In meinem ersten Beitrag habe ich ja bereits erklärt, wie wir zum Camping gekommen sind und dass wir auf diese sehr spannende Art unsere Urlaube verbringen wollen. Aber nicht nur Urlaube, sondern auch Kurztrips wollten wir mit dem neuen, noch unbekannten Gefährt absolvieren. Ich bin jetzt kein großer Autoexperte, aber mit den gängigen Pkw-Marken kennt man sich ja schon aus und weiß in vielen Fällen, wofür eine der bekannten Marken steht. Auch Bezeichnungen wie Limousine, Kombi oder Multivan sagen einem natürlich etwas.
Ganz anders ist es bei den Gefährten aus dem Campingbereich. Hier hat man es auf einmal mit Marken wie Adria, Chausson, Dethleffs, Hymer, Karmann, LMC, Pössl, Sunlight oder Weinsberg zu tun. Dazu kommen auch noch die verschiedenen Fahrzeugtypen wie Alkoven, Campingbus, Integrierter, Kastenwagen, teilintegrierter oder der Wohnwagen, unter dem ich mir zumindest etwas vorstellen konnte. Alles in allem ist das erst mal ganz schön viel Input!
Erst einmal gut informieren
Heute ist ja alles ein wenig einfacher als zu Großmutterzeiten und so konnten wir uns erst mal perfekt im Internet ein Bild der Lage machen. Zu meinem großen Bedauern sind fast alle Internetseiten der eigentlichen Hersteller eine absolute Zumutung. Nicht nur, dass es oft so gut wie keine ausreichende visuelle Darstellung gibt, es werden teilweise auch Bilder von unterschiedlichen Modellen gemischt. Also dass bei einem Pkw 7-8 Fotos ausreichen müssen, ist ja ok, aber der hat in der Regel vorn zwei einzelne Sitze und hinten eine Bank und dann kommt der Kofferraum. Das soll es in den meisten Fällen auch schon gewesen sein. Bei einem Wohnmobil oder Wohnwagen gibt es aber deutlich mehr zu entdecken, und man möchte so gerne in die Fächer schauen und sich genauer informieren.
YouTube ist dafür dann eine hervorragende Anlaufstelle, auch wenn es schon traurig ist, hier findet man zumindest mal Videos von Privatleuten oder dem ein oder anderen Händler. Davon könnten sich die Hersteller auf jeden Fall mal eine schöne Scheibe abschneiden. Bevor man aber unzählige Foren durchstöbert, sollte man sich erst mal die wichtige Frage stellen…..
Was für ein Typ bin ich eigentlich
Damit ist Wohnmobil oder Wohnwagen gemeint, denn hier geht es in zwei unterschiedliche Richtungen. Wenn man eher „nur“ sein eigenes Haus mitnehmen möchte und für die meiste Zeit des Urlaubs ohnehin an einem Ort bleiben will, dann ist man vielleicht eher der Wohnwagentyp. Viele scheuen sich auch schon davor, lange Reisen mit einem so langen Gespann zu unternehmen und sind froh, heil am Urlaubsziel angekommen zu sein. Das würde mir bei so engen Straßen, wie etwa in Italien, aber auch so gehen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, wie Familie Spiegel aus München mit ihrem Projekt Family on Tour. Die sechsköpfige Familie (inkl. Katze) reist mit ihrem 8-Meter-Wohnwagen auch mal wochenlang durch Norwegen.
Der Wohnwagentyp bleibt also in der Regel länger an einem Ort und benötigt dann auch meistens einen Campingplatz, welcher manchmal dem Wohnmobil verwehrt bleibt. Dieses benötigt dann einen Stellplatz und hier ist die Verweildauer oft auf maximal 3 Tage beschränkt. Beim Wohnwagen hat man dann zwar sein eigenes Auto dabei und kann bequem die Gegend erkunden, aber kehrt am Abend wieder zu seinem Platz zurück. Der Radius ist also in der Regel etwas eingeschränkt. Wie zuvor erwähnt, hier gibt es sicher genügend Ausnahmen und ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren, es soll eher ein Gedankenanstoß sein, denn so sind wir auch bei unserer Entscheidung vorgegangen. Es macht meiner Meinung nach auch keinen Sinn, sein Wohnmobil den ganzen Urlaub auf einen Campingplatz zu stellen, denn dann könnte man sich eher ein Wohnmobil zulegen und ist vor Ort auch mobil. Mit einem Wohnmobil täglich vom Campingplatz zu tuckern, ist auch nicht ganz so spaßig.
