und wird oft von Familien gewählt, gefällt uns aber unter anderem optisch irgendwie nicht wirklich gut.
Dann gibt es das teilintegrierte Wohnmobil und dieses hat zwar vorn auch eine leichte Erhöhung, aber diese sorgt meistens nur dafür, dass man genügend Stehhöhe hat. Neben dem Bett im Heck kann aber auch vorn ein Hubbett vorhanden sein, welches herabgelassen werden kann und daher vier Schlafgelegenheiten vorhanden sind. Das scheint auf den ersten Blick super praktisch, aber in vielen Fällen kann man dann die Sitzbank und den Tisch, was man auch als Dinette bezeichnet, dann nicht mehr nutzen, weil dort dann gerade mal ein Kasten Bier hinpasst.
Die Königsklasse sind die sogenannten Vollintegrierten, bei denen es dann wirklich keine Grenzen mehr nach oben gibt und sie bieten einen vollwertigen Wohnraum „aus einem Guss“ und das mit separater Dusche, WC, großem Küchenblock und vielem mehr. Diese sind aber nicht nur preislich in der Dimension so ab 100.000 €, sondern sie sind auch oft mit ihren teilweise 3 Achsen auch deutlich schwerer als die gängigen „kleinen“ 3,5 Tonner und generell eher etwas für die wohlverdiente Rentenzeit, oder für jemanden, der auf ein hohes Maß an Luxus nicht verzichten möchte.
Hier könnte ich mir grundsätzlich schon vorstellen, im gediegenen Alter ein paar Monate am Stück damit unterwegs zu sein. Wenn die Kinder längst aus dem Haus sind und man theoretisch fast unbegrenzt Zeit hat, warum dann nicht Haus verkaufen und gegen eine kleine Eigentumswohnung und ein fahrendes Haus für über überall eintauschen. Aber davon sind wir ja noch weit entfernt.
Wenn uns der Alkoven nicht gefällt, der Teilintegrierte zu unpraktisch ist und die Seniorenresidenz Vollintegrierter (nicht abwertend gemeint) auch „noch“ nicht infrage kommt, dann bleibt eigentlich nur der Campingbus, oder auch etwas unschön Kastenwagen genannt übrig.
Bei uns kommt auch noch dazu, dass wir gelegentlich auch mal einen Zweitwagen benötigen und hier sind die gängigen 2,30 Meter Breite der meisten Wohnmobile und alles über 6 Meter Länge dann schon eine Herausforderung. Zwar basieren die meisten Wohnmobile auf dem Chassis eines Transporters und die sind „nur“ 2,05 Meter breit, aber hinter dem Fahrerhaus, beginnt der Aufbau und dieser „ragt“ auf jeder Seite dann 12,5 cm hinaus und so kommt man auf die 2,30 Meter.
Klar habe ich mir am Anfang auch gedacht, was sind schon 25 cm mehr in der Breite, aber jeder, der damit mal versucht hat, auf einem üblichen Parkplatz etwa vom Supermarkt ein Plätzchen zu finden, wird wissen, wovon ich rede. Die Campingbusse basieren also auf einem ganz normalen Transporter, welcher dann von innen „nur“ ausgebaut wird, aber seine mehr oder weniger normale Form, bis auf einen eventuellen Aufsatz dann beibehält. Diese besagten 25 cm in der Breite, fehlen einem aber natürlich wiederum im Innenraum und so kommt man definitiv nicht in den hinteren Teil des Fahrzeugs, wenn jemand anderes im Flur/Weg steht, wobei es auch bei 2,30 Metern eng wird.
Natürlich geht man auch hier einiges an Kompromisse ein und daher ist es wie so oft eine ganz persönliche Entscheidung, was den geeigneten Fahrzeugtyp angeht. Unser Favorit vom Typ her war dann schon der Campingbus, aber ein direkter Vergleich sollte richten und so sind wir bei uns in der Nähe zum Händler Wohnwagen Bruns gefahren und dieser ist zum einen Knaus, also auch Weinsberg Vertragspartner, weil uns die Marke bzw. die Varianten vom Campingbus zugesagt haben und er hatte alle der drei überhaupt infrage kommenden Typen da.
Variante Alkoven (CaraHome), Variante Teilintegrierter (CaraLoft) und den Campingbus (CaraBus) und so haben wir uns in die Fahrzeuge begeben und so gut es geht versucht, das ganze Mal zu simulieren. Hier sei der Händler auch noch mal positiv erwähnt, denn er gab uns alle Zeit, die wir erst mal alleine zum Simulieren brauchten, ohne permanent auf uns zu lauern. Es sollte dann der Campingbus sein, und zwar einer für 4 Personen, welcher auch noch genügend Platz bietet, dass man sich auch mal bei schlechtem Wetter gemütlich im Inneren des Fahrzeugs aufhalten kann, aber von seinen Maßen dann doch noch alltagstauglich ist. Hier haben wir sicherlich auch noch den Vorteil, dass unsere Kids (4 + 7) noch recht klein sind und somit wenig Platz in Anspruch nehmen.
Etagenbetten im Heck sind hierbei recht verbreitet und hier liegen dann Eltern und Kinder bei einer Fahrzeughöhe von etwa 2,60 übereinander. Die Länge der Betten im Heck sind nicht das Problem, denn einem stehen ungefähr 1,90 Meter zur Verfügung. Selbst wenn man etwas größer ist, schläft man ja meistens dann doch nicht kerzengerade und sollte somit locker damit auskommen.
Auch der Platz zwischen den Betten in der Höhe hin, ist hier nicht das große Problem, denn den Kopf wird man sich hier auch nicht so schnell stoßen. Es ist eher der restliche Hauch von Privatsphäre, welcher selbst auf so engem Raum noch erhalten bleiben sollte und der im Heck dadurch verlorene Stauraum im oberen Bereich. Da wir also nicht über die Breite von 2,05 Metern und auch nicht über eine Länge von 6 Metern hinaus gehen wollten, war die Auswahl recht einfach. Anstatt den 2,58 Fahrzeughöhe vom Weinsberg CaraBus 601 K, sollten es dann halt 3,20 Meter vom CaraBus 601 MQH sein. Durch den Aufbau gewinnt man zum einen die Möglichkeit im vorderen Bereich ein großes Bett herunterklappen zu können und im hinteren Bereich gewinnt auch man sehr viel an Stauraum.
Selbst wenn das Bett im vorderen Bereich heruntergeklappt ist, bleibt eine Stehhöhe von 1,68 Metern und somit ist die Dinette im vollen Umfang noch nutzbar, auch wenn darüber bereits geschlafen wird. Klar muss ich im Stehen ein wenig den Kopf einziehen, aber die meiste Zeit sitzt man nun mal in der Dinette und das sollte sich nicht beengend anfühlen, wenn es überhaupt machbar ist und im CaraBus 601 MQH kann man dort super bequem sitzen und unter anderem Blogartikel schreiben.
Es ist also ein Campingbus der Firma Weinsberg geworden und hierbei handelt es sich um eine 100 % Tochter der Firma Knaus und die ist einer der führenden europäischen Hersteller von Reisemobilen. Im nächsten Artikel werde ich dann etwas genauer über unseren neuen Campingbus berichten.
Toll! Ich bin auch auf der Suche nach einem familien-mit-Hund-tauglichen Wohnmobil und diese Überlegungen und die vielen durchdachten Infos sind einfach klasse. Vielen Dank dafür, jetzt habe ich den CaraBus 601 MQH auch im Blick.