Der Wohnwagen ist in der Anschaffung auch deutlich günstiger. So etwa um die Hälfte, wobei man natürlich einen passenden Pkw mit Anhängerkupplung benötigt. Aber auch in die Kfz-Steuer ist es günstiger, denn hier fallen nur 59,00 € an und bei den gängigen neuen Euro 5 Wohnmobilen mit 3,5 t sind es schon 240,00 €. Auch die Versicherung ist deutlich günstiger, denn Wohnwagen kosten in der Regel nur um die 100,00 € im Jahr und bei einem Wohnmobil, sind das je nach Schadenfreiheitsklasse und natürlich Fahrzeug zwischen 500 und 1000 € im Jahr.
Der Wohnmobiltyp ist also eher flexibler und bleibt nicht so lange an einem Ort, was aber auch daran liegen kann, dass er es nicht darf, wenn der Stellplatzanbieter es nicht möchte. Die Anschaffung ist um ein Vielfaches höher, und das gilt auch für die Unterhaltung und Folgekosten. Hier steckt ja, ganz einfach ausgedrückt, auch deutlich mehr an Technik bzw. Verschleißteilen drin, denn es ist ja ein Fahrzeug mit einem Haus hinten drauf. Touren lassen sich aber meiner Meinung nach mit einem Wohnmobil besser fahren als mit einem Wohnwagen. Mal eben zwischendurch anhalten und ein Päuschen einlegen, ist mit einem „normalen“ Wohnmobil mit um die 6-7 Metern dann doch einfacher als mit einem 12 Meter Gespann. Hier muss der Wohnwagen ja auch noch abgesetzt werden, denn mal eben mit der Familie nach hinten, während der Wohnwagen nur an der Anhängerkupplung hängt, ist eher eine nicht so wirklich gute Idee.
Bei der Entscheidung Wohnwagen oder Wohnmobil streiten sich die selbst ernannten Experten in den einschlägigen Foren, dass sich die Balken biegen. Hier muss einfach jeder für sich persönlich entscheiden, was am besten zu ihm und seinen Reisegewohnheiten und der sonstigen Situation passt.
Wir hätten z.B. auch eine perfekte Voraussetzung für einen Wohnwagen gehabt, denn es waren zwei Autos vorhanden. Der Škoda Octavia Kombi hatte auch bereits eine Anhängerkupplung und ist auch für längere Strecken optimal geeignet. Einen Stellplatz für den Wohnwagen hätten wir hier im Örtchen auch bei fast jedem Bauern bekommen. Wir haben uns dann aber doch für ein Wohnmobil entschieden, weil wir auch nicht mehr zentral in Köln wohnen, sondern seit ein paar Jahren im Oldenburger Umland. In Köln hätten wir beides gar nicht abstellen können und es somit auch „nur“ für die Ferien aus dem Umland beim Bauern aus der Scheune geholt. Dann würde ich auch eher alleine schon der ganzen Kosten wegen einen Wohnwagen bevorzugen.
Von hier aus sind wir aber in der Regel in einer Stunde bereits am Meer und die Gegend hat so viele schöne Ecken, die es „mal eben“ am Wochenende und auch ganz spontan zu entdecken gibt. Hier dann also einfach nur rein in die Karre und los geht’s. Für uns ist ein Wohnmobil also besser geeignet, aber wie eingangs schon gesagt, das wird verständlicherweise bei jedem anders sein und muss somit an die persönliche Situation angepasst werden.
Im nächsten Artikel geht es dann um die große Frage, welcher Typ von Wohnmobil es denn sein soll. Der klassische Alkoven und hinten dann Etagenbetten, oder doch ein Campingbus und was für ein Basisfahrzeug, Fiat, Citroën oder doch Mercedes? Wir halten euch auf dem Laufenden….