Eine zentrale Frage habe noch: Macht die Höhe den Bus nicht sehr windanfällig (an LKWs oder bei Sturm)? LG aus Berlin, Dagmar
Hallo Dagmar, in der Regel merkt man davon nichts. Auf der Autobahn, auf Brücken usw. habe ich/wir bis jetzt keine Probleme gehabt. Lediglich als ich mal über die E22 in Holland gefahren bin, wo man das IJsselmeer überquert, mussteich langsamer (so um die 80 km) fahren und etwas gegensteuern. Da war aber auch echt ein starker Wind an dem Tag, weil 2 Tage später bin ich wieder über die E22 zurück und hatte kein Thema mit dem Wind. Also grundsätzlich kann man sagen. NEIN kein Problem. Man muss bei einem Fahrzeug mit 3,20m aber schon mal vorher gucken/überlegen ob man unter einer „kleinen“ Brücke herfahren kann. Steht aber ja immer dran und in unserem Navi kann es auf jeden Fall angeben und dann wird es berücksichtigt. Bis jetzt sind wir rundum zufrieden und freuen uns auf die Herbstferien. VG Marc
Hallo Marc
Erst einmal vielen Dank für Deine hilfreichen Tipps und Anregungen in Deinem Blog. Wir sind im Moment gerade dabei, dass richtige Wohnmobil für uns zu finden und da haben mir bisher Deine Beiträge schon sehr wertvolle Denkanstösse geliefert.
Wir haben jetzt als Favoriten den Globecar Globescout Vario, der absolut baugleich mit dem Pössl 2 Win Vario ist, ausgewählt, warten aber mit der Bestellung noch bis zum Swiss Caravan Salon Ende diesen Monats.
Bei genauer Betrachtung ist mir aufgefallen, dass der Carabus 601 MQH diesen beiden Modellen von aussen absolut gleicht oder andersherum. Werden diese am gleichen Ort gefertigt? Hast Du das unter Umständen vor dem Kauf Deines Carabuses recherchiert?
Ich weiss nur, dass die sogenannte H-Linie von Pössl in der Manufaktur Heinrich ausgebaut werden (dort wurden wohl früher die Campingbusse von Concorde hergestellt, daher auch heute noch die Bezeichnung Concorde auf einem Fahrzeug der H-Linie), während die „normalere“ D-Linie bei Dethleffs in Isny vom Band rollen.
Ansonsten bestehen meines Erachtens keine Verbindungen zwischen der Pössl Gruppe und der Knaus Gruppe.
Hallo Lutz, freut mich wenn euch meine Artikel etwas helfen konnten. Ich kann dir nicht im Detail sagen, ob die im selben werk gebaut werden. Weinsberg baut die Kastenwagen normalerweise in Ungarn. Ich denke nicht das Pössl und die Knaus Gruppe sich ein Werk teilen. Wenn man einen Kastenwagen baut bzw. auf das Chassi vom Ducato setzt, ist man recht eingeschränkt. Lediglich im inneren können sich die Reisemobilhersteller im Rahmen der Möglichkeiten austoben. Auch die Version mit einem „Aufsatz“ wie beim 601 MQH wird alleine von der Bauform in den meisten Fällen identisch sein. Globecar gehört ja zu Pössel und Weinsberg zu Knaus, aber am Ende sind alle irgendwie ein Kastenwagen. Beim Pössl bezahlst Du auf jeden Fall ein paar Euronen für den Namen.
Nun steht, nach längerer Womo Abstinenz, seit gestern ein Ahorn Alaska TE vor der Tür .
Das ist zwar kein Modell der großen Marken, aber wir freuen uns über die erstaunliche gute Verarbeitung, für uns tollen Grundriss mit Einzelbetten, Hubbett und großem Panoramadac, zu einem wirklich guten Preis Leistung Verhältnis !
Fahrgestell ist der Renault Master und mit meinen 1,90 m Länge komme ich sehr gut zurecht.
Das bisher einzige Problem ist nur, das der Fahrersitz durch die Drehkonsole für kleinere Personen zu hoch ist.
Hat jemand Erfahrung damit den Sitz ein paar Zentimeter niedriger bekommen?
Danke für irgendwelche bezahlbaren Tipps
Übrigens es macht Spaß einbisschen auf Deiner Webseite herum zustöbern.
Die Aufteilung sieht gut aus. Für uns leider nichts, weil wir die Dinette auch weiter nutzen wollen, wenn die Kids im Bett sind und das geht bei dem hubbett dann leider nicht.
Somit bleibst und nur ein Alkoven oder ein Vollintegrierter. Letztes schauen wir uns demnächst mal genauer an. Viele Spaß und schöne Reisen mit ihrem neuen Camper.
Beste Grüße Marc